Neue Bauern braucht das Land

Antworten: 14
  11-04-2008 20:59  Halodri
Neue Bauern braucht das Land
Im Blick ins Land ist ein Gastkommentar von Hans Gmeiner in dem er den Bauern vorwirft, dass wir uns nicht auf die Herausforderungen nach 2013 einstellen und wir am Tropf der öffentlichen Budgets hängen. Die Bauernschaft insgesamt lebte in den vergangenen Jahrzehnten gut mit ihrer Haltung. Geld floss reichlich, geschicktes Marketing öffnete die Herzen der Steuerzahler -bei meiner Ehr- Die Folge:Es hat sich ein Anspruchsdenken breit gemacht, das zuweilen jeder Grundlage entbehrt. Schier alles und jedes muss die Politik richten, und wehe wenn sie es nicht tut oder kann.Vielleicht über den Tellerrand schauen? Doch nicht wir? Da entstehen Gruppen,dort-und dort auch. Jeder scheint es besser zu wissen, jeder macht den anderen schlecht, und das in Tönen die bisher nicht üblich waren. Das ist kein guter Weg. Das ist ein Weg auf dem Bauern von gestern gehen. Das Land aber braucht neue Bauern. Es gibt sie, aber es müssen sehr schnell sehr viel mehr werden.

Wie recht oder unrecht hat Hans Gmeiner mit seinem Kommentar?


  11-04-2008 21:19  Haa-Pee
Neue Bauern braucht das Land
dieser kommentar mag teilweise richtige inhalte aufweisen aber so 100 prozent kann ich dem auch nicht zu stimmen.
weil den "neuen" bauern hat der werte herr auch nicht explizit beschrieben.......und für die kosten erlös situation dafür kann der einzelne auch nicht wirklich was bewirken.....weil ohne diesen "tropf" kann vom 2 ha betrieb bis zum 2000 ha betrieb so ziemlich jeder seine produktion einstellen! das soll auch ein freier journalist bedenken der nebenbei ackerbau betreibt so wie es wahrscheinlich bei herrn gmeiner der fall ist.

ein lösungsvorschlag für den "neuen" bauern nach 2013 wäre die 5 tage woche einzuführen würde eine angebotsminderung bei gleichzeitig steigenden preisen und sinkendem zeitaufwand bringen dass wäre mein vorschlag für den neuen bauern und nicht mit irgendwelchen "unternehmerischen drahtseil und kraftakten oder sonstigen konzepten ,alternativen sich zu verzetteln"....

  11-04-2008 22:38  Josua
Neue Bauern braucht das Land
Neue Bauern braucht das Land nicht-


die gibt es schon-die von der "wachsen oder weichen" Schiene-
die jeden "handtuchwerfenden" Bauern inhaliert haben-
hunderttausend Liter Milchkontingent horteten und
14000 Liter Milchleistung aus ihren Kühen trieben-
wo die Bäuerinnen zehn Stunden am Tag im Stall werkeln-
und nicht mehr können, psychisch am Ende sind und sich in
Allergien und Astma flüchten-
wo ihre Kinder "nein Danke" sagen und das Weite suchen.
2013 kann dann auf Teufel-komm-raus produziert werden und der
Neue Bauern braucht das Land Kollaps wird nicht mehr weit sein und die
Allklugen Realitätsfremden Journalisten werden weiter Kollumen schreiben.

Grüße an alle Neuen Bauern vom Land




  11-04-2008 22:45  iderfdes
Neue Bauern braucht das Land
Hallo,

ich glaube, dass betreffender Herr nicht so ganz gut informiert ist. Denn wenn ich mich an den Artikel richtig erinnere, war dabei die Rede davon, dass die Bauern nur um des Jammerns Willen befürchten, dass die Preise wieder sinken und die Ausgleichszahlungen abgebaut werden.

Dass diese Befürchtungen aber teils Realität und teils von höchster Stelle als fix angekündigt sind, lässt sie für meinen Geschmack als ziemlich reale Bedrohung aussehen.

sg


  11-04-2008 22:47  walterst
Neue Bauern braucht das Land
Ich habe den Beitrag im BIL auch mit großem Interesse gelesen.
Hans Gmeiner liest ja hier auch regelmäßig mit, wie aus dem Gastkommentar hervorgeht.

Ich hätte da einen Vorschlag:
Hans Gmeiner hat ja die besten Möglichkeiten, uns vorzuzeigen, was er meint.
Er hat einen eigenen Betrieb und beste Möglichkeiten, über sein Tun zu berichten, z.B. bei seinen Salzburger Nachrichten.

Also sollte er den neuen Bauern selbst vorzeigen und wöchentlich darüber berichten, wie sich der Erfolg einstellt.
Für die Subventionen, die er selbst bezieht, lässt sich wahrscheinlich ohne große Probleme ein Abnehmer finden, so dass Gmeiner ganz unbelastet von störenden Geldflüssen den neuen Bauern vorspielen kann.

Vor allem beim derzeitigen "Geldregen für die Bauern", wie Gmeiner zuletzt berichtet hat, wäre es doch leicht zu machen?

Walter


  11-04-2008 22:49  biolix
Neue Bauern braucht das Land
er is ja selbst bauer, und schreibt gerne auch für eine Lobby ;-))

das muß man dann schon verstehen ,-)

ja aber bauernbracuht das land ist gut, weltweit leben noch 50% der Weltbevölkerung in und von der LW.... wißt ihr was das bedeutet wenn monsanto so schnell weiter macht wie jetzt ?
kann sich das wer vorstellen.. ich wills mir gar nicht vorstellen zumindest heute nicht mehr ;-(

g biolix

  12-04-2008 08:18  theres
Neue Bauern braucht das Land
Es gibt ein altes Sprichwort- Viele Köche verderben den Brei.
Bei solchen Forderungen- wie man/frau zu sein hätte- bin ich inzwischen ziemlich taub.
Kommt mir nämlich so vor, wie die Geschichte mit dem Esel, wo Vater, Sohn und Esel am Schluss nicht mehr wissen, was sie machen sollen, jeder rät ihnen was anderes.
Aber trotzdem ich glaub schon, dass wir andere Bauern werden müssen:
Selbstbewusste Menschen, die sich ihrer eigenen Stärken bewusst sind,
die Herz und Hirn haben und mit IQ und EQ ihr Leben meistern.
Und vor allem, dass wir wissen, wer unser Boss ist :-))
Wir müssen wieder erkennen, dass wir auch als Massentierhalter :-)) auf den Äckern draussen wissen müssen, was diese Viecher für Ansprüche haben, dass wir Teil der Natur sind und nicht die Beherrscher.
Aber - woher sollen wir neuen Bauern kommen- wir sind auch nur Teile der Gesellschaft.
Auffallend ist, dass wir zwar oft und viele Prügel bekommen, aber immer mit höheren moralischen Werten gemessen werden.
Komisch, ich hätte mir noch nie fordern trauen, dass andere Teile der Gesellschaft anders werden müssen- hab beim Ändern immer bei mir selbst angefangen. Die Forderung, dass sich die anderen ändern sollen, die spricht sich so leicht aus :-)))
aber wozu ärgern oder aufregen, lieber den Weg, den wir als für uns richtig erkannt haben-
weitergehen- und sich nicht ärgern, sondern nur wundern.

  12-04-2008 08:29  helmar
Neue Bauern braucht das Land
Volle Zustimmung, liebe Theres....liebe Grüße, helmar

  12-04-2008 10:50  Christoph38
Neue Bauern braucht das Land
Das blöde bei den Forderungen, dass alles neu und besser und moderner werden soll, ist bei mir, dass ich es immer zuwenig kapiere, wie ich konkret dorthin komme.

Mir persönlich wäre mehr damit geholfen, wenn ich für zB. Antilopenmilch € 1.000,-/Liter bekomme.
Andere werden schriftstellerische Tipps zur Modernisierung wahrscheinlich besser verstehen. Ich möchte daher nicht versäumen an die Adresse solcher Leser nützliche Vorschläge zu machen.
Auch Bauern müssen sich auf lean-production, slow-down und squeeze-out Strategien einstellen um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Christoph

PS: Falls wer mit meinen Vorschlägen zu großem Erfolg kommt, wäre ich über ein feedback erfreut, wie der Umsetzungsweg war. Danke im voraus.

  12-04-2008 11:48  theres
Neue Bauern braucht das Land
Christoph,
jetzt muss ich doch mein Englisch wieder aufmöbeln. Der zukünftige Bauer ist dann kein Landwirt mehr, sondern der Country-Manager :-))

  12-04-2008 14:02  Halodri
Neue Bauern braucht das Land
Also Herr Gmeiner bitte zeigen sie den erfolgreichen Weg in die Zukunft mit klaren und leicht verständlichen Worten auf ohne dabei einen hochtrabenden Artikel zu schreiben mit dem man im Grunde nicht viel anfangen kann. Wir Bauern sehen in solchen Aussagen das sie im Grunde nichts aussagen, wären aber über konkrete Hilfe dankbar.

  12-04-2008 14:24  Hausruckviertler
Neue Bauern braucht das Land
Auch ich habe diesen Komentar auchgelesen, muß aber gestehen, nicht sehr gründlich, weil mir die Galle hochgekommen ist, was die Denkfähigkeit leider etwas beeinträchtigt. Ich denke eher, dass wir neue Politiker bzw Standesvertreter brauchen und nicht neue Bauern. Wir Bauern haben nicht nach den Förderungen gerufen, sie wurden uns aufgezwungen. Wir Bauern hätten es lieber gehabt, dass wir unser Einkommen aus unseren Erträgen erwirtschaften können und nicht von Staates- bzw EU Gnaden. Es ist ja sowieso alles im Gang wie die oben es wollen. Wachsen oder weichen wurde schon seinerzeit von Manshold gepredigt. Nur dass wachsen nicht immer das Ei des Kolumbus ist, dürfte schon so manchem klar sein. Es ist schon klar, dass die sich neue Bauern wünschen, solche, die nicht mehr in der Lage sind selbständig zu denken, sondern das Denken den Agrarkonzernen im vorgelagerten und nachgelagerten Bereich, sprich Gentechnik, Futtermittelindustrie, Zuchtverbänden, Landmaschinenproduzenten, Maschinenringen, Lebensmittelindustrie der EU-Komission usw. usw. überlassen.
Als unser Molkerei nach dem EU-Beitritt in Berglandmilch eingegliedert werden sollte, haben 75% der Bauern dagegen gestimmt, weil sie zwar nicht wirklich gewußt haben was die Folgen sein könnten, aber doch das Gespür für eine richtige Entscheidung gehabt haben. Es wurde uns von den verschiedensten Seiten prophezeit, dass wir uns nicht lange halten können wenn wir uns nicht in einem großen Konzern anschließen. Das Gegenteil ist der Fall. Es geht uns sehr gut. Wir sind zwar eine kleine Käserei (ca. 400 Lieferanten), haben aber immer einen Milchpreis der zu den besten zählt.
Wenn dieser Herr Gmeiner schreibt, dass wir neue Bauern brauchen, so meint er solche, die nicht mehr das Gespür haben instinktiv aus dem Bauch heraus die richtigen Entscheidungen treffen, ohne sich an Zahlen und Fakten halten zu müssen, sondern alles nachvollziehen,was uns von oben vorgebetet wird.
Ein Wort noch zu der Zeit nach 2013. Ich denke,dass sich die Milchkontigentierung von selbst erledigt, weil der weltweite Bedarf an Lebensmitteln rasant steigen wird und der Preis wegen der Freigabe nicht zurückgehen wird. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass der Milchpreis von heut auf morgen um 10 cent steigen wird? Die Mär vom Überschuss glaub ich nicht, die wird nur angewandt um die Preise möglichst weit unten zu halten. Ich denke, dass wir mittelfristig auf einem Preispulverfass sitzten, das explodiert wenn einmal nicht in einem, sondern in zwei Kontinenten klimabedingte Produktionseinbrüche stattfinden. Wie schnell das geht hat man voriges jahr gesehen, als in Australien ein große Dürre war. Das Klima wandelt sich sicher nicht, oder zumindest nicht in allen Ländern, zugunsten der landwirtschaftlichen Produktion, eher zu derem Nachteil. Aus diesem Grund werden wir es uns nicht mehr leisten können auf Produktionsreserven zu verzichten.
Warum glaubt ihr, dass die Gentechnik so vehement ihre Sache vertritt?. Doch nur weil die auch wissen, dass es über kurz oder lang zu Lebensmittelknappheit kommt und hiermit versucht wird dem entgegenzuwirken. Das wird unser größter Kampf in Zukunft werden, weil wir nicht wissen was da auf uns zukommt.
Wenn nämlich die Gentechnik, was ja zu befürchten ist, dadurch, dass sie den Wissenschaftlern entgleitet und sich verselbstständigt, wesentlich mehr Schaden anrichtet als sie nützlich ist, so kann es sein, dass es weltweit zu einer Hungerkatastrophe führt, weil die gentechnisch veränderten Lebensmittel für die Gesundheit der Menschen nicht mehr zuträglich sind. L.G. Lois

  12-04-2008 20:57  helmar
Neue Bauern braucht das Land
Servus Lois...wieder einmal ein langer Beitrag von dir, aber voll zutreffend.....Theoretische Agrarprofis laufen schon genug herum welche uns sagen wie es lang zu gehen hat......aber es gibt noch genug Leute mit Hausverstand welche das Beste aus den Gegebeheiten versuchen zu machen. Man nennt sie heute vieleicht rückständig, aber wenn es wirklich mal knallt, denke ich , sind das die ersten welche reagieren können....
Liebe Grüße,helmar

  12-04-2008 21:03  grasi1
Neue Bauern braucht das Land
Ja Biolix, da hast Du vollkommen recht mit Monsanto, aber die Bevölkerung macht sich da sehr wenig Gedanken darüber.
Ich sehe das als die größte Gefahr überhaupt!

  12-04-2008 21:12  biolix
Neue Bauern braucht das Land
helmine wem meinst denn damit ;-))))))



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