Feuchtes Heu richtig einlagern
Im Spätsommer sind die Bedingungen für die Heuernte oft nicht mehr optimal. Die Gefahr von Schimmelbildung und Selbstentzündung steigt. Propionsäure kann helfen.

Um Heu ohne Verderb dauerhaft lagern zu können, muss der TM-Gehalt mindestens 85 % betragen. Foto: Archiv
Maximal 20 % Einfuhrfeuchte
Frisch eingebrachtes Bodenheu darf nicht über 20 % Wassergehalt haben. Je höher die Restfeuchtigkeit im Heu bei der Einfuhr, desto größer ist die Gefahr einer Erwärmung und eines mikrobiellen Verderbs. Nach drei Tagen sollte die Nachschwitzphase weitgehend abgeschlossen und ein Wassergehalt von 13 % erreicht sein. Besonders gefährdet sind große Heuballen mit hohen Pressdichten über 150 kg TM/m³. Konservierungsstoffe sollen verhindern, dass unerwünschte Mikroorganismen entstehen, die wertvolle Futterenergie verbrauchen. Dadurch sinkt auch der Energiegehalt im Heu. Mit Hilfe von Propionsäure kann Ballenheu bis zu einer Restfeuchte von maximal 25 % Wasser eingebracht werden. In Kombination mit einem Mähaufbereiter kann dadurch eventuell schon am zweiten Tag eingefahren werden. Dies ist jedoch keine Alternative zur Heubelüftung, wo deutlich höhere Einfuhrfeuchten möglich sind. Auch der Einsatz von Viehsalz zur Bindung von Feuchtigkeit ist nur begrenzt möglich. Das öfter praktizierte „Heustocksalzen“ dient nur der Verbesserung der Natriumversorgung der Tiere .
Ausgangsfeuchtigkeit entscheidend
Verderb setzt ein, sobald ausreichend Restfeuchtigkeit für das Wachstum von Mikroorganismen vorhanden ist. Dadurch werden die bei der Assimilation gebildeten Nährstoffe im Futter unter Abgabe von Wärme, Wasser und Kohlendioxid wieder frei und von den Mikroben verbraucht.
Autor: Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler
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