Seit 1985 um 13 weniger bauern

Antworten: 40
  23-01-2019 07:42  harb1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Imradio gerade einen Beitrag gehört der bauernbund und die Kammer will gegensteuern.
Die kleinen Bauern sollen sich breiter aufstellen z.b. Fremdenzimmer,selbstvermarkten für das wollen sie den schnelle Internet Ausbau vorantreiben . Das soll heißen jeder sollte einen zweiten oder gar dritten Job ausüben das Geld daheim in die Landwirtschaft investieren damit unsere Erzeugnisse die auf höchsten Level erzeugt werden billig bleiben. Von Anpassung der erzeugerpreise damit auch kleinere Betriebe überleben können nur mit Zierwerk ist nicht die Rede .





  23-01-2019 07:49  harb1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Sollte natürlich heißen um ein Drittel weniger Bauern

  23-01-2019 07:57  MC122
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Wo ist das Problem wenn man sich breiter aufstellt und durch diesen Schritt dann von der Landwirtschaft leben kann und nicht noch nebenbei arbeiten gehen muss.

Und wenn jemand nur hofft, dass andere seine Probleme lösen, hat er schon verloren und es ist vielleicht besser die Landwirtschaft aufzugeben.

  23-01-2019 08:00  eklips
Seit 1985 um 13 weniger bauern
so ca 13 Jahre ist es her, wo die Telekom an eine politische Bauernorganisation nicht unbedeutende Sponsorgelder übermittelt hat, damit dort für den Breitbandausbau getrommelt wurde. Wieviel hat sich seither getan?

Die Ratschläge der Kammer zur "Diversifizierung" und zur Nutzung digitaler Möglichkeiten in der Vermarktung sind ja nicht grundsätzlich schlecht. Oft sogar sehr gut.
Allerdings kommen plumpe Aufforderungen zum Dritt- oder Viertjob gerade bei tierhaltenden Betrieben meist nicht besonders gut an . Zurecht nicht.


  23-01-2019 08:13  harb1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Bin zwar kein milchlieferant mehr aber die Ankündigung der verarbeitenden Betriebe die Preise auf Milchprodukte zu erhöhen da ja treibsoffpreise Personalkosten und betriebsmittel steigen aber für das Rohprodukt keine Preiserhöhung vorgesehen ist sieht man die Wertschätzung unserer Produkte. Bei allen sollen Preissteigerungen abgegolten werden nur nicht die uns Produzenten ( Bauern) die sollen billig produzieren . In unserer Gemeinde waren vor 30 Jahren als ich übernommen habe 18 milchliefernte Betriebe heute sind es noch 6 Betriebe und für die Zukunft wird einer über bleiben . Milch ist nicht weniger sondern mehr geworden ich kann mir aber nicht vorstellen das diese Mengen unsere übrig gebliebenen milchbetriebe aufgesogen haben.

  23-01-2019 08:27  birgmann
Seit 1985 um 13 weniger bauern
www.sn.at/panorama/oesterreich/sexualleben-politik-religion-banken-sammeln-daten-bis-ins-detail-64513756?utm_medium=email&utm_content=https%3A%2F%2Fwww.sn.at%2Fpanorama%2Foesterreich%2Fsexualleben-politik-religion-banken-sammeln-daten-bis-ins-detail-64513756&utm_source=redaktion_nl-BB&utm_campaign=20190123_0740_7+%3A%3A+Redaktions-Newsletter_RSS_BB_Mo-Fr_2019-01-23+07%3A50%3A00

  23-01-2019 08:50  tomsawyer
Seit 1985 um 13 weniger bauern
harb 1 schreibt :Von Anpassung der erzeugerpreise damit auch kleinere Betriebe überleben können nur mit Zierwerk ist nicht die Rede .
Gerade die kleineren Betriebe werden von höheren Erzeugerpreisen nicht profitieren, weils die zu wenig produzieren.
Niemand muss ein Gasthof oder Hotel führen, ein paar Gästezimmer tuns auch !


Es gibt halt auch viele kleinere Betriebe, die schon lange nichts modernisiert haben und alles beim alten lassen, so wird es nicht gehen.


  23-01-2019 09:03  svoboda12
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Tomsawyer
Es kommt halt auch darauf an, wie die Zukunftsperspektiven der kleinen Betriebe aussieht. Wenn ich keine Zukunft für meinen Betrieb sehe, sei es wegen
-keine Hofnachfolge
-schlechte, steile Gründe
-oder sonstiges
dann überlege ich mir schon inwieweit es sinn macht groß zu investieren. Wenn ich vl 50 oder 55 bin. Brauch ich keinen neuen Stall bauen, wenn ich mit den alten bis zur Pension weiterarbeiten kann. Auch wenn ich vl nicht mehr soviel verdienen würde wie mit einen neuen.

Ich glaube halt, jene die nichts mehr investieren, wissen selbst, das sie ein Auslaufbetrieb sind und nach Ihnen keiner Weitermacht.

  23-01-2019 09:20  grasi1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Oh Herr schau oba, ewiges Wachstum wird es nicht geben.
Zwei, drei Nebeneinkünfte dann wirds schon gehen. (Öfters arbeiten das man einmal leben kann)
Geht's noch?
Jede Dienstleistung ist seit den Siebzigern ums zigfache gestiegen, nur die erzeugerpreise sind immer gleich geblieben, ja seit dem europäischen Beitritt sogar billiger geworden.
Wird ja mit Förderungen (Ausgleichszahlungen) abgegolten und durch die Hintertür (Kontrolle, Einheitswert, svb....usw.) wieder zurückgeholt!
Es muss weniger erzeugt werden bevor wird sich bei den erzeugerpreisen nichts bewegen.
Um diese Rahmenbedingungen zu schaffen hätten die Bauern Möglichkeiten, die da wären:
Nicht bei allem vorgestellten,egal welcher Art auch immer, mitzumachen, die Banken wechseln wie den stromanbieter und vieles andere mehr noch, kostet nichts und wäre effektiv.
Aber drei Bauern unter einen Hut bringen, da mußt du zu erst zwei erschlagen! ( Entschuldigung aber es ist so)

Also jeder könnte seinen Beitrag leisten ohne zu jammern.

Mit freundlichen Grüßen

  23-01-2019 09:35  12cb
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Schau dir die Forderung vom UBV an so könnte es gehen.

  23-01-2019 09:39  mountainbiker
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Eklips volle Zustimmung aber so ein Dritter od. Vierter Job hätte auch noch den Vorteil dass du dein Zimmer auch noch Vermieten kannst.

  23-01-2019 09:53  gg1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
....mit der Frau....

  23-01-2019 09:58  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@harb1 ... dein Zitat:"Die kleinen Bauern sollen sich breiter aufstellen z.b. Fremdenzimmer,selbstvermarkten "

Sehe ich auch so. Du meinst das wären dann 3-4 Jobs damit die Preise niedrig bleiben ? Du mußt die ansehen was ein Großbetrieb im landwirtschaftlichen industriellen Bereich mit einer Arbeitskraft schafft. Das ist auf kleinen Flächen unmöglich Bei Direktvermarkung, Fremdenzimmer, usw, bleibt die Wertschöpfung zu 100% bei dir. Da holst du für dich aus einem ha bzw. aus einer Arbeitsstunde deutlich mehr Einkommen. Natrürlich kann man seinen kleinen Betrieb auch so weiterlaufen lassen und sich einen Job bei der Gemeinde, dem Maschinenring oder einer Fabrik in der Nähe suchen.

Kleiner Bauer. Ich bin sehr klein - 15 GVE. Mein Nachbar ist klein ... 12 Michkühe, 15 Mutterkuhtiere, 6 Schweine, ein paar 100 Gänse...

Bei uns ist "groß" bei 80 GVE. In der EU ist "groß" bei 400 GVE.

  23-01-2019 10:04  xaver75
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Was sind "Mutterkuhtiere"?

mfg

  23-01-2019 10:23  tomsawyer
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Es gibt sehr große zwischen Betriebe.
ist eh klar, wenn man 55 Jahre alt ist und nicht sicher ist ob es weitergeht wird man nichts mehr investieren.
Ich kenne aber auch jüngere, die vielleicht einen Nachfolger haben und der Stall ist in den 70 er Jahren von den Großeltern gebaut worden, glaube schon daß man da nicht so weitermachen kann wie die Großeltern, mit andauernder Anbindehaltung....
Es gibt aber auch Betriebe mit 12 Kühen, er geht arbeiten und mit den Ausgleichszahlungen ( die auch immer weniger werden ) schaffen diese Betriebe gut über die Runden zu kommen .


  23-01-2019 11:27  harb1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Grass 1. sehe ich auch so . Mit Fremdenzimmer was ist wenn die kleinen Bergbauern alle aufhören ihre wiesen und weiden zusetzten wo will der Fremde dan noch hin . Hat das einen Sinn das ich oder meine Frau auswärts arbeiten muss um daheim die Landwirtschaft zu erhalten.
Haben wir eh alles gehabt Landwirtschaft Jausenstation meine Eltern ich habe alles übernommen und die Behörde war schon da mit Auflagen . Die Zeiten haben sich auch geändert keiner wollte mehr zu Fuß wandern und als wir geschlossen haben, habens dan gesagt schade das zu habts aber kommen sinds eh nicht .
Man will ja das sein Betrieb weitergeführt wird aber manchmal denke ich mir zu welchen Preis .

  23-01-2019 12:32  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@xaver75 Tiere in der Mutterkuhhaltung Im Unterschied zur Milchkuh... Dachte man hätte merken können was ich gemeint habe... ;)



@fgh ... Zimmervermietung ist eine gute Basis für Direktvermarkung. Und damit kann man als Bauer ganz gut leben. Ich verkaufe viel an Gemüse, Saft; Eier usw. an meine Pferdeeinsteller. Die kommen so oder so auf den Hof. Direktvermarktung bracht Kundschaft. Ein Gasthaus mit Direktvermarktung kann ein sehr gutes Gewschäft sein.War ja immer so.


  23-01-2019 12:48  xaver75
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Ok Mittermühl, einen etwas eindeutigeren Begriff hätte ich mir von einem praktizierenden Landwirt schon erwartet.
Ich hab zB. Milchkühe und etwas weibliche Nachzucht …

mfg

  23-01-2019 12:59  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Ich bin entschuldigt. Ich habe Schafe und Pferde. ;) Mein Nachbar hat Milchkühe (irgend welche alten Rassen) und Hochlandrinder (und dergleichen) in Mutterkuhhaltung. Und die zwei Betriebszweige haben kaum Berühungen.


  23-01-2019 13:26  falkandreas
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Warum hören in den sogenannten Gunstlagen die meisten Betriebe auf ? Läuft da bei der Förderung etwas schief?

  23-01-2019 13:32  falkandreas
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Foto

  23-01-2019 13:33  textad4091
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Naja, EIN Problem ist sicherlich, dass "vom Hören sagen" die echte Selbstständigkeit der Landwirte in den letzten 20 Jahren wohl abgenommen hat- Man ist relativ blindlings und gerne den Empfehlungen von "Experten" und diversen Beratern gefolgt- Und hat dafür ziemlich heftigst und teils ausschließlich in Spezialisierungen investiert.
Jetzt heißt es, die Betriebe zu derhalten- Einerseits jene, die Arbeitsmäßig inkl Eltern/Schwiegereltern, Kidner, Frau bis übern Hals eingedeckt sind und sich trotz der Beitiebsgröße keine Fremdarbeitskräfte leisten können (ein Hoch auf die Familienbetriebe^^), andererseits aber zwangsweise auch jene, mit denen man gerne auf AMA-Plakaten und BMNT-Pressekonferenzen wirbt ... Ich hätte absolut nix dagegen, dass statt der Bio-Weide-Überdrüber-Betriebe einmal ein normaler Laufstall für 20 bis 40 Kühen hergezeigt wird. Oder ein 0815-Mastbetrieb auf Strohhaltung. Aber das spiegelt nicht den Zeitgeist wieder^^

Und die, die sich gerne irgndwie entwickeln würden, schaun auf die "Großen" und denken sich, ah geh, mit denen kann i ned mithalten, und meinen Nachfolgern will i diese Plackerei auch ersparen ... Deswegen wird nix oder nur äußerst wenig investiert, und macht ma des einmal über 10 Jahre hindurch, steht ma schnell an (vor allem, wenn man die Meinung mitträgt und weitergibt, dass sich das alles eh nicht auszahlt).
Mit Glück machen die Übernehmer weiter in dem Sinne, dass die Flächen sinnvoll genutzt werden können und die Landwirtschaft soweit zurückgefahren wird, dass sie neben der normalen Arbeit eine Freude macht^^

Wie gesagt, einseits das teilweise "blinde" Befolgen von Expertenmeinungen und Beratern, aber auch das aus der Hand geben der Eigenen Werbung hat im Laufe der Zeit dazu mitgeführt, dass es so is, wie's is. Der Handel macht die Werbung (weniger die Molkereien, geschweige denn die Bauern selber), die Molkereien folgen dem irgndwo zwangsweise, und die Bauern haben Stallungen gebaut, die für die nächsten Generationen noch für "Arbeit" sorgen ... Wohin das erwirtschaftete Geld geht, ist die andere Sache^^

Zuguterletzt: Ich glaube weniger, dass die "EU" schuld dran sei- Der Betritt 1995 war halt ein einschneidendes Erlebnis, was gemerkt wird, und woran viele Entwicklungen gemessen werden. Vielmehr war es der Irrglauben, ma müsse die ganze Zeit mit den anderen Mithalten müssen, der und so weit gebracht hat wie jetzt. Pauschal gesagt, glaubt ein Bauer mit 50 Kühen in der STMK "Jetz bin i a Player" - Der Betrieb in OOE mit 150 Kühen lacht ihn nur aus ... und der in Deutschland weis mit 400 nicht so recht, wie er weitermachen soll^^

  23-01-2019 14:30  textad4091
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@ falkandreas: Das müssen hier im Forum glaub ich beispielsweise die Weinviertler selber beantworten ...

Es hat denk ich etwas mit der Struktur im Gebiet generell zu tun. Aber sicher auch mit dem Selbstbewusstsein und dem Ansehen der Berufsgruppe "Landwirt", die ich als zeitweise Pinzgauer und Tiroler im Westen und Tourismusgebieten als weitaus höher einschätze.

  23-01-2019 14:37  kraftwerk81
Seit 1985 um 13 weniger bauern
.. weil's in den Gebirgsregionen von jeher schon so war dass man von der LW allein nicht leben konnte, der Tourismus eine größere Rolle spielt und sich in der pauschalierten LW doch das eine oder andere verwirklichen lässt?

  23-01-2019 15:51  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@falkandreas Alle haben wie immer recht. Traditionen - ander Optionen usw..

Aber einer der Gründe warum im Flachland Betriebe "aufhören" ist das sie eigentlich zusammengelegt werden. Dort kann ein Mann mit guter Automatisierung locker ein paar 100ha bewirtschaften. Dadurch findet man auch schnell einen Pächter wenn man sich selber nicht so für die Wirtschaft begeistert.

  23-01-2019 18:09  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Ziel sollte es sein von 40 Stunden/Woche 48 Wochen im Jahr leben zu können. (Wäre schon schön). Ob man da jetzt am Computer die Mähdrescher überwacht oder seine Sonderkultur mit der Hand bearbeitet (oder die Streif mit der Sichel mäht) wäre ja egal. Blöd wird es nur wenn man 40 Stunden "arbeiten geht" um den Hof zu erhalten.

  23-01-2019 18:25  ijl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@Mittermühl
Oje ich verfehle dein Ziel mit 40 Std und 48 Wochen
Ich lebe von 25 Std und 40 Wochen im Jahr :-)

  23-01-2019 18:31  falkandreas
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Auch im Westen hören die Betriebe nicht auf sondern werden zusammengelegt . Die Betriebe die 100 te Hektar bewirtschaften fahren für eine Feldrunde locker mal 100 km bis jedes Feld besichtigt ist, das geht mit automatischer Bewirschaftung dann auch nicht so super bei 200 Feldstücken! Auch im Osten gibt es die Flächen die unrentabel zu bewirtschaften sind,das werden dann eben Blühflächen,was aber im Westen genauso gemacht wird. Mein Viehhändler in der Steiermark sagt mir immer das unter 300 Euro keine Wiese zu bekommen ist, auf diesen Flächen würde ich mich nicht mit einem Traktor fahren drauen,also ist meiner Meinung nach dass Pachtpreisverhältnis dort noch höher wie bei uns. Ich glaube der große Unterschied ist der Einheitswert ,wenn man für 40 ha 15000 Sozialversicherung bezahlt aber weit entfernt von einem Vollerwerbsbetrieb ist fällt die Betriebsaufgabe nicht sehr schwer. Der Betrieb zahlt vierteljährlich ans Finanzamt 600 Euro,das bezahlen nur wenige Vollerwerbsbetriebe im Westen,aber für die Sozialversicherung! Nur noch ein Vergleich: Der Bezirk Mistelbach bezahlt mehr Sozialversicherung als Tirol und Vorarlberg gemeinsam! Die Frage ist wie lange die Bauern im Osten die Bauern im Westen noch subventionieren Können

  23-01-2019 18:39  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@ijl ... Respekt .. wie machst du das mit deinem Hof?

@falkandreas ... Alles nicht ganz unrichtig. Aber es bleibt doch Fakt das man in Mistelbach besser automatisieren kann als in Tirol. Auf den ha-Wert der Sozialversicherung komme ich in der Buckligen Welt auch (durch die Wirtschaftsform). Das schreckt mich nicht. Vielleicht hat die Kammer mit "breiter Aufstellen - Direktvermarktung" doch recht...

  23-01-2019 18:44  Peter1545
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@harb1: Was soll das bringen wenn die Erzeugerpreise steigen?
Glaubst du wirklich wenn die Milch um 10 cent mehr kostet das ein Bergabuer mit 20 Kühen das grosse Auslangen findet?
Das einzige was passiert ist dass die Betriebe mit 100 Kühen im Flachland einen 2. Stall mit 100 Kühen hinstellt!
Es gibt immer wo jemanden der billiger produziert!
Es soll jeder für sich seine Niesche finden, warum eisern am Betrieb zuhause festhalten, nur weil der Ugrossvater auch genauso gewirtschaftet hat?

  23-01-2019 19:04  ijl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@Darum hat es ja das Kondingent bei der Milch und den Rüben gegeben damit nicht alle wie die "Blöden" produzieren und den Markt mit billigen Zeug überschwemmen.
Aber die EU möchte billiges Futter für ihre hochgeschätzten Bürger :-(

  23-01-2019 19:35  JD 6120
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@textad
Ich glaube nicht dass ich mit meinen knapp 50 Kühen schlechter dran bin als einer mit 150 oder 500 Kühen im Gegenteil. Das liegt daran dass ich keine fremdarbeitskräfte brauche. Ich bewirtschafte meinen betrieb mit 1,5 AK. Man hat bei der letzten milchpreis Misere ganz deutlich gesehen dass Betriebe mit fremdarbeitskräften die größten finanziellen Probleme hatten.
Das einzige was ich dabei nicht schaffe ist das Ziel von mittermühl 40 Wochenstunden u 48 wo. Ich bin da eher bei 60 h u 51 wochen arbeitsspitzen nicht eingerechnet.

  24-01-2019 00:22  jakob.r1
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Grüße Euch, weil im Verlauf ein paar Mal angeklungen ist, das Landwirte doch zusätzlich in den Fremdenverkehr einsteigen sollten als zweites Standbein, werde ich speziell für den Bereich Ferienwohnungen am Bauernhof ein paar Erfahrungen aus den letzten 30 Jahren geben. Erstmal muss jedem klar sein, das eine Ferienwohnung mindestens 120 Nächte im Jahr Auslastung braucht um finanziell mit Festvermietung gleich zu ziehen, -- egal welches Preisgefüge. Als Kunden kommen da hauptsächlich Familien mit Kindern in der Ferienzeit in Frage, weil andere Reisende hauptsächlich mit dem Billigflieger in All inclusive Buden des sonnigen Auslandes jetten. Nachdem die Sommerferien in den deutschen Bundesländern von ehemals 90 Tagen auf 70 Tage gerafft wurden weil die Länder immer einheitlichere Ferienzeiten haben, bleiben noch 50 Nächte zu füllen wenn man annimmt in den Sommerferien ausgebucht zu sein. Das ist locker zu schaffen, wenn Du im Sommer einen See vor dem Hof und im Winter ein Skigebiet hinter dem Hof hast. Alle anderen Gegenden buhlen um Gäste teilweise mit ruinösen Übernachtungspreisen oder kostenlosen Service und Zugaben am laufenden Band. Fakt ist, das es schon lange viel zu viele Ferienwohnungen auf Bauernhöfen gibt, dank der Landwirtschaftsberatung als zweites Standbein. Wer Zimmer mit Frühstück oder Ferienwohnungen mit Frühstück anbietet, der muss den ganzen Vormittag jemand abstellen können, weil ja die Zimmer gemacht gehören und das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt werden muss, sowie aufgepasst werden muss, damit sich die Gäste nicht den gesamten Tagesproviant vom Buffet greifen. Man bekommt zwar eine höhere Auslastung, aber deshalb ist noch nicht mehr verdient dabei, weil höhere Arbeitsbelastung. Weil das Geld aus der Ferienwohnungsvermietung oder Zimmervermietung oft das Geld für die Bäuerin ist, werden Niedrigpreise gemacht ohne betriebswirtschaftliche Berechnung und aus Gründen den Nachbarn zu ärgern, --- schaue her, mein Parkplatz ist voll mit Touristenautos und bei Dir ist tote Hose...
Wer also jetzt noch neu in dieses Geschäft einsteigen möchte, sollte sich dies genauso gut überlegen wie einen Neueinstieg in die Milchviehhaltung.
Dann ist angeklungen, das die Förderungen in den Berggebieten doch vom Fremdenverkehrsverein Großteils zu bezahlen sein sollten. Hier darf man nicht übersehen, das in den Gästehochburgen die Vermieter viel Geld in Form von Kurgästeabgaben (Deutschland) bezahlen müssen, was wiederum Allen Bürgern einer Gemeinde in Form von Infrastrukturverbesserungen zu Gute kommt. Die Förderungen für Bewirtschaftungseinschränkungen in den Berggebieten sind unter Naturschutzmaßnahmen zu verbuchen, -- hier ist der Steuerzahler lieber bereit seinen Obulus zu geben, als wenn
z.B. eine Produktionseinrichtung ( Bauförderung für Stallbau, oder der Schleppschuh für ein großes Güllefaß) - bezuschusst wird.
Beste Grüße
Jakob

  24-01-2019 10:46  textad4091
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@ JD6120: Das stimmt natürlich- Insgeheim sagen dir Mitarbeiter so mancher Organisationen, am besten sind Betriebe mit Hausnummer 30 bis 50 Kühen aufgestellt, die die Eigenfläche haben und wo der Stall mehr oder minder als "abbezahlt" angesehen werden kann.
Gemeint hab ich eher, dass jene, de ständig mehr Stückzahl machen, dies nur deswegen machen, weil's glauben, mit den "Großen" mitkommen zu müssen- Aber die Staffelung geht immer weiter, weiter oben gibt's immer einen, der mehr hat und mehr produziert- Unter bei ihm besten Bedinungen ...
Zwecks SVB stünde es ja jedem frei, "Beitragsgrundlagenoption" oder wie auch immer des heißt, zu betreiben, geschweige denn Buchführung. Aber das entpuppt sich spätestens beim Eintrudeln der ersten Pensionsvorberechnungen als schlechte Entscheidung^^

  24-01-2019 11:07  dietmar.s(2cz6)
Seit 1985 um 13 weniger bauern
ist nicht wirklich sinnvoll find ich viele kleine Standbeine zu haben wo überall der Stundenlohn niedrig ist. Ergibt viel unbezahlten Verwaltungsaufwand.Da kann man gleich einen Billigjob annehmen. Aus Sicht eines Behördlichen Verwaltungsapperates macht das natürlich schon sinn, weil einfach mehr zu verwalten dann da ist.




  24-01-2019 17:08  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
@dietmar.s(2cz6) Ich sehe viele Standbeine eher positiv. Liegt vielleicht an den eigenen Erfahrungen. Bei meinen Nachbarn verottet das Streuobst weil sie Sielieren müssen. Ich lasse 800l Saft pressen und verkaufe ihn (3,2€/Liter). Ich verkaufe auch 1000 -1500 kg Speisekürbis (1,5€/kg). Ich verkaufe 6t Schwarzhafer ab Hof um 0.75€/kg. Ein paar Hühnereier um 0,4€/Stück. Dann gibt es im Frühling noch ein paar Jungpflanzen. Jedes für sich eine lächerlichen Größenordnungen. Dann hab ich noch ein paar Einstellpferde. In Summe macht es für mich Sinn weil es eine große Wertschöpung bei mir hat.

Einfacher wäre es natürlich nur ein Produkt zu machen. Aber das Risiko eines Totalausfalles wäre auch größer. Und dann könnte ich die Produkte auch nicht mehr "Ab Hof" absetzen und ich müßte den Gewinn (sehr ungleich) mit dem Handel teilen.

  24-01-2019 17:23  dietmar.s(2cz6)
Seit 1985 um 13 weniger bauern
ja nett, aber die Vs- Lehrerin schlägt dich da Finanz. um Längen. Und die braucht dann auch nicht auf Reha fahren wegen der körperlichen Arbeit. Aber schön wenns für dich paßt.

  24-01-2019 21:03  hanns.b(5jf1)
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Ich sehe es positiv wen es noch Bauern gibt die eine kleine natürliche Landwirschaft Leben.Ein kleiner Bauernhof mit Gefühl zur Natur kann mehr Lebensfreude und Zufriedenheit bringen als viel Geld.

  24-01-2019 22:47  dietmar.s(2cz6)
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Mit viel Geld kannst dir ein kleines Sacherl auch leisten und drann Spaß haben.

  25-01-2019 08:15  textad4091
Seit 1985 um 13 weniger bauern
Bei "mehreren" Standbeinen denke ich da nicht einmal unbedingt an Tätigkeiten außerhalb des Stalles- Oft reicht es schon, neben der Milch auch noch a Hand voll Masttiere zu verkaufen. Oder des "Glück" zu haben, bei Milchkühen auf eine Rasse zu setzen, wos'd die Männlichen nicht gleich fast "herschenkst". Oder ganz konventionell, für jene wo's möglich is, Holz aus dem eigenen Wald zu verkaufen. Für mich ist "mehrere Standbeine" recht simpel, das Gegenteil vo der Spezialisierung, wo ma schwankende Preise nicht wirklich ausgleichen kann, außer mit Rücklagen ...

  31-01-2019 09:52  mittermuehl
Seit 1985 um 13 weniger bauern
So am Rande zur Spezialisierung....



https://www.facebook.com/ZDFzoom/videos/landwirtschaft-kleine-h%C3%B6fe-sterben-aus/501476506926422/



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