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Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
26. Feb. 2016, 22:56 goldfarmer
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
Kurz zur Ausgangssituation... Ich habe einen Ackerbaubetrieb der auch Lohnarbeiten (Drusch und Einzelkornsaat) übernommen! Bislang war es so das etwa 75% von der Ernte direkt ab Feld an benachbarte Landwirte verkauft wurde... Gezahlt wurde immer durch Überweisung bzw. in bar selbiges bei den Lohnarbeiten im Herbst/Winter nur ganz weniges wurde über den MR verrechnet. Leider verliert man da relativ leicht den Überblick, weil man verschiedene Produkte, Preise, Rabatte mischt... Seit letztem Jahr schreibe ich zwar bei den Erntemengen mit aber für eine vollständige Buchhaltung/Kostenrechnung ist mir das noch zu wenig! Jetzt habe ich mir die Frage gestellt ob ich nicht selber eine korrekte Rechnungslegung inkl. ausgewiesener Steuer, laufender Rechnungsnummern, usw. für den Betrieb durchführen sollte... Können da auch negative Konsequenzen entstehen? z.b. wenn ich als pauschalierter Betrieb einen Optierer/Buchhalter eine Rechnung schreibe... Man wird dadurch auch sicher angreifbar seitens der Finanz bzw. der Nachbar, weil er mehrere Jahre lang nachvollziehen kann wie was verrechnet wurde und er sich vielleicht zwei Jahre später beschwert weil er bei einem anderen Nachbarn einen anderen Preis gesehen hat oder so ähnlich... Macht jemand von euch eine ganz korrekte Rechnungslegung? Das schöne/bequeme an der Pauschalierung wäre ja eigentlich, das man sich darüber nicht zu sehr kümmern muss bzw. das es schwer ist nachzuvollziehen woher das Geld kommt! Würde mich interessieren!
Antworten: 6
26. Feb. 2016, 23:02 G007
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
Deine Fragen sind eher verwirrend!?
27. Feb. 2016, 02:14 jasowas
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
Als Nachteil einer ordentlichen Buchhaltung kann natürlich gesehen werden, dass schwarz auf weiss belegt wird, ob sich der Betrieb auf grund der gebuchten Umsätze finanzeill rentiert oder nicht. Zudem machst du dich bewußt finanziell gläsern. Sowohl für das Finanzamt, als auch für Sozial- und Pensionsversicherung und Krankenkasse. Offiziell ist, meine ich, zwar ein Datenaustausch zwischen den Behörden nicht zulässig, verhalte dich aber ausschließlich so, als finde er regelmäßig statt. Von dem was übrig bleibt geht ein gewisser Prozentsatz direkt ans Finanzamt. Das muss bedacht werden und dieser Betrag sollte zum Fälligkeitstermin auch noch auf dem Konto vorhanden sein. Das sind (monatlich oder vierteljährlich) die bei den Erträgen mitkassierte Umsatzsteuer sowie (meist vierteljährlich) ein vom Finanzamt geschätzter Teil der Einkommensteuer. Bestimmte rein private Geschäfte können nach wie vor auch neben der Buchhaltung abgeschlossen werden. Dazu gibt es dann auch keine Belege. Bargeld oder Überweisung dazu hat auf dem Geschäftskonto nichts verloren. Es muss z.B. das Verhältnis von Einkauf und Verkauf glaubhaft sein. Wenn du für große Summen Saatgut kaufst und von der Ernte nicht der erwartete Gegenwert eingenommen wird, kann es zu Nachfragen kommen. Das kann z.B. durch schlechte Witterungsverhältnisse bedingte Ernteausfälle, massiver Schädlingsbefall, etc. begründet sein. Bitte dokumentiere das ausreichend (z.B. Fotos mit Datum), Hier ist mehr besser. Wenn ein Missverhältnis z.B. durch Erntegutverkauf gegen Barzahlung passiert,das nicht entsprechend eingebucht worden ist, gibt es massive Probleme bei einer Prüfung. Also ähnlich, wie wenn die AMA dir den Milchertrag auf Grund der Kuhzahl ermittelt und du belegen mußt, wohin die gegangen sind. Ob die Konsequenz einer Buchhaltungsführung als positiv oder negativ betrachtet wird ist persönliche Einstellungssache. Ich würde es positiv sehen. Es besteht ja durchaus noch etwas Gestaltungsspielraum. Jedenfalls ist wesentlich mehr Papierkram und Fristeneinhaltung notwendig wie ohne. Aber dafür lernst du deinen eigenen Betrieb zahlenmäßig besser kennen und kannst aktiv und frühzeitig Steuerungsmaßnahmen ergreifen, in welche Richtung auch immer. Und wenn möglich, mache die Buchhaltung selber (z.B. Frau, Kind das auf der Bank oder im Steuerbüro arbeitet etc.) Das ist kein Hexenwerk (obwohl es nicht selten danach aussieht), sondern erfordert nur ein gewisses Maß an administrativer Disziplin. Wichtig, nicht immer bis zum letzten Termin warten. Ruhig 10 Tage früher fertig sein und abschicken, das schont nebenwirkungsfrei und nachhaltig die Nerven. Deine Preisgestaltung sollte natürlich entsprechend plausibel sein. Wenn du komplett unterschiedliche Preise für gleiche Arbeiten berechnest, kann es zu Fragen der Kunden kommen, soferne die das mitbekommen. Kleine Abweichungen können ja begründet sein, langer Anfahrtsweg, steiniger Acker, sehr weicher Boden oder was auch immer. Aber dafür mußt du den Kopf hinhalten und geradestehen.
27. Feb. 2016, 08:10 baldur
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
@goldfarmer: \"Leider verliert man da relativ leicht den Überblick, weil man verschiedene Produkte, Preise, Rabatte mischt... Seit letztem Jahr schreibe ich zwar bei den Erntemengen mit aber für eine vollständige Buchhaltung/Kostenrechnung ist mir das noch zu wenig!\" So ein Thohuwabohu sollte es bei einer ordentlichen Betriebsführung nicht geben. Man liest ja nicht heraus um welche Mengen, Summen, Druschfläche es geht. Habe eher den Eindruck , dass sich da einer über den Grenzen der Pauschalierung bewegt und jetzt Angst vor Finanz hat. Bei korrekten Aufzeichnungen sollte man auch vor Finanz keine Angst haben und man muss auch die unangenehmen Seiten , wie Steuer zahlen, akzeptieren um in einen Sozialstaat leben zu können.
27. Feb. 2016, 08:55 andy123
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
@ goldfarmer Du schreibst: \\\"z.b. wenn ich als pauschalierter Betrieb einen Optierer/Buchhalter eine Rechnung schreibe...\\\" Gerade bei dieser Konstellation muss es eine Selbstverständlichkeit sein, dass du als pauschalierter Betrieb dem buchhaltenden Geschäftspartner eine Rechnung schreibst. Wir sind pauschaliert, verkaufen so einiges Ab Hof und ich habe noch immer eine ordnungsgemäße Rechnung an jeden Käufer ausgestellt. Als Verkäufer bin ich zu einer ordnungsgemäßen Rechnungslegung verpflichtet und jeder Käufer hat das Recht eine Rechnung ausgestellt zu bekommen. Alles andere bezeichne ich als unseriös.
27. Feb. 2016, 11:23 rusticus
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
andy123 hat's auf den punkt gebracht. außerdem würde ich dringend davon abraten, in einem öffentlichen forum zu diskutieren, ob man gesetze einhalten soll.
27. Feb. 2016, 16:14 goldfarmer
Negative Konsequenzen von korrekter Rechnungslegung?
Also bislang haben wir ja keinen buchhaltunsgpflichtigen Betrieb als Kunden gehabt - somit waren wir nie illegal unterwegs! Die Frage war nur ob es sinnvoll ist dies selber zu machen oder besser über den MR... dieser macht ja eigentlich auch nix anderes als für zwei Landwirte die Rechnungen zu schreiben und dafür Beitrag zu kassieren... Denke auch nicht, dass wir irgendwelche Grenzen überschritten haben... Die 25% Umsatz des lw. Betriebes dürfen die Nebentätigkeiten nicht überschreiten und da kommen wir sicher nicht hin! Ihr habt meine Frage vielleicht etwas falsch gedeutet, ich wollte eher wissen ob es üblich ist z.B. bei ab Feld Verkauf von Getreide unter pauschalierten Landwirten eine Rechnung zu schreiben? Bisher hatte nie jemand den Wunsch danach!
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