Energiewirtschaft

02. Dez. 2006, 13:00 Unknown User

Energiewirtschaft

Beginnen darf ich mit einem Absatz, entnommen der Bauerzeitung mit Erscheinungsdatum (28.09.2006): “Während andere bis zu 40% weniger bekommen- haben wir mit 3,9 Milliarden sogar ein Plus ausverhandelt “, unterstrich Minister Pröll „ die fairen Chancen für unsere Bauern in der Grenzregion, vor allem am Sektor der erneuerbaren Energie.“ In jeder Zeitschrift die in irgendeinem Zusammenhang mit der ländlichen Region steht, liest man inhaltlich kongruente Beiträge. Nur um hier zu verdeutlichen welch große Bedeutung, sprich Lobbying dieser jungen Schiene der erneuerbaren Energie als Zukunftschance für die Landwirtschaft zukommt - wie widersprüchlich die Rahmenbedingungen für dessen Basis anmuten. Eine wirklich durchdachte Regelung. Ackerfutter und Grünland werden prämienrelevant an Rauhfutterverzehrer gebunden, die Kalkulation die hinter dieser Pämienbindung steht, basiert auf der Michkuh- was heißt: „Nicht die Umweltleistung an sich wird abgegolten, sondern die Leistungseinbuße die ich durch den Minderertrag in Folge einer Maßnahmenverpflichtung laut Öpul erleide.“ Biogasanlagenbetreiber z.B. stehen hier im direkten Vergleich, denn auch hier gibt es durch Mindererträge Leistungseinbußen, sprich es entstehen zusätzliche Kosten da wie beim Rinderhalter diese Mindererträge durch Zukäufe gedeckt werden. Nicht nur, dass diese Kalkulation scheinbar keine Differenzierung unter den verschiedenen Nutztierrassen RGVE vorsieht, stellt sich auch die Frage, „Österreich hat im letzten Milchwirtschaftsjahr wieder um 74000 t überliefert, was für die Bauern bedeutet ~ 30 Cent/kg überlieferter Milch an Zusatzabgabe, österreichische Milchbauern werden also 23 Millionen Euro Strafgeld berappen müssen. Eine wirklich durchdachte Regelung? Die Überschussproduktion zu unterstützen und den Bereich der erneuerbaren Energie aus Bauernhand, wo immenser Bedarf und auch ein riesiges Potenzial gegeben wäre, im Keime zu ersticken. Die Wirtschaftstreibenden am Agrarsektor scheinen ein kräftiges Wort an Mitsprache zu haben, um den Ökostrom aus Bauernhand, wo natürlich pro Anlage ein gewisses Flächenausmaß notwendig ist (sprich die Erzeuger von energetischen Rohstoffen entziehen sich der totalen Abhängigkeit dieser Konzerne, was im weiteren deren Gewinnabsicht einschränkt), nicht zu forcieren. Der Trend hin zu Großanlagen, welcher sich schon abgezeichnet hat, wird sehr bald Realität werden, der Bauer ist hier wieder das letzte Glied in der Kette, ein Rohstofflieferant der für seine umfassende Arbeit keine gerechte Entlohnung erhält. Die Macht der Wirtschaft beeinflusst die Agrarpolitik in solchem Ausmaß, das Ausdrücke wie Fairness und Nachhaltigkeit höhnisch anmuten.

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