große Probleme mit Nachgeburtsverhalten

18. Okt. 2008, 21:03 jackie_786

große Probleme mit Nachgeburtsverhalten

Hallo zusammen, Ich hoffe der ein oder andere kann mir ein paar Tipps geben. Wir haben seit einiger Zeit ganz viele Probleme dass die Nachgeburt nicht weg geht. Und nach dem Einlegen wird das Fressverhalten sehr schlecht und die Folge sind dann oft extrem hoher Zellgehalt und flocken in der Milch bis zur klassischen Euterentzündung. Beim Mineralfutter sind wir schon vor längerer Zeit umgestiegen mit mehr Selen (70 mg) weil wir vermuteten dass das eine Ursache sein könnte. Die Trockensteher sind extra,und laufen nicht mit der Herde mit und sollten somit auch keinen großen Streß haben. Futter ist gut TMR mit 6,5 Mj Nel und viel Heu (ca. 5- 10 kg TMR und Heu Adlibidum). Auch Tränketrog ist sauber, Hochboxen werden täglich gereinigt,.. Keine Ahnung was noch sein könnte.. vielleicht könnt Ihr mir ja noch ein paar Tips geben. Vielen Dank Robert

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18. Okt. 2008, 23:32 Fadinger

große Probleme mit Nachgeburtsverhalten

Hallo! Da ist guter Rat teuer ... Welche Rasse habt ihr? Ich füttere etwa ab 6 bis 4 Wochen vor dem Kalben etwas Leinkuchenschrot dazu. Soll den Geburtsverlauf und auch das Nachgeburtsverhalten positiv beeinflussen. Habe zum Glück auch keine derartigen Probleme. Gruß F

19. Okt. 2008, 18:48 Michael_5

große Probleme mit Nachgeburtsverhalten

Hallo zusammen. Ich kann dir mit ziemlicher Sicherheit dein Problem lösen.Wir haben ca. 40 Milchkühe und überhaupt kein Problem mit der Nachgeburt. Du solltest Viehsalz zur freien Aufnahme bereitstellen und die Nachgeburten gehen von selbst. Schöne Grüße aus der Steiermark

20. Okt. 2008, 21:44 Gewessler

große Probleme mit Nachgeburtsverhalten

Hallo Jackie! Nachgeburtsabgang hängt immer damit zusammen, daß sich die glatte Muskulatur der Gebärmutter ordentlich zusammenziehen kann! Dazu sind einige Dinge notwendig. Einmal Kalzium und Oxytocin. Kalzium ist aber in der Trockenstehzeit meist zu viel da und der Körper reagiert nun mit einer Minderaufnahme indem er die Vitamin D3 Rezeptoren im Darm zurückbildet ( die sind für die Kalziumaufnahme notwendig) andererseits wird viel über die Niere ausgeschieden. Zweitens Kalium im Überschuß ( mehr als 15g/kg TM machen Probleme) Kalium wird nämlich sehr leicht im Darm aufgenommen und nun haben wir Kationen im Überschuß im Blut und dies verhindert nun, daß Parathormon zum Zeitpunkt der Geburt gebildet wird( Parathormon ist für den Abbau von Kalzium aus den Knochendepots zuständig und für die Rückresorption von Kalzium in der Niere und sollte bei der Geburt vorhanden sein -ist es aber nicht wenn oben beschriebene Situation eingetreten ist). Dies ist für die Kuh fatal, denn die Biestmilch ist äußerst kalziumreich - also so blöd das klingt, obwohl genügend Kalzium in der Ration vorhanden ist- kommt es zu einem Kalziummangel. Nun hast du alle Folgen: Nachgeburtsverhalten, Festliegen, verzögerter Eintritt der Brunst ( mehr als 40 Tage) da auch alle Hormondrüsen zur Ausschüttung Kalzium für ihre glatte Muskulatur brauchen. Wie kannst Du dem Problem auf die Schliche kommen? Ganz einfach- NSBA Untersuchung des Harns und der AP im Blut (Netto Säure Basen Ausscheidung = Kationen /Anionenverhältnis im Harn -ist ganz leicht durchzuführen, auch im Stall! da kann man ohne daß man auf Kalium untersucht schon sagen wie die Fütterung aussieht AP= Alkalische Phosphatase ist ein Enzym das auch im Knochenstoffwechsel eine Rolle spielt - es würde den Rahmen des Forums sprengen wenn ich dir noch die Isoenzyme und die FGF 1 und 23 Faktoren erkläre,jedenfalls sinkt dieser Wert unter 45 Einheiten (U/l) dann trifft das eben beschriebene bei dir zu. Wahrscheinlich sind in deiner Ration hohe Anteile an Klee und Kräutern. Was kannst Du nun machen? TS II :Maissilage einsetzen; Zeolith ist ganz neu, wird irgendwann in den nächsten Wochen einmal im Landwirt veröffentlicht, geht aber bei Rationen ohne Mais nicht gut,Saure Salze- mit Vorsicht zu genießen wegen der Nebenwirkungen aufs Kalb- auf alle Fälle aber einmal die Trockenstehration überprüfen. Erschwerend kommen natürlich alle Sachen dazu, die den Kreislauf noch belasten- Wetterlage,zu frühe Ausziehversuche, Schwergeburt( hängt aber wiederum mit der Kaliumgeschichte zusammen) usw. Jedenfalls mit der Homöopathie wirst du das sicher nicht lösen, außer du möchtest unbedingt den Herstellern dieser unsinnigen Globuli helfen (aber nutzts nix so schads a nix),Homöo...dings da ist eine reine Glaubensfrage aber hat mit kurieren nix zu tun. Unbedingt das Güllemanagement prüfen, wie sieht der Boden pH aus , wie der Ca,P und Spurenelemente Gehalt, wie ist der Ra Gehalt der Ration ( Eisen verbindet sich im Darm mit vielen Spurenelementen zu einer nicht resorbiebaren Formulierung) usw. da fallen mir noch unzählige andere Sachen dazu ein. Ich hoffe ich konnte dir einige Anregungen geben- rede einmal mit deinem Futterberater und deinem Tierarzt darüber und nimm Kontakt zu einem Bodenkundler auf ( DI Hölzl von der OOE Kammer oder mit den Gumpensteinern) Wenn du oder dein Tierarzt Literatur braucht, die kann ich euch jederzeit mailen! Gruß aus OOE Franz G.

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