Ist bio besser, gesünder ?

26. März 2008, 07:28 biolix

Ist bio besser, gesünder ?

hallo ! also wie versprochen, beginn ich mit dem ersten teil und Reaktion auf den Profil Artikel der meint zu Beginn : "Ist Bio besser, gesünder? Es gibt dafür Indizien, aber keinen harten wissenschaftlichen Beweis. Ist Bio besser für die Umwelt? Nicht unbedingt. Was ist dann so toll an Bio, dass es eine Erfolgsgeschichte sondergleichen geworden ist? Einen wesentlichen Faktor spielt dabei die Psychologie, die Sehnsucht nach einer intakten Landwirtschaft, der Glaube ans Reine, vom üblichen Schmutz der modernen Nahrungsmittelproduktion Unbefleckte. Dann der mit Bionahrungsmitteln in Verbindung gebrachte bessere Geschmack, der aber eher im Kopf der Verbraucher existiert als unter wissenschaftlichen Testbedingungen" fällt euch was auf darin: es wird von , "nicht unbedingt" gesprochen , heisst das NEIN ? also dazu mal der erste teil der stellungnahme: weiter glaub ich 15 FOlgen ;-))) jeden Tag einer.... Einleitung Der Journalist Michael Miersch stellt in seiner Analyse der biologischen Landwirtschaft wichtige Fragen an diese Landwirtschaftsmethode, wie zum Beispiel die nach der Sicherheit und nach der ernährungsphysiologischen Qualität der Produkte, nach deren Umweltbilanz und - sehr wichtig - nach deren Produktivität. Damit sind wir mitten drin in der Nachhaltigkeitsdiskussion, der sich heute Wissenschafter, Fachleute und Politiker intensiv stellen. Die ökologische Landwirtschaft hat sich als erste mit den Fragen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. Das daraus entwickelte Konzept kann sich auch heute noch kritischen Fragen stellen. Oder gibt es Alternativen zur Alternative? In Michael Mierschs Artikel findet man diese jedenfalls nicht. Zu den von Michael Miersch aufgeworfenen Fragen möchte ich die neueste Literatur zitieren, welche ausschliesslich aus wissenschaftlich angesehenen Zeitschriften mit Peer Review stammt. Nebenbei: Der Artikel von Michael Miersch ist keine Originalarbeit. Er ähnelt stark dem Artikel von Elisabeth Finkel im australischen Cosmos Magazine vom August 2007 unter dem Titel „Organic Food Exposed“ und dem Artikel im britischen The Economist im Dezember 2006 unter dem Titel „Voting with your trolley. Can you really change the world just by buying certain foods?“ 1. Kritik: Der Biolandbau ist eine veraltete Anbaumethode Nein, die ökologische Landwirtschaft ist eine moderne Technologie, die den wissenschaftlichen Fortschritt kritisch nutzt Das von Michael Miersch gezeichnete Bild einer veralteten Landwirtschaftsmethode ist falsch. Professor Beda Stadler, der regelmässig gehässige und polemische Texte in der Tagespresse schreibt („mittelalterliche Produktionsmethoden“) und der 97-jährige Friedensnobelpreisträger Norman Borlaug („Mit der Agrartechnik, die 1950 üblich war und ziemlich genau dem Biolandbau von heute entspricht“) sind keine Fachleute, wenn es um den Stand der Produktionstechnik im Ökolandbau geht. Tatsächlich hat sich die weltweite Nahrungsmittelproduktion seit 1950 knapp verdreifacht. Die Ursachen dafür sind: > Pflanzenzüchtung (z.B. Hybridisierung), > Verschiedene agronomische Massnahmen (z.B. Maschinen, Bewässerung), > Mineralstickstoff (aus fossiler Energie gewonnen), > Pestizide und Herbizide, > Bessere Lagerhaltung. Die meisten dieser Massnahmen nutzen die Biobauern auch. Wo nicht, haben sie alternative Technologien gefunden, um ähnlich grosse Effekte zu erzielen. Dank der züchterische Bearbeitung der Landsorten werden heute höhere Erträge erzielt, die den Ökobauern genauso nutzen wie den konventionellen Landwirten. Ergänzend zu den modernen Hochleistungssorten werden aber auch alte Landsorten als Spezialitäten zwecks Erhaltung von wertvollen genetischen Ressourcen und wegen der geschmacklichen Vielfalt angebaut. Damit helfen viele Biobauern ihrer Regierung die am „Erdgipfel" in Rio de Janeiro im Juni 1992 völkerrechtlich verbindlich beschlossene Verpflichtung zur Erhaltung der Vielfalt des Lebens auf der Erde umzusetzen. Gewaltige Fortschritte wurden mit Verbesserungen in folgenden Bereichen gemacht: Bodenbearbeitung, mechanische Unkrautbekämpfung, moderne Applikationstechnik für den Pflanzenschutz, Saat- und Erntegeräte, sparsame Bewässerungssysteme, Stall- und Melktechnik bis hin zum Einsatz von Computern, Sensoren und GIS (Satellitensteuerung). Dies nutzen auch die Biobetriebe. Nicht praktiziert vom Biolandbau wird die Düngung mit Stickstoff aus synthetischer Produktion, da damit ökologische und gesundheitliche Probleme einhergehen (Nitratauswaschungen ins Grundwasser, zu hohe Nitratgehalte in Lebensmitteln, Qualitätsverluste bei Lebensmitteln). Heute werden weltweit 90 Millionen Tonnen Erdöl und Erdgas zu 82 Millionen Tonnen Stickstoff verarbeitet (rund 1 % des weltweiten Verbrauchs der fossilen Energieträger). Stickstoff ist aber in der Landwirtschaft keine Mangelware. Auf Biobetrieben setzt man auf die natürliche Fixierung von Luftstickstoff durch stickstoffbindende Pflanzen (Leguminosen), welche dank ihrer Symbiose mit Wurzelbakterien (Knöllchenbakterien) viel Stickstoff in den Boden bringen, ohne dass Erdöl verbrannt werden muss. Leguminosen werden als Untersaaten (z.B. im Mais und im Getreide), Zwischenfrüchte (z.B. als Winterbodenbedeckung), als Viehfutter (Gras-Weissklee-Mischungen) oder als Hauptkultur (Erbsen, Bohnen, Ackerbohnen, Erdnüsse) verwendet. Cathrine Badgley und sieben Mitautoren der Universität von Michigan (Badgley et al., 2007) berechneten, dass auf den 1’513 Millionen Hektaren Ackerland bei einer konsequenten Nutzung von Leguminosen als Gründüngung (als Zwischenfrüchte und als überwinternde Deckfrüchte) mindestens 140 Millionen Tonnen Stickstoff zusätzlich produziert werden könnten, also 70 % mehr als heute in Form synthetischer Düngemittel eingesetzt werden. Die Nutzung der natürlichen Stickstofffixierung für die landwirtschaftliche Produktivität basiert auf modernster Forschung und ist im Gegensatz zur fossilen Stickstofferzeugung auch langfristig wirtschaftlich und ergiebig. Neben der Gründüngung und Stickstofffixierung rezykliert der Ökolandbau die organischen Dünger der Nutztiere im Ackerbau. Der gesamte Weltbestand von 18,3 Milliarden Tieren (Rind, Büffel, Schaf, Ziege, Schwein, Huhn) erzeugt nochmals etwa 160 Millionen Tonnen Stickstoff. In der konventionellen Landwirtschaft werden die tierischen Dünger in vielen Fällen als Abfall umwelt- und klimabelastend entsorgt, und die Grünlandflächen sind völlig überdüngt. Der Biolandbau nutzt diese wertvollen Nährstoffe aus der Tierhaltung effizient im Ackerbau und ersetzt damit synthetische Dünger. Weitere Ertragssteigerungen haben im 20. Jahrhundert die chemischen Pflanzenschutzmittel gebracht. Auch diese Technologie hat der Biolandbau nicht übernommen, da umweltund humantoxikologische Bedenken bestanden. Anstelle des chemischen Pflanzenschutzes verwenden Biobauern aber zahlreiche natürliche oder naturidentische Produkte, nämlich Pflanzenextrakte, mineralische Präparate (z.B. Tonerde, Steinmehl, Schwefel, Schwefel kalk), verschiedene Biocontrol-Präparate sowie Verwirrungs- und Lockstoffe (siehe Kapitel Daneben gibt es zahlreiche neue mechanische Massnahmen (Netze, Fallen etc.). Für viele biologische Präparate gibt es computergestützte Prognosemodelle, welche den Einsatzzeitpunkt und die Dosierung in Abhängigkeit der Wetterentwicklung optimieren. Alle diese direkten biologischen Massnahmen werden kombiniert mit vorbeugenden Massnahmen, wie z.B. abwechslungsreiche Fruchtfolgen, Hecken, Buntbrachestreifen, Untersaaten, Sortenmischungen sowie tolerante oder resistente Sorten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei optimaler Kombination von vorbeugenden und regulierenden Methoden der Pflanzenschutz auf Biobetrieben gleich oder annähernd so gut ist wie auf konventionellen Betrieben. Schlussfolgerung Der Biolandbau ist eine produktive, auf dem neusten Stand der agronomischen, agrarökologischen und technischen Forschung basierende Landwirtschaftsmethode. Sie hat ihren Schwerpunkt im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft nicht auf der Intervention (Pflanzenschutz, Zufuhr von synthetischen Düngern), sondern auf der Förderung der Bodenfruchtbarkeit, vorbeugenden Massnahmen und der Herstellung eines ökologischen Gleichgewichts

Antworten: 2

26. März 2008, 11:46 thahrer

Ist bio besser, gesünder ?

Hallo hab mir deine Beitrag nicht ganz durchgelesen. kann aber nur auf die Dokumentation Verweisen "We feed the World " wo ein Mitarbeiter von Pioneer sprach das ihm, die im Garten von Rumänien wachsenden (glaube Paprika art) besser schmecke als die neben an gezüchtet von Pioneer. Eines muss uns klar sein : seit 10.000den von Jahren sind wir Bio auch Evolution. seit 50 oder 150 Jahren wollen wir es Verlernen!? auch das Gesundsein ( neue Erkrankungen....) !? kan nur auf die Urkraft der Körner Verweisen DURCHLESEN NACHDENKEN und eigene Meinung Bilden! Mfg.Tom

09. Apr. 2008, 01:14 c933130

Ist bio besser, gesünder ?

also wenn die bio argumente auch noch so himmellang beschrieben werden, besser werden sie trotzdem nicht. nur ein Beispiel: auch der "biologische" Stickstoff von den Knöllchenbakterien wird über Winter nach unten verlagert und kann im Grundwasser landen. und er ist nicht gratis: Köllchenbakterien leben von den Assimilaten der Bohne oder Erbse, wodurch der Hektarertrag von Leguminosen nur rund die Hälfte oder gar nur ein Drittel des durch Weizen oder Mais erzielbaren Ertrages ist. Mineraldünger benötigt fossile Energie im Umfang von ca. 1 Liter Diesel. 1 kg N-Bindung über die Luft verbraucht 20 kg Zucker, aus diesem Zucker könnte man wohl mehr als 5 Liter Biosprit machen..... die Zahlenspielereien mit den Stickstoffmengen möchte ich nicht weiter kommentieren; wenn man aber für 1 % des fossielen Welt-Energieeinsatzes den landwirtschaftlichen Output an Nahrungsmitteln verdoppeln kann, dann ist das gerade in Zeiten, wo die Ackerfläche wieder ein kanppes Gut wird, wohl gut eingesetzte Energie. was an den Bioargumenten aber wirklich unverschämt ist: dass so im Vorbeigehen die konventionelle -besser integrierte - Produktionsweise a priori als Umweltverschmutzer hingestellt wird. das hätten sie doch nicht nötig; wir anerkennen auch den ethischen Mehrwert eines Bioproduktes und polemisieren nicht dagegen. naturwissenschaftlich bleibt festzuhalten: Biolandbau braucht über die Bodenbearbeitung annähernd genausoviel fossile Energie pro Tonne produzierten Weizens (pro Hektar rund 150 l Diesel für rund 4 Tonnen Getreide; gegenüber rund 300 l für 8 Tonnen Ertrag). wir aber haben ein Hektar frei, für nachwachsende Rohstoffe....... und das Biolandbau den Fortschritt nützt kann beim Betriebsmitteleinsatz wohl nicht ernst gemeint sein - wo sind die neuen Dünger und Pflanzenschutzmittel? Ich kenne nur die uralte sehr persistente Bordeauxbrühe - Kupfersulfat, bei den Düngemitteln kenne ich nur die "Neuentwicklung, dass konventioneller Silomais, der in Biogasanlagen vergoren wird, nun von Biobetrieben eingesetzt werden darf. Und wo bleiben die hochmodernen nEUZÜCHTUGEN bei den Sorten? Hier werden doch zumeist die neuen konventionellen Sorten verwendet werden, oder? Und wenn in der Tierhaltung bestimmte Futermittel nicht verfügbar sind, dann bekommt mein eine Ausnahmegenehmigung und verwendet konventionelle. Ein kluger Mann hat einmal gesagt, Biolandbau kann sich nur dort etablieren, wo gesättigte Nahrungs- und Futtermittelmärkte vorhanden sind und so die Wertschätzung der Urproduktion verlorengeht.

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