Milchpreis

07. Jan. 2017, 10:35 eva

Milchpreis

Nun hat sich der Milchpreis auf niedrigem Niveau eingependelt und alle sind zufrieden. Die Molkereien und der Handel weil man jetzt gute Gewinne macht und viele Bauern, weil sie wissen das die Nachbarn auch weniger bekommen. Ja und vieleicht reissst`s dort und da einen ab und es gibt schon wieder Pachtflächen, egal was er kostet, Hauptsache wir können wieder viel mit dem Traktor durch die Gegend fahren und mehr Kühe melken. Viel arbeiten beruhigt das Gewissen und man kommt gar nicht zum denken für wenn und für was. Mindestens 1/3 der Bauern ist Arbeitssüchtig, das heißt sie brauchen nur soviel Einkommen damit sie ihre Sucht finanzieren können. Durch Abschaffung der Quotenregelung sind Wachstumbetriebe besonders gefährdet, weil es dadurch fast keine Grenzen mehr gibt, und diese auch noch in die Fremdkapitalfalle stürzen, wovon es unter den derzeitigen Produktpreisen kein Entkommen mehr gibt. Dabei könnte man die Produktpreise auch wieder anheben in dem jeder seine Produktion um 2 Prozent zurücknimmt z.B. durch drehen an der Kraftfutterschraube. Es muß aber jeder nur an seiner eigenen Schraube drehen. LG Eva

Antworten: 6

07. Jan. 2017, 11:19 jakob.r1

Milchpreis

...Grüß Dich Eva --- Du hast zwar selbst Milchvieh?! aber Deine Ausführungen sind prima. Das angesprochene arbeitssüchtige Drittel der Milchbauern -- (dies wird nicht reichen)-- sitzt im selbst gewählten Hamsterrad. Durch die erhaltenen Zuschüsse beim Stallneubau von bis zu 35% der Nettoinvestition war die Verpflichtung verbunden für mindestens die nächsten 10 Jahre Milch produzieren zu müssen, egal ob die Molkerei nur einen Cent für den Liter bezahlt oder mehr. Auf der anderen Seite der Klemmbank sitzt die Bank, welche noch solange still hält, wenn hohe Umsätze zu verzeichnen sind. Die nominal höheren Milchpreise zu Zeiten des Kontigentes waren in Wirklichkeit auch nicht höher weil eben nur der Wert des Milchkontigentes eingepreist war. Nun gibt oder gab es ja die Möglichkeit gegen Staatsknete die Milchproduktion zu verringern was viele Milchbauern auch in Anspruch genommen haben. Dadurch ist der Milchpreis wieder etwas gestiegen und das Politikergewissen beruhigt --- schließlich stehen in der BRD 2017 einige Neuwahlen bei den Ländern und im Bund an. Also Deine angesprochene Reduzierung von 2 % ist bereits durchgeführt worden, aber nach Ende der Stillhaltefrist (nach den Wahlen) geben die Bauern wieder verstärkt Gas wegen des \"guten\" Milchpreises. Dadurch sinkt dieser wieder und die Produktion muss weiter erhöht werden, damit man die Verluste in Euro auffangen kann. Eine Endlosspirale die mangels Politikerwillens nicht mehr gestoppt werden wird. Grund und Boden muss billig gehalten werden, damit die Hedgefonds, Versicherungsgesellschaften... fleissig investieren können. Um dies zu errreichen müssen viele Bauern dazu getrieben werden verkaufen zu \"müssen\". Das wirkliche Ende mit dem Verdienen an der Milchproduktion war so anno 1989 als die DDR pleite gegangen ist. Damals hatten wir höhere Milchpreise als heute (ca. 85 Pfennige/Liter Milch) und die Auflagen und Betriebsmittelpreise waren ein Klacks gegen heute. Also siehtst Du, das eine freiwillige Milchmengenreduktion um 2% ohne nochmalige Staatsknete nicht mehr kommen wird weil die überschuldeten Höfe nur noch müssen.... Komisch, das dies so wenige kapieren, das ein gepachteter Grund nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist weil sonst würde der Eigentümer der den Grund ja kostenlos hat-- selbst damit verdienen . Wer heutzutage noch mit Milch verdienen möchte (keine Bauernvorstellungen sondern Entgelte welche echt das unternehmerische Risiko darstellen und da darf man als Selbstständiger ab 70 Euro/Stundenlohn rechnen) --- der muss sofort in Deutschland, Österreich und Umgebung seinen Hof verkaufen und sich in Osteuropa einkaufen. Dort wo es noch keine \"Vorschriften\" usw. gibt wie ein billiges Lebensmittel produziert werden darf. Beste Grüße Jakob

07. Jan. 2017, 12:44 JD

Milchpreis

Geht die jammerei schon wieder los?

07. Jan. 2017, 12:54 G007

Milchpreis

@JD 6120 Das mit der Jammerei mag wohl stimmen, aber etliche Dinge die da angesprochen wurden sind ja Realität. Und was absolut stimmt ist, die Bauern sind als Kreditnehmer solange sie Eigengrund haben bei Banken gefragt und bei Grundstücks- und Immobilienmakler als dankbare Rohstofflieferanten (Grundstücke) gefragt

07. Jan. 2017, 13:14 eklips

Milchpreis

@JD6120 auf jeden Fall und ganz offensichtlich durch Deinen Eintrag geht die Jammerei über die angebliche Jammerei wieder los.

07. Jan. 2017, 16:08 JD

Milchpreis

Es scheint groß in mode zu sein für alles mögliche einen kredit aufzunehmen u gleichzeitig über die kredithaie zu schimpfen. Vielleicht wär es besser vorher zu sparen u dann zu investieren das würde auch das risiko minimieren. Zumindest ein teil eigenkapital wär auch bei größeren investitionen sicher von vorteil. Das ist aber natürlich eine extrem altmodische anschauung....

07. Jan. 2017, 16:40 Znarf86

Milchpreis

Wenn die Bauern mit den hohen Krediten die fleißig investiert haben von der LK, dem BB und den Bauern selbst hochgeprießen werden muss doch was drann sein. Da müss ma a hin. Jeder der dass nicht glauben kann muss es selber ausprobieren was für ein Supergefühl dass ist, großen Stall bauen, teuer pachten und dann ins Wirtshaus oder auf Versammlungen gehen und den großen Macher raushängenlassen. Mit a paar gezielten Sätzen und Anspielungen den Neid a bissl schüren, super is des!

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