Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

13. Nov. 2006, 16:13 hans_meister

Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

Herr Huber schildert mir seine Situation folgend: Seit vielen Jahren Biobauer, übernimmt er 2001 einen konventionellen Betrieb mitsamt den Kühen, die er zu den eigenen (Bio-)Kühen stellt. Herr Huber hat sich- nach eigenen Aussagen- nicht ausreichend informiert und hat hier den ersten Fehler selbst gemacht. Nach 2 Jahren sanktionsfreier Bio-Kontrolle stellt sich im 3. Jahr ein Kontrollor die Frage warum es hier 2 Bestandesverzeichnisse gibt. Herr Huber wiegt sich in Sicherheit- nach 2 Jahren sind die Kühe nach seinem Wissen Bio. Doch die Kontrollstelle sieht das anders und nach Streiterein von beiden Seiten her, wird der Betrieb gesperrt. Die Kontrollstelle hat zwar 2 Jahre den Fehler übersehen, war aber trotzdem nicht bereit die Kühe als Biokühe anzuerkennen. Haben die vielen Kontrollstellen, die heute die Landwirte kontrollieren, keine Mit-Verantwortung? Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

Antworten: 4

13. Nov. 2006, 20:59 meili

Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

Stimmt, Herr Meister. Es geht nicht mehr ums Bauer-Sein, sonder ums kontrollieren und kontrolliert werden. Für Förderungen kann man uns wie potenzielle Betrüger behandeln. Wir befinden uns im Würgegriff der EU und ihrer Handlanger hier im Land. mfG

15. Nov. 2006, 06:53 Amtsschimmel

Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

Bei welcher Partei? Oder welchem Bauernvertreter oder besser formuliert Bauernzertreter darf man sich bedanken, der die Bauernschaft wieder in die totale Abhängigkeit sprich Leibeigenschaft geführt bzw. verkauft hat? Maria Theresia hat die Leibeigenschaft und das Raubrittertum aufgehoben. Heutzutage verwendet man dafür schlauerweise das Wort Strukturwandel, auf Deutsch heißt das Bauernfängerei und Bauernsterben. Aber wohin soll das führen? Welche hinterlisteigen Streiche erwartet die Bauernschaft ab 2007? Wer kontrolliert die Kontrolllore? Wenn das so weiter geht braucht Österreich bald keinen Kontrollor mehr, weil die Bauern aussterben. Die vielen fast unerfüllbaren Auflagen, die sich auch fast jährlich ändern sind vielfach nicht finanzierbar. Automatisch fallen die Bauern in die Kreditfalle der Banken und das ist eine weitere Knechtschaft. Wer trägt die Verantwortung und wer ist Schuld daran? Wer legt die Spielregeln für das nächste Jahr fest? An welchen Bauernvertreter kann man sich ernsthaft wegen der immer größer werdenden Diskrepanzen in Zukunft wenden?

18. Nov. 2006, 08:08 erna70

Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

Ist eigentlich klar, dass ein von uns selbst finanziertes, abgehobenes, Landwirteschikaniersystem, die Schlinge um den Bauernhals legt. Besonders die ABG mit ihren vielen praxisfremden Kontrollorganen ist negativer Spitzenreiter wie auch o.a. Artikel zeigt. Leider ist uns noch zuwenig bewusst, dass wir uns mit dem EU-Beitritt in postkommunistische Planwirtschaft begeben haben. Die Agrarbürokratie vergoldet sich Ihre Nase und uns Bauern geht langsam die Luft aus. Einziger Vorteil bei den Biokontrollstellen: es gibt eine Kündigungsfrist und Gott sei Dank auch noch andere Anbieter.

19. Nov. 2006, 11:12 hkreimel

Hat immer nur der Bauer das Bummerl?

auch im umgang mit der jagd hat bauer häufig das bummerl. es ist leichter, den papst zum lesen des korans zu motivieren als jäger zum zahlen von zumindest einem bruchteil des schadens. 1. standardausrede: es war nicht der hase, das waren sicher hamster oder ratten. 1.1 ausrede: warten wir einmal auf die ernte 2. standardausrede: alle fristen sind versäumt 3. standardausrede: der schaden ist ohnehin sehr gering 4. standardausrede: die wildschäden sind ja eh mit dem jagdpacht abgegolten 5. standardausrede: der ertrag wäre ja sowieso nicht höher gewesen 6. standardausrede: bei der jagd bleibt sowieso nichts übrig 7. standardausrede: jagdausschuss und bauernbund sind der gleichen meinung wie die jägerschaft 8. standardausrede: ein (gammel)reh als schadenersatz sei ja noch verkraftbar, aber ein finanzieller ersatz ist bei den hohen munitionspreisen nicht mehr drin. bauern sind in wildschadensfragen häufig einem mafiaähnlichen geflecht aus bauernbund und jägerschaft ausgeliefert. bauernbundfunktionäre bekommen daher noch am ehesten schadensersatz. hintergrund für meinen beitrag ist ein konkreter wildschaden 2005 über ca. eur 2400,-. ich war bereit, eur 600,- als schadenersatz zu akzeptieren. die jäger boten zuerst ein reh, dann zwei rehe, dann eur 200,-. da keine einigung erfolgte, haben seit geraumer zeit einige herren einen unruhigen schlaf. zweiter punkt des anstoßes ist ein einschuss mit der schrotflinte im zuge der jagd im spätherbst 2004. bis zum heutigen tag hat sich das nicht einmal ein schwein angeschaut, obwohl der jagdleiter das seit 2005 weiß. der eigentliche skandal ist, dass die jagdgesellschaft beeinflusst, wer für den jagdausschuss nominiert wird. da sitzen sogar die jäger selbst drin. bauernbund und jagdausschuss machen sich ein bild aufgrund der schilderung der jäger. der betroffene landwirt wird gar nicht gefragt, geschweige denn der schaden von den bauernver(t)rätern besichtigt. vor lauter mitleid mit der örtlichen jägerschaft habe ich die spendenaktion jäger in not ins leben gerufen. das spenden-mail sende ich euch gerne zu. ánforderung bitte an hansilang1@gmx.at .

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