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Hofübergabe an ausserhäusige Quereinsteiger?
11. Aug. 2007, 10:48 sturmi
Hofübergabe an ausserhäusige Quereinsteiger?
Im bayerischen Wochenblatt (Heft 32, Seite 52) wird geschrieben, dass bei fast 40% der Betriebsleiter über 45 die Hofnachfolge ungeklärt ist. In Österreich wird es wohl ähnlich sein. Nur dies auf die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schieben wäre zu einfach, so Dr. Anita Lehner-Himmler (Amt für Landwirtschaft in Straubing). Die Problematik sei viel komplexer. Zum Beispiel hätten sich die Werte verschoben. Hohe ausserlandwirtschaftliche Löhne, geregelte Arbeitszeit, Urlaubsanspruch werden höher bewertet wie sein eigener Herr sein, unternehmerisch arbeiten oder die Familie um sich zu haben. Um dem Hofnachfolgermangel Herr zu werden schlägt nun Christian Vieth von der Universität Kassel eine ausserfamiliäre Hofübergabe vor. Quereinsteiger, die die Chance suchen einen Landw. Betrieb zu übernehmen, haben hohes Interesse und bringen den notwendigen Elan mit, so Andrea Tölle. Da ich in einem Jahr auch zur Generation 45+ gehöre möchte ich dazu meine Einstellung bekanntgeben. Für mich zählen sehrwohl die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Hauptgrund, wie es einmal mit unserem Hof weitergehen soll. Dazu kommt noch, meine Frau und ich wollen für unsere Söhne das Beste, d.h. gute Schulausbildung (Studium) und freie Berufswahl. Von "Zwangsbeglückung" zum Bauer sein halten wir nichts. Ein ausserhäusiger Quereinsteiger würde für uns nie in Frage kommen. Vielmehr würden wir einem Freund, gutem Bekannten oder Verwandten den Grund verpachten damit sie die Möglichkeit hätten weiter im Vollerwerb tätig zu sein, vorausgesetzt das keiner unserer Söhne weiterwirtschaften möchte. MfG Sturmi
Antworten: 3
11. Aug. 2007, 11:50 theres
Hofübergabe an ausserhäusige Quereinsteiger?
Hab den Artikel auch gelesen. Jemand fremden den Hof zu geben- das kann genauso gut oder schlecht gehen- wie mit Übergabe an eigene Kinder. Fand es sehr bemerkenswert, dass nach eweigen Zeiten des Ratens, entweder zu wachsen oder zu weichen- jetzt plötzlich erkannt wird, dass scheinbar auch mal die Nachfolger kanpp werden würden. Ob wirtschaftliche, politische oder soziale Rahmenbedingungen dafür maßgebend sind, dass der Nachwuchs knapp werden könnte- hat sicher auch einen grossen Anteil. War ja ja lange genug mit Breitseite daran gearbeitet worden, dass wirklich nur die Begeisterten weitermachen wollten. Bei uns gibts einen Hofnachfolger, er hat seine Ausbildung fertig und zum Glück auch ein gutes Gespür und Freude an dieser Arbeit mit dem Lebendigen. So weit ich es beurteilen kann- hat da jemand seinen Weg und seine innere Freude und Begeisterung für eine Lebensform gefunden. Zum Glück konnten wir ausser einer guten Ausbildung mitgeben, was alles auf einem Hof an positiven Dingen eine gute Lebensqualität bieten kann. Da muss ich einem Georg Abermann ein grosses Danke sagen, der hat uns schon vor langer Zeit zu vielen Denkanstössen gebracht. Es hat mich neulich sehr gefreut, als unser Nachfolger die Aussage machte- vom Landwirt zum Bauern sei noch ein weiter Weg- und er sei froh, dass er sich auf diesen Weg gemacht hätte. So wie wir heute Landwirtschaft betreiben, würde ich jedem Kind, dass Interesse an diesem Beruf hat- sofort dazu raten. Aber es war auch für uns ein langer und steiniger Weg, bis wir soweit gekommen sind. Würde auch selbst sofort wieder und jederzeit Bäuerin werden- mit dem was ich heute weiß. Ein grosser Obst- und Gemüsegarten, viel Platz, Raum für Experimente und Erfahrungen, das Zusammenleben mit Tieren, von ihnen sehr viel zu lernen- eingebetet in ein soziales Netz, den Jahreskreislauf viel intensiver erleben zu dürfen, das Getreide vom Anbau bis zum fertigen Brotlaib selbst begleiten zu können, die vielen Zusammenhänge und Erkenntnisse, diese Arbeit hat mein Leben sehr reich gemacht. Aber ein Artikel in einer Fachzeitschrift würde sicher auch bei mir nicht dazu führen, dass ich unseren Kindern zu- oder abraten würde. Es sind die vielen eigenen positiven Erfahrungen, die wir machen konnten.
11. Aug. 2007, 20:58 RichardGier
Hofübergabe an ausserhäusige Quereinsteiger?
Ich sehe die Sache ganz ähnlich wie Petermoser. Wäre sicher eine schöne Sache ,wenn die eigenen Kinder weitermachen, aber wenn sie nicht wollen oder ungeeignet sind und ein gänzlich Fremder Freude damit hätte ,warum nicht? Ein Hof ,der über Jahrhunderte im Familienbesitz ist,das klingt gut- aber erstens bin ich Bauer und kein Adeliger und daher nicht irgendwelchen Stammbäumen verpflichtet und zweitens kannst Dir davon auch nichts mehr kaufen, wennst einen Meter tief unter der Erde liegst. Daß ich den Hof an den Nächsten,welchen Nachnamen der auch immer haben mag, mindestens in ebenso gutem Zustand weitergebe, wie ich ihn selbst übernommen habe, ist selbstverständlich und eine Frage des Anstands. Eine einzige Einschränkung hat das ganze allerdings: Ich möchte gerne ,so Gott will, meinen letzten Lebensabschnitt zu Hause am Hof verbringen;Und was die Altenpflege angeht, ist die eigene Brut nach wie vor durch niemanden zu ersetzen.mfG
11. Aug. 2007, 22:03 RichardGier
Hofübergabe an ausserhäusige Quereinsteiger?
Ich bin in dieser Frage ganz einer Meinung mit Petermoser.Schön, wenn die eigenen Kinder weitermachen, aber wenn sie nicht wollen oder ungeeignet sind, warum nicht den Hof einem gänzlich Fremden übergeben? Ein Hof ,der über Jahrhunderte im Familienbesitz ist, das klingt gut- aber erstens bin ich Bauer und nicht Adeliger und daher nicht zur Anbetung irgendwelcher Stammbäume verpflichtet, und zweitens kannst Dir davon auch nichts mehr kaufen, wennst einen Meter tief unter der Erde liegst. Daß ich den Hof an den Nächsten- welchen Nachnamen er(sie) auch immer haben mag- in mindestens ebenso gutem Zustand weitergebe, wie ich ihn selbst übernommen habe, ist selbstverständlich und eine Frage des Anstands. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings doch: Ich möchte meinen letzten Lebensabschnitt,so Gott will, gerne zu Hause am Hof verbringen. Und wenn es um die häusliche Altenpflege geht, ist die eigene Brut nach wie vor durch nichts zu ersetzen. mfG
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