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Haben wir Bauern eine Zukunft ?
01. Okt. 2005, 21:29 Neudecker
Haben wir Bauern eine Zukunft ?
Bauer, wohin geht dein Weg ? Als ich vor Kurzem mit einen Jungbauern ins Gespräch kam, wurde mir die schleichende Entmündigung unseres Berufsstandes, in erschreckender Weise bewußt. Mein Gesprächspartner sagte, falls in der Nähe seines Betriebes, Landwirtschaftsgrund zu kaufen wäre, Diesen dennoch nicht kaufen möchte, denn Pachten sei in jedem Falle billiger. Es blieb mir nun nichts anderes übrig, als klipp und klar zu sagen, dass nach meiner Ansicht besser wäre, wenn der Bauer, auch Besitzer, des von Ihm bewirtschafteten Grundes ist. “Sieh dich doch einmal um”, meinte ich,” Sehr viele dieser Bauern, befinden sich in einen unheilvollen Teufelskreis. Auf vielen Höfen wird Grund zugepachtet. Dann stellt sich heraus, dass der Stall zu klein, und das Kontingent, zuwenig ist. Der nächste Schritt ist meist Fremdkapital aufnehmen. Doch geliehenes Geld ist fast nie gratis ! Was ist die Folge : Wieder aufstocken und investieren - mehr arbeiten- mehr pachten. Als Nächstes kommen leider sehr oft: Gesundheitliche Schäden wegen ständiger Höchstbeanspruchung und womöglich, eine erhebliche Schuldenlast. Dann ist die Stunde des Nothelfers gekommen. Er wird den armen Teufel den Hof abkaufen und Ihm zugleich den Betrieb, zum pachten, anbieten! Die meisten von uns Bauern, haben schon derzeit wegen des künstlich geschaffenen Preisverfalles für Lw. Produkte und der ständig drohenden Förderungskürzungen, kaum eine Möglichkeit, Grund und Boden zu erwerben Oder, der Verkäufer ist gar nicht gewillt, einen Nachbarn die Liegenschaft abzutreten, da er ja einen so günstigen Pachtvertrag vom vermeintlichen Nothelfer bekommt. So wird der gute Mann, wenn es irgendwie möglich ist, weiterhin seinen ehemaligen Hof bewirtschaften. Aber bei der nächsten Pachtvertragserrichtung, kommt mit Sicherheit das böse Erwachen. Auch bei Grundbesitzern, die schon längere Zeit verpachtet haben, wird allmählich der Bezug zum zur Landwirtschaft schwinden. Bei eventuell auftretenden Verpachtungsproblemen, ist eine Wiederaufnahme der Betriebsführung kaum möglich.( fehlendes Fachwissen - keine Maschinen- kein Kontingent- usw. ) Also, auch in diesem Falle wird der Nothelfer wiederum erscheinen und den ehemaligen Bauern von seiner Last erlösen. Dann ist auch der Zeitpunkt für Diejenigen gekommen, die Lw.Grund, seit Jeher, als unvermehrbares wertvollstes Gut betrachten und mit dessen Besitz, die volle Herrschaft über Gedeih und Verderb einer ganzen Berufsgruppe, nach dem folgendem Grundsatz, skruppellos ausüben. “ Der Bauer soll Bearbeiter, aber nicht Eigentümer von Grund und Boden sein !” Ich hoffe aber, dass dieses Szenario nicht eintreffen wird, sonst werden unsere Kinder das gleiche Schicksal erleiden, von welchem unsere Vorfahren, vor 150 Jahren befreit wurden. Euer Neudecker
Antworten: 2
02. Okt. 2005, 07:06 theres
Haben wir Bauern eine Zukunft ?
Hallo Neudecker, dein Text macht ziemlich nachdenklich. Aber es ist sehr viel wahres dran. Ich denke, das Bauern eine Zukunft haben- bin aber überzeugt, dass sie anders sein wird, als wir es jahrelang vermittelt bekommen haben. Der Weg in die Leibeigenschaft des Mittelalters wird aus meiner Sicht auch wieder beschritten- in diese Falle nicht zu tappen und als Bauer leben zu können- das ist für mich und meine Familie eine echte Herausforderung. Herzl. Gr. regi
02. Okt. 2005, 07:50 donald
Haben wir Bauern eine Zukunft ?
Hallo! Kenne einen Bauern, der überhaupt keinen Eigengrund hat. Er pachtete alles Stall, und Feld, da er das Geld brauchte um sich einen Grundstock an Maschinen zu kaufen (alles Gebrauchte aber gute) Er macht das jetzt 5 Jahre. Es wird keiner sagen können, er hat weniger oder mehr Zukunft als Bauer. Solltest mal mit ihm reden, er leistet mehr Öffentlichkeitsarbeit in der Gesellschaft für die Anerkennung der bäuerlichen Arbeit als so mancher alteingesessener Großgrundbesitzer!!!!! Die Gefahr des Pachtens sehe ich nur darin, das jemand Grundstücke zu vernünftigen Preisen pachtet und damit arbeitet, und langzeitig damit plant und auch die Aufstockung des Betriebes und dessen wirtschaftlichkeit davon abhängt. Und dann z.b. eine Biogasanlage in dem Gebiet gebaut wird die wiederum alles zusammenpachtet, aber viel höhere Preise zahlt, und auch zahlen kann. Wem wird der Grundstücksbesitzer das Feld geben?? Habe selbst Flächen zugepachtet, von Leuten, die nicht mehr in der Lage sind diese zu bewirtschaften, sie aber auch nicht verkaufen wollen. Habe kein Problem damit, das es nicht mir gehöhrt, und brauche auch nicht vor der Biogasanlage Angst zu haben da die Flächen sehr steil sind ;-))) Euer Donald Wir Bauern haben Zukunft, wenn wir nur selber daran Glauben, wirtschaftlich und nicht maschinengrößenwahnsinnig denken. Aufhöhren den leuten etwas vorzujammern sondern der Gesellschaft sachlich und kompetent unsere Lage zu erklären.
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