Milchlieferboykott

23. Apr. 2008, 15:10 Gewessler

Milchlieferboykott

Der Bundesverband deutscher Milchviehhalter plant einen Lieferboykott. Der BDM vertritt rund ein Drittel aller deutschen Milchviehhalter, schadet oder nützt es der Sache, einen gerechten Milchpreis vom Handel zu erzielen? Kann man mit Brachialmaßnahmen den Handel in die Knie zwingen, oder sollte man doch so wie es Bayerns Ministerpräsident Beckstein formulierte, nicht die landwirtschaftliche Produktion ausweiten, sondern sich an die Quote halten um einen guten Preis zu erzielen? Eure Meinung ist gefragt Franz

Antworten: 6

23. Apr. 2008, 15:26 Kathi

Milchlieferboykott

Hallo also wenn ich mir anschaue zu welchen Preisen in deutschland Supermärkten die Milch verschleudert wird, dann kommt mir schon das Grausen: 54 Cent bei Rewe & Aldi und - es ist auch ganz klar, dass der Preisdruck eindeutlig vom Handel gekommen ist - nur um den Konsumenten wieder ins Geschäft zu locken Zwar spricht man in Deutschland von "deutlicher" Quotenüberlieferung - liest man genauer sind es 0,4 % mehr als die Quote.(http://www.zmp.de/agrarmarkt/milch/2008_04_04_Milchquote_Februar.asp) LG Kathi

23. Apr. 2008, 15:38 teraredlhaum

Milchlieferboykott

ich glaube nicht, dass die quotenüberlieferung in D für den preisrückgang verantwortlich ist, obwohl die produktionsbereitschaft bei den milchpreisen zu vertretbaren preisen wahrscheinlich ein bisserl gestiegen ist, aber wegen 4 monate guten milchpreis stockt keiner um 100% auf... es scheint als ob der handel weiterhin mit dumpingpreisen agieren möchte... bleibt nur, dass eine mehrheit der bauern an einen strang ziehen und wenn wirklich nötig auch streiken. ich finde es toll, dass es unter den deutschen milchbauern überhaupt möglich ist, dass sich 1/3 aller milchbauern zu einer nicht parteiabhängigen interessensgemeinschaft zusammenschließen... kenne selbst ein mitglied und da gibts keine derartige gewissensbisse ob man jetzt trotz parteimitgliedschaft zum bdm soll oder nicht ( der ist sogar ortsbauer...) in Ö glaube ich können wir von so einem geschlossenen auftreten nur träumen... naja ein land der oportunisten eben...

23. Apr. 2008, 18:01 Hausruckviertler

Milchlieferboykott

Also, ich denke nicht, dass ein Lieferboykott den gewünschten Erfolg bringt. Den Preis bestimmt immer noch Angebot und Nachfrage. Ausserdem halten die Bauern einen Lieferstreik nicht so lang aus, dass er wirklich Wirkung zeigt. Wie schnell sich die Situation ändern kann haben wir voriges Jahr gesehen, wie der Milchpreis fast von heut auf morgen um 10 cent gestiegen ist. Ich habe das schon vor einiger Zeit hier im Forum erwähnt, dass es nur einer neuerlichen Dürreperiode in irgend einem Kontinent bedarf um Angebot und Nachfrage aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich denke, dass wir uns in 10 jahren keine Sorgen mehr zu machen brauchen, dass der Handel die Preise senken will, weil bis dahin die Milch zwar nich Mangelware sein wird, aber auch kein Überschuss mehr entstehen kann, weil die Nachfrage das Angebot zeitweise überholen wird. Natürlich ist der Handel bestrebt den Bauernmilchpreis niedrig zu halten, wenns nicht anders geht mit unfairen Mitteln und Lügen, aber das funktioniert nur eine kurze Zeit. Selbst wenn ich nicht recht hätte, dass ein Lieferboykott von vielleicht einer Woche vom Handel übertaucht werden kann, und er wirklich Wirkung zeigt, würde das die Gesellschaft ausnutzten den Bauern vorzuwerfen, dass sie zwar massenweise Förderungen beziehen aber nicht bereit sind die Versorgung an Grundnahrungsmitteln zu sichern. Auch wenns nicht stimmt, aber um den Bauern eins ans Zeug zu flicken ist gewissen Kreisen jedes Mittel recht.

26. Apr. 2008, 13:51 kogeltoni

Milchlieferboykott

Milchlieferboykott- "bravo"

26. Apr. 2008, 20:22 lihp

Milchlieferboykott

Ich denk das große Problem bei die Genossenschaften ist,daß immer von den Bauern nur die größten in die Vorstände gewählt werden.Die hamm ihr Auskommen und werden sich nicht groß engagieren.Die sehen den Posten eher als Anerkennung. Der Gwessler hat in sofern recht,daß die Lösung über die finanzielle/betriebswirtschaftliche Struktur kommen muß. Kennt ned jemand einen guten Investmentbanker der eine meiner Ideen umsetzen kann? Ansonsten denk ich werden IG Milch und BDM usw. mit ihrer Forderung nach Fortbestand eines Kontingentes keine Chance haben,weil die große Politik kein Kontingent will.Ich tät da keine Energie mehr reinstecken. Ich denk wir bräuchten in Europa 6...8 große Oligopole welche die Milch der Bauern bündeln und an die Molkereien verkaufen.Dann macht mers wie bei die Tankstellen: Einer geht mit dem Preis nauf und die anderen folgen a paar Tag später.Und jeder Oligopol hält halt die Menge eher a bisserl knapp.

26. Apr. 2008, 21:00 lihp

Milchlieferboykott

Helmar, da muß man halt dann konsequent sein. Da könnt doch Bauer X beim z.B. BDM anfragen/anbieten 500 000 kilo Milli zu produzieren und fragen ob der BDM soviel vermarkten kann .Der BDM muß dann halt den Markt einschätzen und bietet Bauer X dann an 480 000 kilo zu vermarkten.Am Anfang des Jahres mit der Menge vorsichtig sein und wenn sich der Markt pos. entwickelt kann man dann ja noch mal Menge ausschreiben. So hätt mer kein Kontingent aber doch eine Marktsteuerung.Ich mein jede Firma überlegt sich doch wieviel z.B. Autos sie verkaufen kann-ned daß dann 100 000 Golf verschenkt werden müssen. Der Investitionsstreik iss mer insofern unsympathisch,weil da die Falschen bestraft werden.

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