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Die Welt kann ihre Menschen so nicht mehr ernähren

19. Apr. 2008, 14:45 Else

Die Welt kann ihre Menschen so nicht mehr ernähren

Mehr als 60 Länder fordern radikale Agrarreformen – weil die jetzige Politik zu Hungerkrisen führt. Geht es anders? Berlin - Der explosive Anstieg der Nahrungsmittelpreise und die Hungerrevolten in vielen Armutsländern sind auch durch die falsche Agrar- und Entwicklungspolitik der Wohlstandsstaaten verursacht worden. Zu diesem Schluss kommen die rund 400 Experten des von der Weltbank und den Vereinten Nationen berufenen Weltagrarrates, dessen von 64 Staaten unterzeichneter Abschlussbericht am Dienstag veröffentlicht wurde. Nach Meinung der Fachleute sind die industriellen Anbaumethoden wegen ihres hohen Verbrauchs von Energie und Wasser für die Entwicklungsländer und deren überwiegend kleinbäuerliche Landwirtschaft nicht geeignet. Die Verbreitung dieser Technik habe zwar die Erträge gesteigert, aber die Vorteile seien „ungleich verteilt“ und „einfache Bauern, Arbeiter, ländliche Gemeinden und die Umwelt müssen den Preis bezahlen“, heißt es in dem Bericht des Gremiums. Nötig sei daher eine radikale Neuorientierung der Agrarforschung und der Förderpolitik in den Entwicklungsländern auf Anbaumethoden, die den ökologischen und sozialen Bedingungen angepasst seien. Die „Internationale Bewertung von Agrarwissenschaften und Technologie für Entwicklung“, wie der offizielle Titel des Projekts lautet, soll ähnlich dem Vorgehen beim UN-Klimarat einen weltweiten Konsens darüber formen, wie Agrarforschung und -politik nachhaltig gestaltet werden können. Weil aber die meisten beteiligten Wissenschaftler den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen kritisch beurteilten, stellte die Industrie aus Protest die Mitarbeit ein. Aus dem gleichen Grund verweigerten auch die Regierungen der USA, Kanadas und Australiens ihre Zustimmung. Die Bundesregierung beteiligte sich nicht, weil das Entwicklungsministerium das ganze Vorhaben für unnötig hielt. Hart ins Gericht gehen die Wissenschaftler auch mit der Öffnung des Agrarhandels in den Armutsländern für Importe aus Europa und USA. Dies untergrabe die Fähigkeit, sich selbst zu ernähren. „Die Ärmsten“, seien „die Verlierer“, sagte Robert Watson, der Direktor des Projekts. „Business as usual ist keine Option mehr“, betonte Watson. Mit der bisherigen Agrarpolitik könne „die Weltbevölkerung über das nächste halbe Jahrhundert nicht mehr ernährt werden.“ Derzeit versuchen die Regierungen der Wohlstandsstaaten die aktuelle Hungerkrise in einigen Ländern durch verstärkte Hilfsmaßnahmen zu lindern. Die US-Regierung stellt 200 Millionen Dollar (126 Millionen Euro) an Soforthilfe für Lebensmittel zur Verfügung. Die Hilfsgelder sollen sicherstellen, dass die gestiegenen Lebensmittelpreise in Afrika und anderen armen Ländern aufgefangen werden können, sagte eine Sprecherin des Weißen Hauses am Montag. Auch Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) kündigte eine Erhöhung der Mittel für das Welternährungsprogramm an. Die Regierungen in Washington und Berlin folgen damit dem Appell des Weltbank-Präsidenten Robert Zoellick, der die Industrieländer aufgefordert hatte, sofort 500 Millionen Dollar für das Welternährungsprogramm bereitzustellen. Von Harald Schumann (Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 16.04.2008) Interessante Kommentare zum Artikel: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Titelseite-Ernaehrung-Agrarreformen;art692,2513763#formular

Antworten: 2

19. Apr. 2008, 15:08 edde

Die Welt kann ihre Menschen so nicht mehr ernähren

weisste was eigentlich passiert, wenn die regierungen dieser armen länder hilfsgelder der reichen zur finanzierung der lebensmittel bekommen : die rohstoffspekulanten an den weltbörsen steigen noch stärker in diesen bereich ein und somit steigt die nachfrage nach virtuellen agrarrohstoffen--der preis steigt--und somit finanzieren die reichen länder die börsenkurse ihrer eigenen rohstoffe. und die armen länder kriegen für ihr mehr an geld die gleiche menge nahrungsmittel. so schauts aus heutzutags auf der welt mfg

19. Apr. 2008, 15:51 iderfdes

Die Welt kann ihre Menschen so nicht mehr ernähren

Hallo, die Menschen sind verhungert, als alle noch von Überschuss gesprochen haben, von Milchseen und Butterbergen und als Unmengen von Lebensmitteln weggeschmissen wurden. Und auch jetzt noch besteht der Großteil des Restmülls aus Essen und Essensresten, wenn man Zeitungsberichten Glauben schenken darf. Die Erzeugerpreise sind bei uns so hoch wie vor zwanzig Jahren. Aber wenn irgendwo zu wenig ist oder die Preise etwas steigen, dann sind die Ausgleichszahlungen schuld, )ohne die es wahrscheinlich noch viel weniger Bauern und somit auch weniger Lebensmittel geben würde) oder natürlich auch der böse Biosprit. http://vorarlberg.orf.at/stories/271925 sg

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