Milchbauern-Protestaktionen

11. Mai 2008, 19:31 karl2

Milchbauern-Protestaktionen

Milchbauern-Protestaktionen Penz: Absenkung des Rohmilchpreises ist Provokation Niederösterreichs Milchbauern protestieren gegen den willkürlichen Preisdruck des Handels. Rund 300 Milchvieh-Halter werden am kommenden Dienstag, 13.05.2008, ab 10.00 Uhr vor der Firmenzentrale von Rewe-Austria (Billa, Merkur, Penny) in Wiener Neudorf, der Spar-Zentrale in St. Pölten und dem Hofer-Zentrallager in Stockerau demonstrieren. Die Landwirte wollen mit ihren Protestaktionen auf die bedrohlichen Auswirkungen der Milchpreissenkung auf ihre betrieblichen Existenzen aufmerksam machen. Lebensmittelketten, wie beispielsweise Rewe, Spar und Hofer, haben diese Woche die Konsumentenpreise für zahlreiche Molkereiprodukte deutlich nach unten geschraubt. So wurde Markenmilch um 10 Cent billiger. Bei Eigenmarken ist es nach einer ersten Absenkung im Februar von 89 auf 85 Cent je Liter nun zu einer weiteren Verringerung von 85 auf 79 Cent gekommen. Auch der Butterpreis wurde bereits zweimal abgesenkt. In der Folge haben die unter Druck geratenen Molkereien und Genossenschaften bereits begonnen, die Bauernmilchpreise ebenfalls nach unten zu drücken. So hat etwa die größte Molkerei Österreichs per Anfang Mai den Rohmilchpreis um netto 1,80 Cent pro kg gesenkt. "Die Handelsketten haben ohne Absprache mit den Landwirten und Genossenschaft die Preise reduziert und lassen jetzt die Bauern die Zeche bezahlen", kritisiert NÖ Bauernbunddirektor Hans Penz. Er wirft den Handelsketten vor, ihre Marktmacht auf Kosten der kleinstrukturierten heimischen Milchbauern auszunutzen. Penz betont mit Nachdruck, wie wichtig gerechte Milchpreise für die Bauern sind. Nach fünf Jahren mit rückläufigen Einkommen und nicht kostendeckenden Erzeugerpreisen für Milch sei es höchste Zeit gewesen, dass ab der zweiten Hälfte 2007 endlich wieder höhere Preise für Milch und Milchprodukte erzielt wurden. "Diese Mehrerlöse haben die Bauern benötigt, um die gleichzeitig gestiegenen Kosten für Futtermittel und Energie decken zu können", so der NÖ Bauernbunddirektor. Vom Handel klares Bekenntnis zur Partnerschaft gefordert Zu den Auswirkungen der Preiskürzungen stellt Penz fest: "Dreht sich die Preisspirale wieder nach unten, so sind in NÖ rund 7.000 bäuerliche Milchbetriebe in ihrer Existenz bedroht. Dagegen wehren wir uns. Die Bauern dürfen nicht zum Spielball einer aggressiven Wettbewerbspolitik werden. Marketing-Gags und eine Inflationsbekämpfung auf dem Rücken der Milchbauern sind unakzeptabel. Ich erwarte mir von unseren Partnern im Handel, dass sie zu den heimischen Bauern stehen." NÖ Bauernbunddirektor Penz wird am kommenden Dienstag gemeinsam mit NÖ Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes, LK-Vizepräsidentin Theresia Meier und betroffenen Milchbauern eine Resolution an die Rewe-, Spar- und Hofer-Vorstände übergeben. Sollte es keine befriedigende Einigung geben, seien weitere Kampfmaßnahmen der Bauern nicht auszuschließen, erklärt Penz. Info-Treffpunkte für Medienvertreter sind am Dienstag, 13.05.2008, jeweils um 10.00 Uhr bei Rewe-Austria AG, Industriezentrum NÖ Süd, Straße 3, Objekt 16, 2355 Wiener Neudorf, vor der Spar-Zentrale St. Pölten, Lagergasse 30, 3106 St. Pölten-Spratzern und vor der Hofer-Zentrale, Rudolf-Hirsch-Straße 2, 2000 Stockerau.

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11. Mai 2008, 21:22 helmar

Milchbauern-Protestaktionen

Egal ob BB oder IG, man wird nichts damit erreichen........gerade Handelsmanager schlafen nicht in der Pendeluhr, und dass in Österreich die Milchanlieferung gestiegen ist und überliefert wurde/wird ist jenen also auch bekannt. Und sie wissen dass die Milch von den Verarbeitern und Genossenschaften übernommen wird.......solange jede Molkerei als Einzelkämpfer unterwegs ist, solange sich die Verarbeiter gegenseitig aus dem Regal drängen und damit die Preise der anderen unterfahren müssen um selber zum Zug zu kommen ändert sich nichts. Auf lange Sicht wird die einzige Möglichkeit, dem Handel auf gleicher Höhe zu begegnen, die Bildung einer gesamtösterreichischen Vereinigung der Milchverarbeiter sein. Solange aber die Milch rinnt und rinnt, ist der Druck auf die Verarbeiter nicht allzu groß, da wird halt eben mit dem Erzeugerpreis runtergefahren. Wenn aber die Verarbeiter keine Übermilch mehr übernehmen(müssen) und weniger Milch zur Verfügung steht, sind diese gezwungen, sich den Rohstoff zu sichern....und erst dann wird es vielleicht tatsächlich soweit sein, dass sich die Verarbeiter auch zusammenschließen, um ein Gegengewicht für den Handel zu sein......unsere Argumente, bäuerliche Landwirtschaft, Existenfrage für Milchbauern etc. ist den Konzernbossen sowas von Wurscht, die wollen uns in Wirklichkeit doch nur für die Werbung für die heile (Bio?) Bauernwelt. Mfg, helmar ...und für die Politik sind wir paar % auch nicht relevant, auch wenn es uns vor den Wahlen alle weismachen wollen....

12. Mai 2008, 21:12 ThomasE

Milchbauern-Protestaktionen

Protestaktionen sind gut um den Verantwrotlichen der Handelskonzerne einmal aufzuzeigen, daß sie nicht immer auf den Rücken der Bauern ihre Lockpreise gestalten können. Jedoch wäre höchste Zeit wenn der Staat den Handelskonzernen einen Riegel vorschieben würde. Auch wenn der Diktaturverein EU dagegen ist. Es kann nicht sein, daß auf der einen Seite wir Bauern Preise wie vor 50 und mehr Jahren erhalten und die Kosten von heute zu zahlen haben. Auf der anderen Seite verlangen die Konzerne teilweise Höchtspreise von den Konsumenten. Dazwischen bereichern sich die Handelskonzerne. Je niedriger die Preise desto leichter verkaufen die Beuern wertvolle Flächen zur Versiegelung. Mit freundlichen Grüßen Thomas Erber

13. Mai 2008, 00:03 farmerJT

Milchbauern-Protestaktionen

Oh wie nett, jetzt kommt auch schon der liebe Bauernbund drauf dass man Protestaktionen etwas bewirken könnte, ach wie heißt schnell diese Organisation die das vor 5 Jahren schon getan hat? hmmmmmmmm....................... ja genau ig-milch, jetzt hätt ichs fast vergessen!

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