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Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
04. Dez. 2017, 20:13 luefte
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
Liebe LandwirtInnen! Meine Frage richtet sich an alle, die sich mit dem Begriff "Nährstoffkreislauf" auseinandersetzen. Als ideologisch überzeugter Biobauer bin ich der Meinung, dass die Produktion von Lebensmitteln auf Basis von organischer Düngung erfolgen sollte. Unser Milchviehbetrieb verzichtet seit heuer auf den Zukauf von Kraftfutter. Das Futtergetreide wird selbst am Betrieb angebaut, somit ist auch ausreichend Stroh vorhanden. Externe Nährstoffe fließen daher nur geringfügig (z.B.: durch Saatgut, Mineralfutter, Steinmehl,...) in den Betriebskreislauf ein. Im Gegensatz dazu verkaufen wir 150 000 Liter Milch und ca. 30 Tonnen Kartoffeln jedes Jahr an den Konsumenten, womit viele Nährstoffe den Betriebskreislauf verlassen. Dabei stellt sich mir die Frage: "Kann ich meinem Boden durch rein organische Düngung gleich viele Nährstoffe zurückbringen, als ich ihm durch die Ernte meiner Kulturen entziehe?" Rechnet man sich die anfallenden Nährstoffe der Nutztiere aus und vergleicht sie mit dem Bedarf der Kulturen bekommt man die ganz klare Antwort: Nein. Dennoch bezeichnet man diese Art der Bewirtschaftung als geschlossener Nährstoffkreislauf. Dies ist für meine Begriffe deshalb nicht richtig, weil der Klärschlamm, Endprodukt unserer Lebensmittel, größtenteils nicht mehr den Weg zurück in den Boden findet. Doch selbst wenn man die hier entgangenen Nährstoffe zur Verfügung hätte, kann man den Bedarf der Kulturpflanzen rechnerisch immer noch nicht decken. Schade ich durch meine Art der Bewirtschaftung deshalb meinen Böden? Senke ich durch den ständigen Nährstoffentzug die Bodenfruchtbarkeit meiner Felder? Obwohl ich es nicht mit Sicherheit weiß, glaube ich nicht daran. Denn als Biobauer ernähre ich den Boden, welcher wiederum die Pflanzen ernährt. Zusätzliche Nährstoffe bringen mir verschiedenste Bodenlebewesen hier ein, bzw. bauen den vorhandenen Dünger zusammen mit mineralischen Bestandteilen des Bodens in fruchtbare, erosionsstabile Krümelstrukturen um. Zusammen mit schonender mechanischer Bodenbewirtschaftung (z.B.: pfluglose Verfahren), Zwischenfruchtanbau ("System Immergrün"), Fruchtwechsel, usw. habe ich somit die Möglichkeit, Humus aufzubauen. Dieser stellt für die Pflanzen die bedarfsgerechteste Art der Ernährung dar, da sie in der Lage sind, durch Wurzelausscheidungen mithilfe von Mikroben genau die Nährstoffe zu mobilisieren, die sie zu ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium brauchen. Außerdem versuchen wir uns jetzt etwas stärker auf den Anbau von Leguminosen zu konzentrieren, um einen Teil des fehlenden Stickstoffs zurückzuholen. Wie seht ihr diese Problematik auf meinem Betrieb? Wo sind für euch die Grenzen in punkto Nährstoffentzug?
Antworten: 7
04. Dez. 2017, 20:30 biolix
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
Servus ! Gib dir doch selbst die Antworten.. :-) wie sieht dein Boden aus, wie deine Erträge ? Wird's besser oder schlechter ? Wir haben seit 20 Jahren keinen Dinger zugekauft etc. Nur.saatgut und 1-2 Sackerln Mineralstoffmischung im Jahr.. Und ? Die Bodenfruchtbarkeit verbessert sich ständig, bei guten Standort bedingten Erträgen... Jetzt werden dir vielleicht.einige vorrechnen es geht nicht, sich hier war erst die Rede von der Wurzel Masse, und auf wie viele Tonnen schätzt du die bei guter Durchwurzelung ? Aber ich beruhige dich gleich noch mehr, ich kenne viehlose Biobetriebe die seit über 20 Jahre Bio Machen, keinen Dünger zukaufen und tolle Böden und tolle Erträge auch nach über 20 Jahre haben... LG Biolix
04. Dez. 2017, 21:06 mfj
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
@luefte – als ideologischer Biobauer haste dir das erste Problem schon unbewusst eingehandelt. Ideologie hat mit einem „funktionierenden Kreislauf“ nichts zu tun – sondern ist eigenmächtig künstlich begrenzt. Wenn man „Wissen und Taten “ von vorneherein dogmatisch begrenzt, ist der Erfolg, das Ziel und die Nachhaltigkeit auf der Verliererstrasse. Es gibt ausgereifte und praktikable Vorgänge, wie ein Biobetrieb dem ständigen Nährstoffentzug gegensteuern kann. Das funktioniert aber nur auf bestimmten Standorten, wo Bodenbeschaffenheit, Klimafaktoren in guter Konstellation und Korrelation vorhanden sind. Ein Boden auszulaugen geht weit über die 20 Jahre hinaus, Aufschlüsse darüber geben „Pflanzeninhaltsstoffe“. Wird derzeit noch nicht praktiziert – kommt aber. Nicht die ideologische Erzeugung ist ausschlaggebend, sondern die Werte welche in der Kulturpflanze tatsächlich enthalten sind – und damit auf dem Tisch landen. Der Esstisch wie der Futtertisch…
04. Dez. 2017, 21:11 biolix
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
Mfj Vorschlag: .wir Bezahlen zur Hälfte eine Untersuchung von Pflanzen Inhaltsstoffen eines Ernte Gutes von unserem.oder einem Viellosen Bio Betrieb, zu einem intensivem tollen konventionellen Betrieb. Inkl. Schadstoff Untersuchung etc. Wann mach Ma das ? :-) Und weiters bin ich es leid, immer das was angeblich nicht geht, morgen werde ich mich im Detail auf den tollen Humus threat stürzen, und hoffentlich dort.mit interessierten alles zu vertiefen und noch viel zu lernen..
04. Dez. 2017, 21:21 mfj
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
Ja Biolix - den Grad Brix Gehalt zu untersuchen und die relative Dichte der Flüssigkeiten bestimmen. Um das geht es. Was haben deine Kulturfrüchte für einen Bx % Satz ?
04. Dez. 2017, 21:27 biolix
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
Ein Schmäh jagt den anderen beim mfj...:-) Aber Können wir auch..diese Versuche haben wir auch, mit Tomaten schon gemacht vor über 10 Jahren. Komisch das Bio Tomaten in 9 von. 10 Proben besser abgeschnitten haben.. sage nur Wasser.Gehalt.. Aber zeigt mir das du keine Untersuchung wesentlichen Pflanze Inhaltsstoffe und nach PSM Rückstände nicht willsf..hmmm
04. Dez. 2017, 21:36 2472660
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
kannst das ein wenig näher erklären, mfj-was hat der grad brix mit der qualität der lebensmittel zu tun?? zum thema allgemein: es kann, sobald du was weggibst aus deinem betrieb kein kreislauf mehr sein, da müssten alle menschen schön gleichmäßig auf der kulturfläche verteilt leben und ihre ausscheidungen dort zurückgeben, wo ihr essen wächst. die frage ist halt, ob im boden an sich solche unmengen an nährstoffen gespeichert sind und durch diverse maßnahmen verfügbar gemacht werden können, dass du dieses defizt wieder ausgleichen kannst-stickstoff gäbs ja in der luft unbegrenzt....
04. Dez. 2017, 21:39 2472660
Geschlossener Nährstoffkreislauf - Ja oder Nein?
luefte, aber du hast ja geschrieben, dass du erst seit heuer auf kraftfutterzukauf verzichtest-dieser zukauf erklärt sicher einen großen teil deiner ertragszuwächse
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