Milchlieferboykott bringt keine Lösung

15. Sept. 2009, 11:21 kotelett

Milchlieferboykott bringt keine Lösung

Bauernbund-Info 08/09 <b>KURZINFO</b> <b>AUSGANGSLAGE:</b> Der EU-Agrarministerrat vom vergangenen Montag, den 7. September 2009, brachte keine Einigung über neue Hilfsmaßnahmen für die stark unter Druck stehenden Milcherzeuger in Europa. Die EU-Kommission lehnt jede weitere Maßnahme zur Entlastung des Milchmarktes ab. Diese Entscheidung veranlasste nunmehr einige radikalisierte Bauerngruppierungen (Mitglieder des European Milk Board) den sofortigen Lieferboykott bis hin zu Blockaden von Molkereien auszurufen. <b>DAS WOLLEN DIE ANDEREN:</b> Die EU-Kommission will, dass sich der Markt selber reguliert. Die derzeitige Entwicklung am Milchmarkt ist bereits auf EU-Kurs. Die Preise sinken und die schwächeren Milchproduktionsgebiete kommen unter Druck bzw. fallen ganz weg. Radikale Bauernorganisationen rufen zum Milchlieferboykott auf und versprechen sich dadurch eine Änderung der EU-Agrarpolitik. Vertreter der anderen Parteien nutzen die Streikaufrufe, um zusätzlich einen Keil in die Bauernschaft zu treiben. Sie wollen die Bauernschaft spalten und schwächen. <b>DAS IST DIE POSITION DES BAUERNBUNDES:</b> Der Bauernbund versteht die Aufgewühltheit der Milchbauern aufgrund der existenziell bedrohlichen Situation. Der von radikalen Bauernorganisationen eingeforderte Aktionismus führt allerdings dazu, dass der von der EU-Kommission beabsichtigte Effekt noch verstärkt wird. Aus Erfahrung wissen wir, dass Lieferstreiks in Wahrheit den österreichischen Molkereien und damit den Milcherzeugern schaden. Die großen Betriebe in Europa sowie Spekulanten gewinnen, hingegen werden unsere bäuerlichen Milchbetriebe in Österreich verlieren. Der Bauernbund ruft jetzt alle Milchbauern auf, Ruhe zu bewahren und durchzuhalten. <b>SO GEHT´S WEITER:</b> Der Bauernbund arbeitet daran, den Konsumpatriotismus in Österreich zu stärken. Jeder Konsument soll beim Einkauf darüber abstimmen können, ob mit seiner Produktentscheidung österreichische Jobs abgesichert werden oder nicht. Auf EU-Ebene wird weiter Druck ausgeübt, damit wirksame Maßnahmen gegen den Preisverfall eingeleitet werden.

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