Weizensorten

27. Sept. 2008, 11:08 styrian_cro

Weizensorten

An alle Interessierten! Aufruf des internationalen Notkomitees zur Rettung der Kulturpflanzenvielfalt und ihrer Ursprünge Weltweit versuchen Saatgutkonzerne die Kontrolle über die Kulturpflanzen, welche die Ernährungsgrundlage der Weltbevölkerung sind, in ihre Hand zu bekommen. Patente, Gentechnik, angebliche geistige Eigentumsrechte und der Ausschluss von nicht staatlich anerkannten Sorten sind einige der Instrumente, die von ihnen erfunden wurden, um aus Saatgut eine Ware zu machen und das bäuerliche Recht auf eigenes Saatgut zu zerstören. An Stelle der ursprünglichen regionalen Vielfalt von Pflanzen beherrschen einige Hochleistungssorten den Markt, die nicht mehr an regionale und klimatische Bedingungen anpassungsfähig sind und nur unter künstlichen Bedingungen mit chemischen Düngemitteln, Herbiziden und Pestiziden wachsen. Für die Entwicklung neuer Sorten ist in jedem Fall der Rückgriff auf die Ursprünge der Kulturpflanzen notwendig und wer keinen Zugang zu diesen Herkünften hat, befindet sich in vollständiger Abhängigkeit weniger Konzerne. Die wichtigsten Sammlungen von alten Kulturpflanzen, die bisher öffentlich zugänglich waren, befinden sich in den staatlichen Genbanken. Auch diese Sammlungen sind heute in Gefahr. Das dritte europäische Saatgutseminar, an dem VertreterInnen aus 25 Ländern und vier Kontinenten vom 18. bis 20. Mai 2007 in Halle teilgenommen haben, hat sich unter anderem mit der Situation in den Genbanken auseinandergesetzt. Fazit: Entweder werden die staatlichen Genbanken aus Mangel an Geld Schritt für Schritt abgebaut und die vorhandenen Kollektionen gehen verloren, oder die Regierungen investieren aus öffentlichen Mitteln Geld, um die Genbanken für die Forschung der Gentechnikindustrie zugänglich zu machen. Das konkrete Beispiel dafür ist die deutsche Genbank des IPK in Gatersleben, eine der grössten Genbanken weltweit. Seit über zehn Jahren werden mit den Pflanzen der Sammlungen in Gatersleben gentechnische Versuche durchgeführt, zunächst in den Labors, dann in Gewächshäusern und inzwischen auch auf den Feldern der Genbank, die eigentlich für den Erhaltungsanbau von alten Sorten notwendig sind. Im Herbst 2006 hat die Genbank, soweit bisher bekannt, die ersten Freisetzungsversuche mit gentechnisch verändertem Weizen durchgeführt. Gleichzeitig wurden 455 Weizensorten für ihre Erhaltung ausgesät. Dadurch besteht die Gefahr, dass diese alten Sorten von den gentechnisch veränderten Weizensorten kontaminiert werden. Die Leitung der Genbank negiert vollständig diese Gefahr. Deshalb halten wir es für notwendig, die betroffenen Sorten ausserhalb der Genbank zu erhalten und haben die Genbank aufgefordert, uns Proben dieser Sorten zur Verfügung zu stellen, Proben, die garantiert nicht gentechnisch verunreinigt wurden, das heisst, nicht von der Ernte dieses Jahres genommen wurden. Wir stehen jetzt vor einer grossen Herausforderung. Die Politik wird sich nur dann ändern, wenn wir konkret beginnen, die bedrohten Sorten selbst zu erhalten. Deshalb suchen wir Bauern, Bäuerinnen, GärtnerInnen und KleingärtnerInnen, die bereit sind, auf ihren Flächen einige Sorten zu erhalten. Dafür ist zunächst ein sehr kleiner Aufwand notwendig. Die Genbank stellt jeweils nur einige Gramm Samen zur Verfügung, die auf ein bis zwei Quadratmetern ausgesät werden können. Es ist nicht notwendig, die Samen jedes Jahr auszusäen, um ihre Keimfähigkeit zu erhalten. Trocken und Eingefroren können sie drei bis vier Jahre gelagert werden. Wir liefern mit jeder Saatgutprobe (20gr) eine Anleitung für den Umgang damit. Interessierte wenden sich bitte an das Internationale Notkomitee c/o Hof Ulenkrug, Dorfstr. 68, 17159 Dargun OT Stubbendorf Tel 039959.23881, e-mail ulenkrug@t-online.de

Antworten: 2

27. Sept. 2008, 11:46 thahrer

Weizensorten

Grüße styrian Finde ich toll deine aufmerksamkeit ! Kann diech nur bestärken- daher mein Forschlag: Würde die Erhaltung auf Gerste Hafer und Co erweitern! Mit besten Grüßen tom

28. Sept. 2008, 16:17 traktorensteff

Weizensorten

Vielen Dank für diese Infos! Es wird immer wichtiger, dass man sich endlich mit dem Erhalt und der Vermehrung von alten Sorten kümmert!

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