Pachten oder nicht??

Antworten: 23
  20-01-2017 21:32  Hobbybauer1976
Pachten oder nicht??
Hallo Kollegen,

ich bin im Nebenerwerb ( 16ha Acker) ein kombinierter Schweinebetrieb. Ich muss jährlich ca. 15 - 20 Tonnen Getreide (Mais/Gerste) zukaufen. Nun habe ich die Chance 2 ha um
€ 500,00 je ha zu pachten. Bin mir nicht sicher ob ich das tun soll. Ich denke hier an die zusätzliche Arbeit (bin ja Nebenerwerbslandwirt) und daran, dass in den letzten Jahren die Gerste, bzw. der Mais nicht wirklich viel gekostet hat. Meist kaufe ich ab Feld, meist auch Feuchtmais für ccm, was ja nochmal billiger ist.
Wie hoch rechnet ihr die Anbaukosten insg. je ha Mais bzw. Gerste?
Was würdet ihr tun an meiner Stelle. Klar, es wäre mehr an AMA Geld und auch mal mehr an Pension....??

Danke für eure Meinungen.

Lg

  20-01-2017 23:12  2587
Pachten oder nicht??
Denke wen du alles rechnest um das Geld kannst du dir das Futter kaufen und hast keine Arbeit den das Getreide wird nicht um soviel teurer werden ja dürfte die Ernte im ganzen Land nichts werden!

  20-01-2017 23:30  mlamb
Pachten oder nicht??
Hallo bei € 500,- Pacht würd ich weiterhin zukaufen und nicht selbst anbauen!! mfg

  20-01-2017 23:40  einfacherbauer
Pachten oder nicht??
Für 500€ kaufst dir schon die Hälfte Mais. Jeder rechnet anders. Manche ist auch langweilig


  21-01-2017 00:11  medwed
Pachten oder nicht??
mach dir ein paar schöne stunden, und kauf dir das futter!
kalkuliere das einmal((
da verdient nur der verpächter ganz ordendlich

  21-01-2017 08:23  Neudecker
Pachten oder nicht??
Lieber Hobbybauer
Ich kenne deine Pläne für die Zukunft nicht. Falls es in absehbarer Zeit die Möglichkeit, das Grundstück zu Kaufen gäbe und du mit der Pachterei den Fuß in der Angel hättest, dann würde ich mir die Sache überlegen.
Ansonsten würde ich um 500 Euro keinen Acker pachten. Wenn der Besitzer verpachtet, weil nichts zu verdienen ist, dann wird es bei dir vermutlich auch nicht anders sein. Falls es bei diesem Verpächter um einen Geldanleger handelt, dann müssten es sich alle Bauern überlegen, ob sie überhaupt so ein Grundstück bearbeiten sollten . Wenn du sowieso im Nebenerwerb bist, dann wird einmal das landwirtschaftliche- und das außerlandwirtschaftliche Einkommen zusammengerechnet. Ob du nun um einige Euro mehr, oder weniger bekommst , wird wohl nicht soviel Rolle spielen. Wer im Arbeitsleben mit dem Geld umgehen konnte, wird es in der Pension auch schaffen. Liebe Grüße vom Neudecker.



  21-01-2017 08:45  Hobbybauer1976
Pachten oder nicht??
Danke für eure Antworten. Nach meinen Berechnungen kostet zb. ein ha Maisanbau inkl. Mähdrescher ca. € 900,00 im Jahr. + Pacht 500 ist ins Summe 1400,00.
SV Beiträge und AMA GEld hebt sich ungefähr auf.
Wenn man einen guten Ertrag hat und ca. 15000kg mit 100 Euro wären so um die 1500,00. Damit wäre es ein Gewinn von ca. 100,00 pro ha, was ja nicht so berauschend ist.
Ich verstehe aber nicht, warum die Pächter da in unserer Gegend Schlange stehen fürs Pachten. Kaufen würde ich ihn auch, wenn der Preis real ist. Aber es wird ja teilweise schon an die 5 Euro und mehr für Ackerland bezahlt...was jedenfalls auch überteuert ist.

mfg

  21-01-2017 09:53  wolf
Pachten oder nicht??
So manche Landwirte die teuer Pachten haben zu wenig Fläche für ihre GVE und brauchen Gülleverträge. Bei uns hatte ein Landwirt trotz gültigen Güllevertrag probleme bei einer AMAkontrolle. Da pachtet er lieber ums teure Geld und hat keine Probleme und Sanktinen

  21-01-2017 10:17  FXST



  21-01-2017 10:52  BreiHu

Hallo.
Brauchst die Fläche für Gülle oder kommst du so rum?
Also von den 500 E Pacht kannst du noch die Ausgleichszahlung abziehn. Wennst 7to Ertrag bei Gerste hast kommst bei 135 €/to auf 925 €Leistung. Von dem ziehst dan den Drescher ab 130€. Dan Psm Massnahmen ca. 140€ ( Fungi, Herbizid, 1xKürzen), Originalsaatgut ca. 75€, SVB pauschal 120€, Dünger ca. 100€, Maschinenkosten kenn ich bei dir nicht, nimm ÖKL richtsätze, Hagelversicherung musst auch noch rechnen, wird bei Gerste eher nix überbleibn. Bei Mais vl. DB mässig a bisl was.
Im Prinzip is gscheiter du machst in da Arbeit a paar Überstundn und kaufst das Futter

  21-01-2017 11:27  Schaf_1608

Hobbybauer, die Sache ist ein bis komplex, wer anderst wird dir schwer sagen können was du tun sollst...
900€ pro ha Mais ist aber schon sehr hoch, hast du überdimensionierte Maschinen? Normalerweise rechnet man ca. 700€ als Richtwert... Beim dazupachten von 2 ha rechnet man bei den Maschinen auch nur die variablen Kosten, da du ja deine aktuellen Maschinen behalten kannst! Daher wirst du irgendwo bei rund 650 Euro an Kosten liegen... Sozialversicherung hebt bei dir nur AMA Geld auf?
Mit dem Zupachten kannst im besten Fall um 1000€ pro Jahr besser aussteigen als beim Futterzukauf, im schlechtesten Fall zahlst noch dazu... Es liegt also an dir ob du das unternehmerische Risiko eingehst oder nicht...

Ich bin im Hauterwerb und habe keine Pachtflächen (für die ich Pacht zahle), kaufen tu ich aber regelmäßig, auch wenn es sich für mich nicht wirklich rechnet... 5-6 Euro pro m² Acker, 3-4 Euro pro m² Mähwiese, 1-2 Euro pro m² Weide und 0,5-2 Euro pro m² Wald ist bei uns üblich und hab ich auch so gezahlt... Ich weiß das es anderswo viel billiger oder teurer ist, aber Boden kann man halt nirgends hin mitnehmen...

  21-01-2017 11:47  GiglGogl
Pachten oder nicht??
Bei uns sind die Pacht preise so hoch da würde ich mit den 500€ keine Sekunden überlegen das würde ich gleich pachten ich weiß die Bodenzahl nicht und von wo du bist sonst könntest ja auch z.B.: einen Raps anbauen und sich dann mit demm Geld das Futter kaufen.
LG

  21-01-2017 11:57  einfacherbauer
Pachten oder nicht??
Das witzige an den Einträgen ist ja dass hier fast niemand um 500Euro pachten würde, ich aber viele weis die wesentlich mehr bezahlen und 500Euro ist bereits standard. DA muss shcon a wirklich schlechte Fläche sein.

  21-01-2017 13:11  JD6230
Pachten oder nicht??
bei den ganzen kalkulationen wurde der Arbeitslohn-Ansatz vergessen. 10-12 Stunden pro Hektar sind zu kalkulieren. Den Stundenlohn kannst dir selbst aussuchen.

  21-01-2017 15:01  horni
Pachten oder nicht??
Also ich hab heuer den Mais billiger gekauft als wenn ich mit 500,- gepachtet hätte.
Hagelversicherung noch gar nicht dazugerechnet.
Die Frage bleibt immer die Verfügbarkeit.
Gülle - Verträge.


  21-01-2017 15:44  FeSt
Pachten oder nicht??
andersgesehn,
zuerst optimieren,
dann expandieren!

...., doch Chancen wollen genützt werden!

Gut 1 to Mehrertrag/ha sollte doch auf den Eigenflächen möglich sein, wenn es nur um den Wegfall des Futterzukaufs geht.
Dazu soll man aber wissen, wie es um den eigenen Boden steht, warum dies eventuell bisher nicht möglich ist.

Was ist ein guter Ertrag?

Zur Pachthöhe: kommt drauf an, regional und betriebsindividuell.

Die eigentliche Frage ist doch, ob man den Standort und Arbeitsplatz für die Zukunft absichern und ausbauen will.

  21-01-2017 17:41  179781
Pachten oder nicht??
Wenn es gute Böden mit entsprechender Ertragsfähigkeit sind und die Lage passt: pachten.
Und dann ordentlich bewirtschaften, dann bleibt dir auch etwas übrig. Wenn die Fläche weg ist, musst du dich immer ärgern, wenn du einen andern drauf rumfahren siehst.

Gottfried

  21-01-2017 21:36  kst
Pachten oder nicht??
Mich würde interessieren welcher Futtergerstenertrag auf diesen Feld im Durchschnitt möglich wäre. 2015 wurde bei uns für die Tonne € 120,- vom Händler bezahlt. Also brauch ich schon 4.166kg nur um die Pacht zu bezahlen. Wie soll sich das ausgehen? Mfg.

  21-01-2017 22:52  kst
Pachten oder nicht??
FeST und wieso soll plötzlich 1 t Mehrertrag je ha möglich sein, weil um den Futterzukauf geht?

  22-01-2017 09:26  FeSt
Pachten oder nicht??
Warum nicht?
Glaubst, dass das Boden- und Pflanzenpotential schon im Optimum genutzt worden ist?
Etwas Wissen und ein umfangreicher Blick in den Boden würde dazu sicher beitragen,
um zu sehen, was es braucht!!!
Vorsichtig von nur einer geschrieben - im Bereich des Möglichen, durch drehen an den richtigen Schrauben ohne große Mehrkosten.
Das würde hier reichen um nichts mehr zukaufen zu müssen, und würde, wenn man sich auf die aufgestellte Ausgangsrechnung bezieht sogar den DB verdoppeln,
wobei auch die Zupachtung gleich interessanter wird, noch nicht berücksichtigt, etwas Vermarktungsgeschick.

Zum Unverständnis: "Pächter Schlange stehen"
Auch die EIgenflächen haben einen Zinsanspruch, würden ja auf dem Pachtmarkt auch eine Vermögensrente bringen.
Wenn man also theoretisch die regionale Pacht abzieht, bleibt unterm Strich auch nicht mehr bei der Produktion mit Eigenfläche, nur mal als Gedankenansatz.
Weiters ist die Pacht steuerlich ein Abzugsposten, Eigenflächen leider nicht ;-))
und trotzdem kauft man gerne. *g*

Der Gedanke, dass ein anderer Pächter darauf rum fährt, sollte einen kalt lassen, sind nur Emotionen - eine an einem herangetragene Chance zur Betriebsentwicklung nur kurzsichtig bewertet zu haben, wohl eher nicht, vorausgesetzt es war eine.

  22-01-2017 11:58  einfacherbauer
Pachten oder nicht??
@fest

ich finde die FESTstellung schon ein wenig komisch dass einer sich nix auskennt, egal aus welchem grund. du kennst die person nicht, die gegebenheiten nicht, den wissensstand nicht, den düngeraufwand nicht,..... eigentlich weist du gar nix (über den betrieb)

  22-01-2017 13:02  Juglans
Pachten oder nicht??
@hobbybauer 1976: An deinem Namen lese ich ab das du 40 Jahre alt bist. Das heißt du solltest normalerweise schon Kinder im Teenageralter haben. Wenn diese Interesse an der Landwirtschaft zeigen kannst du ohne weiters pachten. Finanziell ist es egal ob du die Fläche hast oder nicht. Du wirst damit weder arm noch reich. Auch der zusätzliche Arbeitsaufwand sollte überschaubar sein.
Die einzig entscheidende Frage ist ob du glaubst, daß es deinen Betrieb in 25 Jahren noch geben wird oder nicht. Wenn ja pachten - wenn nein nicht pachten.
mfg

  22-01-2017 14:24  kst
Pachten oder nicht??
FeST, ich kann es trotzdem nicht verstehen. Ich glaube, dass jeder Bauer auf irgend eine Art versucht einen guten Gewinn zu machen und dann soll ein "Hobbybauer" (nicht abwertend gemeint) der nebenberuflich seine Felder bewirtschaftet , so mir nix dir nix, in den Boden reinschauen und plötzlich 1t mehr ernten?





  23-01-2017 09:17  FeSt
Pachten oder nicht??
@einfacherbauer
nix mit komisch

Es sind genügend Infos und Zahlenmaterial, sogar Berechnungen, wenn auch nur ca., angegeben, um daraus allgemeine Überlegungen durchzuführen als eine optionale theoretische Antwort von vielen auf eine Frage eines unbekannten Betriebes, der sich trotz Doppelbelastung mit zweiten Arbeitsplatz, sich berechtigte Gedanken zu einer eventuellen Betriebserweiterung macht und daher um einen Ratschlag bittet,.

Dass diese theoretischen allgemeinen Überlegungen, DEINERseits als praktische Unterstellungen negativ direkt an den Threadeinsteller suggeriert werden, liegt außerhalb meines Verantwortungsbereichs.

@kst
mit glauben kommen wir hier nicht weiter, es braucht Zahlen,
für ein ideales Verhältnis von
Ca : Mg : K : Na : H+ : a.B.

Es wurde nicht umsonst diese Frage gestellt:
Zitat von FeSt am 21-01-2017 15:44:
Was ist ein guter Ertrag?

Diese Frage muss jeder für sich beantworten können, um ein erreichbares Ziel zu definieren.
Habe nur versucht das mögliche Potenial aufzuzeigen und es ist möglich, wenn man sich damit interessiert befasst, ohne den Bereich des Zulässigen zu verlassen.

Ist schon interessant, wennst z.B. auf einer Tagung bist, und einem Kollege aus SA/D direkt gegenüber sitzt, der mit Cross Slot und Cultan 13to/ha Weizen im Durchschnitt der Jahre vom Acker holt, derzeitige Spitze noch um 3to/ha mehr, und als Gast mit seinem Praktikanten Hörer ist.
Sicher eine andere Liga, aber möglich, doch dazu braucht es aber auch die nötigen Ausgangswerte wie z.B. KAK!
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Zieht ihr vor der ersten Bewirtschaftung eines Pachtojektes Bodenproben mit umfangreicher Analyse (Ackerpaket, KAK und ph Wert dreifach beprobt) als Ausgangsbasis.....?

Würde ja am besten die derzeitigen Ertragsmöglichkeiten zeigen, um die Pacht daran zu orientieren, oder??? :D



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