Beitag "Welser Abferkelbucht"

09. Apr. 2012, 22:53 Berkner

Beitag "Welser Abferkelbucht"

Mal wieder etwas zu Anregen einer Diskussion, wo ihr mit hoffentlich Rechenfehler nachweisen könnt! Die Autoren DI Paul PÖTZ und Dr. Elisabeth QUENDLER (Institut für Landtechnik, BOKU Wien) sowie Dr. Werner HAGMÜLLER (LFZ Raumberg-Gumpenstein, Außenstelle Wels) schreiben in dieser Ausgabe : "…… Pro Sau und Jahr ergeben sich somit 3,8 Arbeitskraftstunden (AKh) bei 2,1 Würfen. ….. ….. Beim Vergleich mit anderen Systemen muss ebenfalls beachtet werden, dass bei dieser Erhebung die Sauen und Ferkel nach drei Wochen in ein Gruppensäugesystem umgestallt wurden. Die Schweine befanden sich somit 21 Tage in der Welser Abferkelbucht." Rechne ich richtig?: 365 bzw, dieses Jahr sogar 366 Tage im Jahr dividiert durch 2.1 Würfe pro Sau und Jahr ergibt eine Zwischenwurfzeit von fast 174 Tagen. Gegenrechnung: 2.1 x 174 = 365.4. Das stimmt? 21 Tage davon sind die Sauen im Abferkelstall, die Tragezeit beträgt 115 Tage. Das sind zusammen 136 Tage. Richtig? Dazwischen versucht jeder, die Sau so schnell wie möglich wieder zu besamen und tragend zu bringen- oder? Dazwischen liegt nach den vorhergehenden Berechnungen eine Zeit von 174-136 = 38 Tage. Gegenprobe: 136 + 38 = 174. Richtig? Was machen österreichische Wissenschaftler der Forschung für Biobetriebe, damit die Sauen dazu so eine lange Zeit benötigen?? Konkret bedeutet das, dass in dieser Bioproduktion j e d e Sau statistisch mindestens einmal umrauscht. Und wird eine Sau mal aus Versehen sofort tragen, wird dafür statistisch eine andere Sau automatisch zweimal umrauschen. So könnte man die Zahlenreihe beliebig fortsetzen. Schon mal nachgedacht, da andere Spezialisten mit zu Rate zu ziehen, welche für diese Betriebe die Begräbnisszenarien gleich mit erarbeiten? Tu felix Austria!! Ich denke, dass ich mit meiner Empfehlung an bei einem kürzlichen Beitrag für das Aufhören des Betriebs, der von 32 auf 46 Produktivsauen erweitern möchte, gar nicht so falsch liege. Österreichs Bonität ist ja international schon herabgestuft worden - oder? Auch ihr werdet in der Agrarindustrie landen, wo wir schon lange sind. Ob ihr wollt oder doch! Traurig, aber Realität: Stichtag für das beschleunigte Sterben ist der 31.12.2012 zum 1.1.2013 Um O.oo h kommt der Sensenmann. Traurig, aber schon seit 30 Jahren Realist Fritz www.fritzberkner.de Noch exakt 4 tage und 1 h zur Rente - smile! 1976 habe ich angefangen, Beratungen für Schweinestallhaltung zu machen. Damals gab es nur in der BRD (ohne DDR) mehr als 1.3 Mio Schweinehalter. Heute, nach 36 Jahren, werden Betriebe unter 20 Sauen und 50 Mastschweine gar nicht mehr statistisch erfasst und es gibt wohl noch so um die 50.000 Betriebe!! Wie vilele davon am Stichtag sterben, ahnt man nur. Wir haben übrigens 81,9 Mio Einwohner Das würde mich doch mal Interessieren, ob ich da falsch gerechnet habe.

Antworten: 3

10. Apr. 2012, 05:39 ANDERSgesehn

Beitag "Welser Abferkelbucht"

fritz, (der stallbauspezialist) hast du, dass schon gehört, das bio-schweinezucht betriebe liebend gern mit (weit über) 6 wochen säugezeit absetzen. ... es wird ja hoffentlich einen unterschied zw. konv. und bio geben..... durchgerechnet hab ich´s nicht und glaub mir mir ist das total egal, genauso die 30 ferkel/sau/jahr-marke.

10. Apr. 2012, 07:26 sturmi

Beitag "Welser Abferkelbucht"

An und für sich ist´s ja pure Provokation wenn in einem der stärksten Schweineproduktionsgebiete Österreichs die "Bioschweine-Insulaner" ihren Versuch als "Welser Abferkelbucht" benennen! MfG Sturmi

12. Apr. 2012, 13:23 Werner_Hagmueller

Beitag "Welser Abferkelbucht"

Sehr geehrter Herr Berkner, die Antwort auf Ihre Frage wurde zwar bereits gegeben, ich möchte trotzdem die Gelegenheit nutzen, noch etwas ausführlicher in die Diskussion einzusteigen. Tatsächlich beträgt die Mindestsäugezeit in biologisch geführten Betrieben 40 Tage, wobei auch eine verlängerte Säugezeit von 7 Wochen ohne Beeinträchtigung des 3-Wochenrhythmus möglich ist. Abgesäugte Sauen sind weniger ein Problem einer verlängerten Säugezeit, als viel mehr eines mangelhaften Fütterungsregimes. Da die Milchleistungskurve ab der 3. - 4- Säugewoche physiologischerweise wieder nach unten verläuft, ist ein Ausfüttern der Sauen auch bis zur 7. Säugewoche problemlos möglich. Eigene Untersuchungen am Standort Wels haben diesbezüglich interessante Erkenntnisse gebracht. Eine Studie aus Norddeutschland hat herausgefunden, dass der Substanzverlust bei 9 wöchiger Säugezeit gegen 0 geht. Zu den Umrauschern: wir haben im langjährigen Schnitt unter 10 % Umrauscher und liegen damit in einem guten Bereich. Für weitere fachliche Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Dr. Werner Hagmüller

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