Idealismus und Überidealismus

28. Sept. 2005, 08:01 Unknown User

Idealismus und Überidealismus

Immer wieder gibt es Diskussionen über Preise für landwirtschaftliche Produkte. Manche Bauern schimpfen über die Konsumenten, die nicht bereit sind einen fairen Preis zu bezahlen. Demgegenüber nehmen zT Arbeiter den Standpunkt ein, die Bauern kaufen ja auch beim Diskonter ein und es sei Ihnen egal, ob dort die Dienstnehmer schlecht bezahlt werden. Es werden solche Diskussionen sehr polemisch geführt, mit vielen gegenseitigen Untergriffen. Für mich ein Grund die Überschrift zu finden. Ich verstehe unter Idealismus, jenen Idealismus den ein normaler Durchschnittsbürger hat. Er will nicht, dass die Umwelt zerstört wird, dass es anderen Menschen schlecht geht, dass Entwicklungsländer ausgebeutet werden etc.. Gleichzeitig lebt dieser Mensch in einer Welt, wo es für ihn und seine Familie darum geht möglichst gut zu leben und deshalb auch seinen Vorteil zu suchen. Demgegenüber verstehe ich unter Überidealismus, den eher vereinzelt anzutreffenden Idealismus von Menschen, die ihren Ideen wie zB Umwelt oder Entwicklungsländer einen so hohen Stellenwert einräumen, dass sie zu sehr großen persönlichen Opfern bereit sind oder überhaupt dieser Sache ihr gesamtes Leben widmen. Ich meine nun, wenn man im normalen Geschäftsleben von Angebot und Nachfrage über Preise diskutiert, sollte man von der Gegenseite keinen übertriebenen Idealismus erwarten, also keinen Überidealismus. So sollte man gewisse Dinge am Markt als völlig normal betrachten, zum Beispiel, dass jeder gerne etwas billiger einkauft, jeder gerne einen angemessenen Lohn für seine Arbeit will. Trotzdem tauchen gerade dabei viele Missverständnisse auf, zum Teil weil fast jedes Verständnis für die Gegenseite fehlt. Für notwendiges Verständnis halte ich: - Konsumenten sind keine Schweine weil sie lieber billig einkaufen - Bauern die beim Hofer einkaufen, verlieren nicht dadurch das Recht auf angemessene Bezahlung - Konsumenten haben oft keinen Einblick in die bäuerliche Realität - umgekehrt gilt es genauso Meiner Meinung nach sollte man selber immer versuchen etwas über den Tellerrand hinauszublicken und dem gegenüber einen gewissen Idealismus zubilligen, ohne ihn moralisch zu überstrapazieren. Die Welt besteht halt mal nicht aus lauter reinen Idealisten. Ungeachtet dessen sind es natürlich die großen Idealisten, die ihr Leben in den Dienst einer Sache stellen, die immer wieder die Welt bewegen und verändern. Im Sinne meine ich, dass die schlechten Preise zu 2/3 eigene Schuld der Bauern sind, weil es unsinnig ist, von Konsumenten zu erwarten, dass sie freiwillig höhere Preise bezahlen, wenn man selber nicht in der Lage ist, auf eine angemessenen Entlohnung hinzudrängen.

Antworten: 1

28. Sept. 2005, 09:24 theres

Idealismus und Überidealismus

Hallo stb, am einfachsten ist, jeder fasst sich an seine Nase. Dass die unbefriedigenden Preise auch sehr viel mit uns zu tun haben, da gebe ich dir recht. Wir haben alle gelernt, viel zu arbeiten und zu produzieren, den Verkauf und das Maketing haben uns die anderen abgenommen und jetzt müssen wir schauen, wo wir bleiben. Das Ganze wieder zurückzudrehen- wird äussert schwierig. frdl. Gr. regi

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