Antworten: 11
  05-06-2008 23:10  walterst
Geweint
Ich möchte allen, die beim Streik mitgemacht oder ihn unterstützt haben, meinen Dank aussprechen.
Die Stichler und Kritiker bitte ich, noch etwas abzuwarten mit dem Urteil.
Wenn jetzt auf die Streikenden verbal hingeschlagen und getreten wird, macht es aber auch nichts. Es tut nämlich nicht weh.
"Was kümmerts die Eiche,......."

Unten ein Artikel von N-TV, betreffend Deutschland. Da sind einige Aspekte der letzten Tage festgehalten.
Wer ein wenig Grips, guten Willen und ein bißchen Hintergrundwissen hat, der kann auch aus dem Artikel aproximativ den Erfolg des Österr. Lieferstreiks als Teil des europäischen Lieferstopps ermitteln.

Walter

"Geweint wie ein Kind"
Milchbauern froh über Teilerfolg

Als die Meldungen über den ersten Erfolg des Lieferboykotts der Milchbauern kamen, musste Heinz Davids weinen. "Seit 20 Jahren habe ich keine Träne mehr vergossen", erzählt der 41-jährige Landwirt aus Meerbusch bei Düsseldorf. Aber als er den Fernsehnachrichten sah, dass der Discounter Lidl den Milchpreis um 10 Cent erhöhen wolle, "hab ich echt geweint wie ein kleines Kind."

90 schwarz-bunte Holstein-Friesen hat der Milchbauer in seinen Ställen stehen. Seit dem 29. Mai läuft ein großer Teil der täglich rund 2500 Liter Milch, die seine Kühe geben, aus der Melkanlage in den Abfluss. Nur was Davids zum Füttern seiner Kälber und Jungrinder nutzen kann, geht nicht verloren. Die Hände in den Hosentaschen und den Kopf gesenkt blickt der Bauer auf die Milch- Pfütze, die sich auf den Fliesen gebildet hat. "Die Einzigen, die sich darüber freuen, sind die zwölf Katzen und die Hündin Mona."

Gro ße Solidarität

Mit der Beteiligung an dem Lieferboykott ist Davids nicht allein. "Von den 60 bis 70 Milch-Bauern aus dem Kreis Neuss sind gut 40 dabei", berichtet er. Mit einigen Kollegen hat er vor dem Düsseldorfer Landtag für höhere Preise demonstriert. Seit Beginn der Proteste sei er nur noch zu den notwendigsten Arbeiten gekommen. So einen Boykott "hat es noch nie gegeben und er wird hoffentlich auch einmalig bleiben."

Aldi signalisiert Verhandlungsbereitschaft.
Die Solidarität unter den Landwirten beeindruckt auch seinen Vater Karl-Heinz, der 1960 den Milchbetrieb aufgebaut hatte. "Wir Milchbauern waren immer erpressbar, weil die Molkereien wussten, dass wir nicht den Mut haben und gezwungen sind, zu melken. Sonst werden die Tiere todkrank. Aber einmal ist das Fass voll. Übergelaufen."

Weil inzwischen auch Branchenführer Aldi zu Neuverhandlungen über die Milchpreise bereit ist, schöpft Heinz Davids Hoffnung, dass er seine Milch nicht mehr lange wegschütten wird. "Ich denke, Freitag oder Samstag ist das vorbei."

Von Ina Schmale, dpa

  05-06-2008 23:12  biolix
Geweint
Noch mals Gratulation Walter !!

an alle die dabei waren, morgen 20.00 Amstetten, ich hoffe wir sehen uns !

dieser text wieder spiegelt alles was bei vielen vorgegangen ist ... und es ist ein riesen
Erfolg !


lg biolix

  05-06-2008 23:15  walterst
Geweint
Ein unverdächtiger Zeuge des Erfolges: ÖVP-LR Martinz (Oder doch von der IG-Milch gekauft?)

Kleine Zeitung:

"Dann führen wir eine Milchkuhprämie ein"
Agrarreferent Josef Martinz (VP) sieht nach Bauernprotesten Handel in Zugzwang.

Die Bauern geben den Milchstreik auf. Eine Niederlage?
JOSEF MARTINZ: Nein, ich atme für die Bauern und für die Molkereien auf. Ich bin froh, dass sie sich in Kärnten nicht spalten ließen. Wir haben zum Glück ein solidarisches System, weil unsere Molkereien den Bauern selbst gehören. Durch die Protestaktionen ging ein Ruck durch ganz Europa, der das Bewusstsein für die Bauern geschärft hat.

Was brachte der Lieferstreik außer Aufsehen und Verlusten?
MARTINZ: Der Druck hat dazu beigetragen, dass der Handel in Zugzwang geraten ist. Es gibt jetzt bei uns eine breite Stimmung gegen den Umstand, dass ausgerechnet die Milch zum Kampfprodukt in den Supermarktregalen auserkoren wird. Hinter der Milch stehen tausende Menschen, die sie unter großen Mühen herbeischaffen.

Wo sehen Sie sich selbst als Agrarreferent gefordert?
MARTINZ: Das Land unternimmt bereits viel für die Milchbauern. Dazu gehört der Milchhygiene-Beitrag in Höhe von einer Million Euro, der jetzt direkt an die Bauern geht. Hinzu kommen 150.000 Euro für die Gentechnikfrei-Zertifizierung. Vom Flächenbeitrag 3 für die Produktion in erschwerten Lagen im Umfang von 750.000 Euro geht ein Großteil an die Milchwirtschaft. Und eine Weideprämie, wie wir sie in Kärnten haben, gibt es sonst nur noch in Tirol und Vorarlberg. Hier wendet das Land jährlich fast zwei Millionen Euro auf. Mit den EU-Geldern macht die Weideprämie fünf Millionen Euro aus.

Apropos EU: Aus Brüssel droht die Abschaffung der Milchkontingente ab 2013.
MARTINZ: Ich war letzte Woche in Brüssel. Der neueste Stand ist, dass die Kontingente bis 2015 verlängert werden sollen. Österreich ist aber auch dann gegen die Abschaffung. Falls es dennoch passiert, führen wir eine Milchkuhprämie ein.

  05-06-2008 23:18  biolix
Geweint
na ja den wird der mfj wie die Fischer boel gleich als "weißt eh schon was" abkanzeln...

nein leute,d as sind wenigstens noch ein paar ehrliche ! und denen nicht nur parteipolitk am herzen liegt, sondern wirklcih die bauernschaft....

lg biolix


  06-06-2008 07:20  ALADIN
Geweint
Wenn es eine Kuhprämie geben sollte, dann bitte schaut von Anfang an drauf, dass die Prämie nach oben hin weniger wird. Ich weiss zwar momentan nicht, ab ca. wieviel Kühe ein Betrieb lebensfähig sein sollte, aber wenn es nach Stück geht haben wieder die Spekulierer den Gewinn. Dazu noch eine Bindung mit der Grünlandfläche.

  06-06-2008 08:21  helmar
Geweint
Lieber Walter!
Den Boykott zu beenden war ein Sieg der Vernunft. ich hoffe dass sich die aufgeheizten Gemüter auf allen Seiten abkühlen, aber die Tatsache dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, diese ist weiterhin aufrecht. Und eben diese darf nicht wie es ein Fehler der letzten Monate gewesen ist, ignoriert werden. Und da ist viel Überzeugungsarbeit von allen Seiten notwendig, dass ein ständiges Steigern der Erzeugung zu einem Überangebot führt, und dieses dann zu Preisen welche in keinem Einklang mit den Kosten stehen.
Seitens der IG wurde allerhand Porzellan zerschlagen, und auch von großen Teilen der BB Führung war das Agieren alles andere als weise......also jetzt mal abkühlen.......gestern war ich bei einer Veranstaltung des BB, und erstmals wohl hat auch ein IGler auf dem Podium seine Sicht darlegen können.....die diskussion war noch immer hitzig, und auch an Vorwürfen hat niemand gespart. Aber eine Wortmeldung brachte es auf den Punkt:" Jetzt ist es nun mal so. Redet miteinander, lasst euch nicht mehr auseinanderdividieren. Und wenn es die jetzigen Köpfe auf beiden Seiten nicht können, dann gehören diese ausgetauscht, und zwar auf allen Seiten"..........dort waren BB Mitglieder, aber den meisten Applaus hatte dieser Mann, selbst BBler.
Mfg, helmar

  06-06-2008 08:42  leitnfexer
Geweint
an alle Milchbauern

als einzig logische erkenntnis auf die derzeitige marktsituation schlage ich vor, wir starten alle eien Aktion: "MINUS 10%" bei der anlieferung. nicht kurzfristig, sondern auf lange sicht. ich meine damit nicht: a bisserl weniger überliefern, sondern nur rd. 90% der Quote ausnutzen!!! das führt noch zu keinem verfall und stabilisiert den markt.

und das spart und zukünftige "lieferboykotte" von vorneherein.

lg leitn

(nicht das ich ernsthaft hoffnung habe, das da viele mittun würden....)

  06-06-2008 13:04  kraftwerk81
Geweint
Ich glaub die Quote könnte schon genutzt werden. Das Problem dass die Preise im Frühsommer unter Druck geraten haben wir jeden Sommer. Das ist eben saisonal bedingt. Was was für den Preis bringen würde wär eine Zurückhaltung genau zu der Zeit "April, Mai, Juni"!!

  06-06-2008 13:29  leitnfexer
Geweint
hallo kw81

ich würde eher sagen hausgemacht, nicht saisonal bedingt( zb durch die saisonale abkalbung) gerade die großen milchbetriebe, die ja meist auch die großen überlieferer darstellen fahren ohnehin mit TMR, das ganze jahr gleich. da hat das nix mit frühling zu tun. bei weidebetrieben steigt freilich in dieser zeit die milchleistung meist an. das ist aber schwer zu ändern. wenn aber vorher schon ein gewisser mangel herrscht(eben -10%), dann werden sich molkereien und handel schnell darauf einstellen(lagerhaltung, saisonale produkte,...)
eine reduktion über den winter(vorwiegend) würde auch viel energie einsparen(winterfutter)
aber natürlich hast du nicht unrecht, wenn keiner überliefert, is auch schon viel gewonnen!

lg leitn


  06-06-2008 13:34  mfj
Geweint
Geweint lieber Walter, ist ein sehr sentimentaler Eindruck für das Erreichte.
Ob es Tränen rührt oder nicht, ist der globalisierten Wirtschaftswelt mal wurscht.
Ich habe auch geweint - als der Streik ausgerufen wurde. Mit wie wenig Proffesionalität, Medienarbeit und Abstimmung (vorallem europäisch) man sich in das Abenteuer "Streik" gegeben hat... ist auffallend naiv.
Der Europeanmilkboard gleicht in seiner Abstimmung und Einigkeit eher dem Verein " für gefallene Mädchen eV " als der von aufgeklärten Milcherzeuger, wenn ich mir den Streikverlauf ansehe !

Die Regale zu räumen, rein diese Illusion zu haben, grenzt neben der Seriösität gegenüber seinen Kunden, für mich mehr an Action a´la Hollywood mit Batman in der Hauptrolle.

Sind die Verantwortlichen der IG und des BDM soweit vom Kundenregal und den Lagerhäusern des LEH weg, das dieser Umstand so fehleingschätzt wurde und wird.
Jede "normale" Hausfrau kämpft sich Tag für Tag durch ein Schlaraffenland von Nahrungsmittel. Um überhaupt sortieren zu können, haben Gruppen wie Veganer, Bios etc. Zulauf, weil sich dann alles auf ein Drittel reduziert und übersichtlicher wird....

Und die Landwirtschaft glaubt 1 Woche Milchboykott und alles hungert ?

Was Ihr geschafft habt, und das darf man zugeben, ist emotionalisieren. Ob es allerdings für die Berufsgruppe Bauern "spricht" steht auf einem anderen Blatt.
Es zeigt vorallem die "Beeinflussbarkeit" der arbeitenden Bevölkerung mit Defekten der geförderten Marktwirtschaft. Streik ist eine parolenhafte, diktierte, erzwungene und Herdenartiges Fortbewegungsmittel um an den Futtertisch zu kommen und satt zu werden. Die überrannten, schwachen und gehunfähigen lässt man liegen. Und solche wo sich gegen Laufrichtung stellen, sind sowieso die Schlimmsten.
Uns hat man aber auch trainiert für´s mitmachen. BB, LWK, AMA usw.
Aber mitmachen heißt nicht verstehen....liebe IG und BDM - die Produktionsmenge muss um mind. 20% gekürzt werden um überhaupt eine Nachfrage zu finden - und zwar EU-weit.
Da mit Kosmetik hie und dort ein bischen "Make up" verschönert zwar den Teint, unter dem Anstrich bleiben aber die Fehler. Und zukünftige Milchkuhprämien überhaupt zu nennen, zeigt wie die "Leidenspolitik" der Landwirtschaft auch weitergehen soll.

Das Nesthäcken "Österrreich" das am Förderkuchen der EU so fest zupft - soll aufpassen was es will....





  06-06-2008 18:21  Taurus
Geweint
Andi1701 (02.06.2008 14:07)

Milchstreik

Ist das nicht T. Steinbichler am Foto? Der Sohn des Vöcklabrucker Bauernrebells Leo Steinbichler?

antworten
dens (02.06.2008 19:56)

jaja

das ist er!





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