Bergbauernzukunft ... Teil?

10. Dez. 2006, 14:11 gdo

Bergbauernzukunft ... Teil?

Wie gesagt bin neu hier, aufgewachsen in vorarlberg auf einem Bauernhof, war dort bis ca 10 ... hab von Kind auf die ganzen Arbeiten mitgemacht und weiß in etwa worums geht, kenne den Unterschied zwischen Träumer und dem tatsächlichen Dasein als Bauer. Seit 20 in der Großstadt Wien, selbständig in der EDV. Ich habe das "Land" nie loslassen können und je älter ich werde um so stärker spüre ich meine Wurzeln. Und will in der einen oder anderen Form wieder zurück. Was hat das mit den Bergbauern zu tun? Ich hab den ersten Forumseintrag zu diesem Thema gelesen und war doch eher beeindruckt/bestürzt, weil es denkbar offen aufzeigt wohin unsere Gesellschaft geht ... in kurzen Worten die Globalisierung mach auch vor den Bauern nicht Halt. Es zählt nur mehr das Geld. Und es ist schwer dem auszukommen. JEDOCH: ich bin der Überzeugung dass es Lösungen gibt - und die Basis dieser Lösungen sind "Gemeinschaften". Wir müssen wieder weg von der Angst, vor dem Kampf und Krampf um jeden Groschen und dies ersetzen durch Gemeinschaften die eine aktive Antipode zur Globalisierung darstellen. Der Punkt ist "aktiv/tun". Ich halte wenig von Protestmärschen - aber viel von wirklich Tun. Und die zentrale Frage ist nicht: was kann ich als einzelner schaffen - sondern was können wir gemeinsam schaffen, als Gruppe. Wobei ich nicht unbedingt eine Gruppe von (Berg)Bauern meine - sondern vielmehr eine Synergie der Gegensätze. Ganz konkret - wo haben wir die größten Gegensätze? Stadt - Land/Berg nicht?! Ihr (Berg)Bauern dort draußen habt den Kampf mit dem Land und vielelicht auch mit der (inneren) Aussichtslosigkeit - wir in der Stadt (zumindest die fleißigen) haben die Möglichkeit viel Geld zu verdienen, aber wir haben keine Wurzeln/Verbindung zu Natur mehr. Ein positives Ergebnis unserer Gesellschaf ist sicherlich das Internet - mit unendlichen Möglichkeiten. Wenn ich Berg(Bauer) wäre würde ich genau hier ansetzen. Beispiel: nehmt meinen vorangegangenen Forumseintrag: die Frau ist Opernsängerin, lebt in der Stadt und hat einen Schatz in den Weißen Karpaten. Mit den richtigen Partner kann sich das zu einem wunderbaren Ergebnis für alle Beteiligten entwickeln. Oder nehmt mich ... je nach Projekt könnte/würde ich 50-300.000€ locker machen, wenn ich sehe, dass sich meine Wurzeln wieder irgendwo da draußen festmachen können. Wobei wohlgemerkt: das Ziel ist nicht dass ich jemand wegnehmen will - das Ziel ist "Gemeinsam schaffen wir unendlich mehr als jeder Einzelne schaffen kann". Wobei ich aber auch kein Trottel bin. Was ist die Message? Globalisierung führt zu immer weiterer Polarisierung ... der reiche Stinkebauer mit 800 ha kann nicht genug kriegen und denkt sich dass der kleine Bauer ein Trottel ist - der arme kleine Bauer weiß nicht genau, wie lange er das noch machen kann. Die Message ist: weg vom Eigendenken hin zum Gemeinschaftsdenken. Kleine Bauern verbündet Euch mit den Städtern. Weg von der Globalisierung (also von den Stinkefirmen und Stinkebauern ... also weg von Geld ist alles was zählt) wieder hin zu kleinen autonomen in sich vielfältigen Gruppen die sich gegenseitig (als oberstes Ziel) unterstützen. Und ich kann es noch in anderen Worten sagen: Ich handle seit Jahren an den Börsen, direkt in NY, ich bekomme viel mit von der großen weiten Welt und was da draußen abgeht mit. Und ich sage Euch innerhalb der nächsten 5-10 Jahre wird es zum ganz großen Crash kommen - und da werden dann genau diese kleinen (bereits autarken) Gemeinschaften die besten Überlebenschancen haben. Aber das ist natürlich spekulativ ... doch wer die Relation von Gold und Papiergeld in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß wovon ich rede - und ich sage: das ist erst der Anfang. Ich würde mich freuen, wenn dies ein paar schon etwas hoffnungslose Bauern lesen würden und dass sich daraus das eine oder andere entwickeln kann.

Antworten: 3

10. Dez. 2006, 22:37 biolix

Bergbauernzukunft ... Teil?

hallo gdo ! schön das es menschen mit "wurzeln" gibt... ich bin dabei, wir versuchen uns schon lange mit "arbeitern" zu verbünden... ich sehe es änlich wie du was di ezukunft betrifft... vielleicht bald mehr... bist du morgen zufällig in wien.. bin ab 16.00 auf der BOKU, scheint eine interessante diskussion zu werden "Feinbild Biolandbau ?!" tolles Podium inkl. Lintner von der Präko, vielelicht gehne wir ja nacher auf ein bier lg biolix

10. Dez. 2006, 23:52 Tyrolens

Bergbauernzukunft ... Teil?

Servus, Groß - Klein, ich kann´s echt nimmer hören. Du wirst doch nicht ernsthaft glauben, dass die Globalisierung vor größeren Betrieben halt macht. Ganz im Gegenteil. Derzeit sieht´s eher umgekehrt aus. Wir haben alle die gleichen Probleme, egal ob groß oder klein. Und stinken tut wohl auch eher der Bergler mit seinem Schleuderfaß, als der im Tal mit den Schleppschläuchen. ;) Wenn du das Thema auch mit Leitern größerer Betriebe diskutieren möchtest, dann schon aml auf www.Xtrac.de vorbei. Viele Grüsse Thomas

11. Dez. 2006, 14:10 gfb

Bergbauernzukunft ... Teil?

Interessante wäre eine Internetplattform Kooperation Stadt-Land, wobei Landwirte Kooperationspartner aus dem nichtlandwirtschaftlichen Bereich finden könnten. Die Form der Zusammenarbeit müßte natürlich genau geregelt werden.

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