Deutscher Milchliefer-Boykott weitet sich aus

30. Mai 2008, 09:34 biolix

Deutscher Milchliefer-Boykott weitet sich aus

In Österreich nur geringe Teilnahme Berlin, 29. Mai 2008 (AIZ). - Der Lieferboykott deutscher Milchbauern griff auch auf andere Länder über. Auch in Österreich schlossen sich einige in der IG Milch organisierte Milchbauern an. Die Aktionen bleiben in den meisten Ländern auf vergleichbare Organisationen beschränkt. In der BRD lieferten nach Verbandsangaben auch immer mehr nicht organisierte Bauern ihre Milch nicht bei Molkereien ab. Vom Wochenende an sei deshalb mit Engpässen in den Kühlregalen der Supermärkte zu rechnen, sagte eine Sprecherin des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) heute laut APA. Dem widersprach jedoch der Hauptverband des Einzelhandels (HDE). "Es gibt keine leeren Kühlregale, das Angebot ist völlig komplett und die Verbraucher können sich darauf verlassen, dass das auch am Wochenende so bleibt", sagte HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr im Bayerischen Rundfunk. Der Streik soll jedenfalls beispielsweise die Emmentaler-Käserei der Molkerei Bayernland lahmgelegt haben. Die Produktion in Fürth sei heute eingestellt worden, sagte eine Unternehmensmitarbeiterin. Die Käserei stellt rund 8.000 t Emmentaler pro Jahr her. Von den im BDM organisierten 33.000 deutschen Milchbauern, die täglich rund 35.000 t Milch oder 45% der inländischen Milchproduktion erzeugen, lieferten 95% derzeit ihre Milch nicht ab, berichtet der Verband. Die Milch werde auf den Höfen an die Tiere verfüttert, der Rest mit Gülle vermischt und als Dünger auf die Felder ausgebracht. "Das tut den Bauern in der Seele weh", sagte Sprecherin Jutta Weiß. Den Landwirten bleibe aber keine Wahl, weil sie vertraglich verpflichtet seien, ihre Milch ausschließlich an Molkereien zu liefern. Die Bauern wollen mit dem Boykott einen Abnahmepreis von mindestens 43 Cent pro Liter durchsetzen. Nach Verbandsangaben ist der Milchpreis in Deutschland seit Jänner um 30% gesunken, während gleichzeitig die Produktionskosten um ein Viertel gestiegen sind. Derzeit wird den Bauern ein Literpreis von 35 bis 45 Cent gezahlt. Auch der Deutsche Bauernverband, dem der BDM nicht angehört, fordert eine Anhebung der Milchpreise. Ebenso in den Niederlanden und anderen europäischen Ländern boykottieren Bauern die Molkereien. Heute hätten sie eine Molkerei im Norden der Niederlande blockiert, teilte der nationale Verband mit. Die Proteste würden noch fünf bis sechs Tage fortgesetzt. In Dänemark habe der Bauernverband LDM bewirkt, dass die Molkerei Arla keine Milch mehr an Aldi Nord liefere, teilte die Interessenvertretung European Milk Board mit. Sie meldete auch Protestaktionen aus der Schweiz, Belgien und anderen europäischen Ländern. In Italien soll der Boykott laut BDM morgen beginnen. In Österreich hat die IG Milch, die rund 6.000 der 43.000 heimischen Milchbauern vertritt, die Landwirte dazu aufgerufen, ihre Lieferungen an die Molkereien völlig einzustellen. Ersten Meldungen der Milchverarbeiter zufolge ist die Teilnahme am Boykott aber eher gering und der Handel merkt keine Auswirkungen. (Schluss) - 2.925 Anschläge Links: » Milch-Lieferboykott in Deutschland » Wlodkowski: Bauernmilchpreis darf nicht weiter sinken - Kosten explodieren

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