Sorgentelefon für Ausgebrannte

26. Aug. 2008, 13:43 walterst

Sorgentelefon für Ausgebrannte

Kleine Zeitung, heute in den Regionalteilen Ausgebrannt nach der Arbeit auf dem Hof Arbeitsplatz Bauernhof: Immer mehr Landwirte suchen das Gespräch oder die Beratung und melden sich beim „Bäuerlichen Sorgentelefon“. Das Burn-Out-Syndrom macht auch vor dem Land nicht Halt. LYDIA LASUTSCHENKO Der Sommer verabschiedet sich schön langsam, triste Herbsttage stehen bevor. Und dann könnte, wie in den vergangenen Jahren, die Zahl der Anrufer wieder steigen, die sich mit Hilfe des „Bäuerliche Sorgentelefons“ den Kummer von der Seele reden wollen oder Beratung brauchen. „Wir sind montags bis freitags erreichbar – und zwar zum Ortstarif“, erklärt ein Mitarbeiter dieser Beratungsstelle. Er möchte anonym bleiben, denn „auch der Anrufer braucht seinen Namen nicht zu nennen“, erklärt er. Erfahrungsgemäß seien seine Dienste im Frühjahr und Herbst stärker gefragt als zu den anderen Jahreszeiten, meint der telefonische Berater. „Zwei Drittel aller Anrufer wollen in erster Linie, dass ihnen jemand zuhört. Ein Drittel braucht Informationen und wird dann von uns an die entsprechende Stelle – wie öffentliche Institutionen oder auch an die Beratungsstelle der Bauernkammer – verwiesen.“ Bei diesem Telefondienst machen Personen aus ganz Österreich mit. Es kann daher vorkommen, dass sich ein Tiroler oder eine Burgenländerin meldet, wenn man Hilfe sucht.  „Nimmt man eine Reihung vor, stehen an erster Stelle Anrufe wegen Überforderung, an zweiter Beziehungsprobleme, an dritter Generationenkonflikte, an vierter Alkoholmissbrauch und an fünfter Schwierigkeiten bei der Hofübergabe“, zählt der Sorgentelefon-Mitarbeiter auf. Lebensraum Weil es in der Landwirtschaft zwischen Arbeitsplatz und Lebensraum (fast) keine Grenze gibt, „kommt es immer häufiger zu einer Überforderung, zu einem Burn-Out. Eigenartigerweise sind dann die Frauen diejenigen, die schneller die Nerven wegwerfen.“ Sechs Mal mehr Frauen als Männer greifen zum Hörer, um sich Rat zu holen. Über Konflikte bei der Hofübergabe werde am Sorgentelefon ebenfalls sehr oft gesprochen. „Ein Fall ist mir noch besonders gut in Erinnerung: Der Altbauer hat seinem Sohn und dessen Familie das Leben so schwer gemacht, dass die jungen Leute den Hof verlassen haben“, erinnert sich der Helfer an eine ganze Reihe von Gespräche mit dem verzweifelten Jungbauern.

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