Die Bauern und die Wahl!

18. Juli 2008, 15:00 Alois_BW

Die Bauern und die Wahl!

„Wahltag ist Zahltag“ lautet ein Sprichwort. Wenn die Bauern motiviert werden sollen an der Wahl teilzunehmen, dann gibt es noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Landwirtschaftsminister Pröll hat ja auf der Wieselburger Messe gesagt, dass noch sehr viel zu tun ist. Nun will ich einige Punkte anführen, wo der Frust bei den Bauern sehr tief sitzt und daher wenig Bereitschaft besteht wählen zu gehen bzw. die ÖVP zu wählen. Zum Ersten die IG Milch. Die ständige Ausgrenzung dieser Gemeinschaft und die immer wiederkehrenden Seitenhiebe von führenden Funktionären des Bauernbundes ist für deren Mitglieder (und auch nicht Mitglieder) nicht unbedingt eine Motivation zu wählen. Das von Landwirtschaftsminister Pröll groß angekündigte Umweltprogramm und der daraus folgende sogenannte Mehrertrag für die Bauern ist ein Flop. Die Bauern müssen die Maßnahmen einhalten sonst gibt es Sanktionen. Das Landw. Ministerium bzw. die AMA können hingegen Änderungen zu ihren Gunsten vornehmen wie es ihnen beliebt. Vor allem UBAG hat sehr viel Unmut in die Bauernschaft gebracht. Viele sind daher aus dem Programm und teilweise auch aus dem Bauernbund ausgestiegen. Was ist aus den sogenannten „Blühstreifen“ geworden? Viele der nicht bäuerlichen Bevölkerung kann es nicht verstehen, dass für so eine Naturverschandelung ersten Ranges auch noch Förderungen ausbezahlt werden. Wenn diese Dummheit schon Die Grünen (und auch Landwirtschaftsminister Pröll) zu verantworten haben, warum sind diese Politiker dann nicht in der Lage diese Maßnahmen in Zusammenhang mit der Lebensmittelknappheit zu sehen und der Bevölkerung diese auch beizubringen. Was viele Berufskollegen ganz besonders ärgert ist, wenn Mandatare wenn sie die Akzeptanz als Vertreter der Bauern schon verloren haben, noch immer mit allen Mitteln in politischen Funktionen gehalten werden. Vor allem im Bundesrat. Die Problematik mit der Milch ist rein hausgemacht. Was wurde früher in Informationsveranstaltungen gepredigt? Größer werden. Wenn Landwirtschaftsminister Pröll es als Erfolg darstellt, dass nur mehr vier Bauern dichtmachen als 14 bei seinem Vorgänger Haiden, dann muss ich festhalten das diese vier Betriebe teilweise größer sind als damals alle 14 zusammen. Grillitsch schreibt in der heutigen Ausgabe der Bauernzeitung, dass es darum geht Klarheit zu schaffen, dann ist für den Bauernbund in den nächsten Wochen und Monaten noch viel harte Arbeit zu erledigen. Bei so viel Unklarheiten und Unmut wie derzeit im Bauernstand herrschen, wird es schwierig für die Funktionäre dies bis zur Wahl auszuräumen. Denn wie wir wissen können einige tausend Stimmen mehr oder weniger für eine Partei durchaus entscheidend sein. Dass das Misstrauen gegenüber unsrer Standesvertretung abgebaut wird und mehr Miteinander in unser Gemeinschaft Einzug hält wünscht sich Ihr ehemaliger Bauernratsobmann

Antworten: 2

18. Juli 2008, 15:47 6145

Die Bauern und die Wahl!

Das VP-Abonnement der LW halte ich für fragwürdig. Nur meist kommt die VP über den Denk-Umweg des geringsten Umwegs wieder zurück aufs Spielfeld... Man beginnt per Ausschlussprinzip bei der SPÖ und ihrem Bauernneid, geht dann mit einem Fünkchen Haus- und Menschenverstand an die FPÖ heran und verwirft diese sogleich. Dann möge man sich ein Bild von VP und Grün machen. So oder ähnlich wird wohl so mancher von uns überlegen, egal, zu welchem Ergebnis man gelangt. Wie es auch ausgeht, ein paar Sachen sind sicher: - monatelange Sondierungsgespräche - inkompetente, spontan aus dem Hut gezauberte Minister - ein ideologisch schwerst verwässertes Regierungsübereinkommen (der vielzitierte kleinste gemeinsame Nenner)

18. Juli 2008, 20:36 helmar

Die Bauern und die Wahl!

Hallo Alois! Ich will hier ganz offen sagen dass ich dich sehr lange schon kenne und auch persönlich schätze......du sprichst mir ziemlich treffend aus der Seele. Aber was ist denn zu erwarten, wenn eine Organisation so agiert, bzhw. deren Führung? Abgehobenheit pur, und wenig Interesse, sich mal zu informieren wie es auf den Höfen zugeht und wie es den Menschen geht. Da wird vom Herrn Minster ein Ziel vorgegeben, und dieses wird nun nachgebetet, sei es wie es wolle..ich denke da z.B. an die Biogasanlagen und die daraus resultierende Konkurrenz um Acker, aber auch Grünlandflächen. Gerade in deiner Gegend werden z.T. Pachtpreise bezahlt, bzhw kilometerweit um Mais etc. gefahren, dass man nur so staunt( einzelne tun das aber auch im meinem Gebiet). Wenn man dann, auch in der Stallbaubroschüre der NÖ LLK, bei den meisten gezeigten Betrieben die Eigenfläche anschaut, wunderts schon weniger........aber genau dies wurde immer propagiert und wird es z.T. noch immer, und die Hochnoblichkeiten sonnen sich gern dort........wie es dann den Bauern geht ist nach der Eröffnung nimmer sooo wichtig. Und wenn es dann zwickt, haben natürlich Erlösungsprediger es sehr leicht.....da wären wir bei der IG Milch: Manches das sie propagiert, lehne ich ab, und habe, als ich noch dabei gewesen bin, nicht mitgetragen. Aber ich finde z.B. den Vorschlag, die Quotensaldierung ersatzlos zu streichen, durchaus für sinn voll. Wenn jemand meint in einer Liefergemeinschaft besser aufgehoben zu sein und sich des Risikos derselben bewußt ist, warum nicht......und da fängt es wieder an, dass auf jeder Seite die Betonköpfe sitzen, und dass damit zumindest das miteinander reden so gut wie unmöglich ist. Und mit dieser Politik, dass generell alles schlecht ist das andere als BB-Spitzen propagieren, hat man den Bauern inzwischen mehr geschadet als genützt, fürchte ich. Ich erkenne ja auch die Bemühungen des BB an, aber vielleicht wär es doch manchmal nicht ganz blöd, auch mal andere mit ins Boot zu holen, oder dies zumindest anzubieten. Mich stört auch immer mehr dass man noch immer von oben herab versucht den Leuten damit zu kommen, dass der BB für alles die Lösung hat. Hat er auch nicht, denn er kann genausowenig wie alle andern die Markt gesetze ausser Kraft setzen. Und es gibt scheinbar niemanden in dieser Organisation der zugibt, dass die "Macht" des BB längst nicht sooo groß ist wie gern behauptet. Es stimmt aber dass viele Gesetze nur vom BB noch abgemildert werden konnten, und dies sollte er sich auch auf die Fahnen heften. Aber es sollten halt auch Grenzen zugegeben werden und nicht alles schöngeredet werden. Inzwischen kommt mir aber vor wie wenn das auch dem Ing. Penz schon manchmal dämmert. Denn seit einger Zeit setzt man sich auf andere Themen drauf, z.B. Forum Land. Und da gab es wieder mal so ein typisches Schmankerl, eine Podiumsdiskussion in Gutenstein im Rahmen der Raimundspiele, Thema, Die Frau im ländlichen Raum" . AmPodium natürlich u.a.Penz, eine Bürgermeisterin, eine Meisterin aus dem Gewerbe, aber zB. die Bezirksbäuerin saß im Publikum.....schlau, nicht wahr? Der BB hat ja noch ein Riesenglück dass die Bauernorganisationen der anderen Parteien noch mehr unter der Fuchtel ihrer jeweiligen Parteien stehen, und auch nicht sehr wahrgenommen werden. Und nebenbei bemerkt, oft etwas fordern das der breiten Bauernschaft zuwider ist.........und so mancher Bauer wählt dann doch zähnknirschend den VP-BB, so nach dem Motto kleineres Übel...und die "Oberen" meinen es wär eh alles in Ordnung....... Aber vielleicht kommt doch mal bei der diesmaligen Wahlauseinandersetzung die Erkenntnis:"liebe Bauern, bis hierher reicht unsere Macht, und nicht weiter".... Ich geb es zu, Freude hab ich mit diesem BB, bzhw. deren Führung, keine, aber Alternative seh ich auch keine....und am^14.7. hat ja auch Halbmayr dezidiert erklärt, dass bei bei der NÖ Kammerwahl die IG Milch als überparteiliche Liste nicht kandidieren will....welche aber aus meiner Sicht ein ordentlicher Hecht im Karpfenteich wäre. Wenn sich der BB als Traditionsverein(Wallfahrt etc) mit eingeschränktem politischem Einfluss in Zukunft präsentierte, es wär ehrlicher.....oder? Mfg, helmar

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