Todesfalle Waldarbeit

Antworten: 38
  08-03-2014 21:08  Halodri
Todesfalle Waldarbeit
Wenn man Teltextseiten durchließt passiert alle paar Tage ein schwerer oder sogar tötlicher Unfall im Forst. Oft sind auch Bauernpensionisten betroffen, aber auch durchaus erfahrene Forstmänner lassen ihr Leben bei der Waldarbeit. Während des Winters gibt es bei der Waldarbeit gefühlt annähernd soviele Todesfälle wie im Strassenverkehr.
Wie kann man gegensteuern?

  08-03-2014 21:14  helmar
Todesfalle Waldarbeit
Hallo Halodri...ich fürchte leider gar nicht. Sehr oft passiert ein Unfall weil mehrere Personen am Werken sind und der eine nicht einschätzen kann was der andere tut. Ich bin kann man sagen, fast 3 Jahrzehnte im Wald unterwegs, und arbeite, wenn ich ehrlich bin, lieber alleine. Auch wenn ich immer sage wo genau ich bin und wann ich in etwa wieder heim komme. Man muß auf sich selber ja auch sehr aufpassen, und wenn man dann noch schauen muß wo die anderen unterwegs sind, wird's heikel und ich fürchte, auch hektisch.
Die Technik wurde auch immer weiter entwickelt und viele Unfälle passieren im Zusammenhang mit dieser. Leider.
Mfg, Helga

  08-03-2014 21:41  anderson
Todesfalle Waldarbeit
Hallo,
genau wie Helga gehe ich meistens alleine, bzw darf nur mein Vater mit. Da kann man sicher sein, dass keine verrückten Aktionen gestartet werden. Ich hab jahrelang für die Gemeinde geholzt und da waren dann immer noch Andere dabei. Es war jedesmal eine Katasrophe, obwohl alles erfahrene Männer waren. Aber es wurden keine Abmachungen eingehalten, Risiken mit "Das wird schon gehen!" beurteilt, keine sinnvollen Arbeitsabläufe eingehalten usw.
Im "Rekordjahr" und gleichzeitig meinem letzten Jahr war zum einen jegliche Technik durch Fehlbedienung zerstört (Gemeindetraktor mit Seilwinde auf die Seite gelegt) und zum anderen nur ich unverletzt. Wohlgemerkt bei lediglich 120 FM!
mfg
anderson

  09-03-2014 07:57  Fallkerbe
Todesfalle Waldarbeit

Ausschließane lassen sich Unfälle nicht.
Man kann aber ein stück weit vorbeugen:

- Ordentliche Technik, die auch ordentlich gewartet ist.
Damit meine ich gut geschliffene Motorsägenketten, Schwerter in ordentlichem Zustand, die nicht verlaufen usw. Eine Motorsäge, die dem Stand der technik entspricht was Leistungsgewischt und sicherheitseinrichtungen betrifft.
Seilwinde- mit Totmannschaltung, Windenleistung und traktorgewicht abgestimmt, Ordentliche wartung, brauchbare seile, Umlenkrollen, die für die leistung der seilwinde ausgelegt sind usw.

Wenn mit mehreren Gearbeitet wird: nur verlässliches bedienpersoal, auch an der winde usw.

Arbeiten, nur nach seinen Fähigkeiten ausführen.
Es ist für einen Waldbauern keine schande, wenn er die schwirigsten fällungen einen Profi machen lässt.
Für ein Paar hundert euro werden von Profis eun haufen Problembäume umgelegt.

Feierabend, bevor man restlos übermüdet ist.
Überansträngung macht langsam und unkonzentriert.

Auch Rückewägen haben ein HZGG, an das man sich mm annähernd halten sollte, und auch hier sollte die Zugmaschine in einem Vernünftigen gewichtsverhältniss stehen.
Rückewagen wartung, inkl verlässliche Bremsen,

An die Bauernpensionisten: man sollte sich nicht einbilden, das man mit 70 noch alles kann, was man mit 30 jahren gekonnt hat. Überlasst die schwere arbeit doch anderen, den Jungen oder holt euch einen Profi.
Das aufräumen vom Brennholz usw gibt euch doch genug arbeit.

und nicht zuletzt, man braucht nicht immer Arbeit, nehmt euch ein wenig zeit und genießt auch mal eueren lebensabend. geht wandern, genießt die natur oder verbringt zeit mit eueren enkeln

meine 2 cent




  09-03-2014 08:26  klw
Todesfalle Waldarbeit
leider passieren immer wieder Unfälle, viel zu viele. aber sehr oft durch leichtsinn, übermüdung, keine Schutzausrüstung oder anderen fehlern. aber das haben e schon viele geschrieben. habe selber beobachtet wie ein Forstfacharbeiter und ein älterer erfahrener einen großen Baum zuzweit geastet haben (einer links einer rechts). Der Forstfacharbeiter ist ausgerutscht und hat sich am Ast gefangen und der ältere hätte ihn beinahe auseinandergeschnitten. Habe ihnen schon vorher gesagt und auch nach den Vorfall an einen Baum arbeitet nur einer, aber das resultat der beiden sturen männer, sie haben beide weitergemacht wie bisher. Wie sie fertig waren haben sie gemeint das sie mal wieder einen auffrischungskurs machen sollten. ich hab nur gesagt solang ihr nix im kopf habt, hilft euch auch kein kurs. leider denken viele über die gefahren viel zu wenig nach!!!!!!!

  09-03-2014 16:22  Darki
Todesfalle Waldarbeit
Dem was Fallkerbe geschrieben hat ist nichts mehr hinzuzufügen, allerdings sind mir persönlich; je weniger Leute desto besser!

  09-03-2014 20:55  Holzknecht77
Todesfalle Waldarbeit
@Fallkerbe volle Zustimmung

Das alleine Arbeiten ist auch so eine Sache , eigentlich nicht erlaubt aber ich arbeite auch lieber alleine !

Da muss ich nicht aufpassen das sich jemand im Gefahrenbereich befindet !



  09-03-2014 21:02  Tobi81
Todesfalle Waldarbeit
Ich habe auch des öfteren "beinahe" Unfälle gesehen. Und meist war es der Stress!
Manche Leut machen sich so einen Stress bei der Waldarbeit, weil man ja vielleicht heuer 10FM weniger aus dem Wald holt als letztes Jahr. Oder man lässt den Baum bei Rücken bei den vollen 10 Meter, weil man sonst 2 mal den Weg zum Baum gehen müsste. Bei dieser Rückeaktion waren, so fern es welche gibt, alle Schutzengel an deren Seite. Baum mehrmals verkeilt und sehr unter Spannung und der Traktor neigte sich auch 2 mal sehr zur Leitn.
Manchen ist das Geld mehr wert, als das eigene Leben..

  09-03-2014 22:37  tch
Todesfalle Waldarbeit
@ Holzknecht "Da muss ich nicht aufpassen das sich jemand im Gefahrenbereich befindet ! "

Das meinst ernst?

tch


  09-03-2014 22:55  Lupo2012
Todesfalle Waldarbeit
Griaß enk !

Alleine in den Wald, nur wenn es sein muss !

War heute live dabei, wenn mein Nachbar sein Handy am Traktor gehabt hätte, der Akku leer oder sonst ein blöder Umstand, dann wäre ihm sicher schon kalt geworden.

Beim Anhängen an die Seilwinde kam das Bloch ins laufen und ihm aufs Bein, Fuß war ab und eingeklemmt; und kein Mensch weit und breit und dann liegst da und kannst nur schrein.

Da ist ein Handy schon eine Lebensversicherung, werds mir in Zukunft umhängen wenn ich allein im Wald bin.

Grüße Lupo



  10-03-2014 08:14  Trulli
Todesfalle Waldarbeit
Mein Nachbar kann wieder in den Wald gehen, weil er vor zwei Jahren nicht alleine im Wald war!

mfg

  10-03-2014 08:56  Fallkerbe
Todesfalle Waldarbeit
Ich habe auch gerne jemanden in Rufweite, wenn ich in den Wald gehe. Am liebsten natürlich eine Forstfacharbeiter, der im Notfall auch was ausrichten würde.
Vereinzelt bin ich auch alleine im Wald. Hat den vorteil, das man mm noch konzentriert arbeitet, und weniger Hecktik aufkommen lässt.

mfg

  10-03-2014 08:57  enzi99
Todesfalle Waldarbeit
Hallo.
Kenne auch in meinem Bekanntenkreis zwei Fälle, wo alleine im Wald gearbeitet wurde und ein Unfall passierte. Der eine wurde von einem Ast oder vom Baum selbst getroffen (weiß ich nicht mehr genau), jedenfalls fiel mein Bekannter bewusstlos mit dem Gesicht voran in einen kleinen Bach - ein Spaziergänger konnte ihn zum Glück rausziehen und reanimieren. Der zweite wurde auch von einem Baum (ein kleiner Baum) eingeklemmt, jedoch konnte er sich nicht befreien und zum Handy (hatte er eingesteckt) konnte er auch nicht. Noch dazu lag die laufende Motorsäge neben ihm und seine Schreie hörte man nicht. Er wurde auch durch einen zufällig Vorbeikommenden befreit.

Daher bin ich auch so gut wie nie alleine im Wald, denn Handy hilft auch nicht immer (siehe Beispiele oben)! Aber zu viele Leute im Wald ist auch nix, mir ists am liebsten zu zweit, max. zu dritt.

Und die Technik birgt auch seine Gefahren: Mir fällt da sofort die Funkseilwinde ein. Die neuen Winden werden Stärke aber die Ketten bleiben die alten. So auch ein mir Bekannter Fall im oberen Mühlviertel: Neue 8to Winde, alte (zu schwache) Kette am Baum befestigt (er wollte den Baum mit Hilfe der Winde fällen), dann spannte er das Seil mittels Funk - Kette gerissen und am Kopf tödlich getroffen .....


  10-03-2014 12:49  Peter06
Todesfalle Waldarbeit
Es ist schon erstaunlich, wie viele sich hier als Profis fühlen, und dann vollmundig erklären, dass sie am liebsten alleine arbeiten.
Die wirklichen Profis arbeiten im Team gemeinsam, wobei jeder Einzelne so instruiert ist, dass er die Arbeitsabläufe, auch was die Sicherheit betrifft, effizient abwickeln kann.

Wer nur allein arbeiten kann, weil er nicht in der Lage ist, einen Helfer richtig zu unterweisen, zeigt damit nur, dass er auch in den eigenen Handlungen unsicher ist!

Ich hatte als Grünschnabel in meiner Ausbildungszeit das Glück, einmal über einen längeren Zeitraum mit einer Profipartie mitarbeiten zu dürfen, hauptsächlich Bruchholz in alpinen Gelände, wie ruhig und exakt da gearbeitet wurde, jeder mit genauer Aufgabenzuteilung, trotz gefährlicher Situationen immer mit der notwendigen Sicherheitsreserve, das ist mir heute noch in positiver Erinnerung.
Jetzt in meinem eigenen Bestand arbeite ich immer mit meinem Kollegen zusammen, da helfen wir uns gegenseitig. weil es einfach sicherer und natürlich auch effizienter ist.
Und vier Augen sehen immer mehr als zwei...


  10-03-2014 18:52  rbrb131235
Todesfalle Waldarbeit
Auch ich arbeite seit 30 Jahren fast ständig alleine im Wald. Nicht ( @Peter 06 ) weil ich hier vollmundig erklären will, welcher Profi ich bin, sondern mein Broterwerb lässt es nicht zu, lange vorher zu planen und einen Helfer organisieren.
Ich klopfe mir gerade gegen meinen Holzschädel, weil ich hoffe in den nächsten Jahren genau so unfallfrei zu bleiben, wie die letzten 30 Jahre es waren. ( 100-150 fm jährlich alleine )

Ein guter Freund der ein Diplom-Forstwirt ist, hat mir in etwa diese Zahlen genannt ( bitte nicht ganz genau nehmen ) 80 % der Waldarbeit in Österreich werden von Profis erledigt, die nur 10 % der Unfälle erleiden.
Das sagt eigentlich alles, wie man bei richtiger Einschätzung ( wie es Fallkerbe schon gesagt hat ) die Gefahren nicht ausschließen, aber doch minimieren kann.

rbrb13

  10-03-2014 19:25  soamist2
Todesfalle Waldarbeit
@ peter

zit: Wer nur allein arbeiten kann, weil er nicht in der Lage ist, einen Helfer richtig zu unterweisen, zeigt damit nur, dass er auch in den eigenen Handlungen unsicher ist!

deine präpotenz ist hier fehl am platz. wenn jemand alleine im wald arbeitet wird das in erster linie jene gründe haben die rbrb13 erwähnt hat. auch kenne ich niemand der 100-200 fm im jahr schlägert und von sich behauptet ein "profi" zu sein.
diese menge ist wahrscheinlich durchschnittlicher wochenschnitt für deine angesprochenen "profis"

der vergleich von äpfel mit birnen hat eben noch selten ein aufschlussreiches ergebnis gebracht.

habe selbst vor etlichen jahren einen starkholzschlag mit bereits wüchsigem anflug vergeben - nach drei tagen habe ich die "profis" davongejagt ...


  10-03-2014 20:12  Holzknecht77
Todesfalle Waldarbeit
@Peter
Gratuliere dir zu deinen Forstpartner der die immer zur Seite steht !

ich kann mich nur anschließen, leider habe auch ich nicht immer jemanden dabei weil sich das nicht immer vereinbaren lässt .

Und es ist so wenn jemanden die Gefahren im Wald , und die Gefahren im Kronenbereich gerade beim Laubholz nicht bewusst ist kann viel passieren !

Würde auch lieber ständig im 2er Team arbeiten aber finde mal jemanden der immer Zeit hat , und weis wo,und das er nicht im Gefahrenbereich ist !

  10-03-2014 20:25  DJ111
Todesfalle Waldarbeit
Ich bin beim schneiden nicht gerne allein und hab das die letzten Jahre auch immer so gehalten.
Entweder ich hab einen Helfer oder arbeite auf Gegenseitigkeit mit einem anderen Landwirt zusammen.

Das das Sinn macht, hat sich vor einem guten Jahr bewiesen, wo ich tatsächlich von einem kleinen Baum eingeklemmt mit gebrochenem Unterschenkel am Boden lag!

Ich trau mich schon von mir zu behaupten ein Profi im Wald zu sein (von der Ausbildung, der Ausrüstung, Einschätzung des Risikos, der Erfahrung) aber es gibt gerade beim Fällen immer wieder Situationen die nicht ganz genau vorhersehbar sind.

Ausserdem darf man sich nicht wundern, wenn so mancher der tagein tagaus allein im Wald unterwegs ist auch etwas eigenbrötlerische Ansichten entwickelt.
So ist es mir doch lieber in einer Arbeitspause mal ein paar Worte wechseln zu können als einsam auf einem Baumstamm zu sitzen ...

Wie auch immer wünsch ich allen weiterhin unfallfreies Arbeiten!

Gruß, DJ




  10-03-2014 21:06  helmar
Todesfalle Waldarbeit
Habe ich schon mal hier behauptet ein "Forst-Profi" zu sein? Ich getraue mich zu verneinen......aber eine gewisse Erfahrung habe ich schon. In den letzten beiden Jahren knapp über 100 fm Blochholz und natürlich auch das notwendige Brennholz......ich bin vorsichtig, und demütig. Und dankbar diese Arbeit machen zu können und dürfen.
Mfg, Helga

  10-03-2014 21:12  rbrb131235
Todesfalle Waldarbeit
Sieht du lieber DJ111 wie unterschiedlich die Menschen sind.

Zitat : So ist es mir doch lieber in einer Arbeitspause mal ein paar Worte wechseln zu können als einsam auf einem Baumstamm zu sitzen ...

Ich wechsle in meinem Beruf andauernd mit Menschen Worte, insofern ist es mir dann viel lieber, in eine Arbeitspause auf einen Baumstamm zu sitzen und die "Goschn " halten.

rbrb13

  10-03-2014 21:24  Tyrolens
Todesfalle Waldarbeit
Wenn jemand nur zu zweit in den Wald geht, um dann jemanden als Retter zu haben, hat schon mal den völlig falschen Ansatz, finde ich. Ziel Nummer Eins muss es doch sein, dass es bei Forstarbeiten keine Unfälle gibt. Man kann das Risiko sicher nie komplett ausschalten, darum geht man ja auch zu zweit, aber man kann das Risiko sehr gut minimieren. Dazu reicht sicher nicht irgend ein Motorsägenkurs, auch nicht Praxis alleine, sondern dass man mit Bewusstsein an die Arbeit geht und vor allem mit Sicherheitsbewußtsein.
Ich kenne Leute, die jedes mal, wenn sie in den Wald gehen, in gefährliche Situationen geraten. So kann das nicht klappen.


  10-03-2014 22:37  biolix
Todesfalle Waldarbeit
Nabend !

man fühlt sich eigentlich immer wohler ( oder besser ich ) wenn ich zu zweit im Wald bin.. das man dann genauso vorsichtig arbeitet als alleine sollte wohl klar sein... traurig diese Fälle, aber passieren kann immer etwas, leider...

lg gn8 biolix

p.s. tiroler, wie erfährst du bei manchen Leuten das sie jedes mal in gefährliche Situationen geraten ? diese sollten natürlich mal schleunigst etwas ändern, damit es nicht wieder so traurige Schlagzeilen gibt...

  10-03-2014 23:01  textad4091
Todesfalle Waldarbeit
Ich finde den Ansatz von Tyrolens auch besser, dass ma so arbeitet dass es erst recht nicht zu einem Unfall kommt- Da heißts dann bei gefährlicheren Situationen, wenn es mal soweit kommt, nicht stressen lassen, ein paar mal durchatmen und überlegen, wie gehma des am besten an;

Zumal kommt es ja auch auf die Art des Unfalles drauf an- Die Aussage is nun mal recht grob, aber hätte es überhaupt was gebracht wenn ein Zweiter Mann dabei gewesen wär der die Rettungskette einleitet- Bei vielen, aber nicht allen tödlichen Forstunfällen isses genau da zu Spät, wo die letzten Lebenssekunden des Verunglückten einsetzen, leider .... Wo wir wieder bei der Ausgangsaussage wären, es erst gar nicht zu gefährlichen Situationen und Unfällen kommen zu lassen;

Und ja, nur zu Zweit wenn ma ein eingespieltes Team darstellt, sonst entsteht gach mehr Gefahrenpotential als einem recht ist;

Also sollt ma einfach Akzeptieren und damit leben, Forstarbeit ist wie viele andere Arbeiten sehr gefährlich, ein User schrieb ja einmal, wer damit nicht zurechtkommt, sollte die Arbeit auslagern; Und wer's macht, der soll es sich so gestalten dass es auch nicht gefährlich wird- Die Entwicklung der letzten 20 Jahre zeigt ja, die Unfallzahlen haben sich ins Positive verändert, das soll auch in Zukunft so sein ...

  10-03-2014 23:54  Tyrolens
Todesfalle Waldarbeit
Ab und an trifft man Nachbarn oder engagierte Profis im Wald...

Zu zweit im Wald zu sein, verschafft vielleicht auch ein täuschendes Sicherheitsgefühl. Wie soll die Rettungskette ablaufen? Wie lotst der zweite Mann die Rettung in den Wald oder den Hubschrauber?
Wie sieht es mit der ersten Hilfe aus? Weiß der Partner, wie eine sehr starke Blutung zu stoppen ist?
Wir aind im Wald auf den ersten Blick sehr langsam, vor allem beim Fällen. Dafür fällt dann jeder Baum in die richtige Richtung und Bloch-Mikado haben wir auch keines. Mir persönlich wichtig ist immer ein freier Weg zum Rückweichen.

  11-03-2014 06:41  DJ111
Todesfalle Waldarbeit
Schön dass die meisten hier anscheinend der festen Überzeugung sind, dass man allein im Wald am besten aufgehoben ist und natürlich Unfälle zu 100 % vermieden werden können! Vor allem die jeweiligen Schreiber!

Wenn es einen auf einen Schlag tödlich erwischt wird dir tatsächlich ein 2. oder 3. Mann auch nicht mehr helfen können.
ABER: Wie oft liest man davon, wo einer stundenlang eingeklemmt wo liegt bis er endlich gefunden wird?
Der dann vielleicht nicht mehr lebt, bzw. das Bein nicht mehr zu retten ist?
Die Zeit wird lang, wenn man unter einem Baum feststeckt und die Motorsäge beim Sturz 1 m zu weit entfernt liegt um sich evtl. selbst "freischneiden" zu können ...
Selbst wenn man sich der möglichen Gefahren bewusst ist, kann es gerade bei Forstarbeiten immer wieder unvorhergesehene - gefährliche Situationen geben.

Die Aussage, dass ich wahrscheinlich unvorsichtig, unwissend oder einfach nur "ungeschickt" bin, kann ich hier nicht akzeptieren. Wer will, darf gern mal ein paar Tage mit mir mitgehen!
Und meine Einstellung eher nicht allein im Wald zu schneiden hat ganz sicher nichts damit zu tun, dass ich mir jedesmal einen Unfall erwarte!!!

Egal. Das Wichtigste - und da bin ich auch mit anderen einer Meinung: Man sollte sich jederzeit möglichst allen Gefahren bewusst sein, das ist wohl die beste Lebensversicherung im Wald!

Gruß, DJ

  11-03-2014 07:57  Tyrolens
Todesfalle Waldarbeit
Stimmt ja alles. Ich will nur vor Augen führen, dass man das Risiko, dass überhaupt etwas passiert sehr stark vermindert werden kann, von sagen wir 1:100 auf 1:100.000. Es hängt wirklich viel von einem selbst ab.
Ich kenne eben beide Welten, von wirklich sehr sehr guten Forstarbeitern bis kompletten Chaoten (Bauerntruppe, die nebenbei "professionell" holzen geht). Die arbeiten auf Akkord und das merkt man sofort.
Es zählt halt meistens "billig, billg"....

  11-03-2014 08:08  enzi99
Todesfalle Waldarbeit
Hallo.
Schon wieder ein Unfall - wahrscheinlich nicht tödlich ausgegangen wäre er nicht allein gewesen (siehe Link).

Schaut mal bei den Hauptberuflichen Holzarbeitern, die sind so gut wie nie allein im Wald.

Und wenn wer sagt er geht ungern zu zweit in den Wald, der sollte es lieber alleine auch bleiben lassen.

mfg Enzi

  11-03-2014 09:01  Tyrolens
Todesfalle Waldarbeit
79!!!

  11-03-2014 09:14  helmar
Todesfalle Waldarbeit
Hallo Tyrolens....leider sehe ich das auch so.......die Motorsägen werden immer leichter zu starten und weil das noch geht wird es auch welche geben welche sich dann selber überschätzen. Mein Vater hätte mit 80 auch noch gern Bäume umgeschnitten, nur war es so dass ihm niemand die Motorsäge gestartet hat, zumindest nicht aus der Familie. Was aber nicht geheißen hat, dass er nicht in Straßennähe Bekannte aufgehalten hat und gebeten die Säge zu starten.....;-). Als ich dann selber allein gefällt habe war die Sache dann erst wirklich heikel....er ist nämlich mit dem Gehstock zu Fuß nach gegangen, meist dunkel gekleidet und tauchte dann auf einmal auf wenn man gerade am Schneiden war. Und wenn man neben der Arbeit dauernd schauen muß ob da nicht jemand daher kommt, arbeitet man für sich selber auch nicht mehr sicher. Einsicht dass es in Wirklichkeit nimmer geht, war Null........ich hoffe dass ich, wenn es soweit ist, diese haben werde.
Mfg, Helga
PS wäre mal interessant wenn die SVB eine Altersstatistik der Verunfallten veröffentlichen könnte..

  11-03-2014 09:19  textad4091
Todesfalle Waldarbeit
@ enzi: Es wird wohl gemeint sein, bevor ma mit irgndwem im Wald zu zweit arbeitet an dem ma sich ned verlassen kann, geht ma lieber allein- Dem kann ich mich nur anschließen, sind wohl auch einige Forstunfälle in "meiner" Gegend passiert welche erst nur durch den 2. Mann entstanden sind, aber jetz isses da auch schon zu spät ^^
Und ja, 79 ... Es gibt Grenzen, ich weis zwar nicht wo ma die setzen soll, aber bei 79 Jahren is sie schon überschritten ...

  11-03-2014 09:33  Tyrolens
Todesfalle Waldarbeit
Natürlich muss das Team eingespielt sein und ich denke, die Arbeitsaufteilung sollte auch klar getrennt sein, also einer fällt, entastet und längt ab, der andere rückt das Holz bis zum Lager vor, nach zwei Stunden wird getauscht.
Was gar nicht geht, ist, wenn eben beide am selben Baum werkeln, selbst wenn einer fällt und der andere entastet ist das sehr problematisch und im Steilgelände sollten auch nicht beide gleichzeitig entasten, außer der räumliche Abstand ist groß genug.
Die meisten Unfälle passieren wahrscheinlich durch falsche Arbeitsorganisation und Unachtsamkeit.
Die älteren Semester sollten auch mal anerkennen, dass man mit 80 nicht mehr so fit wie mit 30 ist, selbst mit 60 spürt man das doch schon.
Solche Spaziergänger haben wir leider auch im Wald. Das ist mit ein Hauptgrund, warum wir zu zweit sind. Einer fällt, der andere sichert den Gefahrenbereich ab. Derweil liegt der nächste Weg 150 m entfernt, aber die Leute sind unbelehrbar.

  11-03-2014 11:59  Grasschneider
Todesfalle Waldarbeit
Man kann es drehen wie man will. Manchmal passieren Unfälle weil eine zweite Person dabei ist und manche Unfälle passieren weil keine zweite Person dabei ist. Wie die Unfälle ausgehen ist dahingestellt, aber sollte ein Unfall passieren wäre es sinnvoll wenn eine zweite Person in der Nähe ist.
Allgemein gesehen sind arbeiten alleine immer ein wenig problematisch, da immer wieder Situationen anfallen wo eine Person zu Entscheidungen kommen muss die nichts mehr mit Sicherheit zu tun haben. Aber ich verstehe auch diejenigen die lieber alleine Arbeiten, weil sie einerseits noch keinen Kollegen gefunden haben der genau gleich Tickt wie sie, oder weil sie auch die Ruhe suchen um vom eigentlichen Stress abzuschalten. Manchmal ist es auch wirklich so dass man arbeiten alleine verrichten muss weil dein Partner bzw Kollege nicht die Zeit findet dir zu helfen.
Aber seihen wir ehrlich. Die Unfälle gehen dauernd zurück und das ist schon mal mit der richtigen Arbeitsbekleidung und Ausrüstung zurückzuführen. Auch die ganzen Ausbildungen und Kurse die geboten werden, werden gut besucht und zeigt von Interesse für die Sicherheit der Holzarbeiten.
Warum passieren Unfälle? Viele hier haben es ja schon richtig erkannt. Stress, fehlende Selbsteinschätzung (dazu zählt leider auch die Fitness die das Alter mitbringt) und der Preis. Vor allem das letztere wird von vielen in betracht gezogen. Das heißt, wenn ich heute 50 fm mehr schaffe habe ich xxx€ mehr in der Tasche. Aus diesen Gründen kommt der Stress dazu und die Selbsteinschätzung bleibt auf der Strecke.
Wie heute viele Arbeiten kann man schon hier im Forum erahnen. Auch damals bei der Diskussion über die Rückewagen haben gezeigt dass viele mit überladene Gefährter protzten. 10t Wagen heißt noch lange nicht dass Boden und Traktor diese 10t in einer Kurve halten!
Aber wie sagt man so schön: Zeit ist Geld aber mitnehmen kann es keiner!

  11-03-2014 13:20  enzi99
Todesfalle Waldarbeit
@grasschneider: volle zustimmung, gut geschrieben!

Mit dem Alter ist so, das man da nicht in Jahren messen kann, sondern die körperliche und vor allem die geistige Verfassung einschätzen und einsehen sollte. Ich kenne 70jährige mit denen ich lieber arbeiten würde als mit so manchem 25jährigen. (bitte nicht verallgemeinern!)

Eines ist jedoch sicher: wenn was passiert kann ein Zweiter Erste Hilfe leisten bzw Hilfe holen.

Mfg Enzi

  11-03-2014 13:58  Grasschneider
Todesfalle Waldarbeit
Man kann es drehen wie man will. Manchmal passieren Unfälle weil eine zweite Person dabei ist und manche Unfälle passieren weil keine zweite Person dabei ist. Wie die Unfälle ausgehen ist dahingestellt, aber sollte ein Unfall passieren wäre es sinnvoll wenn eine zweite Person in der Nähe ist.
Allgemein gesehen sind arbeiten alleine immer ein wenig problematisch, da immer wieder Situationen anfallen wo eine Person zu Entscheidungen kommen muss die nichts mehr mit Sicherheit zu tun haben. Aber ich verstehe auch diejenigen die lieber alleine Arbeiten, weil sie einerseits noch keinen Kollegen gefunden haben der genau gleich Tickt wie sie, oder weil sie auch die Ruhe suchen um vom eigentlichen Stress abzuschalten. Manchmal ist es auch wirklich so dass man arbeiten alleine verrichten muss weil dein Partner bzw Kollege nicht die Zeit findet dir zu helfen.
Aber seihen wir ehrlich. Die Unfälle gehen dauernd zurück und das ist schon mal mit der richtigen Arbeitsbekleidung und Ausrüstung zurückzuführen. Auch die ganzen Ausbildungen und Kurse die geboten werden, werden gut besucht und zeigt von Interesse für die Sicherheit der Holzarbeiten.
Warum passieren Unfälle? Viele hier haben es ja schon richtig erkannt. Stress, fehlende Selbsteinschätzung (dazu zählt leider auch die Fitness die das Alter mitbringt) und der Preis. Vor allem das letztere wird von vielen in betracht gezogen. Das heißt, wenn ich heute 50 fm mehr schaffe habe ich xxx€ mehr in der Tasche. Aus diesen Gründen kommt der Stress dazu und die Selbsteinschätzung bleibt auf der Strecke.
Wie heute viele Arbeiten kann man schon hier im Forum erahnen. Auch damals bei der Diskussion über die Rückewagen haben gezeigt dass viele mit überladene Gefährter protzten. 10t Wagen heißt noch lange nicht dass Boden und Traktor diese 10t in einer Kurve halten!
Aber wie sagt man so schön: Zeit ist Geld aber mitnehmen kann es keiner!

  20-03-2014 09:57  Gigasgagasmann
Todesfalle Waldarbeit
Und wiedermal ...
http://steiermark.orf.at/news/stories/2637234/

Er führte mit seinem Sohn in einem Wald Holzschlägerungsarbeiten durch. Dabei fiel aufgrund des Sturms eine 20 Meter lange Fichte zu Boden. Der Sohn bemerkte den umstürzenden Baum und wollte seinen Vater durch Schreie warnen, dieser dürfte das aber aufgrund der laufenden Motorsäge nicht gehört haben, vermutet die Polizei. Der Mann wurde von dem Baum am Kopf getroffen - für ihn kam jede Hilfe zu spät.
 

  20-03-2014 15:52  mitmart
Todesfalle Waldarbeit
Als i gelesen hab das in Wien eine Joggerin im Sturm von einem Ast erschlagen wurde hab ich an Dummheit gedacht, Bäume Fällen bei Sturm ist nicht mehr Dummheit sondern Ignoranz!

  20-03-2014 17:30  helmar
Todesfalle Waldarbeit
Hallo Mitmart.....100% Zustimmung!
Mfg, Helga

  20-03-2014 20:05  tch
Todesfalle Waldarbeit
und beide haben mit dem Leben bezahlt.....

Was lernt man daraus? nichts!

tch

  20-03-2014 20:15  helmar
Todesfalle Waldarbeit
Richtig, lieber Tch....denn es rennen ja diejenigen bei Wind und Sturm draußen herum welche entweder sonst keine Zeit haben oder alles genau können......und mit Verachtung auf die Deppen schauen welche unter gewissen Bedingungen daheim bleiben.
Mfg, Helga



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