Allerheiligen Die Lebenden und die (Un)Toten

01. Nov. 2007, 12:02 Else

Allerheiligen Die Lebenden und die (Un)Toten

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, beschäftigt mich folgende Frage zu folgendem Menschen-Schicksal: Wie ist es möglich, dass auf dem Land bei „Menschenquälerei“ bis ins Jahr 2006 hinein alle Nachbar-Bauern wegschauen? Nach dem Motto: nix hören, nix sehen, nix tun (müssen). Ein „Menschen“ Leben(?): Ein Bauer und seine Frau (kinderlos) hatten die Obsorge für eine nahe Verwandte, die ursprünglich nur leicht geistig behindert war (sie ging sogar einige Monate zur Schule). Die Bauern haben sich jedoch geweigert, der ihnen anvertrauten eine entsprechende Betreuung zukommen zu lassen. Betreuungseinrichtungen gab es auch damals schon. Das hätte aber vermutlich Geld gekostet. Da hat man sie lieber so ab dem 15. Lebensjahr weggesperrt. Ein Leben lang (60 Jahre !) wurde sie „gehalten“ wie ein schlecht gehaltener Hund. Die Nachbar-Bauern, auch sie brave Kirchengeher, waren recht gut informiert: „Die Depperte bringt ihm mehr als eine gute Milchkuh“. Das verantwortliche Bauern-Ehepaar hatte/hat einen stattlichen Hof und einen Glauben, der sie jeden Sonntag in die Kirche führte, und natürlich auch an Feiertagen und erst recht an Allerheilligen (wohin der Glaube nicht führen kann…). +++++++++++ Voriges Jahr im Frühjahr wurde über mein Betreiben hin diese Behinderte "befreit". Die zuständige Behörde erstattete Anzeige und die Sachwalterschaft wurde entzogen. Der Befund der Sozialarbeiterinnen: hätte man rechtzeitig das auch vor zig Jahren schon mögliche getan, wäre aus diesem Menschen auch ein Mensch geworden … GsD ist nicht alles zu spät, sie macht erstaunliche Fortschritte laut Information der Betreuerin. Wünsche einen besinnlichen Allerheiligen-Tag. LG Else PS: Der Ort der Handlung ist NICHT jener, an dem mich das Leben in die Scholle gespuckt hat.

Antworten: 3

01. Nov. 2007, 12:18 tristan

Allerheiligen – Die Lebenden und die (Un)Toten …

solche tragischen schicksale gibt es in allen berufsschichten, also bitte nicht schon wieder auf die bauern losgehen!!! wann hast du von dieser frau erfahren, ich nehme an nicht erst heute morgen? warum hast du solange zugeschaut?? und nichts unternommen?? hde tristan

01. Nov. 2007, 13:34 Bergdoktor1

Allerheiligen – Die Lebenden und die (Un)Toten …

Sehr berührender Eintrag Else, Sie ist wirklich kaum zu glauben diese Geschichte. Dass du dich da engagiert hast um diese arme Person zu erlösen, ist beispielhaft, obwohl es eigentlich für jeden, der von sowas erfährt, selbstverständlich sein müßte, etwas zu unternehmen anstatt wegzuschauen. Du stellst diesen Fall im Zusammenhang mit Glauben und bäuerlicher Bevölkerung dar, nun ich glaube nicht WEIL diese Leute gläubige Landwirte sind, konnte es soweit kommen, sondern sowohl bei Gläubigen oder Konfessionslosen, als auch in allen Berufsagruppen, werden solche Fälle leider immer wieder vorkommen. Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass die Religion oder der Glaube an einen Gott, die Menschen bestimmt nicht besser machen. Im Gegenzug allerdings mußte ich leider die Erfahrung machen, dass viele Gläubige Konfessionslose sehrwohl als minderwertig und schlecht betrachten- auch wenn sie überhapt nichts von einem wissen, ausser dass man halt an keinen Gott glaubt und die Prioritäten im Leben woanders setzt. Allerheiligen: Ich kann diesem ganzen "Grabschmuckwettbeweb" wo jährlich Millionen umgesetzt werden, um nur ja ein schöneres Grab zu haben, als die anderen, nichts abgewinnen. Ich persönlich gedenke meiner lieben Verstorbenen auf meine Weise. Ich war anstatt am Friedhof ganz alleine oben auf der Hütte und hab an sie gedacht. Obwohl es meiner Meinung nach den Verstorbenen nichts bringt, wenn man an sie denkt, oder für sie betet. Mir selber hilft es aber, wenn ich mir die schönen Augenblicke, die ich mit ihnen hatte, in Erinnerung rufe. Und das mache ich nicht nur heute weil Allerheiligen ist, sondern das ganze Jahr über, wenn ich ganz alleine in der freien Natur bin.

01. Nov. 2007, 18:34 iderfdes

Allerheiligen – Die Lebenden und die (Un)Toten …

Mich beschäftigt folgende Frage: Wie kann es sein, dass wenn ein paar Nachbarsbauern (dass nur Bauern davon Kenntnis gehabt haben, ist wohl doch sehr unwahrscheinlich) sich nicht kümmern, behauptet wird, dass "alle Nachbarbauern auf dem Land wegschauen?" In Thailand ist ein kanadischer Lehrer als Kinderschänder verhaftet worden. Sind jetzt alle Lehrer Kinderschänder? In einer (kleinen) Stadt in der Nähe gibt es zwei behinderte Brüder, die normal auf die Welt gekommen sind, aber von den Eltern (man höre und staune: keine Bauern, sondern Besitzer eines Spielwarengeschäftes) zu Krüppeln geprügelt worden sind. Sind jetzt alle Spielwarenhändler Schläger? Meine Frisörin hat schwarze Haare, haben jetzt alle.... usw. So schlecht kann es am Land nicht sein, ist die Kriminalitätsrate in der Stadt doch weit höher und es schert sich der Nachbar noch weniger um seinen Nächsten. Viele Tote findet man erst nach Monaten und dann nur, weil sie so stinken oder weil eine Rechnung nicht bezahlt wird. sg

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