The day after

06. Juni 2008, 01:56 a.schoeffl@aon.at

The day after

der tag danach ist nun da. es hat mich beeindruckt welche mobilisierung möglich ist innerhalb unserer standeskollegen. aus dieser perspektive haben die offenen grenzen für den landwirt in der EU sinn denn sie haben uns näher zusammenrücken lassen. Dennoch werfen sich mir einige fragen auf: war das ziel das aufzeigen an die öffentlichkeit? das wurde erreicht. war das ziel ein höherer milchpreis? man könnte interpretiern dass KEINE senkung auch eine erhöhung darstellt. oder man interpretiert ziel nicht erreicht. kann man einen preis in der freien marktwirtschaft erzwingen? wenn ja, wie? (ohne öffentliche unterstützung - denn dann bekommt man keine marktsignale mehr) warum dieser überraschende stop? was hat diesen argen "druck" ausgemacht wenn doch soviele mitgemacht haben? warum haben mitglieder der IG das ziel die genossenschaftlichen molkereien zu zerstören? wie reagieren denn die privaten industriellen molkereien in deutschland? was ist denn mit den "solidarischen" ig-mitgliedern denen die molkerei jäger gesagt hat was sache ist? aktionismus finde ich für dieses thema absolut passend. aber: nimmt man es in kauf tiefe gräben aufzureißen innerhalb bauernschaft und verarbeitern? mit den gerufenen radikalen geistern, die man plötzlich wieder los werden wollte... dass uns letztendlich der konsument bezahlt, und zwar ALLE, war in diesem aktionismus niemals zu spüren. warum hatten manche solche freude endlich leere regale zu sehn? könnte es denn sein dass dann ein gewisser punkt überschritten ist und es dem konsumenten dann egal ist welche ware im regal steht ? bauernbund hin - ig her... der BB hat fest verankerte wurzeln und sich sehr oft meisterlich "geduckt" - die IG ist jedoch politisch nicht fähig in dieser konstellation. dennoch sind sie auf ihre art politiker da sie interessen einer gemeinschaft vertreten. und wenn jetz wer sagt er ist unpolitisch und nirgends dabei, dann sei ihm gesagt wenn er mitentscheiden will soll er verantwortung übernehmen. sprich sich engagieren - und zwar dort wo die entscheidungen fallen. maul aufreißen und sagen der BB und die genossenschaften und überhaupt die ganze mafia gehören gesprengt - denen sei gesagt stellts euch nach vor und macht es besser. natürlich hat das ja mit nachdenken und zusammenhänge erkennen zu tun. dafür braucht man hirn. ist möglicherweise mancherorts mangelware. wie der strache heut gesagt hat - es darf kein denkverbot geben wenn man spritpreise senken will. hat meinen eindruck bestärkt dass er sich des öfteren ein denkverbot auferlegt. ich mag nicht alle verteufeln hier, ich würd einfach meinen dass wir bauern mit einer stimme sprechen sollten und versuchen sollen, ja müssen, diese jetzt aufgerissenen gräben wieder zu kitten. mal nachdenken was die letzten tage war und aufeinander zuzugehen ist angesagt. Der BB mag manchmal sehr träge sein - wenns wer besser macht soll er sich aufstellen lassen. Ist doch der Bevölkerung scheißegal wenn sich 2% innerlich die hackeln reinschmeissen. Für die IG´s wirds denk ich auch eine neue Erfahrung gewesen sein - denn wie diese Radikalität Dynamik bekam, wirds den Funktionären auch nicht mehr gut gegangen sein. Wenn dem nicht so ist, dann möchte ich diese radikalen Kräfte NIE irgendwo an der Macht haben. Denn dann gibts den verbalen Krieg und die totale Selbstzerfleischung. Gott behüte uns davor stevie

Antworten: 2

06. Juni 2008, 08:01 Rescha1

The day after

Ein sehr guter Beitrag, stevie. Du hast viele Dinge genau richtig dargestellt. Es sollte mehr Leute mit deiner Denkweise geben.

06. Juni 2008, 09:15 donauprinz

The day after

@ stevie ***der tag danach ist nun da. es hat mich beeindruckt welche mobilisierung möglich ist innerhalb unserer standeskollegen. aus dieser perspektive haben die offenen grenzen für den landwirt in der EU sinn denn sie haben uns näher zusammenrücken lassen. Dennoch werfen sich mir einige fragen auf:*** Ja, war sehr beeindruckend und eröffnet durchaus optimistische perspektiven falls es gelingt die energien geordnet zu kanalisieren und einzusetzen. Ich sehe auch deine fragestellungen als kleinen aber guten beitrag das erreichte entsprechend aufzuarbeiten und die thematik weiterzudenken und weiterzuführen. Da mir dein beitrag ehrlich erscheint, mach ich mir auch die mühe meine ganz persönlichen antworten zu tippseln, auch wenn das jetzt länger dauert. Vorweg - hab kein nahehältnis zu IG und BB. Bin auch nicht (mehr) mitglied bei diesen. bin im vollerwerb und hab keine milchkühe(mehr). *** war das ziel das aufzeigen an die öffentlichkeit? das wurde erreicht… war das ziel ein höherer milchpreis? man könnte interpretiern dass KEINE senkung auch eine erhöhung darstellt. oder man interpretiert ziel nicht erreicht.*** Ich vermute, dass solch ein aufzeigen in der öffentlichkeit ein wichtiger teil der aktion war um die forderung nach einem dauerhaften angemessenen produzenten(milch)preis auch mit entsprechendem nachdruck zu verdeutlichen, sowie die Leistungen der (milch)BAUERN für und in der gesellschaft intensiver als bisher aufzuzeigen. Ist meiner meinung nach recht gut gelungen. ***kann man einen preis in der freien marktwirtschaft erzwingen? wenn ja, wie? (ohne öffentliche unterstützung - denn dann bekommt man keine marktsignale mehr) das ist eine gute frage. In der derzeitigen Form der (freien???) marktwirtschaft ist es problemlos möglich einen (höheren) preis zu erreichen bzw erzwingen. Es bedarf einzig und allein der einigkeit der produzenten . und wenn es sich um ein wichtiges oder gar lebenswichtiges Produkt geht – dann geht’s ganz leicht - Siehe zB ölscheich. ;-) ***warum dieser überraschende stop? was hat diesen argen "druck" ausgemacht wenn doch soviele mitgemacht haben?*** Mein eindruck: zeitpunkt des stopps ganz gut gewählt – ziel des aufzeigens gut erreicht – überraschend hohe teilnahme und solidarität geortet. Besser ein tag zu früh als übers ziel hinausschiessen. Druck ? Entscheidungen in solchen Dimensionen zu treffen. Kindergeburtstag ist lustiger. ***warum haben mitglieder der IG das ziel die genossenschaftlichen molkereien zu zerstören?*** Keine ahnung ob die die gen. molkereien wirklich zerstören wollen, dazu fehlt mir der einblick in de IG - hab jedoch einblick in gen. Verarbeiter. Faktum: vom ursprünglichen, bäuerlichen Genossenschtsgedanken und bäuerlichem Einfluß ist kaum was geblieben. Eigentümer aus nichtbäuerlichen bereich und hörige Politik diktieren. aus bäuerlicher sicht schwerstens änderungsbedürftig meine ich. Wichtig wird jetzt sein , wie IG und ihre europ. Partnerorganisationen mit dem zweifellos vorhandenen energie – und solitaritätspotential im produzentenbereich umzugehen lernen, mit den attributen effizienz und dipolomatie verstärkt anreichen und bündeln können ***wie reagieren denn die privaten industriellen molkereien in deutschland? was ist denn mit den "solidarischen" ig-mitgliedern denen die molkerei jäger gesagt hat was sache ist?*** eine private molkerei ohne milch ist nicht viel anders als eine genossenschaftl molkerei ohne milch. Der unterschied liegt im wesentlichen in der unternehmens- bzw eigentümerstruktur. ***aktionismus finde ich für dieses thema absolut passend. aber: nimmt man es in kauf tiefe gräben aufzureißen innerhalb bauernschaft und verarbeitern? mit den gerufenen radikalen geistern, die man plötzlich wieder los werden wollte... dass uns letztendlich der konsument bezahlt, und zwar ALLE, war in diesem aktionismus niemals zu spüren. *** Das leben in all seinen facetten beinhaltet nun mal auch gräben. gräben in der bauernschaft hat und wird es vermutlich auch immer geben. dass es auch unterschiedliche ansichten zwischen bauern und verarbeitern gibt, hat es auch schon immer gegeben. Diesbezüglich war die milchaktion gesamt gesehen nix besonders aufregendes. Keine tragik. Klar, die psyche der akteure ist individuell verschieden. Der eine regt sich schnell ab , bei der anderen dauerts vielleicht etwas länger. So ist das leben – ein lern- und reifeprozeß . Aber für alle eine ideale gelegenheit um daraus ein bisschen oder etwas mehr zu lernen. und wenn jemand meint die verarbeiter seien "waserln" und sind für ewig beleidigt - das glaube ich ganz und gar nicht - die sprechen oft selber eine viel rauhere sprache. ausserdem ists ja eigentlich eine absolut legitime und notwendige vorgangsweise und für den geschäftspartner durchaus auch dienlich - zu zeigen dass es im hintergrund brodelt, dass es probleme gibt, die es gilt gemeinsam aufzuarbeiten. da hab ich doch auch von der "gegenseite" vieles erlebt....wenn zB die molkerei beim hohen auszahlungspreis plötzlich "gestreikt "hat und mit verschiedensten "problemen" begründet hat. wenn ich ein bisschen zurückdenke -ein herr haimberger zB hat da manchmal sehr deutliche worte und appelle fürs kollektiven verständnis gefunden ggggg ***warum hatten manche solche freude endlich leere regale zu sehn? könnte es denn sein dass dann ein gewisser punkt überschritten ist und es dem konsumenten dann egal ist welche ware im regal steht ?*** Dem konsumenten ist es dann egal welche NAHRUNGSMITTEL im regal stehen , wenn er HUNGER hat. Damit meine ich hunger als folge von zuwenig angebot. manche wollten vermutlich aufzeigen, dass es auch leere regale geben kann - in zeiten des maßlosen überflusses natürlich schwer zu vermitteln - aber durchaus eine interessante und wahrscheinlich lehrreiche perspektive. ***bauernbund hin - ig her... der BB hat fest verankerte wurzeln und sich sehr oft meisterlich "geduckt" - die IG ist jedoch politisch nicht fähig in dieser konstellation. dennoch sind sie auf ihre art politiker da sie interessen einer gemeinschaft vertreten. und wenn jetz wer sagt er ist unpolitisch und nirgends dabei, dann sei ihm gesagt wenn er mitentscheiden will soll er verantwortung übernehmen. sprich sich engagieren - und zwar dort wo die entscheidungen fallen. maul aufreißen und sagen der BB und die genossenschaften und überhaupt die ganze mafia gehören gesprengt - denen sei gesagt stellts euch nach vor und macht es besser. natürlich hat das ja mit nachdenken und zusammenhänge erkennen zu tun. dafür braucht man hirn. ist möglicherweise mancherorts mangelware. wie der strache heut gesagt hat - es darf kein denkverbot geben wenn man spritpreise senken will. hat meinen eindruck bestärkt dass er sich des öfteren ein denkverbot auferlegt.*** Mein eindruck ist, dass du selber noch nie versucht hast politisch etwas an forderer front mitzuentscheiden bzw zu verändern. Damit meine ich etwas wesentlich anderes als lediglich BB-Kalender oder kugelschreiber vor wahlen zu verteilen. Versuch mal als newcomer im bauernbund etwas zu bewegen oder gar verändern – viel spaß ;-))))))))))) Apropos besser machen, nachdenken, zusammenhänge erkennen : Wenn du meinst dass es mit hirn abgetan ist, dann unterliegst du einem erheblichem irrtum. IG – BB: grösste probleme der IG: eher konservativ orientiertes und zur ängstlichkeit neigendes klientel milchbauern – daher auch dünne und zum teil ungeeignete personaldecke – obwohl (vermutlich) grundsätzlich ohne parteipolitische absichten gestartet, vom unsanft aus dem tiefschlaf geweckten BB sofort äußerst wehleidig als (böse, böse) politische konkurenz dargestellt. allerdings politisch absolut logisches manöver. Grösste nachteile des BB: TEILorganisation einer politischen partei - daher abhängig !!!! Anzahlmäßiger Stellenwert austerbensbedingt stark sinkend, daher wenig durchsetzungsvermögen. Erbfolgeprinzip im funktionärswesen. Über lange zeit wenig bis kein druck von der basis – daher wenig handlungsbedarf. Sehr arbeits- und zeitintensive betriebsform michwirtschaft– daher einigermaßen schwierige ausgangslage für funktionärstätigkeit – ergo MW eher schwach aufgestellt im vergleich zu zB ackerbau. ***ich mag nicht alle verteufeln hier, ich würd einfach meinen dass wir bauern mit einer stimme sprechen sollten und versuchen sollen, ja müssen, diese jetzt aufgerissenen gräben wieder zu kitten. mal nachdenken was die letzten tage war und aufeinander zuzugehen ist angesagt. Der BB mag manchmal sehr träge sein - wenns wer besser macht soll er sich aufstellen lassen. Ist doch der Bevölkerung scheißegal wenn sich 2% innerlich die hackeln reinschmeissen. Für die IG´s wirds denk ich auch eine neue Erfahrung gewesen sein - denn wie diese Radikalität Dynamik bekam, wirds den Funktionären auch nicht mehr gut gegangen sein. Wenn dem nicht so ist, dann möchte ich diese radikalen Kräfte NIE irgendwo an der Macht haben. Denn dann gibts den verbalen Krieg und die totale Selbstzerfleischung.`**** Mit einer stimme zu sprechen – ok. Es soll jedoch eine stimme der vielfalt sein … eine stimme der BAUERN und nicht die stimme einer politischen partei …. Diplomatisch, dynamisch, effizient und selbstbewusst soll sie sein. ***Gott behüte uns davor *** weis nicht ob sich der oder ein gott soviel mit den bauern beschäftigt ggg lg ausm donautal

ähnliche Themen

  • 0

    Was kostet Bio Mais ab Hof

    Mich würde interressieren was Bio Mais ab Hof bei euch so kostet oder was ihr so vom Händler bekommt. Danke

    Salzburger gefragt am 06. Juni 2008, 20:56

  • 1

    Frage an Pflanzenschutzprofis

    Ich habe erstmals Mais in Direktsaat anbauen lassen, nach der Kleegrasernte. Werden die Kulturgräser, die jetzt teilweise weiterwachse vom ZEUS genügend erfasst? Kann man Zeus mit SL 950 mischen, mit …

    ereston gefragt am 06. Juni 2008, 20:54

  • 0

    Frage an Pflanzenschutzprofis

    Ich habe erstmals Mais in Direktsaat anbauen lassen, nach der Kleegrasernte. Werden die Kulturgräser, die jetzt teilweise weiterwachse vom ZEUS genügend erfasst? Kann man Zeus mit SL 950 mischen, mit …

    ereston gefragt am 06. Juni 2008, 20:54

  • 0

    Mit Pocket Pc fläche vermessen.

    Hallo Kennt von euch wehr so ein Programm und es Sollte kostenlos sein.

    frank100 gefragt am 06. Juni 2008, 18:24

  • 3

    Rückwirkende Milchpreissenkung von Woerle!!!

    Hallo! Was denkt ihr über diese Meldung vom ORF: http://salzburg.orf.at/stories/283572 Ist nach dem Milchstreik schon wieder vor dem Streik? Es scheint so, als wären noch Abrechnungen offen.... Kuhlim…

    traun4tler gefragt am 06. Juni 2008, 15:41

ähnliche Links