Milchquotenaufstockung ausgesetzt?

17. Apr. 2009, 17:35 Muuh

Milchquotenaufstockung ausgesetzt?

Können unsere Bauernvertreter das verantworten? Verliert man da nicht Marktanteile? Beugt sich die Agrarpolitik vor der IG-Milch? Berlakovich will Milchquoten-Erhöhung heuer aussetzen Utl.: Wichtiges Signal zur Stabilisierung des Marktes Wien (aiz.info) - Angesichts der extrem angespannten nationalen und internationalen Milchmarktsituation will Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich jetzt ein wichtiges Signal setzen: Die im Rahmen des Gesundheitschecks der EU-Agrarpolitik vorgesehene Aufstockung der nationalen Milchquoten um jährlich 1% bis 2014 soll heuer in Österreich ausgesetzt werden. Es geht dabei um eine Menge von jährlich 29.000 t, die der Minister nunmehr nicht zuteilen will. Dies soll in Form einer Verordnungsermächtigung geschehen, die im Rahmen der Marktordnungsnovelle geregelt wird. Die Novelle dürfte in den nächsten Wochen in den Ministerrat kommen, Berlakovich will für diese Maßnahme auch die SPÖ gewinnen und geht von deren Zustimmung im Parlament aus, nachdem sich diese ebenfalls für marktentlastende Maßnahmen ausgesprochen hatte. "Die Lage am Milchmarkt ist angesichts der rückläufigen Nachfrage und des entsprechenden Überangebots dramatisch, die Erzeugerpreise sinken international auf ein bedrohliches Niveau. Die EU-Kommission hat zwar schon mit den Exporterstattungen und der Intervention für Butter und Milchpulver wichtige Schritte gesetzt, aber das ist noch zuwenig. Wir müssen auch die Anlieferung an die Molkereien reduzieren, daher soll heuer die Zuteilung der Quotenerhöhung an die bäuerlichen Betriebe nicht vorgenommen werden. Ich habe das auch mit den Experten im Milchausschuss der Landwirtschaftskammer besprochen", erklärte Berlakovich gegenüber dem AIZ. Über die im Health Check vorgesehenen Quotenerhöhungen in den Jahren 2010/11 bis 2013/14 solle dann je nach Marktlage entschieden werden, so der Minister. Damit wolle er auch zu stabilen Rahmenbedingungen für die Milchbauern beitragen. Ingesamt würden die genannten Quotenaufstockungen 148.000 t ausmachen, sie sollen theoretisch den Übergang für die Abschaffung der Kontingente nach 2014 erleichtern. Derzeit ist der Markt allerdings - auch wegen der Wirtschaftskrise - von einer Konsumzurückhaltung und dem entsprechend von einem Überangebot geprägt, das stark auf die Preise drückt. (Schluss) kam

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17. Apr. 2009, 19:02 biolix

Milchquotenaufstockung ausgesetzt?

Guten Abend ! ja muh, und plötzlich auch das !!!! komisch, war doch immer die Forderung der IG Milch, und andere meinten das hilft nichts... ;-) aber endlich, eine wirkliche Bauernvertretung muß auch zur Solidaridät bei der Produktionsmenge aufrufen, den wie ich seit 10 jahren sage: "Zu einem fairen Preis gehört eine faire Produktion" inkl. siehe unten wäre es jetzt an der zeit einen Europäischen Schulterschluss einzufordern im best organsierten EU bauernverband, denn siehe ganz unten in der BRD gehen schon die Wogen hoch,.... lg biolix LK-Appell an Milchbauern: Anlieferung reduzieren Bauernvertretung setzt in dieser schwierigen Situation auch auf die Eigenverantwortlichkeit der heimischen Milchbauern. größer Zur aktuell schwierigen Situation am Milchmarkt hat die bäuerliche Interessenvertretung gemeinsam mit den Branchenexperten eine kritische Analyse über die Ursachen der laufenden Preisrückgänge vorgenommen. "Die Erzeugerpreise sind in vielen EU-Mitgliedstaaten und einigen österreichischen Molkereien bereits deutlich unter 30 ct/kg Milch gesunken. Nach Analyse der schwierigen Situation haben wir verschiedene Maßnahmen zur Entschärfung der kritischen Marktlage diskutiert. Als einhellig akzeptierter Vorschlag wird festgehalten, einen Appell an die Milchlieferanten zur Verringerung der Milchanlieferung zu richten", erklärte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, zu der mit dem Bauernbund und Vertretern der Molkereien gemeinsam beschlossenen Vorgangsweise. Die Molkereien werden dieser Tage ein Rundschreiben an alle bäuerlichen Milchlieferanten aussenden mit dem dringenden Aufruf, dass die spürbare Reduktion der Milchanlieferung an die Molkereien die naheliegendste und dringlichste Maßnahme sei, um unmittelbar beginnend zumindest bis Ende Juni 2009 die saisonale Anlieferung zu reduzieren, berichtete der LK-Präsident. Die Situation auf dem europäischen und dem österreichischen Milchmarkt sei nach wie vor "äußerst kritisch", weil Absatzrückgänge im Inland, der Austausch von Milch durch andere billigere Rohstoffe wie auch eine überaus schwierige Exportsituation den Milchmarkt kennzeichnen. "Bisher ist es den österreichischen Molkereien gelungen, trotz der Preisrückgänge das Milchgeld-Auszahlungsniveau deutlich über dem ausländischen Durchschnitt zu halten. Angesichts dieser Voraussetzungen haben wir nun Lösungsvorschläge diskutiert, wobei sich die Verringerung der Milchanlieferung als kurzfristig wirksame Maßnahme zwischen Mitte April und Ende Juni 2009 am sinnvollsten herausgestellt hat. Eine spürbare Senkung der Anlieferung ist daher als eigenverantwortliche Maßnahme kurzfristig notwendig, um wesentlich drastischere Maßnahmen am Milchsektor zu vermeiden. Gerade das zweite Quartal ist naturbedingt immer mit Milchanlieferungsspitzen in den Grünlandgebieten verbunden und heuer verträgt der Markt diese Mengen offensichtlich nicht", appellierte Wlodkowski in diesem Zusammenhang auch an die Eigenverantwortlichkeit der bäuerlichen Milchlieferanten. Verstärkter Konsumpatriotismus belebt Nachfrage"Wir müssen künftig auch den Konsumpatriotismus verstärken, denn nur durch eine deutliche Belebung der Nachfrage nach österreichischen Milchprodukten durch die Verbraucher als auch durch die Verarbeiter in der Lebensmittelwirtschaft können schließlich unsere 6.000 Arbeitsplätze in der österreichischen Molkereiwirtschaft erhalten und in der Folge vor allem auch die Existenz der über 40.000 bäuerlichen Milchwirtschaftsbetriebe in Österreich abgesichert werden", unterstrich Wlodkowski. Verbraucher sind wichtige Verbündete der Milchbauern"Unbestritten hoch ist auch die Spitzenqualität der heimischen Milchprodukte und dies wird auch von Österreichs Konsumenten geschätzt, denn sie haben bisher den österreichischen Milchprodukten die Treue gehalten. Dies ist natürlich auch auf die hervorragende Arbeit des AMA-Milchmarketings zurückzuführen, die den Österreichern immer wieder auf Plakaten, Inseraten und ORF-Werbespots Gusto auf heimischen Joghurt, Milch und Käse macht. Das ist für uns ein gewaltiger Vorteil, denn schließlich sind Österreichs Konsumenten die wichtigsten Verbündeten der heimischen Milchbauern und dieses gute Vertrauensverhältnis gilt es auch künftig zu sichern. Mit einem überaus breiten Produktangebot in absoluter Spitzenqualität - die Palette reicht hier von Bio- bis Heumilch, von gentechnikfrei bis zur regionalen Spezialität - wird dies auch künftig gelingen. Voraussetzung dafür sind aber Milcherzeugerpreise, die sowohl die Existenz vieler österreichischer Milchbauern als auch tausender Arbeitnehmer in der österreichischen Molkereiwirtschaft langfristig absichern und nicht gefährden, wie dies derzeit bei Erzeugerpreisen unter der Marke von 30ct pro Kilogramm der Fall ist", gab Wlodkowski abschließend zu bedenken. Autor:Ludmilla Herzog17.04.2009 http://www.agrar-net.at/ BDM-Molkereiaktionstag am 16. April mit über 20.000 Milcherzeugern bundesweit 16.09.2009 BDM begrüßt die Einberufung eines zweiten Milchgipfels (Freising) Insgesamt über 20.000 Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger beteiligten sich bundesweit in den Abendstunden des Donnerstag an den Molkereiaktionen des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Vor 79 Molkereien versammelten sich die Milchbauern und forderten die Molkereien dazu auf, eine gemeinsame Lösung der Milchmarktproblematik anzustreben. Hintergrund der abendlichen Aktion mit Fackelzügen, Grablichtern und Mahnfeuern war das Motto „Wenn sich die Molkereien nicht schnell zur Zusammenarbeit entschließen, gehen in der Region schon bald die Lichter aus – nicht nur für die Bauern“. Verschiedene Redner, darunter teilweise auch Regionalpolitiker, verdeutlichten die Existenzsorgen der anwesenden Milcherzeuger und die Abhängigkeit vieler Molkereien von der Existenz der Bauern. In einer Resolution, die an Molkereiverantwortliche übergeben wurde, forderten die Milcherzeuger die Molkereien u.a. auf, sie in ihrer Forderung nach einem Milchgipfel zu unterstützen. Außerdem erwarte man von den Molkereien eine offene Haltung gegenüber allen vom BDM vorgeschlagenen angebotswirksamen Maßnahmen, die den Milchmarkt wieder in ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage bringen. Eine weitere Forderung der Milcherzeuger an die Molkereien war, respektvoll wie Geschäfts- und Marktpartner und nicht nur wie billige Rohstofflieferanten behandelt zu werden. Der BDM begrüßt es sehr, dass die wochenlangen Proteste der Milcherzeuger mit der stetig wiederholten Forderung nach einem erneuten Milchgipfel nun Früchte getragen haben: Der Milchgipfel soll nun am 28. April stattfinden. Der BDM begrüßt es ebenfalls, dass sich auch der Bauernverband noch kurzfristig entschließen konnte, sich der BDM-Forderung nach einem Milchgipfel anzuschließen, nachdem sich abzeichnete, dass es diesen Gipfel geben wird. Der BDM hofft, dass sich der Bauernverband bei diesem Runden Tisch angesichts der existenzbedrohenden Situation der Milcherzeuger und im Sinne der konstruktiven Problemlösung offen zeigt für Maßnahmen, die nicht nur die Folgen der Milchmarktkrise lindern, sondern die das Problem des Überangebots an Milch auch tatsächlich an der Wurzel packen.

18. Apr. 2009, 08:45 iderfdes

Milchquotenaufstockung ausgesetzt?

Das ist auf jeden Fall der richtige Weg und würde vielleicht oder wahrscheinlich auch etwas bringen, wenn alle EU-Staaten sich anschließen würden. Aber lieber steckt man Unsummen in Exportstützungen, anstatt von der Quotenerhöhung abzugehen und sich einzugestehen, dass getroffene Entscheidungen nicht so klug waren. Und jetzt die gute Nachricht: Die Preise gehen hinauf, die Landwirtschaft bietet gute Ertragschancen. Meint zumindest der Exchef der Hypo Alpe Adria (war da nicht irgendwas....?), der mal mit gut 5000 ha in Westrumänien starten will um in absehbarer Zeit mal das zehnfache zu bewirtschaften. Und um damit auch den heimischen Markt zu bedienen. Wobei sich natürlich die Frage stellt, welch glückliches Händchen Banker in letzter Zeit mit Investitionen gehabt haben.

18. Apr. 2009, 08:47 iderfdes

Milchquotenaufstockung ausgesetzt?

Das ist auf jeden Fall der richtige Weg und würde vielleicht oder wahrscheinlich auch etwas bringen, wenn alle EU-Staaten sich anschließen würden. Aber lieber steckt man Unsummen in Exportstützungen, anstatt von der Quotenerhöhung abzugehen und sich einzugestehen, dass getroffene Entscheidungen nicht so klug waren. Und jetzt die gute Nachricht: Die Preise gehen hinauf, die Landwirtschaft bietet gute Ertragschancen. Meint zumindest der Exchef der Hypo Alpe Adria (war da nicht irgendwas....?), der mal mit gut 5000 ha in Westrumänien starten will um in absehbarer Zeit mal das zehnfache zu bewirtschaften. Und damit auch den heimischen Markt zu bedienen. Wobei sich natürlich die Frage stellt, welch glückliches Händchen Banker in letzter Zeit mit Investitionen gehabt haben.

18. Apr. 2009, 12:17 iderfdes

Milchquotenaufstockung ausgesetzt?

Das ist auf jeden Fall der richtige Weg und würde vielleicht oder wahrscheinlich auch etwas bringen, wenn alle EU-Staaten sich anschließen würden. Aber lieber steckt man Unsummen in Exportstützungen, anstatt von der Quotenerhöhung abzugehen und sich einzugestehen, dass getroffene Entscheidungen nicht so klug waren. Und jetzt die gute Nachricht: Die Preise gehen hinauf, die Landwirtschaft bietet gute Ertragschancen. Meint zumindest der Exchef der Hypo Alpe Adria (war da nicht irgendwas....?), der mal mit gut 5000 ha in Westrumänien starten will um in absehbarer Zeit mal das zehnfache zu bewirtschaften. Und um damit auch den heimischen Markt zu bedienen. Wobei sich natürlich die Frage stellt, welch glückliches Händchen Banker in letzter Zeit mit Investitionen gehabt haben.

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