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das Ammenmärchen von Angebot und Nachfrage
02. Juni 2008, 08:33 Christoph38
das Ammenmärchen von Angebot und Nachfrage
Die meisten Gegner des Milchlieferstreiks kommen irgendwann mit der Aussage, dass eben zuviel Milch vorhanden sei und es deshalb nur logisch ist, dass nach dem freien Spiel von Angebot und Nachfrage der Preis sinke. Dies sei eine gottgegebene Tatsache, da kann kein sinnloser Streik etwas daran ändern. Leider funktioniert das volkswirtschaftstheoretische Spiel von Angebot und Nachfrage in der praktischen Abwicklung nicht so gut. Schlägt man die Zeitung auf, so ist davon die Rede, dass die WHO wieder einmal Alarm schlägt, dass es zunehmend weniger gelingt die Weltbevölkerung zu ernähren. Der Anstieg der Bevölkerung beträgt etwa 80 Mio Menschen/Jahr. Glaubt irgendwer, dass die bewusst keine Nachfrage nach Nahrungsmitteln erzeugen ? Schaut man sich die Entwicklung der Weltbevölkerung an, dann müssten nach dem Spiel von Angebot und Nachfrage die Lebensmittelerzeuger zunehmend in Geld schwimmen, da die Produktion bei weitem nicht so stark steigt. Muss man sich als Bauer, da nicht irgendwie verarscht vorkommen, wenn es angeblich für Preise nur auf Angebot und Nachfrage drauf ankommt, die weltweite Nachfrage steigt und trotzdem der Produktpreis sinkt ? Da könnte man doch glatt auf die Idee kommen, dass es noch andere Preisfaktoren gibt. Was ist mit Marktabschottung, Manipulation von Angebot und Nachfrage, ausspielen von Marktmacht ? Ich finde man sollte schon auch erkennen, dass es viele Möglichkeiten gibt, das Angebot und die Nachfrage zu beeinflussen. Es ist legitim, dass Marktteilnehmer ihre Möglichkeiten nutzen, warum sollten die Bauern auf Protestmassnahmen verzichten und sich dem angeblich freien Spiel von Angebot und Nachfrage aussetzen, wenn alle anderen Manipulationen setzen ? Derzeit kann man nur froh sein, dass die Bauern vor allem ein Signal NICHT gesetzt haben, nämlich aus innerer Zerstrittenheit und moralischen Bedenken zu signalisieren, dass sie garantiert nicht streiken werden, das wäre nämlich ein Freibrief für jede beliebige weitere Preissenkung.
Antworten: 3
02. Juni 2008, 08:38 biolix
das Ammenmärchen von Angebot und Nachfrage
Lieber Christoph !!!! danke für deinen Beitrag, ich sehe es 1000% genau so... Nun mein Beitrag dazu, was glaubt ihr passiert, wenn dieser Lieferboykott erfolgreich ist und im sleben Atemzug die bauernverbände sagen: " WIr nehmen die Mengeregulierung in die hand, und wenn uns in Zukunft wer sagt, es sit zu viel da, drosseln wir sofort die Produktion !" Wird sich irgend jemand am Markt noch sagen trauen es ist zu viel da ? Nein ich glaube nicht, denn alle hätten wahnsinnige Angst zu wenig zu bekommen bzw. das der Erzeuger-Preis wieder zu hoch steigt .. eine einzigartige Chance aus meiner sicht die die BäuerInnen jetzt nutzen müssen... lg biolix
02. Juni 2008, 08:54 teilchenbeschleunigerin
das Ammenmärchen von Angebot und Nachfrage
@Christoph38 Guten Morgen. Deine Logik ist bestechend, führt aber nicht zum Ziel: ca. 2/3 der Weltbevölkerung ist laktoseunverträglich, ihnen fehlt das Enzym Laktase zur Spaltung des Milchzuckers. Das ist angeboren. Nur wir Europäer, Teile Nordamerikas und die nördlichen Teile Asiens exkl. China vertragen Milchprodukte. Die Hungergebiete sind leider in Afrika und Südostasien, und die Ernährung der Menschen dort basiert auf Getreidekost. Mit Milchprodukten wäre ihnen nicht geholfen. Das milchzuckerspaltende Enzym würde sich zwar in einigen Generationen vielleicht bilden, aber in der Zwischenzeit leiden sie an Reizdarmsyndrom. Ich fände das widernatürlich, denn selber Milch produzieren können sie dann erst nicht, sonst hätten sie es vielleicht schon getan. --- Es sehe auch bei uns einen Trend, dass Milch nicht mehr als notwendiges Grundnahrungsmittel gesehen wird. Kinder mit Neurodermitis dürfen keine Milchprodukte mehr bekommen. lg, tb.
02. Juni 2008, 14:26 freidenker
das Ammenmärchen von Angebot und Nachfrage
@Christoph38 100% Zustimmung
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