- Startseite
- /
- Forum
- /
- Neubau Mutterkuhstall
Neubau Mutterkuhstall
22. Apr. 2015, 17:02 lehene
Neubau Mutterkuhstall
Hallo, wir sind gerade dabei einen neuen Bio Mutterkuhstall in Südtirol für 13 Mutterkühe zu planen (Baubeginn Frühjahr 2016). Der Stall wird als Kaltstall und hauptsächlich mit Holz gebaut. Geplant sind Liegeboxen, ein Mistschieber und Gülle. Aktuell haben wir noch Milchkühe. Da die Hofstelle sehr eingeengt ist, eignet sich der bestehende Stall für einen Umbau nicht. Wer hat Erfahrungen mit Mutterkühen und kann uns einige Tipps für die Planung geben? Im Anhang habe ich ein pdf mit 2 (ähnlichen) Grundrissen hochgeladen. Was haltet ihr davon? Welche Variante bevorzugt ihr? Über Tipps wären wir sehr dankbar. Vielen Dank!
Antworten: 10
22. Apr. 2015, 17:25 textad4091
Neubau Mutterkuhstall
Ich würde in dem Fall Variante 1 mit einer gscheidt definierten Futterachse klar bevorzugen und wenn des der Platz zulässt, auch die Abkalbe/Behandlungsbox so integrieren, also Fressplatz wie die andren und Box auf Seite der Liegeboxen. Seperater Zugang ist selbstverständlich. Wobei der Zugang über den Futtertisch schon besser ist als über den Laufgang der Kühe, wie auch schön öfters gesehen. Wo wird die Einstreu (Stroh nehm ich an) gelagert? Auch daran denken, wie ma dies dann möglichst rasch zu den Liegeboxen befördert.
22. Apr. 2015, 18:23 lehene
Neubau Mutterkuhstall
Danke für die Antwort. Über den Liegeboxen bauen wir eine Bühne, auf der wir dann das Stroh lagern und direkt abwerfen können.
22. Apr. 2015, 19:28 Yea
Neubau Mutterkuhstall
Hallo lehene Wenn möglich,Futterachse durchgehend gestalten, damit man auch durchfahren kann. Wie schon 2009 sagt, Abkalbebox mind. 5x5m. Kälberschlupf wenn möglich stirnseitig von den Liegeboxen, die jungen Kälber liegen gerne bei den Müttern. Braucht zwar etwas mehr Stallbreite, gibt aber mehr Arbeitskomfort und ruhigere Tiere. Mit 13 Tieren kann man darüber diskutieren, ob es noch eine seperate Box zum verladen braucht, oder ob man das durch die Abkalbebox bewerkstelligen kann. Auf Liegeboxen für die Kälber würde ich gänzlich verzichten. Mfg Yea
24. Apr. 2015, 12:42 179781
Neubau Mutterkuhstall
Bis jetzt sind schon ein ganzer Haufen Ratschläge eingelangt. Ein ganz wesentliches Thema wurde noch überhaupt nicht angeschnitten. Bei Direktvermarktung wird wohl an eine über das Jahr verteilte Abkalbung gedacht sein. Das ist zwar schlecht, aber wenn man laufend Tiere zum Schlachten braucht irgendwie notwendig. Also: Wie funktioniert die Trennung von trockenstehenden Kühen und solchen mit Kalb? Ich weiß schon, dass ich manchen zu viel \"herumgschaftle\" aber ich mache seit etwa 30 Jahren Mutterkuhhaltung und komme beim Zuchttierverkauf viel herum. Deshalb weiß ich was Neueinsteiger für Fehler machen und will den einen oder anderen vor teurem Lehrgeld bewahren. Gottfried @lehene: Richtung Meran geht es auch über Stallersattel oder Lienz. Nachdem ich solche Fahrten wenn möglich mit dem Motorrad mache, darf/soll es auch schon einmal in ein Seitental gehen.
24. Apr. 2015, 14:03 veti
Neubau Mutterkuhstall
@Lehene: Wenn du eh 3 Liegeboxen mehr einplanst, als es Kühe gibt, kannst du ev. auch eine Abtrennung nehmen (die gibt es auch mit Kälberschlupf) falls du mal mehr Kühe abtrennen möchtest. Das ist zwar nicht die eleganteste Variante, aber du bist für den "Notfall" gerüstet. Zu den Arbeitsabläufen wurde eh schon genug gesagt. Wichtig ist sicher, dass die tägliche Arbeit möglichst schnell und unkompliziert erledigt werden kann (@2009: Ja, eh die Zeit, die man mit Futtervorlage verbringt, kann man für Tierbeobachtung nutzen und zum Tierkontakt. Aber wenn man einfach nur mehr genervt ist, weil man 3 Futterachsen hat und zig Meter verrennt nur um die Viecher alle gefüttert zu kriegen, ist das der Mensch-Tier Beziehung auch nicht zuträglich). Ich würde auf jeden Fall die Haltung eines Deckstieres miteinplanen- der kann sich bei 13 Kühen sicher auszahlen. Vor allem, wenn du die Kühe weiterhin auf die Alm gibst, da sind sie 3.5 Monate nicht da- ergo sollten sie wahrscheinlich vorher trächtig sein- das würde ich nicht unterschätzen. Wenn du erst auf Bio umstellst, wird es auch sinnvoll sein, bevor der ganze Neubau los geht, mal mit jemandem dort Kontakt aufzunehmen (ich nehme an in Südtirol werden die auch Berater dafür haben). Gottfried hat schon recht damit, es ist sicher interessant, bei Mutterkuhbetrieben in England /Frankreich/Deutschland. Auch Austrialien soll ja sehr sehenswert sein. Ob das jetzt wirklich für diesen Stallbau so relevant ist... Ich würde an deiner Stelle Betriebe mit ähnlicher Situation (Größe, Vermarktungsform, Nebenerwerb) anschauen und in der eigenen Gegend anfangen.
24. Apr. 2015, 18:19 siw5
Neubau Mutterkuhstall
Hallo Lehene! Normalerweise bin ich hier in diesem forum nur als mitleser aktiv. Da deine betriebswirtschaftlichen entscheidungen sich komplett mit meinen überlegungen decken, wir die selbe Betriebsgröße und Ausgangslage haben und ich noch dazu auch aus dem schönen pustertal komme, schreibe ich dir hier meine Anregungen für dich. Grundsätzlich hat Gottfried recht, seine Ratschläge - ich lese hier bereits seit 6 Jahren mit - sind immer fachkich top und von praktischer Bedeutung. Wenn man mutterkuhhaltung zufriedenstellend betreiben will, so muss man der guten alten tiroler praxis von Landwirtschaft ciao sagen. Und genau das meint Gottfried auch mit Erfahrungen aus FRA, UK, oder beispielsweise auch kanada. Produktionskosten runter lautet die Devise &dass ist bereits mit dem typischen Tirolerbaustil für Wirtschaftsgebäude äußerst schwierig - umsowichtiger ist hier eine perfekte Planung. Deine Ansätze sind gut, trotzdem hier einige Gedanken von mir: Nutze kostengünstiges Futter, mit der Alm hast du hier eine Chance! Da die Kühe durch das Saugen der Kälber nur sehr unauffällig stieren, ist ein Deckstier empfehlenswert. Dieser hilft dir auch saisonal mit den abkalbungrn zu bleiben, was du ja auf grund der Almperiode sein solltest. Da du nicht direktvermarktest sollte das auch egal sein. Beachte, dass deine jetzigen (Fleckvieh?) Milchkühe nicht als geeignete Mutterkühe anzusehen sind da diese zuviel Milch geben und viek zu schwer sind. Grauvieh wäre hier eine alternative! Gibtbes bei euchnauch das Generhaltungsprogramm? (280€ pro Kuh pro Jahr!) Geringes gewicht (ideal für Almperiode), ausreichende Milchleistung und ausgezeichneter Mutterinstinkt. Die Rasse solltest du unbedingt vor dem Stallbau überlegen (Bsp. Aucstallungsmaße!) Wenn du rasse wechselst, beachte die Investitionskosten dafür! Eines noch am Schluss - du willst weniger Arbeitszeit investieren. So wie ich meine Südtirolernachbarn einschätze sind das sehr ordentliche Bauern mit sauberen Tieren. Willst du diesen Standard mit den Mutterkühen beibehalten kann es sein, dass du unter Umständen gleich viel Zeit aufwendest. Schließlich will man ja saubere Tiere haben und alles in Ordnung haben.. Was ich dir auch noch raten möchte ist dem neuen Beratungsring in Südtirol für Bergbauern beizutreten - BRING. Dort arbeiten Leute mit Hausverstand, die verstehen was! Abschließend noch meine Gründe mit den Milchkühen doch weiter zu kachen: Begeisterter Züchter, Stallumbau unterscheidet sich nur durch die Melktechnik, höherer Umsatz, geringere Abhängigkeit (neben der Milch gibt es auch noch die Möglichkeit Jungrinder &Zuchtvieh zu verkaufen), und die Freude an der Arbeit mit schönen Tieren :-) Achja, wenn du willst kann ich dir Adressen geben von Mutterkuhhaltern im Berggebiet, die meiner Meinung eine gute Arbeit und voe allem mit Konzept arbeiten. LG aus dem sonnigen Osttirol - wor brauchen dringend Regen!!
24. Apr. 2015, 18:54 lehene
Neubau Mutterkuhstall
Hallo siw5, danke für deine Rückmeldung. Die Überlegung einen Deckstier in der Herde zu halten, haben wir auch bereits im Hinterkopf. Vielleicht finden wir einen Betrieb, mit dem wir den Stier teilen können. Aktuell haben wir Swiss Braunvieh, d.h. wir müssen den gesamten Kuhbestand austauschen. In die engere Auswahl genommen haben wir die Rassen Original Braunvieh und Grauvieh. Für die diese beiden gefährdeten Rassen gibt es pro GVE eine Generhalrungsprämie von 200 Euro, wobei beim Grauvieh aktuell die Prämie nur ausbezahlt wird, wenn der Verband die Milchleistungskobtrollen macht (ist bei der Mutterkuhhaltung leider nicht machbar). Bei den Original Braunen ist diese eigenartigerweise nicht vorgesehen. Zu Beginn der Umstellung kann es schon sein, dass wir auch einige Fleckviehe einstallen, da es schwierig werden kann genügend Graue oder Original Braune auf einmal zu erhalten. Da müssen wir erst schauen. Bauen möchten wir nicht ganz im Tiroler Stil. Der Stall soll ein Kaltstall mit möglichst viel Holz und so wenig Leimbindern wie möglich werden. Ein bisschien idealistisch ist man natürlich schon und möchte schöne, gepflegte Tiere haben, aber allzu sehr übertreiben darf mans natürlich nicht. :-) Wenn du mir einige Kontakte zu einigen gut wirtschaftenden Mutterkuhbetriebrn in Osttirol vermitteln könntest, wär ich sehr dankbar. Bei uns in Südtirol gibt es verhältnismäßig noch sehr wenige Mutterkuhbetriebe. Ich schreibe dir eine Mail, damit wir Kontakt aufnehmen können. Viele Grüße ins Nachbarland Lehene
25. Apr. 2015, 07:50 179781
Neubau Mutterkuhstall
Das nimmt ja schon immer konkretere Formen an. Und ganz unüblich für dieses Forum - viele nützlichen Hinweise und keine Sudereien. Wirklich wichtige Hinweise haben veti und siw5 geschrieben. Ein paar Tipps noch: Den Auslauf kannst du relativ leicht sauber halten, wenn du etwa 2 - 3 % Gefälle einplanst und im stärksten begangenen Fleck Schwerlastspalten auf die Grube machst. Unbedingt rutschfeste Oberfläche einbauen. Wegen der Liegeboxenlänge und den davor liegenden Kälbern unbedingt ein paar Praxisbetriebe anschauen, die das zufriedenstellend gelöst haben. Wenn der Liegebereich für die Kälber nicht funktioniert ist der ganze Stall nichts wert für Mutterkühe. Welches Konzept hast du um die Trockensteller von den Kühen mit Kalb zu trennen. Wenn das nicht 100 % funktioniert, brauchst du gar nicht umzustellen, weil das überall in den Graben geht. Ein Zuchtstier bei der Herde ist eigentlich ein Muss. Nur ganz wenige Mutterkuhhalter schaffen mit KB eine vernünftige Zwischenkalbezeit. Und generell richtiger Stallbau ist wichtig, aber nur ein Teil eines funktionierenden Konzeptes zur Umstellung. Du musst vieles, was du in der Milchviehhaltung gemacht hast aus deinem Kopf löschen und lernen in der neuen Wirtschaftsform das richtige zu machen. Viel Erfolg dabei! Gottfried
25. Apr. 2015, 09:48 lehene
Neubau Mutterkuhstall
Hallo, ich bin mit dem Diskussionsverlauf und erhaltenen Tipps auch sehr zufrieden. Noch eine Frage zur Separierung von den Trockenstehern: warum ist die Separierung so wichtig? Wegen der Fütterung (seperate Fütterung wär auch durch das Selbstfanggitter machbar) oder wegen der Gefahr, dass man das eigene Kalb nicht absetzen kann oder fremde Kälber an der Kuh weitertrinken, sodass eine Trockenstellung nicht geling? Eine weitere Frage habe ich zur Boxenaufstallung. Wir schwanken zw. Hochboxen mit Gummimatten und Tiefstreuboxen mit Stroh. Womit habt ihr bessere Erfahrung? Der Stall wird als Kaltstall gebaut. Sind die Matten in einem Kaltstall zu kalt?
25. Apr. 2015, 12:42 veti
Neubau Mutterkuhstall
Hallo Lehene, 2009 hat recht mit seinem Vorschlag, dass das Ausmisten bei seinem Vorschlag einfacher ist. Ich habe meinen Faible für eine Futterachse ja schon geäußert. Am Betrieb der Eltern gibt es bei den Mutterkühen auch keine optimale Sapierungsmöglichkeit- Abkalbungen größtenteils im Sommer (ja, die Vorteile von Stallumbauten) und man muss die dann extra füttern, weil nicht auf der Futterachse- und das führt dann dazu, dass man die Kühe eben nicht separiert, wenn nicht unbedingt "notwendig". Und leider merkt man erst im Nachhinein, dass es notwendig gewesen wäre... Egal wie, du brauchst in der Abkalbebox eine Möglichkeit, die Kuh leicht zu fixieren. Lagert das Stroh bei der Variante mit Kälber links so, dass die bei den Kälbern ohne allzu viel Aufwand eingestreut werden kann? Bezüglich getrennte Haltung von Trockenstehern und Laktierenden kann ich dir nur sagen, dass wir die gemeinsam halten und es eigentlich kein Problem ist- Futter für alle gleich, Kühe die es brauchen, bekommen ein bissl Kraftfutter im Fressgitter. Werden trotzdem alle Kälber über ein Fleischprogramm vermarktet, wenn du mit einer Generhaltungsrasse arbeitest. Für die Förderung muss du ja in der Reinzucht bleiben, da würde ich vorher mit Züchtern der Rassen reden, wie die das machen in Punkto Vermarktung (nciht falsch verstehen, ich bin ein großer Fan der Generhaltung, aber es muss auch zum Betriebskonzept passen). Zumindest bei uns in Österreich ist es so, dass der Inzuchtgrad nicht zu hoch sein darf, als Voraussetzung für die Bezahlung der Förderung- das kann unter Umständen eine Krux mit dem Deckstier sein. Aber keine Ahnung, wie das bei Euch in Südtirol ist. Bei Hochboxen mit Gummimatten vs. Tiefboxen und Stroh würd ich vorab mal beim Bioverband anfragen (oder die Bioverordnung lesen). Ich war in den Betrieben wo ich mitgearbeitet habe und die Hochboxen mit Gummimatten hatten, nur bedingt davon begeistert- die waren allerdings schon in die Jahre gekommen. Es ist eben einfach nicht das selbe wie eine eingestreute Liegefläche.
ähnliche Themen
- 0
- 0
Steyr T180
Hallo! Könnte mir jemand Bilder vom Bremsgestänge des Steyr T180 Bj: 1949 einstellen. Bei mir war eine Druckluftanlage verbaut. Ich vermute es fehlen Teile und ich finde auch im Buch nicht die richtig…
urbr gefragt am 23. Apr. 2015, 16:17
- 0
Motor
Halllo! Weis von euch jemand ob der A3.153 Motor von Steyr 958 in den Geotrac 65 hinein past??? MFG
thomasbauer gefragt am 23. Apr. 2015, 15:52
- 0
Apfel in die Badewanne? Wegwerfgesellschaft?
Na Schau! Eine Frau in Amerika hat alle Apple Geräte ihres Freundes, in die Badewanne gelegt weil er fremd ging! Sowas, man soll doch keine Apple(Äpfel) wegwerfen! Lg Lammperl )°°
Lammperl gefragt am 23. Apr. 2015, 12:25
- 3
Bereifung Güllefass
Hallo! Da in nächster Zeit der Kauf eines größeren Fasses bevorsteht, suche ich gerade Informationen zur Bereifung. Welche Dimension und welchen Typ habt ihr am ca. 14000l Fass für reinen Grünlandeins…
cowkeeper gefragt am 23. Apr. 2015, 10:56
ähnliche Links