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Leserbrief - Zu wenig Hozeinschlag /Keine Entwarnung für Säg
30. Jan. 2006, 12:58 biolix
Leserbrief - Zu wenig Hozeinschlag /Keine Entwarnung für Säg
na schau, wieder von einem sogenannten "linken" ein toller Leserbrief .. Für alle FORSTWIRTE sehr interesant.. das politische hab ich mir erlaubt alles raus zu nehemn, hab wirklich kein interesse, nur an den tatsachen udn die sind wohl entscheidend !! lg biolix An Herrn Martin Kugler Die Presse Montag, 30. Jänner 2006 „Keine Entwarnung für Sägewerke“ In Ihrem Artikel „Keine Entwarnung für Sägewerke“ haben Sie auf die momentan schwierige Situation der Holzversorgung der österreichischen Sägewerke hingewiesen. Herr Kickinger ist aber in dem Interview leider nicht darauf eingegangen, wie diese Situation von den Sägewerken mitzuverantworten ist. Als Forstwirt, Bauern Österreichs und Experte des Walddialogs möchte ich dazu einige Anmerkungen abgeben: Die Kapazitätsentwicklung der Sägewerke in den letzten Jahren verlief entkoppelt von der Entwicklung des Holzeinschlags in den österreichischen Wäldern. Während der Einschlag nur geringfügig gesteigert wurde, explodierten die Verarbeitungskapazitäten der Holzindustrie. Noch im Herbst, wo sich bereits die ersten Versorgungsengpässe beim Rundholz abzeichneten, wurden weitere Ausbaupläne von Holzindustrien in Österreich bekanntgegeben (z.B. Offner/Kärnten). Zwar produzieren Großsägewerke kosteneffizienter als Kleine, um aber langfristig wirtschaftlich überleben zu können, muss aber die Rundholzversorgung gesichert zu sein. Verwöhnt vom kostengünstigen Windwurfholz der Stürme „Lothar“ und „Uschi“ glaubte die Sägeindustrie langfristig auf günstiges Sturmholz setzen zu können. Aber das Gegenteil ist der Fall: Im Sinne der Nachhaltigkeit muss die Forstwirtschaft Übernutzungen nach Kalamitäten durch den Mindereinschlag in den Folgejahren ausgleichen. Die Expansion österreichischer Sägewerke in Osteuropa, der Neu- und Ausbau von Sägewerken in Tschechien, Rumänien, Russland, Ukraine, der Slowakei, Deutschland und der Schweiz durch österreichische Unternehmen zeitigt Auswirkungen: Einerseits fehlen die importierten Rundholzmengen, weil die international agierenden Unternehmen diese nicht an ihren eigenen neuen Sägewerken vorbeiführen wollen. Andererseits drängen die Mehrmengen beim Schnittholz auf die traditionellen Absatzmärkte und drücken dort die Preise. Die Holzversorgung der Sägewerke kann nur durch einen vermehrten Holzeinschlag gesichert werden. Die großen Forst- Betriebe und die Bundesforste nutzen aber ihren Zuwachs mehr oder weniger zur Gänze und in einigen Fällen auch darüber hinaus, weil sie hohe Fixkosten abzudecken haben. Im Kleinprivatwald hingegen liegen Reserven, es wird nur die Hälfte des zuwachsenden Holzes genutzt. Das ist strukturbedingt (der Waldbesitz zersplittert immer mehr, es gibt immer mehr „hofferne“ EigentümerInnen), aber auch marktbedingt: Nachdem der Holzpreis aufgrund des Holzüberangebots aus Windwürfen in den letzten beiden Jahren um bis zu 20% gesunken ist, war es nur marktkonform von den Bäuerinnen und Bauern, den Einschlag entsprechend zurückzunehmen. In der Hoffnung auf billiges Windwurfholz und einen milden Winter hat es die Sägeindustrie im Herbst versäumt, durch Preisanreize rechtzeitig vor dem Schneefall den Holzfluss zu mobilisieren. Ein Versäumnis, das sich jetzt angesichts der Schneelage in vielen Gebieten bis zur Schneeschmelze nicht aufholen lässt. Die Sägeindustrie hat überdies die Kostenvorteile aus der billigen Rohstoffversorgung der letzten Jahre fast vollständig an ihre Kunden weitergegeben und tut sich jetzt dementsprechend schwer, diese wieder auf das ursprüngliche Niveau anzuheben. Der Rundholzpreis 2005 für das Standardsortiment Fichte lag um rund 25% niedriger als Anfang der 80er Jahre (nominell, nicht real!). Trotz massiver Kostensenkungen bei Verwaltung und Holzernte (mit negativen beschäftigungspolitischen und ökologischen Auswirkungen) ist die Situation der Forstwirtschaft aufgrund der Kostenschere heute schwieriger als je im letzten halben Jahrhundert. Es kann nicht Aufgabe der Forstwirtschaft sein, die österreichische Holz- und Papierindustrie mit Holz zu versorgen, auch wenn sie nichts dabei verdient und bei schwierigen Nutzen noch dazuzahlt. Um die Holzversorgung der Sägewerke zu sichern, müssten mehrere Schritte gesetzt werden: Die Deckung des Bedarfs am erneuerbaren Rohstoff Holz soll verstärkt aus dem österreichischem Wald erfolgen. Um den Kleinwald besser zu nutzen, wäre eine Intensivierung der Waldwirtschaftsgemeinschaften notwendig, die zu umfassenden Dienstleistern werden müssen. Höhere Rundholzpreise, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ermöglichen. Dabei dürfen nicht nur kurzfristige Preisanreize gesetzt werden, sondern es muss langfristig ein höheres Rundholzniveau angestrebt werden, das auch teurere Holznutzungen rentabel oder zumindest kostendeckend möglich macht. Da es sich bei der Rohstoffverknappung um ein europaweites Phänomen handelt, hätte die Sägeindustrie jetzt auch die Möglichkeit, Preisanhebungen auch über die Produktpreise finanzieren zu können. Nicht nur das Fleisch, sondern auch die Knochen müssen verwertet werden! Nicht nur im ebenen Harvester-Gelände, sondern auch ein steileren Lagen sollen Durchforstungen intensiviert werden, wozu ein günstiges Umfeld (Ausrüstung mit Seilgeräten, Unternehmer, Preisanreize) zu schaffen wäre. Ende des Kapazitätswachstums der Sägeindustrie und eine Stabilisierung der Holzverarbeitung in Österreich auf hohem Niveau. In der Hoffung, dass Sie in der „Presse“ auch der Position der Urproduzenten Raum geben können, verbleibe ich, mit freundlichen Grüßen DI Michael Johann Mobil: 0664/2668548
Antworten: 1
30. Jan. 2006, 14:34 theres
Leserbrief - Zu wenig Hozeinschlag /Keine Entwarnung für Säg
Hallo Biolix, ein interessanter Leserbrief. Holzeinschlag beginnt für mich aber nicht bei der Ernte, sondern bei der Anpflanzung. Wir ernten die Anpflanzung unserer Grossväter, leider wird oftmals übersehen, dass der Zeitraum bis zur Nutzung ein sehr langer ist- und da frage ich mich, woher der Holzeinschlag der nächsten und übernächsten Gerneration kommen soll, wenn Windwürfe, Käfer und Fichtenblattwespe Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen lassen, mehr als Hackschnitzel kommen oftmals nicht mehr raus aus den Wäldern. Gerade im Hinblick auf die Bedeutung der Wälder für die Energieversorgung der Zukunft wundert mich die Gleichmütigkeit der Landwirtschaft und auch der Gesellschaft um den Wald. Ich könnte eine ganze Liste reinstellen, wo ich gewaltige Defizite sehe, aber irgendwie habe ich es satt, immer die gleichen Totschalgsargumente zu hören. Wir können nicht mehr allzuviel einschlagen, weil wir auch dank Stürmen und Windbrüchen nur noch Katastrophenbewältigung machen können, haben inzwischen wieder alles aufgeräumt und angepflanzt, aber je mehr ich mich mit dem Wald beschäftige- fällt mir die Sichtweise der Ernte auf, leider viel zu wenig die Sichtweise einer langfristen Sicherheit von gesunden Wäldern. Da liegt vieles im Argen. frdl.Gr. regi
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