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Entwickungshilfe ist tödlich...
... lautet der Titel eines provozierenden Artikels in der "Weltwoche". Eine manchmal etwas verblüfft wirkende Interviewerin führt dabei u.a. folgenden Dialog mit Dambisa Moyo, der Autorin des Buches "Dead Aid":
Frage: Entwicklungshilfe wirkt also so, wie es einst Karl Kraus über die Psychoanalyse sagte: Sie ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält?
Antwort: Exakt. Die Frage ist nicht, warum diese Länder nicht weiter sind, trotz der jahrzehntelangen Entwicklungshilfe. Die Antwort ist: wegen ihr. Das fundamentale Problem ist, dass die Entwicklungshilfe keine Jobs geschaffen hat, sondern das Gegenteil bewirkte, sie zerstörte. Entwicklungshilfe produziert Inflation, Schulden, Bürokratie und Korruption. In ein solches Land wollen Unternehmer nicht investieren und dort Jobs schaffen. Machen Sie ein Land abhängig von Hilfe, dann nehmen Sie die Karotte weg und den Prügel: Niemand wird bestraft, wenn er nicht innovativ ist, denn die Hilfe fliesst trotzdem. Und niemand wird belohnt, wenn er sich anstrengt.
Lesenswert! Hier könnt ihr das gesamte Interview lesen: http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-24/artikel-2009-24-entwicklungshilfe-ist-toedlich.html
Entwickungshilfe ist tödlich...
dies ist mir eindeutig zu einfach erklärt, KM
ich denk da insbesondere an die unzähligen menschen, welche aus humanitären und religiösen gründen unsere sicheren gefilde verliesen um dort zu helfen, wo es not tut.
ob es gelingt ist natürlich eine andere frage.
mfg
Entwickungshilfe ist tödlich...
Das ist leider in vielen Bereichen so muss aber nicht so sein.
Ein Bekannter von mir war einmal in Senegal. Dort wurde mit Geldern der KMB Aktion Bruder in Not ein Staudamm errichtet, um das in der Regenzeit anfalllende Wasser für Bewässerungszwecke aufzustauen.. Da haben hunderte von einheimischen Arbeitern die Erde händisch auf Tragen geschleppt und auf dem Damm verdichtet. Anfangs haben die den Leuten jeden Tag den dort üblichen Lohn für Tagelöhner bezahlt. Bis sie draufgekommen sind, dass da viele von den Männern das Geld nicht nach Hause gebracht haben, sondern versoffen oder für Prostituierte ausgegeben. Da sind sie dann dazu übergegangen, als Entlohnung für jeden halben Tag Arbeit einen Hut voll Reis herzugeben. Das hat besser funktioniert. Die Leute haben mit der fertigen Stausee später eine Art Gartenbau aufgezogen, mit Gemüse, das sie per Fahrrad in die Stadt auf den Markt gebracht haben. So könnte Entwicklunghilfe funktionieren, wenn man den Leuten hilft, selbst etwas zu schaffen.
Gottfried
Entwickungshilfe ist tödlich...
bin der meinung , dass es ziemlich arrogant von uns ist, unsere denkweise (usw) den armen negern (wieder usw) vermitteln zu wollen.
diese leute sind vor unserer wohlgemeinten "hilfe" besser zurechtgekommen als jetzt.
Entwickungshilfe ist tödlich...
Die Formulierung klingt zwar lässig, und macht sich gut als Buchtitel, dürfte aber wohl eindeutig zu generell gehalten sein. Genauso könnte man behaupten: Arbeit macht krank
Eher kommt es wohl darauf an, in welcher Art und Weise Entwicklungshilfe geleistet wird.
Wenn Staaten mal zur Gewissensberuhigung ein paar Millionen überweisen und sich dann um nichts mehr kümmern, als den nächsten Rüstungsauftrag, wirds wohl nicht funktionieren.
Wenn Schulen, Wasserversorgung etc. aufgebaut werden, kann ich daran nichts "tödliches" erkennen.
Armut und Elend hat sicher viele Ursachen, man kann diese Probleme nicht einzig auf die Entwicklungshilfe reduzieren.
Entwickungshilfe ist tödlich...
danke christoph, so sit es, ich kenne viele Projeklte die über 2 Jahrzehnte toll laufen udn gerade im Regionalen Bereich und bei den Menschen selber ansetzen, wo z. b. korupte Regierungen keinen Einfluß haben...
lg biolix
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