kein Wachstum - keine Schulden

kein Wachstum - keine Schulden

Es kommt immer wieder vor, dass stark wachsende Betriebe durch zu hohe Kreditfinanzierung Probleme bekommen. Was mich dabei stört, ist der daraus gezogene Umkehrschluss betriebliches Wachstum sei falsch, besser sei es ohne Schulden zu wirtschaften und dadurch das erwirtschaftete Geld selber zu behalten. So einfach ist es leider nicht ! 1. Um als Betrieb längerfristig erfolgreich zu sein, braucht man einen gewissen Mindestumsatz (=Einnahmen). Wer diesen Umsatz nicht erreicht wird früher oder später zusperren (Ausnahme: reiner Hobbybetrieb). 2. Wachstum ist daher notwendig, um bei den Einnahmen am Ball zu bleiben. 3. Blindes Wachsen erhöht die Ausgaben stärker als die Einnahmen und ist daher schlechter als kein Wachstum. 4. Die Schlussfolgerung dass Nichtwachstum besser ist, weil es Problemfälle bei den Wachstumsbetrieben gibt ist falsch. 5. Dennoch kann es für den Einzelbetrieb besser sein nicht zu wachsen, weil die Ausgaben zu stark steigen. 6. Zukunft haben nur Wachstumsbetriebe, weil jeder Betrieb (auch Nichtlandwirte) zumindest die Inflation abfangen müssen. ein Beispiel: Wer fünf Kühe hat und 20.000 kg Milch liefert hat keine Chance mit Wachstum. Die Probleme werden nur größer, wenn man dann mit neuem Stall 50.000 kg Milch liefert und € 150.000,- Schulden hat. Der Betrieb lebt besser, wenn er bleibt wie er ist. Allerdings, wenn er bei fünf Kühen bleibt, wird er NIE wirtschaftlich erfolgreich sein. Beide Möglichkeiten - investieren oder nichtinvestieren- sind nur zwei Kehrseiten der Medaille, nämlich dass dieser Betrieb den betriebswirtschaftlichen Tod schon gestorben ist. Tote werden durch Infusionen nicht wieder lebendig und chancenlose Betriebe durch Investitionen auch nicht, trotzdem ist Wachstum notwendig für den der überleben will.