Frage an Schafexperten

Antworten: 17
  26-12-2013 16:54  bastl1
Frage an Schafexperten
Ich möchte mir im kommenden Jahr Schafe anschaffen. - Stall usw. sind vorhanden es müssen nur kleinigkeiten Optimiert werden.
Der Grund für meine Entscheidung ist, wir haben sehr viel Grünfläche rund um die Gebäude, weiters werde ich die Tiere auch bei Waldlichtungen und auf Steilflächen wo ich mit dem Mähwerk nicht hin komme grasen lassen. Diese Flächen sind alle in der näheren Umgebung , wir haben keine stark befahrene Straße, so können die Tiere von einer Fläche zur nächsten leicht zu Fuß gehen - wie wir es ja auch früher mit den Kühen machten. Ich dachte an einen Bock und 3-4 Schafe.
Meine Fragen:
-Für welche Rasse soll ich mich entscheiden - ich dachte an Zackelschafe oder Soay.
- Mit welcher Menge Heu soll ich pro Winterfuttertag und Stück rechnen?
- Reicht einmal scheren pro Jahr?
- Klauenpflege ?
-Hat jemand Erfahrung mit Arche Austria?

Vielen Dank - lg Bastl

  27-12-2013 07:15  Teuschlhof
Frage an Schafexperten
Einmal im Jahr Scheren und Klauenpflege reicht gerade so. Besser wäre es die Schafe alle acht Monate zu Scheren und die Klauen zu Pflegen.
Ein Freund von mir hatte Drei Schafe zwei Ziegen und der brauchte über den Winter so ca. 30-40 Kleinballen.
Mit dem Stall pass auf das er nicht zu warm ist oder mit den Tieren zu warm wird. Viel Lüften!

  27-12-2013 09:02  Restaurator
Frage an Schafexperten
hallo bastl1, warum zackel- oder soay? gerade wenn du sie zu fuss weitertreiben willst sind die in meinen augen die denkbar ungeeignetsten. ein zackelschaf kriegst in der regel nie wirklich zahm und auch die soay sind für ihr wildtierartiges verhalten bekannt. bei letzteren kenne ich allerdings keinen halter persönlich.
jedenfalls soll das ja alles nicht in einer rennerei ausarten, ausser du gehörst zu denen, bei welchen viehtreiben bedeutet, dass man aufgeregt rennt und schreit :)
ich habe früher texelauen mit einem bergschafbock verkreuzt, waren immer schöne schlachtlämmer. allerdings waren sie für meine steilen leitn einfach zu schwer und sowohl bei nässe als auch trockenheit haben die hänge sehr gelitten. auch die bekannte neigung der texel zu euterentzündung hat mit schwierigkeiten gemacht.
jetzt hab ich hauptsächlich schwarznasenschafe und merinoauen dazu. beide rassen sind extrem zutraulich was die geschichte mit dem schren, der klauenpflege und eventuell notwendigen behandlungen (humpelfuss durch dorn und so) recht einfach macht.
gerade die schwarznasen haben ausgezeichnete, widerstandsfähige klauen und sind extrem genügsam. die verkreuzung mit den merino führt zu extrem frohwüchsigen lämmern, allerdings mit einem fettansatz wie ein schwein ;)
die schwarznasen selbst haben wiederum im vergleich mit anderen rassen extrem wenig fett und ein - zumindest mir - sehr gut schmeckendes fleisch.
es ist auch kein problem, dass sie mit meinen ziegen zusammen laufen und abgesehen davon, dass die ziegen regen hassen, halten sich alle mehr oder minder ganzjährig im freien auf. die schafe lassen sich lieber draussen einschneien bevor sie 3 meter weiter unter dach gehen :) deshalb nicht zu spät scheren.
futter: je nach qualität 2 - 3 kg grummet pro ausgewachsenem tier, wobei ich meine, dass ich meine zu viel füttere. da sie bei mir gemischt laufen (schafe und ziegen) gibt\'s einen eimer mit mineralstoffmasse für schafe und damit die ziegen nicht in ein kupferdefizit kommen hab ich an einer stelle, wo nur die ziegen hinkommen, einen rinderleckstein aufgehängt.
zur zeit des heftigsten frostes kriegen sie zusätzlich pro tier und tag eine handvoll kastanien oder - wenn diese aus sind - 200g kraftfutter (ist aber mehr eib verwöhneffekt damit ich das gefühl hab ich tu ihnen was gutes, brauchen tun sie\'s eigentlich nicht).
jedenfalls nie zusatzfutter während der weideperiode und schon gar kein kraftfutter vor dem schlachten, das ruiniert den einzigartigen charakter des fleisches.
scheren: bei mir 2 mal pro jahr, entwurmen 2 - 3 mal klauen schneiden immer beim scheren und zwischendurch nach bedarf etwas nachschneiden / ausbessern.
für die von dir beschriebene situation würden auch steinschafe gut passen.
jedenfalls sind für mich die auswahlkriterien:
- nicht zu hohes gewicht wegen der steilhänge
- sollen von natur aus zutraulichere rassen sein wegen der pflege
- genügsam damit man sie auch auf extensiven wiesen gut weiterbringt
- gute klauenveranlagung von der rasse her
- guter mutterinstinkt
es gibt übrigens eine schweizer untersuchung nach der z.b. schwarznasenschafe und andere alte, extensiv zu haltende rassen auf borstgrasweiden besser zunehmen und bessere qualität erzielen wie auf den fetten milchweiden.
viel erfolg und spass :)

  27-12-2013 09:08  Modellbauer
Frage an Schafexperten
Hallo
Rasse hän gt davon ab welche dir am besten gefällt ich würde mich für ein texel schafbock bzw weibliche tiere entscheiden oder ostfrisiesches Milchschaf als weibliche tiere nehmen ist eine gute Kreuzung.
Scheren reicht einmal pro jahr klaunpflege einmal mind. bei bedarf öfters kommt auf die abnützung an.
Heubedarf ist unterschiedlich je nach dem wie lange du sie drausen hast und nur mit heu wird es nicht ganz funktioniern brauchst (Kraftfutter auch)körndlfutter wie mais gerste hafer ackerbohne ev.
mfg


  27-12-2013 09:44  Restaurator
Frage an Schafexperten
@modellbauer: man sollte schon dazusagen, dass körndl- / kraftfutter höchstens dann notwendig ist, wenn die tiere einen erhöhten energiebedarf haben wie kurz vor dem ende der trächtigkeit oder wenn man die lämmer vollgas in möglichst kurzer zeit zunehmen lassen möchte.
gib einem steinschaf kraftfutter und du verscheisst die ganze qualität die diese schafe von natur aus haben.
aber es kommt halt drauf an ob man die tiere möglichst extensiv auf qualität oder möglichst intensiv auf gewinn hält, das ist schon klar.
und es wird auch von der gegend abhängen ob man wie ich 100 fütterungstage hat im winter oder 180.
meine fressen zum beispiel zur zeit schon wieder grünfutter zu weil sie sich frei bewegen können und das gras durch die letzten warmen tage etwas angeschoben hat.

  27-12-2013 18:33  StrommerChristoph
Frage an Schafexperten
Kauf dir gescheite schafe (Zackelschafe sind ja keine schafe ) und schneid 2 mal im jahr die klauen, 2 mal scheren wäre auch wichtig, besonders bei so einen stall

ich würde dir die Rasse Jura empfehlen: gute Muttereigenschaften, fruchtbarkeit passt auch und praktisch keine Schwergeburten

ps: auch schafe brauchen kraftfutter dass die lämmer was werdenn es gibt halt keine eierlegendewollmilchsau


  28-12-2013 09:49  Drauhexe
Frage an Schafexperten
Restaurator hat Dir eh schon alles sehr gut erklärt.

Bezüglich der Rasse denke ich, dass man da einfach ein bisschen herumschauen muss mit was man gut kann.
Ich habe Heidschnucken, für uns sind die super - aber die sind sehr scheu und wild und deshalb sicher nicht für jeden geeignet.

Wegen dem Kraftfutter: extensiv gehaltene Rassen kommen ohne Kraftfutter aus - siehe Heidschnucken. Da gibt es gutes Heu, Weide und natürlich Mineralstoffe. Aber sonst nichts.

  29-12-2013 09:35  DA CHEF
Frage an Schafexperten
Drauhexe
wenn man Schafe etwas Wirtschaftlich halten möchte kommst du an Kraftfutter nicht vorbei....
Steh voll hinter Christophs Meinung nimm dir Jura oder Tiroler Bergschafe..... sind nicht so scheu .....sprich du kannst die Tiere auch im freien kontrollieren ob alles passt. Weiters geht die Geburt in der Regel ohne Problem usw.
wenn du möchtest kannst von mir Kreuzungslämmer haben bzw. die Schafrassen Merino Jura Tirolerbergschafe und Berrichon du cheer mal ansehen

  29-12-2013 09:35  DA CHEF
Frage an Schafexperten
Drauhexe
wenn man Schafe etwas Wirtschaftlich halten möchte kommst du an Kraftfutter nicht vorbei....
Steh voll hinter Christophs Meinung nimm dir Jura oder Tiroler Bergschafe..... sind nicht so scheu .....sprich du kannst die Tiere auch im freien kontrollieren ob alles passt. Weiters geht die Geburt in der Regel ohne Problem usw.
wenn du möchtest kannst von mir Kreuzungslämmer haben bzw. die Schafrassen Merino Jura Tirolerbergschafe und Berrichon du cheer mal ansehen

  29-12-2013 10:33  Restaurator
Frage an Schafexperten
@MO90:
über die haltung und ansprüche von extensiven rassen hast net wirklich viel ahnung, oder?
natürlich kann man sich eine gut mästbare rasse / kreuzung reinstellen und des vieh dann mit kraftfutter vollstopfen. die futtermittelberater erzählen ja geschichten von einem 3/4 - 1 kg pro tier und tag - aber die sind ja auch dazu da den umsatz zu heben und nicht die nachkommen vom franz von assisi :)
aber man könnte ja auch noch in den bereich anabolika reingehen um noch ein paar dkg herauszuschinden.
der futtermittelverkäufer hat als vorschreiber ja auch ganz schnell reagiert, einen user angelegt und genau ein posting gemacht. ich schreibe jetzt hier ganz bewusst hin, dass seine aussage "auch schafe brauchen kraftfutter dass die lämmer was werdenn es gibt halt keine eierlegendewollmilchsau" vollkommener schwachsinn ist.
dafür haben meine tiere schon zu viele gesunde, kräftige lämmer in die welt gesetzt.
aber wenn man in der spirale mit vorgegebenem termin und mindest-, bzw. höchstgewicht gefangen ist, dann muss von der belegung bis zum schlachten ein perfekt getimtes system laufen und man wird ohne kraftfutter in der zeit die ergebnisse nicht erreichen.
ist man davon unabhängig, dann kann das tier auf der weide ruhig etwas länger laufen und schwerer werden.

  29-12-2013 11:04  Drauhexe
Frage an Schafexperten
Ich glaube nicht, dass es wirklich wirtschaftlich ist, Wiederkäuer mit Kraftfutter zu füttern. Es scheint vielleicht auf den ersten Blick so zu sein - aber auf (sehr) lange Sicht gesehen ist das sicherlich ein Trugschluss.

@Restaurator: dem Beitrag von Dir ist nichts hinzuzufügen!

  29-12-2013 11:55  DA CHEF
Frage an Schafexperten
Ja egal jeder hat seine Meinung, ich halte zur Zeit habe ich 90 Muttertiere und jeder der die vom Markt geforderten Jungen ausgeprägten Schlachtkörper erzielen will wir wohl oder übel Kraftfutter füttern müssen. Auser es ist Hobby ohne wirtschaftlichen hinter Gedanken.

  22-01-2014 18:06  Eselin
Frage an Schafexperten
Hallo Bastl,
nochmal zu Deinen Fragen:
1. Als Rasse würde ich Dir Steinschafe empfehlen. Ich selbst halte Krainer Steinschafe, sie sind robust und sehr menschenbezogen. Tiroler Bergschafe sind auch sehr nett, die werden aber deutlich größer. Kommt auch darauf an wieviel Platz Du im Stall hast.
2. Winterfutter: rechne mit ca 2-3 kg je Tier je Tag.
3. 1x Scheren im Frühjahr reicht völlig aus.
4. Klauenpflege ca 2x im Jahr (Frühjahr und Herbst)
5. Bei der Arche Austria war ich mal Mitglied weil ich außer den Krainern auch noch Tauernschecken-Ziegen habe. Was willst Du dazu wissen?

  04-02-2014 14:09  freebird
Frage an Schafexperten
Ja, hallo...
an dieser Stelle würde ich gerne einsteigen. Wie hlft die Arche? Auch bei Beratungen Behörde, Stallbau etc. oder nur Förderungen? Und muss man da erst Mitglied werden das die mit einem sprechen?

  04-02-2014 14:30  Ziegenbua
Frage an Schafexperten
Schau mal bei denen auf die Homepage:
http://www.arche-austria.at

Falls du nicht direkt dort anrufen willst kannst auch den Umweg über einen der vielen Höfe nehmen. Denke da wird sich niemand beschweren den du anrufst. Such dir wen in deiner Region aus, kontaktier ihn kurz (am besten telefonisch) und dann schaust einen Sprung vorbei.
Hab eine meiner Ziegen auch von einem Arche-Hof gekauft. Hab mit ihr nur positive Erfahrungen gemacht und nebenbei sind beim Kauf und auch danach auch einige Tipps für mich abgefallen.

  05-02-2014 08:39  freebird
Frage an Schafexperten
Vielen Dank, das mach ich mal...
Ich bin zur Zeit bei der Bewilligung des Stalles, das Ganze ist im Laufen. Wo sich die Behörden noch nicht ganz sicher sind ist ob man im Stall eine Betonplatte braucht. Meines Wissens nicht. Aber ich kann das nicht ganz belegen. Weiß wer wo man das nachlesen kann - vorzeigbar auf der Behörde? Die Tierhaltungsgesetze hab ich durchgelesen. Dort steht: trocken, rutschfest und wärmegedämmt - Stroh halt. Wenn mir die BH Betonboden vorschreiben will bräuchte ich ein gutes Gegenargument.

  05-02-2014 09:30  Ziegenbua
Frage an Schafexperten
Wenn ein betonboden gefordert ist, dann meist auch ein guter (was dementsprechend kostet).
Bei Schafen und Ziegen braucht man da aber nichts (außer du hast die Tiere im Winter nur im Stall und dieser steht neben einem Bach oder Quelle sagt mir zumindest die Logik und wird dir auch die BH sagen).
Ob und wo du ihn bauen dürftest weißt du aber schon, oder?
Würde auch nicht gleich irgendwo offiziell ansuchen sondern mal mit dem Bürgermeister reden. Vl ersparst dir damit schon was...

  07-02-2014 15:36  freebird
Frage an Schafexperten
Der Bürgermeister unterstützt das und von der Gemeinde geht das über die Landesregierung da, das ist zumindest bei uns im Burgenland so, jede Fläche im Grünland wo eine Hütte steht erst vorher in Bauland-Grünland umgewidmet werden muss, danach kommt dann noch ein einfaches übliches Bauverfahren...
Es ist kein Wasserschutzgebiet und auch kein Bach in direkter Umgebung...
Ja, und die Tiere sollen so viel wie möglich draussen sein, 7000m² Wiese mit Bäumen, da sollen bis max. 20 Schafe stehen, eher weniger...



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