Die Presse konserviert die Heuballen
In der Heuernte ist die Zeitspanne mit trockenem Wetter oft knapp bemessen. Daher konserviert Franz Leichtfried seine Heuballen mit Propionsäure. Hier zeigt er Ihnen sein selbst gebautes Dosiersystem für die Ballenpresse.

Franz Leichtfried konserviert seine Heuballen direkt beim Pressen mit Propionsäure. (Fotos: Weninger)

Eine Düse spritzt die Propionsäure von oben auf den Schwad. Der transparente Kunststoff schützt vor Verlusten durch Wind.
Im Vorjahr startete Leichtfried den ersten Versuch. Dazu montierte er ein 50 Liter-Bierfass – der Edelstahl ist säurebeständig – auf seiner Rundballenpresse des Typs Deutz-Fahr RB 3.20 OC. Zudem schaffte er eine gebrauchte, ebenfalls säurebeständige Dosierpumpe an. Von dieser legte er eine Leitung zur Deichsel. Die darunter montierte Düse sprüht die Propionsäure von oben auf den Schwad. Rundherum brachte der 31-Jährige einen transparenten Kunststoff als Windschutz an. Dieser vermindert Abdriftverluste und schützt Traktor und Presse vor dem korrosiven Säurenebel. Der Windschutz ist höhenverstellbar ausgeführt. Mit dem Ergebnis – also den „konservierten“ Heuballen – war der Junglandwirt zufrieden.

Je nach Feuchte der Ballen und Fahrgeschwindigkeit passt Leichtfried von der Kabine aus die Säuremenge an.
Weil ein Ballen mit zirka 250 Kilo Gewicht zwischen eineinhalb und zwei Liter Propionsäure benötigt, war das Bierfass bald zu klein. Daher entschloss sich der junge Landwirt zum Bau einer professionellen Einheit aus Rahmen, größerem Tank und Pumpe für das Fronthubwerk. Da es wieder Edelstahl sein musste, fand ein ausrangierter, 200 Liter großer Milchtank eine neue Aufgabe als Behälter für die Propionsäure. Leichtfried konstruierte einen Rahmen samt Aufnahme für das Fronthubwerk. Darauf ist der Milchtank mit Schrauben fixiert und zusätzlich mit Zurrgurten gesichert. Außerdem findet dort die mittels 12 V-Elektromotor angetriebene Pumpeneinheit ihren Platz. Diese wird über Gardena-Kupplungen aus Messing vom Absperrhahn am Säuretank gespeist und an den zur Presse führenden Schlauch angeschlossen, der aus Polyurethan besteht und als Schutz vor der UV-Strahlung sowie einem möglichen Platzer mit einem kleinen Feuerwehrschlauch ummantelt ist. Diese geschützte Leitung verlegte Leichtfried seitlich am Traktor nach hinten mittels Magneten. So kann er sie schneller auf- und abbauen. Auch hinten ist der Schlauch über eine Steckkupplung mit der Zuleitung zur Düse verbunden. Dafür verwendet Franz Leichtfried eine herkömmliche Pflanzenschutzdüse (Kaliber 04, rot).
Um die Säuremenge an die Fahrgeschwindigkeit von 8 bis 12 km/h sowie die Schwadgröße anpassen zu können, befindet sich in der Kabine eine elektrische Steuerung. Damit schaltet Leichtfried die Pumpe bei jedem Schwad ein und aus und passt über einen Drehregler die Fördermenge an die Ballenfeuchte an. Nach der Arbeit schließt Franz Leichtfried den Absperrhahn am Fass, schließt einen Gartenschlauch an die Pumpe und spült das System mit Wasser.
Welche Vorteile die selbst gebaute Säurekonservierung für die Ballenpresse und Wieviel sie gekostet hat, lesen Sie in der LANDWIRT-Ausgabe 17/2017.
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Gebrauchte Rundballenpressen