Freund oder Feind wie man es gerade braucht

Freund oder Feind wie man es gerade braucht

Ein Kommentar von Wolfgang Wallner: Ärger in der Landwirtschaft erregen nicht nur sozialistische Mehrwertsteuer-Halbierungspläne, die den Bäuerinnen und Bauern massiv schaden und lediglich dem heimischen Handel nutzen. Ärger erregt auch die Werbung mancher Handelsketten. Einerseits wird hier bei Bedarf die heimische Landwirtschaft für höchste Qualität inklusive schöner Bilder aus heiler Bauernwelt missbraucht. Andererseits werden Bäuerinnen und Bauern als Umweltsünder hingestellt, die eine strenge Kontrolle des Handels benötigen. Die Bäuerinnen und Bauern werden dabei vom Handel einmal positiv, das nächste Mal wieder negativ dargestellt – je nach Bedarf. Die Gefahr liegt dabei darin, dass die Konsumenten mit riesigen Werbebudgets gezielt getäuscht werden. Auch wenn in der Landwirtschaft jeder weiß, dass mit einem Güllefass nichts gespritzt wird, werden viele Konsumenten beim nächsten Ausflug die Güllefässer auf den Feldern als gefährliche, umweltschädliche Arbeitsgeräte einstufen. Der Handel will mit seiner Werbung die Konsumenten erreichen. Das Wohl der Landwirtschaft ist für die Werber nur solange ein Anliegen, solange es werbe­mäßig verkauft werden kann. Dabei ist es wichtig, dieser Darstellung der Landwirtschaft gezielt entgegenzutreten, indem man Handelsketten darauf aufmerksam macht oder Leserbriefe schreibt. Über eine Werbung zu schimpfen und sich bei Aktivitäten auf andere zu verlassen ist zu wenig – ab und zu sollte man auch selbst aktiv werden. Autor: Wolfgang Wallner 18.09.2008