Umdenken

02. März 2005, 11:12 Unknown User

Umdenken

Gestern bin ich mit einer Bäurin ins Gespräch gekommen, die einen Milchviehbetrieb mit 15 Kühen hat. Bei denen wird ebenso wie bei uns die Arbeitsteilung und auch -einteilung nicht mehr nach althergebrachten Gebräuchen gehandhabt. (Mann macht die Arbeit mit den Maschinen und die Frau geht in den Stall, basta)Auch sie kann, ebenso wie meine Frau am Wochenende mal ausschlafen. Sie hat 2 Söhne, von denen jeder die Landwirtschaft weiterführen möchte (woher haben sie das wohl?) Jeder hat eine Freundin, die eine will keine Landwirtschaft, die andere schon, aber keine Milchkühe. Als nun die andere zum ersten mal im Hause ihres Freundes aufgetaucht ist, war sie ganz verwundert und aus den Wolken gefallen, weil die Bäuerin nicht in den Stall gehen mußte. Was mich dabei erschüttert, ist die Tatsache, dass sich in jungen Menschen solch althergebrachte Traditionen dermaßen ins Gehirn einbrennen können und nicht einmal den Gedanken an eine Veränderung aufkommen lassen, obwohl sich junge Leute gerne als intellegent und weltoffen präsentieren. Ich glaube das erklärt ein bisschen warum soviele Mädchen, die aus einer Landwirtschaft stammen, mit dieser nichts mehr zu tun haben wollen. Sie sehen von den Eltern nichts als nur Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. Es gibt leider sehr viele Eltern, die nie bei der Stallarbeit abwesend sind, weil sie glauben es geht nicht ohne sie. Anstatt die Arbeit an die Kinder zu delegieren, machen sie immer alles selbst und übersehen dabei, dass sie dadurch den Kindern ein Bild von der Landwirtschaft übermitteln, das nun wirklich nicht gegeignet ist bei den Kindern die Freude an der Landwirtschaft zu wecken. Würden die Eltern öfters mal den Kindern die Arbeit alleine überlassen, bekämen diese einerseits einen Bezug zur Landwirtschaft und andererseits würden sie sehen, dass man als Bauersleute durchaus auch einmal Freizeit haben kann, was wiederum die Ansichten der jungen Leute in Bezug auf die Landwirtschaft positiv beeinflusst. Ich möchte hiermit an alle Väter und Mütter appelieren ihren Kindern zu ermöglichen, dass sie sich zu Hause ein positives Bild von der Landwirtschaft machen können. Und an alle Jungen, endlich einmal umzudenken, auch wenn ihr von zu Hause kein so positives Bild mitnehmen könnt, so habt ihr es in eurer Hand euer Leben so zu gestalten, dass ihr trotz, oder vielleicht sogar wegen einer Landwirtschaft eine entsprechend gute Lebenqualität habt. Dabei möchte ich ebenso eindringlich an alle Übergeber zu appelieren, den Jungen nicht immer Prügel zwischen die Füsse zu werfen, sondern eben auch umzudenken und darüber froh zu sein, dass überhaupt jemand die Landwirtschaft übernimmt, in welcher Form auch immer.

Antworten: 1

03. März 2005, 20:05 UaB

Umdenken

> glaubst du, dass sich junge Menschen, die mit der Landwirtschaft nicht in Berührung kommen, überhaupt darüber gedanken machen, ob eine Bäuerin in Stall geht oder nicht? Ich glaube nicht.

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