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Preisverfall Zucker
„Lebt die Rübe, lebt das Land!“ - oder:
„Wann erkennt das schwarze schattenwerfende Niederösterreich, dass der Weg in Österreich türkis-blau beleuchtet ist?
Als Brückenbauer, aber auch Kämpfer für alle Bauern in Niederösterreich wird die Fraktion der Freiheitlichen und Unabhängigen Bauern in der LK Niederösterreich nicht müde, Mißstände bei den Bauern aufzuzeigen. Der jüngste Aufreger in der Presse zwingt geradezu, aufzuzeigen, was für ein Schattenboxen der NÖ Bauernbund gerade aufführt.
An die Adresse von Herrn Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger gerichtet: Willkommen auf dem freien Markt. Bedanken Sie sich beim Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes und beim niederösterreichischen Bauernbund für die miserable Situation. Die Kammerfraktion der „Freiheitlichen & Unabhängigen Bauernschaft“ warnte bereits 2016 vor dem zu erwartenden Preisverfall und forderte die Kammervollversammlung der LK NÖ am 27.06.2016(!) auf, für notwendige Rahmenbedienungen nach dem Quotenende zu sorgen. Kurioserweise lehnte der NÖ Bauernbund unter Herrn Kammerpräsident Schultes damals diesen Antrag der „F&U-B“ ab.
Jahrzehntelang schützten Quoten die österreichische Landwirtschaft. Als letzte fiel im Oktober 2017 die Zuckerquote. Die logische Reaktion: Es wurden europaweit mehr Rüben angebaut und der Preis fiel!
Der Markt bestimmt also den Preis. Dieser Preis wird laut Befürchtungen weiter fallen. Bisher ist der Preis bereits um 50 Prozent abgesackt und die Preisrallye nach unten geht flott weiter.
Regelungen zum Schutz der Bauern sind Vergangenheit: Bisher war der Markt geschützt: 85 Prozent des Zuckers musste aus europäischer Produktion stammen, lediglich 15 Prozent durfte aus Übersee importiert werden. Eine Produktionsobergrenze von 13,5 Millionen Tonnen Rüben pro Jahr und ein Mindestabnahmepreis sicherten die Bauern ab.
Die jetztige Sitution ist für viele Betriebe Existenzbedrohend, aber genau diese Situation sahen die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft kommen. Der oberste Rübenbauer Präsident Ernst Karpfinger beklagt jüngst den Preisverfall der Tonne Zuckerrüben. Er kommt aus derselben Fraktion wie Parteifreund und Kammerpräsident Schultes.
Langsam sollte auch der NÖ Bauernbund in der Kammer erkennen, dass die „Freiheitliche & Unabhängige Bauernschaft“ als absolut bessere Interessensvertretung für unsere Bauern Forderungen und Vorschläge zum Schutz für die österreichische Landwirtschaft einbringt.
Für LKR Manfred Mitmasser und LKR NAbg. Peter Schmiedlechner gilt daher die Forderung, möglichst rasch Entscheidungen zu treffen, um die Versorgung der Konsumenten mit österreichischem Zucker abzusichern und damit das Überleben unserer bäuerlichen Familienbetriebe gewährleisten.
Nur dann kann sich der Leitspruch der Rübenbauern bewahrheiten:
Lebt die Rübe, lebt das Land!
Preisverfall Zucker
Hallo,
wo liegt das Problem, hast Du jetzt Rüben zu verkaufen oder hast Sorgen das die Leute
zu viel (billigen) Zucker essen?
Um diese Jahreszeit kann noch jeder anbauen was er will!!!
Grüße
Preisverfall Zucker
Dass die Rübenbauern bis jetzt mer oder weniger die "pragmatisierten" unter den Bauern waren, versteht aber auch keiner mehr. Natürlich war das ein hervorragendes Geschäft. Durch die Quoten konnt kaum jemand zusätzlich in den Rübenbau einsteigen.
Allerdings: Die Zuckerrübe ist weder ökologisch wertvoll, gesund,etc. Sie ist lediglich eine von vielen Ackerkulturen (die ertragreichste, wenn mans genau nimmt).
Wem fallen Argumente ein, warum diese geschützt werden sollte?
lg cowkeeper
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Ich hätte da ein Argument:
Der Rübenanbau wurde geschützt damit die Landwirte in den guten Lagen (diest brauchst um überhaupt Rüben anzubaun) nicht auf die Idee kommen um Milchkühe einzustellen!
Sonst könnten die in den Bergen gleich zaumpacken und aufhören!
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@ijl:
Wenn die Leute statt Zuckerwasser mehr Milch trinken, die Milchbauern ohne zusätzliche Finanzzuckerl silagefrei füttern und der Import von Palmfett gscheit verzollt würde damit auch die Industrie wieder auf Butterfett zurückgreift ging es sich schon aus die paar ha Rübenacker in Dauergrünland umzuwandeln.
Dann könntest sogar den Milchpreis an das Gelände koppeln - bei durchschnittlich 50% Steigung gibts 50% mehr für die Milch und alle 200m Seehöhe gibts nochmal 10% drauf - und schon ist der Bergler wieder vorn dabei.
Preisverfall Zucker
Was spricht dagegen, die freiwerdenden Flächen mit Getreide für Ethanol oder mit Raps für Treibstoff zu bestellen?
mfg
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Das es immer etwas gibt, was man anstatt der Rüben anbauen kann ist eh klar. Und das macht die Sache auch etwas leichter. Nur vom Einkommen her ist das für die betroffenen schon ein ordentlicher Einschnitt. Weil die Rübenbauern - wie schon einer recht treffend verglichen hat - so etwas wie pragmatisiert waren, war da je ha ordentlich was zu verdienen. Das ist in Zukunft vorbei. Dass sich deshalb welche Milchkühe einstellen, ist aber höchst unwahrscheinlich. Es wird doch keiner, der es gewohnt ist mit wenig Arbeit gutes Geld zu verdienen, große Summen Geld in einen Betriebszweig investieren, wo dann mit viel Arbeit wenig zu verdienen ist.
Was man vielmehr bedenken sollte, ist etwas ganz anderes. Die Zuckerliberalisierung betrifft nur einen kleinen Teil der Betriebe. Der nächste Schlag ist die massive Erhöhung von Rindfleischimporten aus Südamerika. Die Wünsche der dortigen Handelspartner entsprechen einer Menge, die etwa 30 % der europäischen Erzeugung an entsprechenden Fleischstücken ausmacht. Wenn das kommt, müssen sich viele um eine andere Nutzung für ihre Futterflächen umschauen. Und das wird im einiges schwieriger als bei den Rüben.
Gottfried
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@ Riiitsch
super video
und wer mit dem wachstumswahn nicht mithält dem wird grausam das ende gemacht .
https://www.youtube.com/watch?v=KtB7WpA3-f0&t=1539s
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Ich kann das schon verstehen, dass die Begeisterung da erst mal nicht so groß ist, wenn man auf etwas umsteigen muss, was für einen selbst weniger lohnenswert ist. Da würde kaum jemand, egal in welchem Beruf, Freudensprünge machen. Allerdings gibt es vergleichbares in allen Berufssparten. Da kann man manchmal einfach nur die neue Lage annehmen, um dann das beste draus zu machen.
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zitat"
Der Rübenanbau wurde geschützt damit die Landwirte in den guten Lagen (diest brauchst um überhaupt Rüben anzubaun) nicht auf die Idee kommen um Milchkühe einzustellen!"
wie alt bist du??
nimmst du den halben DB aus der zuckerrübe p ha hat du immer noch einen besseren stundenlohn als wen du milch erzeugst!!
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Also ich bin selbst aktiver Bauer und baue selbst keine Zuckerrüben an, aber wenn das so weitergeht das alles ruiniert wird ....was soll das? was wird damit bezweckt ?.... oder glaubt irgendjemand von den aktiven Bauern das das so sein muss .......... bitte im Hinterkopf nicht vergessen wenn es Verlierer gibt gibt es auf der anderen Seite immer einen Gewinner....also denkt einmal nach wieso das so ist ( und bitte nicht auf den Konsumenten oder Supermarkt die schuld schieben)........zum Zuckerrübenanbau noch zu sagen wenn man 75 tonnen Rüben-ertrag mit ca.18% Zucker braucht um die Fixkosten zu bezahlen, und wenn man sich vor Augen hält das 2017 im grossteil des Weinviertels keine 50 tonnen/ ha gewachsen sind....naja was soll man da noch sagen ... sicherlich nicht so wie früher "DIE RÜBE ZAHLT ALLES"
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Und bitte zerreißt euch nicht schon wieder gegenseitig wir sind alle Bauern egal ob BIO/KONV./SCHWEINE/MILCH/ZIEGE/GEFLÜGEL/WEIN............ und der Neid unter den Bäuerlichen Berufskollegen ....eine Katastrophe
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@kumho: Bauern sind genetisch bedingt Kleingeistige Neidhammeln ohne Weitblick. Das ist über Generationen gefestigt. Wer keine Rüben hat freut sich insgeheim dass die Rübenbauern jetzt auch nichts mehr verdienen. ( Warum sollte es denen auch besser gehen!) Die landwirtschaftliche Urproduktion wird in Österreich innerhalb der nächsten 2 Jahrzehnte verschwinden. Übrigbleiben werden Biobetriebe, Fremdenverkehr und Direktvermarktung.
Da Österreich niemals Konkurrenzfähig sein kann und die Politik einen Aussenschutz nicht will kann es mittelfristig gar nicht lukrativ sein Grundnahrungsmittel in Österreich zu produzieren.
mfg
p.s.: Die extrem ansteigende Alternative Flächennutzung spricht ohnehin Bände
Preisverfall Zucker
Danke an die Politischen Vertretungen die immer wieder für div. Freihandelsabkommen zustimmen.
War bei der Milch so, ist bei der Rübe / Zucker jetzt so, wird in kürze beim Rindfleisch-Import von Amerika so sein.
Was sollen wir in Österreich noch produzieren in der Landwirtschaft?
Importiert sollte nur werden die auch unsere Standards haben in der Produktion.
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da braucht man kein freihandelsabkommen vorschieben
wenn in österreich die anbauchfläche massiv erweitert wird sind die folgen vorhersehbar!!
wurdet ihr von der politik gezwungen die fläche auszudehnen oder war es der profitgedanke??
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@Homer
Um wieviel wurde die Fläche ausgeweitet in Österreich?
2017 wurde die Anbaufläche sogar weniger gegenüber 2016 in Österreich!
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Die Rübe zahlt alles!!
Na ja ganz so war es auch wieder nicht.
Der Rohertrag pro ha war natürlich sehr gut, aber die Kosten und der Aufwand waren auch sehr hoch. Vor allem denke ich da an die ERnte und den Abtransport der Rübe.
Bei der Ernte wurde eigentlich fast bei jedem Wetter gefahren, weil ja die teuren Roder
ausgelastet werden müssen. Bei der Folgekultur konnte man dann noch die Spuren von diesen Maschinen kennen. Nicht selten habe ich nach Rübe einen geringeren Ertrag, als bei den anderen Vorfrüchten.
Der Abtransport ist auch Zeitaufwändig. Da ist man oft tagelang mit Rüben transportieren beschäftigt.
Wenn man das alles ehrlich kalkuliert hat, war die Rübe zwar besser als die meisten anderen Standardfrüchte, aber bei weitem nicht so toll, wie ihr da so glaubt.
Jetzt ist es natürlich schade, dass der Preis so unter Druck gekommen ist.
Langfristig sehe ich die Rübe sehr kritisch in Österreich.
Dort wo die Fabriken stehen, gibt's in trockenen Jahren Probleme mit der Menge und in OÖ wo die Erträge konstant und höher sind, sind die Transportkosten zu hoch.
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hat mich eh gewundert, dass sich die quote so lange gehalten hat.
nun geht die rübe preislich den weg, den auch der weizen, mais,gerste, milch etz nach der marktliberalisierung gegangen ist.
der konsument freut sich, 2 % der bevölkerung nicht.
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Manche Antworten sind einfach nur beschämend!????????
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Hallo!
Vielleicht hättest du die "Frage" besser formulieren sollen, so wirkt der Eingangsbeitrag einfach nur politisch motiviert.
Und das könnte, unter Umständen, auch "beschämend" sein!
LG Vollmilch
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ewald.w man kann denken über den Zuckerpreisverfall denken wie man will, aber glaubst du wirklich das der Konsument davon was merkt?? Glaubst du das der Red Bull billiger wird?
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@jamaha
die preise für zucker im geschäft sind schon deutlich gefallen.
generell hat die globalisierung , auch der landwirtsachaftlichen erzeugnisse den konsumenten deutliche vorteile gebracht, für die kleinstrukturierte österrichische landwirtschaft war sie aber fatal.
es hilft nix zu jammern, jetzt ist der zucker dran und als betroffener eben mit weit niedrigeren deckungsbeiträgen zu kalkulieren.
mir gefällt das auch nicht, doch 2 prozent der bevölkerung haben keine macht mehr.
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Beschämend ist für mich, wie sich hier die Bauern gegenseitig in die Pfanne hauen, Macht und Gier treiben hier ihr Unwesen.
Bauer gegen Bauer die Konzerne klatschen fest und lachen dazu, ihr Plan geht auf.
Die Handelsketten reiben sich die Hände.
Gegeneinander ist noch nie lange gut gegangen, aber aus der Geschichte muss man ja nichts lernen, die wiederholt sich ja immer wieder bis selbst die Besten nachdenken.
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Es haben nicht immer alle die selbe Meinung und Einstellung, es kann auch gar nicht sein, wir Landwirte decken doch ein breites Spektrum ab.
Da die unterschiedlichen Meinungen und Interessen, Einstellungen usw immer gleich als ein Gegeneinander oder Bekämpfen zu sehen oder zu deuten, macht die Sache auch nicht besser.
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@ewald.w: ist aber auch schon ein Zeiterl her, dass in Anbauregionen der Zuckerrübe in Ö kleinstrukturierte Landwirtschaft betrieben wird - zumindest für Ö Verhältnisse.
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@ Riiitsch
Du kannst rechnen soviel Du willst es wird Dir nur nichts helfen wenn alle Parameter von anderen vorgegeben werden.
Dieses Problem ist rechnerisch nicht zu lösen sondern nur politisch.
Wie schon geschrieben in 20 Jahren wird es keine Urproducktion mehr geben .
Bei diesen Bedingungen ist die Gefahr groß.
Die Bauern sollten ihre Energie in Lobbyismus stecken nicht in unlösbare Rechnungen.
Schönen Abend
Preisverfall Zucker
An welche Möglichkeiten denkst Du???
Meiner Meinung nach wird sich erst dann was ändern wenn von allem Zuwendung da ist,ob das dann gut für die Ldw ausgeht weiß ich nicht??
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Hallo!
Ich habe ja von Zuckerrüben wenig Ahnung, aber bei uns wird nach wie vor Rübe gebaut. Ganz so schlecht kann es dann doch nicht sein.
Man könnte ja was ertragreicheres anbauen, oder?
Klar, die Situation hat sich verschlechtert aber das war eine vorhersehbare Entwicklung.
LG Vollmilch
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@ Vollmilch .Ich habe ja von Milchkühen wenig Ahnung aber bei uns wird noch immer Milch erzeugt, also kanns nicht so ein schlechtes Geschäft sein.die Milchbauern könnten ja auch ein anderes Produkt erzeugen Gratuliere Vollmilch die Dümmste Feststellung 2018
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@Vollmilch
servus, hab mir grad ein paar Db-kalkulationen angeschaut. An welche ertragreichere Frucht hättest da gedacht?
lg
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Hallo!
Es stimmt, Milch ist kein schlechtes Geschäft, wenn man genügend Arbeitszeit zur Verfügung hat.
Im Gegensatz zu Milchproduktion ist man bei Zuckerrübe nicht jahrelang (durch hohe Fixkosten, Produktionszyklus) gebunden. Man kann da relativ (zur Milchproduktion gesehen) kurzfristig aussteigen.
LG Vollmilch
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