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Schlachtabrechnung
Ich hab letzte Woche eine Lim x Fleckviehkalbin verkauft ,und heute die Abrechnung bekommen . Ich habe mit dem Wiegemassband 420 Kilo gemessen . Als ich mir die Abrechnung angeschaut habe musste ich dreimal hinschauen , denn erstens steht da nur ein Lebendgewicht von 387 Kilo aber nur ein Kaltschlachtgewicht von 205 Kilo was nur 53 % Ausschlachtung ergibt .Komischerweise ist die Fleischigkeit aber U , und im Inspektionsbericht steht nichts von einer Krankheit oder Parasitenbefall . Zurichtung ist auch 100 % . Geschlachtet wurde bei einem grossen Linzer Schlachthof . Also daraus werd ich nicht mehr schlau
Schlachtabrechnung
Zur "Genauigkeit" des Wiegemaßbandes kann ich nicht viel sagen, aber eine Waage ist sicher genauer und geeicht.
Ist das ein besonderes Markenfleischprogramm, oder warum verkauft man so halbwüchsige Kalbinnen?
LG Vollmilch
Schlachtabrechnung
@vollmilch
LimoxFV mit diesem Gewicht dürfte ja gängige Jungrindware sein für Ja natürlich, ZZU usw.
@patrick
Ich nehme das Maßband auch gerne als Anhaltspunkt, aber eine Abweichung unter 10% irritiert mich nicht besonders.
Was sind denn deine üblichen Ausschlachtungsprozente - welche meiner Meinung nach normal vom Warmgewicht gerechnet sind.
Schlachtabrechnung
Danke für die Info!
LG Vollmilch
Schlachtabrechnung
Patrick.m Hast du ein neues, oder ein altes Wiegemaßband? ich habe ein sehr altes (30 jahre oder mehr)Ich bin jetzt draufgekommen, das die neuen Maßbänder ein bisschen weniger Gewicht anzeigen.
Es wurde vor ein paar Jahren an LFS´s, die Genauigkeit der Maßbänder überprüft und festgestellt, das sie an und für sich ziemlich genau sind. Eine Toleranz von 10% kann ist aber keine Seltenheit. Es misst auch jeder bisschen anders. Manche ziehen das Band enger, manche lassen es lockerer.
Mir ist es auch schon mal passiert (ich glaube sogar im selben Schlachthof wie bei deinen) die Waage falsch geeicht war. Und bei der nächsten Eichung wurde der Fehler festgestellt und alle gewogenen Schlachtkörper zwischen den 2 Eichungen wurden neu berechnet und ich habe noch eine Gutschrift von ca 40 Euro bekommen
Schlachtabrechnung
Was wird da pro kg SGw. bezahlt, damit sich die Rechnung ausgeht?
Ist bei gut 420kg ØSGw. AMA-G Stieren derzeit enge Kiste bzw. Miese bei den Einstellerpreisen. Wie soll sich das bei nur gut 200 kg SGw. ausgehen, abgesehen vom geringeren Futterverbrauch und höheren möglichen Umtriebsrate, ohne jetzt den Rechenstift angesetzt zu haben?
Mit welchem Alter wird da vermarktet für Ja natürlich, zurück zum Ursprung,....?
Schlachtabrechnung
Ist die Jungrindvermarktung wirklich eine so exotische Produktionsform?
Die Preise dürften so irgendwo ab 4,30€ aufwärts liegen (R) und bei höheren Qualitäten und Gewichten am 5er kratzen.
Schlachtabrechnung
Ähmmm - ja, exotisch!
Die 5€ sind für das Schlachtgewicht? Kann man da irgendwas damit verdienen?
LG Vollmilch
Schlachtabrechnung
ich leite diese Frage an die hier mitlesenden Mutterkuhhalter weiter, aber so rund um die 1200€ für 10-monatige Kälber ist auch nicht nichts.
Schlachtabrechnung
Abweichung vom Maßband und 53% Ausbeute kommen mir noch relativ normal vor.
@Vollmilch
Das Fleisch von ,,Jahrling,, Tieren schmeckt halt einfach am besten, so meine persönliche Empfindung.
Daher kommen wohl auch diese Markenfleischprogramme für Mutterkuhhalter.
Schlachtabrechnung
Die Kalbin war 11 Monate alt Bio und Ich hab 4,8 Euro pro Kilo bekommen und ich habe normal von 57 bis 60 Prozent Ausschlachtung . Sogar bei einem sehr dürren Ochsen der Leberegel hatte , kamen 54 % raus .
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Das Wiegemassband ist erst ein Jahr alt . Die Kalbin ging in ein Markenfleischprogramm ( Mühlviertler Bio Jungrind ) .
Schlachtabrechnung
60% Kaltgewicht kommt mir jetzt aber auch ungewöhnlich vor.
Zum Maßband und dessen Aussagekraft: Ich habe eine Kuh, da langt das Maßband gar nicht, also wären wir irgendwo jenseits von 1050kg. Tatsächlich dürfte sie so um die 850kg haben in der Trockenstehzeit. Die alten Bänder unterschieden zudem zwischen "Normalvieh" und "Mastvieh"
Schlachtabrechnung
Was ich natürlich einräume: Wenn Deine Messungen sonst immer zu 100% punktgenau mit den Schlachthofwiegungen übereinstimmen und das bei 30, 40, 50 Lieferungen, dann kann man schon auch mal zweifeln.
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Wenn das Massband 420 kg zeigt dann kann das Tier auf der Waage bis zu 10 % mehr oder weniger haben. Und ca. 15 kg Lebendgewicht gehen auf dem Transportweg vom Hof zum Schlachtbetrieb auch noch verloren. Die Ausschlachtungs % sind für eine stark untergewichtiges Tier auch nicht so ungewöhnlich.
Gottfried
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Die Kalbin war aber nicht untergewichtig und die Kriterien Fleischigkeit U und eine Ausschlachtung von 53% schliessen sich für mich gegenseitig aus ! Hauptsächlich darum gehts mir Ja ! Gottfried viellect solltest du dir mal die Richtlinien zur Fleischklassifizierung genau anschauen !
Schlachtabrechnung
Eine Kalbin ist ein weibliches Rind über 2 Jahre alt, das noch nicht gekalbt hat. So die offizielle Definition.
Und 420 kg ist bei einer Mastkalbin mit 1 Jahr schon ein nur durchschnittliches Gewicht und für 2 Jahre so richtig schlecht.
53 % Ausschlachtung bei Fleischklasse U ist wirklich wenig. Aber nicht unmöglich. Wenn das ein Tier war, das einen sehr ausgeprägten Verdauungsapparat hat und sich direkt vor der Schlachtung so richtig voll gefressen hat, kann das schon herauskommen.
Gottfried
Schlachtabrechnung
Guten Morgen!
Wären es 56% Ausschlachtung hätte das Tier 12 kg mehr, wäre der Verlust um 60 € weniger.
Ich hege Zweifel daran, ob diese Produktionsform rentabel ist.
LG Vollmilch
Schlachtabrechnung
Also meine Mastkalbinnen sollen max. 2 J. sein, sonst hab ich erhebliche Preisabschläge.
(Gütesiegel, für Spar)
Gottfried - Wie nennt man dann eine "Kalbin unter 2 J."? - soviel ich von den Biobauern weiß, ist es bis 1 J. ein Jungrind - gibt es auch div. Markenprogramme dafür.
Wichtig ist halt, das man sich an die Vorgaben des Abnehmers hält, dann passt auch der Preis.
Mit 08/15 Ware ist der Stall nur Mistproduktion - keine wirtschaftliche Mast.
BG M.
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@patrick.m & eklips
Danke für Infos zu dieser Vermarktungsmöglichkeit.
Ja, weiß das es diese gibt, jedoch zu den exakten Produktionsvorgaben dieser zu wenig Bezug.
@Ausschlachtung
1.je niedriger die Schlachtgewichte desto mehr kann die Ausbeute% variieren
2. Da nur mehr nach Schlachtgewicht abgerechnet wird, interessiert einem diese oft nur "Hausnummern" an Lebensgewicht nicht mehr, bereiten nur zusätzliche Gedanken.
"Wenn man sich aber die Landesdurchschnittszahlen der letzten Jahre anschaut und mit dem oben angegebenen Wert vergleicht, könnte das auch einem errechneten gleich kommen oder auch Zufall sein??"
@meki
Stimmt, momentan ist nicht mal oder nur schwer 100€/Lebensmonat an Umsatz/konv. Rind erzielbar nach dem Preisverfall und auch starken Rücknahme sprich fast Halbierung des Gütesiegelzuschlags, folglich ist nur die Düngerproduktion daran das einzig "(gewinn-)bringende" an der Rindermast derzeit, da die Düngerpreise jetzt eh steigen (bis galoppieren).
Derzeit lebt man halt von den Schweinen.
Schlachtabrechnung
Hast teilweise recht meki. Bei der Biokontrollstelle sind die Angaben für weibliche Tiere mit 1 - 2 Jahren auch als Kalbinnen geführt. Im LBG Rind, wo wir alle Aufzeichnungen machen, heißt das weibliche Jungrinder 1 - 2 Jahre.
Ist aber eh nur Wortklauberei. Tatsache ist, das eine Kalbin die mit 420 kg LG zur Schlachtung geht massiv untergewichtig ist und daher schlecht bezahlt wird.
Aber wahrscheinlich handelt es sich bei dem Tier, um das es hier geht gar nicht um eine Kalbin, sondern um ein weibl. Jungrind für ein Spezialprogramm.
Gottfried
Schlachtabrechnung
Dass es sich um ein weibliches Tier mit 11 Monaten handelt, kann man oben lesen und ich denke, man darf landläufig zu so was auch Kalbin sagen, um das Geschlecht des Jungrindes festzulegen.
Mit 430 kg bei 11 Monaten wäre die Kalbin aus meiner (grünländischen) Sicht nicht "massiv untergewichtig" und würde bei 55% Ausschlachtung warm auch exakt zum Kalt-Zielgewicht passen.
Dass die reinen Grünland-Alm-Mutterkuhhalter mit den Zuwachsleistungen an Ackerstandorten nicht ganz mithalten können, ist da noch eine anderes Thema.(kenne aber patricks Standort nicht)
Nachtrag: Sollte es sich tatsächlich NICHT um eine Jungrindvermarktung handeln, ist die Nachfrage nach dem Schlachtungsgrund berechtigt und wäre zur Aufklärung der niedrigen Ausschlachtung hilfreich.
Übrigens müsste man auch die Zuchtverbände auf ihre "Wortklauberei" hinweisen. Die versteigern nämlich JungKALBINNEN ab 6 Monaten.
Schlachtabrechnung
Dass das Tier in ein Jungrindmarkenfleischprogramm ging hab ich oben schon geschrieben und ja ich mache Mutterkuhhaltung auf einem reinen Biogrünlandbetrieb mit vielen Steilflächen und niedrigem Ph-Wert und Ganzjahresweide von Anfang Mai bis Ende Oktober . Ps : Das tatsächliche im Schlachthof gemessene Lebendgewicht betrug 387 Kilo
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"Ganzjahresweide" von Mai - Oktober?
Sachen gibt es....
LG Vollmilch
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Auch eine Wortklauberei Vollmilch. Das sagt man so, wenn die Tiere während der ganzen Vegetationszeit eines Jahres auf der Weide sind. Wenn er sie wirklich das ganze Kalenderjahr draußen hätte, dann käme schon der Zeigefinger der werten Berufskollegen, wegen Flächen schädigen und weil den Kühen draußen kalt ist.
Gottfried
Schlachtabrechnung
Ich bitte vielmals um Entschuldigung! Mit Weide kenne ich mich nicht aus, kam mir nur seltsam vor.
Bei uns gibt es einen Mutterkuhhalter, wo die Tiere ganzjährig draußen sind (Weide ist es im Winter natürlich auch keine), das wird man dann "Freilandhaltung" titulieren. Das hätte ich mit Ganzjahresweide gleichgesetzt - mein Fehler!
Wie sich da der einfache Konsument auskennen soll?
LG Vollmilch
Schlachtabrechnung
Ist doch ja natürlich die Ganzjahresweide
https://m.youtube.com/watch?v=lUpVSoydPDo
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@patrick Ich finde an deiner Abrechnung nix Außergewöhnliches. Fügt sich in die Liste dieser Ergebnisse hier ein: https://www.wirbiobauern.at/schlachtergebnisse-jungrinder.php?num=13&order=asc
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@Hofknecht
Warum muß man Stierl, welche man mit 9 Monaten schlachtet, zum Ochsen machen?????
mfg
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Vielleicht damit man "Ochs" draufschreiben kann....?
LG Vollmilch
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@Vollmilch
Genau, beim Ferkel will die Mehrheit der Konsumenten das verbieten und lieber geschmack- & geruchsvolle Eber sich auf dem Gaumen zergehen lassen.
Beim Kalb aber geht's plötzlich marketingtechnisch bald nicht mehr ohne Kastration.
Schlachtabrechnung
Grüß euch!
Also alles im allen hat er trotzdem für eine 11 Monate altes weibliche Jungvieh ca 1.100€ was meiner Meinung und erfahrung nach nicht so ein schlechtes Ergebnis ist. Davon abgesehen das ich nicht weiß wie Intensiv das Vieh gemästet wurde, gehe mal davon aus Ohne gr0ßen Kraftfutter aufwand.
Laut seinen berechnungen hätte patrick aber ca. 1250€ wo sind die 150€ verloren gegangen?
https://www.meinbezirk.at/deutschlandsberg/c-lokales/pionierarbeit-zur-hofschlachtung-auf-der-koralm_a3027231
außerdem würde ich das für kleinbetriebe in ganz Österreich emfehlen. Oder die Wege zum Schlachthof so kurz wie möglich zu halten.
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