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  02-02-2012 10:22  bansohanso
Hiefler/Harpfe
Wie realistisch seht Ihr es das Heu von 1.5ha Wiese, zu hiefeln (die 3 Bein Variante)
Wie lange kann man da zu dritt dafür brauchen?

Die Überlegung ist:
logischerweise nicht so wetterabhängig zu sein wie beim Trocknen durch wenden
maschinenersparniss (Wender/schwader/heuwagen) event. mit dem Heusschwanz einführen.
angeblich höhere Qualität als bei bodengetrockneten/gewendeten Heu

Mähe würde ich mit einem Mähwerk, nur eben die anderen Maschinen könnte ich mir ersparen.
Das Heu wäre für Ziegen und Schafe.
Siloballen sind keine Option (Ziegenmilch)

Macht das noch wer im kleinen Rahmen.

Nach Gesprächen mit meiner Großmutter, wurde in der Früh gemäht und am nächsten Tag gehiefelt.
nur wie lange man das gehiefelte Heu drauf lässt (natülrich wetterabhängig) wusste Sie nicht mehr.

Würde mich interessieren ob da noch wer Erfahrung hat oder das event. sogar noch selbst macht.

  02-02-2012 12:00  Griesa
Hiefler/Harpfe
Mit Schwedenreuter bist besser dran. Einfach Anker u Stangen schlagen, 4 Drähte spannen u los gehts mit dem angewelkten Gras reinhängen.Nicht zu dicht reinhängen,dann kriegst a super Futter.Haben wir früher viel gemacht,gerade bei Schlechtwetterperioden.Je nach Witterung trocknet das Futter,kann in 3-4 Tagen sein od auch länger,aber das spielt nicht die Rolle,denn außen bildet sich eine Schicht die zwar vergilbt aber den Regen abweist und innen ist das Heu wunderbar.Ist halt viel Arbeit und ohne ein paar Leute wirst den Job nicht lange machen.Die Futterqualität entschädigt aber wieder viel! Gruß Griesa.

  02-02-2012 12:02  RichardGier
Hiefler/Harpfe
Handgeworbenes Heu ist immer von höherer Qualität als maschinell erzeugtes Trockenheu , weil die Bröckelverluste bei den wertvollen Kräutern viel geringer sind .
Hatte in meiner Kindheit noch mit Hieflern zu tun ( 1 Bein ) und das Ganze als schlimme Schinderei in Erinnerung .Anderthalb Hektar ist ein ziemlicher Fleck , da wird unter 3 Tagen nichts gehen , zu dritt ( nur fürs aufhiefeln ).
Fürs Abhiefeln war bei uns die Höhe des nächsten Aufwuchses entscheidend , d.h. es sollte abgehiefelt werden , bevor die Schäden am neuen Aufwuchs beim Befahren zu gross werden . In den Karpaten sieht man noch oft grosse 1 Bein -Hiefler mit Deckel obenauf , die bleiben das ganze Jahr stehen und das Heu kommt im Winter direkt vom Hiefler in den Futtertrog . mfG

  03-02-2012 09:48  AnimalFarmHipples
Hiefler/Harpfe
Ich hab das als Kind auf einer sehr kleinen Fläche für meine Hasen gemacht, war aber ein Haufen Arbeit und der einzige Vorteil hat darin bestanden, daß nicht aufs Wetter geachtet werden mußte..
Vor zwei Jahren hab ich, weil damals noch ohne Ladewagen, einen Dreiviertelhektar angewelkter Gras-Silage händisch mit der Kippmulde eingebracht; allein schon das war eine Mörderarbeit.
Hiefeln würde ich mir heute maximal noch nach mehrmaligem Abregnen antun, aber wsch würde ich dann eher noch eine Heulage machen.
Verkäuflich dürfte gehiefeltes Heu nimmer sein.


  03-02-2012 11:20  bansohanso
Hiefler/Harpfe
Heulage ist kein Thema,

was würdet Ihr machen Wenden und hoffen dass, das Wetter passt und dann mit dem Heuwagen einführen?

Was gibts noch für möglichkeiten, wie gesagt pro maht 2 - 3 tage arbeit ist definitiv nicht das problem, da ichs mir in der Arbeit mesitens aussuchen kann (Selbstständig)

  03-02-2012 11:37  Peter06
Hiefler/Harpfe
Die Bezeichnung der Trocknungsgerüste variieren ja sehr stark nach den verschiedenen Gegenden. Heumandl, Dreifuss, Triesten, Hiefel, Schwedenreuter, Drahtreuter, Heinzen, etc. Grundsätzlich ist es damit möglich, sehr gutes Heu zu konservieren, auf alle Fälle erreicht man damit eine bessere Qualität, als bei der (maschinellen) Bodentrocknung.
Je nach Art der Wiesenpflanzen, Witterung, Schnittzeitpunkt und Anwelkung sind diese Systeme unterschiedlich geeignet. Heinzen (Ein-Pfahl) verlangen sehr gut vorgetrocknetes Gras, Drahtreuter dagegen können, bei entsprechend losem Behang, auch schon mit Grünfutter beschickt werden.
Ich muss allerdings gestehen, dass diese Tätigkeit der Heubereitung zu meinen schlimmsten Kindheitserinnerungen zählt; neben den für ein Bauernkind ebenso frustrierenden Tätigkeiten, wie der Assistenz beim Darmputzen, Holzschneiden, Mostbirnklauben, etc.,etc., (Aufzählung bei weitem nicht vollständig).

  03-02-2012 11:47  AnimalFarmHipples
Hiefler/Harpfe
Zwischenstand: Hiefeln ist eher was für Hiefler. ;-)

  03-02-2012 13:16  anderson
Hiefler/Harpfe
Hallo,
ich bin zwar noch nicht so alt, aber an den Wahnsinn kann ich mich noch erinnern. Das aufhängen von Heu war aber in erster Linie dazu da wetterunabhängiger zu sein. Wenn es also nicht gerade geregnet hat wurde eine Fläche abgemäht, die man an einem Nachmittag aufhängen konnte. Damit wars vorerst erledigt und wenns nicht gerade wochenlang draufgeregnet hat, konnte man nach ca einer Woche schönes Heu heimholen. D.h. man brauchte nicht 3-4 schöne Tage am Stück, man brauchte nicht herzuwarten bis eine Fläche trocken ist und konnte zum idealen Zeitpunkt mähen. Das Ganze war aber hart erkauft.
Arbeitsschritte: morgens mähen, dann zweimal kreiseln, schwaden, Hiefler ausführen und verteilen, aufstellen, das Heu aufhängen und zusammenrechen. Nach ein paar Tagen anbrechen, dabei Verteilst du das Heu wieder, aber halt nur in der Reihe, die Hiefler wegräumen, schwaden und dann heimführen.
Flächenleistung zu dritt ist maximal ein halbes Hektar. Da brauchst aber dann Urlaub.
mfg
anderson


  03-02-2012 14:24  bansohanso
Hiefler/Harpfe
Ok, also das es viel/anstrengend ist, ist jetzt mal klar, aber was ist die alternative?
Bei schönwetterphasen schwaden wenden einführen und bei schlechtwetter hiefeln?

Muss ja noch leute ohne silo ballen geben......oder?

  03-02-2012 15:02  AnimalFarmHipples
Hiefler/Harpfe
Alternativen :

1. Heu machen, wenn die Wettervorhersage paßt (dummerweise reicht sie nie weit genug voraus, aber manchmal zeichnen sich anhand der Großwetterlage die Hundstage doch ab, so wie die aktuelle Kältewelle);

2. Vorgang beschleunigen, indem man schon vor dem Schönwetter mäht, ab dem zweiten Trockentag auch Nachtschwaden zieht usw.

3. Wenn Gewitter heraufdräut, Schwaden ziehen (aber auch wenn nicht: 1 x abregnen schadet nur der Optik und dem Verkaufspreis)

4. Bevor es ganz hin wird, lieber Silieren (ein Behelfs-Fahrsilo ist ja nicht so ein Aufwand; Verdichtung und Luftabschluß sollten aber besonders sorgfältig gemacht werden, weil es bei hohem Anwelkungsgrad Probleme mit der Vergärung gibt)

5. vorzeitig einbringen (ist wegen Gärung, Schimmelbildung, Brandgefahr etc. nicht wirklich empfehlenswert, aber wenn's unvermeidbar ist, nach Möglichkeit nicht gleich auf den geschlossenen Heuboden, sondern bloß mal unter Dach, oder zumindest am Heuboden eher flach aufbreiten und gut belüften)

6. Kleinballen pressen und künstlich trocken (keine Ahnung, wie gut das funktioniert, hab nur letztens ein Inserat von Lasco gesehen; mein erster Schnitt 2010 wurde nach einmal abregnen und bevor sich eine neue Regenfront angesagt hat, nicht ganz trocken gepreßt, ich hab die Kleinballen dann am Boden paarweise stehend aneinandergelehnt und den restlichen Sommer über gut durchgelüftet und konnte die letzten 160 Ballen ein Jahr später immer noch verkaufen)

  03-02-2012 18:39  walterst
Hiefler/Harpfe
die Herausforderung, 1,5 ha in normaler Bodentrocknung nach Hause zu bekommen, ist vor allem dann annehmbar, wenn - wie oben erwähnt - freie Zeiteinteilung machbar ist.
Hiefeln braucht den maximalen Arbeitsaufwand und trotzdem schon beim Aufhängen 2 trockene Tage.
Das würde ich nur machen, wenn es darum geht, ein paar Fotos zu schiessen und dass man es halt auch einmal gemacht hat. Schwedenreuter sind wie schon oben angeführt etwas "dankbarer".

Wenn genug Platz für das Heu vorhanden ist, wird die Welt nicht untergehen, wenn man die 1,5 ha in Bodentrockning ausnahmsweise auch einmal etwas "zäh" nach Hause bringt und dann vielleicht ein wenig in der Tenne verteilen muss.

  03-02-2012 18:39  jfs
Hiefler/Harpfe
Probier es einfach. Das Problem ist, das Ziegen ein sehr kleines, feines Mäulchen haben. Und darüber sitzt ein ebensolches Näschen. Am Besten wirst du mit kleinen Einheiten fahren. Einen Teil mähen, anstreuen, wenns noch so halbzach ist aufschöbern, wieder anstreuen und dann einführen. Kannst alles ohne größeren Maschinenpark bewerkstelligen. Hast beim händisch rechen auch wenig Verluste und deine Ziegen werden´s gerne fressen. Wenn dich ein Schlechtwetter erwischt, hast nicht allzuviel am Boden. Eines darfst nicht vergessen. Füttern mußt den ganzen Winter, egal ob gutes oder schlechtes Heu. Heuarbeit dauert händisch etwa14 Tage, füttern tust aber 6-7 Monate!

  03-02-2012 18:43  Griesa
Hiefler/Harpfe
Hallo bansohanso! Probiers doch einmal mit einem halben ha,dann wirst du den Unterschied zur maschinellen Heuwerbung schon sehen! Nach dem Mähen einmal Zetten tut dem Futter nicht viel, hast aber den Vorteil ,daß du besser abgetrocknetes Gras aufhängen kannst, was die ganze Sache auch erleichtert!

  03-02-2012 19:05  golfrabbit
Hiefler/Harpfe
Probieren geht bekanntlich über studieren - bearbeite deine Fläche händisch und schau zu wie alle anderen in einem Bruchteil der Zeit abräumen. Das macht dann wirklich Spaß und leg dir auch gleich gute Argumente zu um deine Helfer bei der Stange zu halten. Würde mir gebrauchte Maschinen besorgen und die eingesparte Zeit anderweitig(produktiver) nützen.
Josef(nie wieder "schöbern und schwedern!"

  03-02-2012 19:14  Fallkerbe
Hiefler/Harpfe
Hallo,

Frag einen Bauern in der Nachbarschaft, ob er dir dir 1,5 ha nicht mitheuen kann oder beauftrag den Maschinenring.
Das Heinzen ist doch eine Brotlose plagerei.



  03-02-2012 21:50  179781
Hiefler/Harpfe
Wäre eine Heubelüftung nicht ein gangbarer Weg für dich? Bei so kleinen Mengen ist das nicht so der große bauliche Aufwand und mit handwerklichem Geschick lässt sich so eine kleine Anlage relativ preiswert herstellen.

Kleinballen belüften haben wir übrigens in unserem Satztrockner für Getreide schon einige Male gemacht. Da gehen gute 100 Ballen rein und einfach mit kalter Luft durchgeblasen hat das ganz gut geklappt.

Gottfried

  04-02-2012 12:15  anderson
Hiefler/Harpfe
Da muss ich auch in Richtung Heubelüftung raten. Die gibts für kleines Geld bei jedem Händler und der Bau eines Lattenrostes ist auch nicht aufwändiger als Hiefler oder was auch immer zu basteln.
Für Ziegen ist junges Dürrfutter wichtig sonst machen die Terror. Also mähen, sofort ankreiseln, nach zwei/ drei Stunden wieder, am nächsten Tag mittags schwaden und wenns dafür trocken genug ist, einführen und belüften.
Da bleibt mehr dran, als wenn du das trockene Hieflerfutter durch den Ladewagen jagst.
mfg
anderson


  04-02-2012 13:03  bansohanso
Hiefler/Harpfe
Bei der heutrocknung, wäre es da praktikabel den lattenrost direkt über dem raum zu haben in dem die ziegen sind.
Also statt dem normalen bretterboden nur einen lattenrost der nach unten offen ist?
Oder bekomm ich da mit der feuchtigkeit und dem geruch der ziegen proleme mit dem heu?

  05-02-2012 20:18  anderson
Hiefler/Harpfe
Jetzt kommt es eher darauf an, was du jetzt machst. Eine Heubelüftung funktioniert nur, wenn du Druck aufbauen kannst, darum muss sie auch weitgehend dicht sein.
Trockenes Heu über dem Stall auf einem Rost zu lagern, ist nicht sinnvoll. Die Luftfeuchtigkeit und der Stallgeruch lagern sich am Heu an und es wird nicht mehr gerne gefressen. Außerdem fallen die wertvollen Kleinteile ungenutzt in den Stall.
Zur Hieflergeschichte möchte ich nochmal eines klar stellen: vollkommen abraten würde ich dir davon nicht. Es kommt eher darauf an, wie deine Mechanisierung aussieht. Mein Nachbar hat mit minimalstem Aufwand, nämlich einem 20 PS Traktor mit Fingerbalken, einem Bandrechen und einem Hamster 15 für 3 Kühe und 4- 5 Jungrinder seine Flächen bewirtschaftet. Da passte das mit dem Hiefeln ganz gut. Es waren halt immer 4- 5 Leute am Werk.
mfg anderson


  03-05-2012 14:23  Muli25
Hiefler/Harpfe
Hallo,
Ich würde das Hiefeln für kleine Betriebe schon empfehlen, habe mir die Technik langwierig suchen und erlernen müssen, da das Wissen darüber bei uns schon fast ausgestorben ist. Wir haben´s so gemacht: Mit Motormäher oder 20PS-Traktor+Balken eine kleine Teilfläche gemäht, einmal gewendet und am nächsten Tag in angewelktem Zustand auf einbeinige Hiefler aufgehängt. Das Heu trocknet dann auch durch die Erwärmung aufgrund der Feuchte im inneren des Hieflers. Wir ließen es etwa 14 Tage hängen, dann war alles durch und durch trocken, innen schön grünlich. Vorteil vom Hiefeln ist gerade auch, dass sämtliche Nachgärungen auf der Wiese statfinden und nicht im Heustadel. Dadurch sinkt die Gefahr der Selbstentzündung und du sparst dir die Belüftung. Die fertigen ganzen Hiefler kannst dann mitsamt den Stecken "ausreissen", von der Fläche wegtragen und auf einen Anhänger schmeissen, so spielt es auch weniger Rolle, wenn das Futter rundherum schon höher steht.
Sämtliches Schwaden, abhiefeln, mit Ladewagen aufsammeln habe ich mir erspart. Wenn ich die Schritte so durchführe wie oben teilweise beschrieben, ist es freilich ein riesen Aufwand, weil das Hiefeln praktisch zu den mechanisierten Schritten dazukommt. Gerade früher hat man aber sehr effizient gedacht und keinen Schritt zuviel gemacht. Ausserdem will man ja Bröckelverluste minimieren.
Wichtig ist jedenfalls nicht zu viel auf einmal zu mähen, nur so viel wie man in ein paar Stunden aufhängen kann.
Schwedenreiter habe ich auch probiert, war nicht so ganz meines, da mir die Arbeit mit dem sich ständig verwickelnden Draht nicht sehr lag. Vielleicht hat da ja noch jemand genauere Tipps?
LG



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