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MF Traktor gebraucht von Landwirten kaufen
Mit Wurzeln, die etwa zur Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückgehen, einer vielfältigen Landtechniksparte, die von Ballenpressen über Mähdrescher, Bodenbearbeitungsgeräten, Rasentraktoren und Futtererntemaschinen reicht, und den beliebten Massey Ferguson Traktoren, die es in allen denkbaren PS-Stärken und für verschiedenste Arbeitseinsätze am Hof optimiert zu erwerben gibt, ist die Marke Massey Ferguson gewiss nicht nur Landtechnikfans ein Name. Wie sich die ursprünglich kanadisch-britische Firma schon ab dem 19. Jahrhundert entwickelt hat, wann der erste Massey Ferguson Traktor präsentiert wurde und welche Massey Ferguson Traktoren es früher gab und heute gibt wird hier beantwortet.
- - Die Anfänge Teil 1: Massey
- - Die Anfänge Teil 2: Ferguson
- - Die Geburtsstunden von Massey Ferguson
- - Weitere Unternehmenszukäufe und Expansion
- - Massey Ferguson als Teil von Varity
- - Massey Ferguson als Marke der AGCO
- - Die erfolgreichsten Traktoren von Massey Ferguson
- - Wieso einen gebrauchten Massey Ferguson Traktor kaufen?
Die Anfänge Teil 1: Massey
Der Landtechnikproduzent Massey Ferguson, kurz MF genannt, blickt auf eine lange, über 150 Jahre andauernde, Firmengeschichte zurück. Begründet liegt das Unternehmen im Jahr 1847. Da beschloss Daniel Massey nämlich, seine Landwirtschaft an seinen Sohn Hart zu übergeben und eine Werkstatt für die Reparatur und schließlich auch für die Entwicklung von landwirtschaftlichen Maschinen zu eröffnen und zwar im kanadischen Newcastle (Ontario). Diese nannte er Massey Manufacturing Company. Massey selbst war sehr innovativ und erfinderisch und tüftelte fleißig an neuen Entwicklungen. So wurde die Firma und auch die Firmenräumlichkeiten schon wenig später massiv vergrößert und es kam auch eine Gießerei dazu. Ebenfalls eine Gießerei in Ontario gründete rund 10 Jahre später – 1857 – Alanson Harris. Auch jener spezialisierte sich auf die Herstellung und Reparatur von Landtechnik. 1891 kam es schließlich zur Fusion der Unternehmen der beiden Innovatoren und diese Firma wurde Massey-Harris Company Limited getauft.
Danach kam es zu vielerlei Unternehmenskäufen und Fusionen mit Firmen, die in verschiedenen Sparten unterwegs waren. Neben dem Einkauf einer Pflug-Firma fertigte die Company ab 1895 Fahrräder, 15 Jahre später wurden der Motorenproduzent Deyo-Macey sowie die Johnston Harvester Company gekauft und so neues Knowhow gesammelt. Massey Harris kaufte außerdem die Traktorensparte von der Parrett Tractor Company in Illinois, verkaufte kurz später dieses Unternehmen wieder, versuchte sich aber weiterhin am Traktormarkt. 1923 wurde der Versuch jedoch mangels Erfolg wieder aufgegeben. Im Jahr 1927, also 4 Jahre später, wurden erst wieder Traktoren vertrieben, 1928 kaufte man die J. I. Case Plow Works und vertrieb nun die sogenannten Wallis Traktoren. Der Markenname wurde jedoch kurz später an die Case Corporation verkauft. Fabriken in Frankreich und Deutschland wurden in denselben Jahren hinzugekauft, um mehr landtechnische Maschinen produzieren zu können (unter anderem auch Mähdrescher).
Der erste selbst entwickelte Traktor (The Massey Harris General Purpose Tractor) wurde von der Massey-Harris Co. im Jahr 1930 präsentiert – es handelte sich um einen allradbetriebenen Traktor, der mit einem Hercules Motor sowie mit 4 gleich großen Rädern versehen war. Eine Innovation war der weltweit erste selbstfahrende Mähdrescher (Modell No. 20), der 8 Jahre später vorgestellt und serienmäßig produziert wurde. Während und nach des 2. Weltkrieges stellte Massey Harris diverse Kriegsmsachinen her, unter anderem Panzer und Teile für Flugzeuge. Danach kam trotz Ressourcenknappheit die Mähdrescher-Produktion wieder in Gang, unter anderem durch die sogenannte Harvest Brigade – dabei handelte es sich um 500 von Massey Harris gefertigte Mähdrescher (Modell No. 21), die am US-Markt verkauft wurden und so die Ernte einbrachten (dank Kooperation mit dem War Production Board, das das Material dafür zur Verfügung stellte).
In den Jahren darauf wurden Werke in Manchester und Toronto eröffnet, in denen Erntemaschinen und Mähdrescher produziert wurden. Diese Sparte war für Massey-Harris von immenser Bedeutung und man konnte damit etwa im Jahr 1951 einen Marktanteil von 51 % in den USA erreichen. Im Jahr 1953 kam es schließlich zur Fusion mit der Harry Ferguson Limited Company zum neuen Unternehmen Massey Harris Ferguson.
Die Anfänge Teil 2: Ferguson
Der Mechaniker und Unternehmer Henry George Ferguson, meist Harry genannt, wurde in Nordirland geboren und arbeitete schon früh in der Werkstatt seines Bruders. Getrieben durch seinen Erfindergeist werkelte er schon 1908 an der Konstruktion eines Flugzeuges. 1911 gründete er sein erstes eigenes Unternehmen, May Street Motors – eine Werkstatt, in der er landwirtschaftliche Geräte wie Pflüge reparierte und konstruierte. Später benannte er sein Unternehmen in Harry Ferguson Limited um. Der radlose Pflug mit dem Modellnamen Belfast, der an einen Traktor angebracht werden konnte, machte Ferguson bekannt. Der erste Ferguson Traktor entstand im Jahr 1916 – er basierte auf dem Ford Model T.
In den 1930ern wurden Fergusons Traktoren vom Produzenten David Brown gefertigt. 1933 wurde der Prototyp Traktor Ferguson Black vorgestellt. Die Zusammenarbeit mit Brown dauerte sieben Jahre lang an, danach legte Harry Ferguson sein Augenmerk auf die USA, wo er gemeinsam mit Ford die sogenannten Ford Ferguson N9-Traktoren produzierte. Auch diese Kooperation zerbrach, weil Henry Ford II im Jahr 1945 die Landmaschinenproduktion beendete. Nach dem zweiten Weltkrieg zog Ferguson wieder in seine Heimat nach Großbritannien, wo er sich mit der Standard Motor Company zusammentat, die die von ihm konzipierten Traktoren in der Folge in großer Serienproduktion fertigte. Ab 1946 fertigte man den Ferguson TE 20 – von diesem Modell wurden 520.000 Traktoren produziert. 1953 kam es dann zur Fusion mit Massey-Harris. Ferguson selbst zog sich 1954 aus dem Traktorengeschäft zurück und konzipierte mit seinem Unternehmen Ferguson Research von nun an Rennwagen.
Die Geburtsstunden von Massey Ferguson
Nach der Fusion im Jahr 1953 firmierte man unter dem Namen Massey-Harris-Ferguson und pflegte den Hauptsitz in Toronto. Die Produktionsstätte wurde ins Ferguson Werk in Detroit verlagert. 5 Jahre später (1958) entschied man sich für einen kürzeren Unternehmensnamen – für den uns heute bekannten Namen Massey Ferguson (Company). Nun trat auch erstmalig das Logo mit den drei Dreiecken in Erscheinung. Die Traktoren wurden nun einheitlich in rot und silber lackiert. Ebenfalls im selben Jahr wurde der MF 65 vorgestellt – ein Traktor mit 50,5 PS, bei dem erstmalig ein Perkins Motor verbaut war. Massey Ferguson bot zu dieser Zeit Traktoren im unteren und mittleren Leistungsspektrum an – da aber die Nachfrage am Markt nach stärkeren Traktoren signifikant anstieg, führte man die Modelle MF 97 und MF 98 ein. 1959 wurde der Dieselmotorhersteller Perkins von Massey Ferguson übernommen, ebenso wie die Traktorensparte der Standard Motor Company, die wie oben geschrieben schon länger Ferguson Traktoren herstellte.
Weitere Unternehmenszukäufe und Expansion
Mit diversen Zukäufen und Kooperationen und dem Bau von neuen Werken und Produktionsstätten entwickelte sich Massey Ferguson stetig weiter, hier ein Auszug aus der Unternehmensgeschichte:
- • Landini (1959): Vollständige Übernahme durch MF, ab den 1970er Jahren Produktion von Traktoren für Massey Ferguson (mit anderer Lackierung).
- • TAFE (ab 1961): Der indische Traktorenproduzent stellte für MF Traktoren in Lizenz her. Dasselbe gilt für die türkische Firma Uzel.
- • Neues Werk in Brantford (1962): Ab 1964 wurden hier Mähdrescher gefertigt.
- • MF ICM (1966): Die Massey Ferguson Industrial and Construction Machinery war eine eigene Sparte von MF, die sich mit der Konstruktion von Baumaschinen beschäftigte.
- • Ebro (1968): Kauf eines Anteils von 32 % - der Produzent stellte für MF in Lizenz Traktoren her.
- • Eicher (1970): MF sicherte sich einen Anteil von 30 % des deutschen Traktorherstellers Eicher. Drei Jahre später wurde das Unternehmen vollständig übernommen und es wurden von nun an Eicher Traktoren produziert, die auf MF Modellen basierten. 1982 wurde Eicher wieder verkauft.
- • Hanomag: 1974 übernahm man das Baumaschinenunternehmen Hanomag, 6 Jahre später wurde es wieder verkauft.
- • Traktorenproduktion in Lizenz: In den Folgejahren wurden MF Traktoren in folgenden Ländern in Lizenz gefertigt – Polen, Iran, Japan und Brasilien.
- • Produktion von Großtraktoren: Ab 1978 produzierte MF Großtraktoren im Werk in Brantford. Es handelte sich um die Serie 4000.
Massey Ferguson als Teil von Varity
1986 wurde die Massey Ferguson Limited schließlich vom neu gegründeten, kanadischen Landtechnikkonzern Varity übernommen, ebenso wie Perkins. Die Landtechniksparte wurde weiterhin unter dem Namen Massey Ferguson geführt. Einige Jahre später wurde die MF Industrial an Fermec verkauft (1992). Bei den Großtraktoren und Mähdreschern gab es Probleme – das Mähdrescherwerk in Brantford musste 1988 geschlossen werden und die Großtraktoren wurden fortan von McConnell übernommen und für MF gefertigt.
1992 wurde von Massey Ferguson das Dynashift-Getriebe vorgestellt und in Australien kam es zu einer Kooperation mit Iseki. In Nordamerika übernahm die AGCO (Allis Gleaner Corporation) den Vertrieb von Massey Ferguson Traktoren. 1994 wurde Landini von der italienischen Argo übernommen, zu der mittlerweile auch die Traktormarken Valpadana und McCormick gehören. Gewisse Modelle werden von Argo und AGCO vertrieben.
Massey Ferguson als Marke der AGCO
1994 war auch das Jahr, in dem ein riesiger Deal zwischen Varity und der AGCO ausgehandelt wurde. Varity verkaufte dabei die Landtechniksparte und somit die Marke Massey Ferguson an die amerikanische Firma, zu der seit 1997 auch Fendt gehört. AGCO kooperierte unter anderem mit Renault Agriculture und es wurde gemeinsam geforscht, entwickelt und produziert. Den Fokus legte man dabei auf Getriebe, Elektronik, Kraftheber und Hydraulik von Traktoren. Mit der Baureihe 7400 von Massey Ferguson wurde 2003 das auf dem Fendt Vario Getriebe basierende Dyna-VT-Getriebe eingeführt. Ab 2003 wurden außerdem sämtliche MF Traktoren erneuert – so kamen bis 2007 zwölf Baureihen auf den Markt, die einen Leistungsbereich von 19 bis 315 PS abdecken. Neue Motoren von AGCO gab es bei der Baureihe 3600 ab 2006, die Herstellung der Serie erfolgt in Italien bei der Carraro Agritalia. In der Fabrik in Beauvais wurde im Jahr 2007 der 50.000 Traktor der neuen Baureihen MF 5400, MF 6400, MF 7400 und MF 8400 produziert. Neues in Sachen Mähdrescher-Sparte gab es im Jahr 2008, in dem zwei neue Baureihen (Fortia und Centora) vorgestellt wurden.
2009 stellte MF den ersten Standardtarktor mit SCR-Motortechnologie vor – den MF 8690, der 370 PS stark ist. Seit 2010 werden alle Modelle von Massey Ferguson, die eine höhere Leistung als 100 PS erreichen, mit AGCO Motoren ausgestattet. 2011 kam die 2. Generation eines MF mit SCR-System, die Serie MF 7600. Das in der Firmengeschichte vielseitigste Traktorenprogramm präsentierte Massey Ferguson ab 2013 – neben den sogenannten „Super-6“ bot man die Baureihen MF 8600, MF 7600, MF 6600, MF 5600, MF 3600 an. 2014 kam die neue Serie MF Global Series hinzu, 2015 die Reihe MF 7700 und 2016 die Global Series Reihen MF 4700, MF 5700 und MF 6700. Im Jahr 2017 wurden auf der Agritechnica in Hannover die Baureihen MF 3700, MF 5700 S, MF 6700 S, MF 7700 S sowie 8700 S vorgestellt – so wie auch der neue Mega-Mähdrescher MF IDEAL.
Die erfolgreichsten Traktoren von Massey Ferguson
Hier sollen ein paar erfolgreiche Traktoren von MF erwähnt werden: Die MF 200 / MF 260 und MF 500 Serien, die auch noch heute in Lizenz an verschiedenen Orten weltweit produziert werden. Die „Roten Giganten“ (100er Serie): MF 175, MF 165, MF 148, MF 135 und MF 130 (45 -66 PS), die im Verlauf der Jahre immer wieder modernisiert wurden. Der MF 35, MF 35x und der MF 65 sowie der Ferguson TE 20.
Wieso einen gebrauchten Massey Ferguson Traktor kaufen?
Dieser Überblick über die lange und traditionsreiche Firmengeschichte von Massey Ferguson zeigt ganz gut auf, wie viel Erfahrung aus dem Zusammenschluss und Einkauf verschiedenster Unternehmen und von verschiedenen Innovatoren zusammenfloss, welche heute in der Entwicklung von modernsten Hightech-Traktoren mündet. Aber auch ältere Massey Ferguson Traktoren haben es noch in sich. Sie haben Gefallen an einem Modell gefunden? Warum nicht einen gebrauchten Massey Ferguson kaufen? Auf Landwirt.com finden Sie verschiedenste Massey Ferguson Traktoren: gebraucht und von Privatpersonen in Ihrer unmittelbaren Umgebung und Region. Vielleicht steht ja ganz in der Nähe auf einem Hof genau der MF Traktor, nach dem Sie schon länger suchen?