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Das Geschäft mit der Angst und dem schlechten Gewissen...
13. Juli 2008, 11:38 sturmi
Das Geschäft mit der Angst und dem schlechten Gewissen...
Schönen Sonntag! Mit Angst und dem einreden eines schlechten Gewissens kann man unwissende Bevölkerrungsgruppen steuern, vor allem aus dem städtischen Umfeld, so auch von Biojüngern und Tierrechtlern praktiziert. Die Agrarpolitiker sind ja mit ihrem Latein am Ende! Was können sie den gegen diese „freie“ Marktwirtschaft und das dadurch verursachte Bauernsterben unternehmen?! Sehr wenig nach meiner Ansicht. Jetzt versuchen sie halt für uns Bauern den „Bioboom“ als Rettungsanker auszuwerfen. Profitieren tun ja auch wieder nur flächenstarke Ackerbaubetriebe. Der Tierschutz- und Bioszene kommt der Kuschelkurs (Koalition: Schwarz-Grün?) von Pröll & Co natürlich sehr gelegen. Verfolgen die doch ganz andere Ziele, nämlich die „Umerziehung“ der Konsumenten Richtung Vegetarismus und wenn schon Tierhaltung, dann nur biologisch-"artgerecht". Wobei es diskussionswürdig ist, was ist überhaupt artgerechte Tierhaltung?! Wer bestimmt das? Militante Tierschützer?! Der konv. Bauer hat die Rolle des schwarzen Peter in diesem schäbigen „Spiel“! Weder im Geschmack noch in der Qualität unterscheiden sich Bio-Lebensmittel von konventioneller Ware, auch sind sie nicht gesünder, im Gegenteil, bei der Hühnerhaltung treten immer wieder massive hygienische Probleme zutage. Auch die von Bio-Gurus besagten Pestizitrückstände sind in konv. Lebensmitteln so gering, dass z.b. eine einzige Tasse Kaffee mehr krebserregende Stoffe enthält als alle Pestizidrückstände auf allen Lebensmitteln, die ein Konsument übers Jahr zu sich nimmt. Die gesundheitlichen Vorteile von Biokost sind also zweifelhaft. Der Bio-Lebensmittelmarkt spielt nur in den Wohlstandsländern Deutschland und Österreich eine gewisse Rolle. Bio-Anteil am Lebensmittelumsatz von Lebensmitteln: Österreich 4,9% (2006), Deutschland 3,6% (2006), Europäische Union 2%, Frankreich 1,3%, Italien 1,3%, Japan < 0,5%, Kanada 1,8%, Lateinamerika < 0,5%, Niederlande 1,9% (2006), Ozeanien < 0,5%, Schweden 1,5%, Schweiz 3,5%, Tschechische Republik 0,35% (2006), USA 2,3%, Vereinigtes Königreich 1,8%. Bio kann man also auch als Wohlstandserscheinung bezeichnen. Wie ist eigentlich diese Öko-Szene entstanden, woher kommt sie?! Die Naturkost-Ernährung hat Vorläufer in der Lebensreform-Bewegung, der Siedlung auf dem Monte Verità und anderen Gruppen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts Ernährung und Bewusstsein miteinander verbanden. Sie hat ihre Basis in Ernährungslehren zur Vollwertkost und im Vegetarismus. Die Öko-Bewegung erfuhr einen Aufschwung in der Hippie-Zeit der 1960er Jahre und wurde zuerst von Studenten aufgegriffen. Das Müsli gewann an Popularität. In den 1970er Jahren entstanden in Deutschland die ersten „Naturkostläden“ in Berlin, Hamburg und Münster. Ende der 1970er Jahre gab es bundesweit rund 100 dieser Läden. Die Verbreitung der Naturkost nimmt seit Mitte der 1980er Jahre zu. Zu dieser Zeit gab es rund 2000 Produzenten von Bio-Lebensmitteln allein in Deutschland. Es entwickelte sich in der Folge eine eigene Naturkost-Küche, für die Kochbücher erschienen. Alle etablierten Lebensmittel-Einzelhandelsketten haben mittlerweile Naturkost im Sortiment, oft unter einem eigenen Label. Mittlerweile gibt es auch regelrechte Bio-Supermärkte. Der Preis für diese Produkte ist höher als für konventionelle Produkte. Da stellt sich dann die Frage, ist der höhere Preis gerechtfertigt?! Ist Biokost wirklich besser und gesünder? Ständig gibt es Lebensmittelskandale, biologisch angebaute Lebensmittel scheinen gesünder zu sein. Doch ist das wirklich so? Harte Beweise fehlen. Manche Methoden des Öko-Landbaus können sogar schädlich sein! Viel Aufregung, wenig Aufklärung. Auch wenn sich manche Skandale im nachhinein als Hysterien entpuppten, so steigerten sie doch die Verunsicherung. Ein steter Bilderregen aus taumelnden Kühen, zerzausten Käfighühnern und lecken Pestizidfässern hat das Ansehen der Landwirtschaft nachhaltig ruiniert. Das Böse lauert in jeder Bulette. Die Rolle der Guten bekamen die Biobauern. Sie mußten lange ohne große Subventionen auskommen und haben die Verirrungen des konventionellen Landbaus zu Recht kritisiert. Nun wurde ihre Anbauweise zum Leitbild erkoren und besonders kräftig subventioniert. Trotz massiver Unterstützung nicht gerade eine Massenbewegung. "Bio" bedeutet edel und rein, gesund und ökologisch einwandfrei. Niemand fragt, wie die Produktionsmethoden des Öko-Landbaus konkret aussehen und ob die Erzeugnisse tatsächlich vorteilhaft für die Gesundheit und die Umwelt sind. Beweise dafür gibt es jedenfalls nicht. Neuere Untersuchungen stellen den Öko-Mythos immer mehr in Frage. Doch die Kritik blieb bisher auf Fachkreise beschränkt. Trotz vieler Versuche konnte bis heute kein wissenschaftlich haltbarer Nachweis erbracht werden, daß Biokost gesünder ist als konventionell erzeugte Lebensmittel. Manche Vertreter der Öko-Branche geben das auch offen zu. "Biogemüse hat denselben Nährstoffgehalt wie konventionell angebautes Gemüse, ist also nicht per se gesünder", sagt Georg Schweisfurth, Gründer der Bio-Supermarktkette "Basic". Eine vom Verbraucherministerium in Auftrag gegebene Studie des Senats der Bundesforschungsanstalten kam zum gleichen Ergebnis. Ob Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst oder Schweinefleisch - in den vergleichenden Tabellen zu der Studie, steht immer wieder die gleiche Bemerkung: kein Unterschied. Fazit der Untersuchung: "Die bisher vorliegenden Erkenntnisse erlauben aus wissenschaftlicher Sicht nicht den Schluß, daß der ausschließliche oder überwiegende Verzehr von ökologisch erzeugten Lebensmitteln die Gesundheit des Menschen direkt fördern würde." Zwar entdecken Lebensmittelüberwacher immer wieder mal erhöhte Pestizidreste auf konventionellen Nahrungsmitteln. Doch diese Mengen liegen fast immer weit unter den gesundheitlich relevanten Dosen. Zum Vergleich: Eine einzige Tasse Kaffee enthält mehr krebserregende Stoffe als alle Pestizidrückstände auf allen Lebensmitteln, die ein Verbraucher übers Jahr zu sich nimmt. Die Nationale Akademie der Wissenschaften der USA erklärte, daß "es sehr unwahrscheinlich ist", daß Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln "ein nennenswertes Krebsrisiko darstellen". Der international angesehene amerikanische Molekularbiologe Bruce N. Ames und die meisten Experten seines Faches sind sich einig, daß (neben Bewegung und dem Verzicht auf Tabak und Alkohol) das Essen von viel frischem Obst und Gemüse die beste Gesundheitsvorsorge darstellt. Wer darauf verzichtet, weil er Angst vor Pestizidresten hat, schadet seiner Gesundheit. Während Wissenschaftler bei Pestizidrückständen Entwarnung geben, gelten Kotreste als ernsthaft gefährlich. Naturdünger aus Tierfäkalien kann Krankheitskeime enthalten. Allein in Deutschland werden pro Jahr über 230 000 Erkrankungen durch infizierte Nahrung registriert. Bei alten und gesundheitlich angeschlagenen Menschen verlaufen solche Erkrankungen nicht selten tödlich. Nach den Regeln des Öko-Anbaus muß der Mist zwar lange kompostiert werden, damit die Hitze Keime abtötet. Bei einer Untersuchung in den Vereinigten Staaten waren Öko-Produkte jedoch achtmal häufiger bakteriell verunreinigt als konventionelle. Ende der neunziger Jahre wurden in Deutschland mehrere Todesfälle und einige Hundert Erkrankungen bei Kindern bekannt, die sich mit EHEC-Bakterien infiziert hatten. Auch diese Erreger lauern in Fäkalienresten auf Nahrungsmitteln. Im Kunstdünger lauern keine Keime, doch der ist im Öko-Landbau tabu. Dabei ist der Stickstoff im Kunstdünger keine künstliche Chemikalie aus dem Labor. Er wird aus der Luft gewonnen (Luft besteht zu über 78 Prozent aus diesem Element). Und nicht nur beim Düngen sind alternative Methoden hygienisch bedenklich. Freilandgeflügel ist häufiger mit Salmonellen und anderen Mikroben belastet. Auch bei der in Bioläden und Reformhäusern angebotenen Rohmilch und beim Rohmilchkäse besteht das Risiko einer Verunreinigung durch EHEC und andere Bakterien. Aber auch durch Viren: So können Rohmilcherzeugnisse den Erreger der Gehirnhautentzündung, FSME, enthalten. Wenn die gesundheitlichen Vorteile von Biokost zweifelhaft sind, wie steht es dann mit dem ökologischen? Auf Öko-Äckern leben im Durchschnitt mehr wilde Tiere und Pflanzen. Das wurde in Großbritannien anhand von Vogelarten ermittelt. Doch auch die überzeugten Anhänger des Öko-Landbaus geben zu, daß ihre Arbeitsweise mehr Fläche beansprucht. Bei den Biobauern fällt die Ernte pro Hektar geringer aus. Ihre Tiere werden länger gemästet, wofür wiederum mehr Ackerfläche für Futter gebraucht wird. Derzeit gelten in Deutschland etwas über 17 Millionen Hektar als landwirtschaftliche Nutzfläche. Würden alle Bauern Deutschlands auf "Öko" umstellen, müßte dieser Anteil um mindestens ein Drittel erweitert werden. Wälder müßten gerodet, Feuchtbiotope trockengelegt und Naturschutzgebiete aufgegeben werden. Global betrachtet wäre Öko-Landbau ein Desaster. Wenn die Getreideernte von heute mit den Methoden von früher erwirtschaftet würde, müßten 1,8 Milliarden Hektar Land unter den Pflug kommen (gemessen am Hektar-Ertrag 1950), erklärt der Agrarwissenschaftler und Friedensnobelpreisträger Norman Borlaug (siehe Graphik). Statt dessen wird das Brot für die Welt heute auf 600 Millionen Hektar geerntet. Die globale Anbaufläche hat kaum zugenommen, da moderne Techniken den Ertrag pro Hektar immer weiter steigern. Daß Biobauern keine synthetischen Gifte benutzen, bedeutet nicht, daß sie kein Gift benutzen. Öko-Bauern dürfen schädliche Insekten, Unkräuter und Pilze mit einer ganzen Palette von Stoffen bekämpfen, die in der EWG-Verordnung für den ökologischen Landbau (Nr. 2029/91) aufgeführt werden. Die Liste umfaßt etliche Mittel, darunter pflanzliche Substanzen, Mineralöle, Bakterienstämme und Chemikalien wie Kaliumpermanganat. Zu den pflanzlichen Wirkstoffen zählen beispielsweise die insektentötenden Phyrethrine und das Zellgift Quassin, das aus Bitterholz gewonnen wird. Kupfer- und Schwefelpräparate werden insbesondere im Obst- und Weinbau häufig eingesetzt. Da sie schlechter wirken als moderne chemische Mittel, müssen die Öko-Bauern häufiger spritzen. Etliche Winzer, die in den neunziger Jahren zum Öko-Anbau konvertierten, sind inzwischen zu konventionellen Methoden zurückgekehrt. Einer der Gründe dafür ist die starke Belastung der Böden durch Kupfer. Es tötet Bodenlebewesen und wird wie alle Schwermetalle im Erdreich nicht abgebaut. In der ökologischen Stickstoffbilanz stehen die meisten Öko-Bauern besser da als ihre konventionellen Kollegen, da die Anzahl der Tiere pro Fläche bei ihnen begrenzt ist. Der anfallende Naturdünger wird also in der Regel von den Pflanzen verarbeitet, so daß es nicht zu einer massiven Überdüngung kommen sollte. Allerdings ergaben Untersuchungen in Niedersachsen keinen Unterschied in der Stickstoffbelastung in den Ackerböden von konventionellen und Öko-Höfen. Auch das GFS-Institut für Hydrologie stellte auf dem bayerischen Versuchsgut Scheyern fest: "Bio oder Nicht-Bio ist für den Grundwasserschutz ziemlich egal." Eine ziemlich problematische Umweltbilanz ergibt sich allerdings für die Tiere, die auf Öko-Betrieben gemästet werden. Bioschweine und Biobroiler wachsen langsamer und leben länger. Daher verbrauchen sie mehr Futter (Ackerfläche), mehr Trinkwasser und scheiden mehr Fäkalien aus. Kühe setzen durch ihre Darmgase Methan frei. Geben sie weniger Milch, wie es die Öko-Kühe tun, fällt die Methanbilanz pro Liter deutlich schlechter aus. Doch von solchen kritischen Punkten wollen viele Anhänger des Öko-Landbaus lieber nichts hören. Eine offene, rationale Diskussion um Nutzen und Risiken der alternativen Methoden findet nicht statt. Die vielleicht risikoreichste Umweltveränderung durch Öko-Bauern ist die biologische Schädlingsbekämpfung. Dabei werden Scharen von räuberischen Kleintieren ausgesetzt, die Ackerpflanzen von Schadinsekten befreien sollen. Ein seltsamer Widerspruch: In den Erklärungen der Öko-Verbände gegen die Pflanzen-Gentechnik wird in grellsten Farben davor gewarnt, neue Organismen freizusetzen, selbst wenn diese vorher gründlich getestet wurden. Im Öko-Landbau werden jedoch landauf, landab fremde Organismen freigesetzt. Eine Schweizer Studie wies nach, daß eine häufig eingesetzte, aus Moldawien stammende Schlupfwespenart ungeahnte Nebenwirkungen zeigt. Sie verdrängt heimische Schlupfwespen und fällt harmlose Schmetterlinge an. Auch eine im Öko-Landbau beliebte asiatische Marienkäferart entwickelte sich zur Landplage. Problem Tierhaltung: Bio-Hühnern in Freilandhaltung geht es durchaus nicht besser als konventionell gehaltene. Sie sind häufiger krank und leiden stärker unter Parasiten. Schädliches Verhalten wie Federpicken und Kannibalismus nehmen zu. Nicht nur bei den Hühnern ist es schwierig herauszufinden, was wirklich am besten ist. Denn nicht überall wo "Öko" draufsteht, ist auch "Öko" drin. Die politische Festlegung auf den Biolandbau verhindert den Wettbewerb um bessere Lösungen. Viele konventionelle Landwirte haben dazugelernt. Ihr heutiger Stand der Technik heißt "integrierter Anbau" und folgt der Devise "Sowenig Pflanzenschutz- und Düngemittel wie möglich". Meine Pflanzenbaukollegen und ich sind z.b. im Arbeitskreis Ackerbau vereint und praktizieren nach diesem Grundsatz: "Sowenig wie möglich, aber soviel wie nötig!" Die Bioverbände laufen dagegen Gefahr, ideologisch zu erstarren und Methoden zu konservieren, die vor fast 100 Jahren entwickelt wurden. Quellen: Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Fachinformationdienst München (FLUGS) MfG Sturmi
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