Auch in unseren Landen.......

Antworten: 3
  15-01-2009 08:45  helmar
Auch in unseren Landen.......
Wie den Medien zu entnehmen ist, ist wieder einmal ein Fall aufgeflogen wo eine geistig behinderte, inzwischen über 50 Jahre alte Frau auf einem Bauernhof, sagen wir es mal milde ausgedrückt, "ausgenützt" wurde. Wenn man die Erzählungen sehr alter Menschen hört, ist das "früher" halt üblich gewesen solche Leute auf Bauernhöfen, ich sag es jetzt weniger höflich, zu halten.........man sammelt mit einem Mordsmediengetöse für Licht ins Dunkel, man versucht medizinisch fast alles um schwerstbehindert Geborene am Leben zu erhalten, aber wenn ein Mensch irgendwo mal "untergebracht" wurde, scheint er für fürsorge und Co. oft aus den Augen und Sinn. Auch diesmal soll eine anonyme Anzeige die Sache ins Rollen gebracht worden sein.........hat da am "Sonntag, nach der Kirchen", niemand drüber geredet?
Mfg, helmar

  15-01-2009 09:45  donauprinz
Auch in unseren Landen.......
Hallo Helmar,


Auch in meinem Umfeld gab es ähnliche Fälle.
ich glaub auch dass es sinnvoll war Menschen mit Behinderung diese Möglichkeit zu geben -mit sozialen Kontakten, Beschäftigung, Wohngelegenheit ihr Leben zu leben. In jenen Fälle die mir in meiner Umgebung bekannt sind, hatte man den Eindruck, dass diese Menschen durchaus zufrieden und glücklich mit dem gebotenen Lebensumfeld waren. Auch war früher vieles anders - ich kenn das auch von alten Menschen, welche nicht behindert sind. für die gab/und gibt es nichts schöneres als zu arbeiten. die sind mit wenig zufrieden. auch komfort spielt in deren leben keine primäre rolle. das ist eine ganz eigene welt für die einzelnen.

Ich bin daher überzeugt, dass es nichts schlechtes war, diesen Menschen mit Behinderung ein solches Umfeld zu geben. Heutzutage erfordert es eben kostspieliger Anstalten und Heime - ob die Menschen dort glücklicher sind - da bin ich mir gar nicht sooo sicher.

Eins ist aber auch absolut klar, falls wie im mutmaßlichen Fall in der Stmk Ausbeutung, Zwang, knapp bemessene Essensrationen, Diebstahl im Spiel waren, so ist das mit aller Härte zu bestrafen. Es müssen aber zuvor unbedingt alle Fakten (zB. Beeinflussung von Dritten !!!!) restlos aufgeklärt werden.

mfg

dp





  15-01-2009 11:32  halodrio
Auch in unseren Landen.......
Nur wird dieser Fall jetzt von den Medien in der Luft zerissen. Da kan man nicht mehr von Objektive Beurteilung reden. Es haben ja alle Jahrelang weggeschaut und auf einmal weiß jeder alles besser.
Wir hatten auch eine Großtante die sagen wir mal nicht alle Tassen im Schrank hatte es war für meine Eltern auch nicht immer einfach mit den Behörden. Aber eines ist sicher das sie es bei uns um VIELES besser gehabt hat als in einem Anonymen Heim. Für uns Kindern war es eine gute Lehre für Leben. Drotz das sie nicht die gescheideste war hat sie eine Begabung für uns Kindern die ich nicht beschreiben kann.
Natürlich hat sie auch so gut es ging auf dem Hof mitgearbeitet und es hat immer den Anschein gehabt das es ihr gefallen hat.
Lg

  15-01-2009 12:10  Hausruckviertler
Auch in unseren Landen.......
Um in solchen Fällen ein richtiges Urteil fällen zu können muß man die Verhältnisse wirklich kennen. Die Medien stürzen sich ja mit Begeisterung auf solche Fälle um den Angehörigen von solchen Behinderten eins ans Zeug flicken zu können.
Ich kennen einen solchen Fall aus nächster Nähe. Da wurde vor einigen jahren von den Medien "entdeckt", dass ein Behinderter in einer Selchkammer untergebracht war. Die Wahrheit war, dass es in diesem alten Bauernhaus keine Heizung gab und der Raum in dem dieser Behinderte untergebracht war, wenn sich zufällig einmal niemand sonst in diesem Haus aufgehalten hat, der einzige Raum im Haus war in dem einigermaßen erträgliche Temperaturen herrschten, weil durch diesen Raum ein Kamin führte an dem auch die Selchkammer angeschlossen war.
Natürlich gehört ein solcher "Fall" aufgeklärt. Aber von jemand der in Sachen Behindertenbetreuung wirklich sachkundig ist und unter Ausschluss der Medien.
Wir haben selbst eine schwerst behinderte Tochter im Alter von 34 jahren. Mittlerweile ist sie seit 1 1/2 Jahren in einem Behindertenwohnheim. Wir kennen die Problematik aus erster Hand. Unsere Tochter war zu Hause und ist es imer noch, wenn sie an jedem 2. Wochenend zu Hause ist, in einem Gitterbett untergebracht, das die Funktion eines Käfiges hat. Würde da jemand von den Medien nachschauen, wäre das für die Zeitungen ein gefundenes Fressen. Nur muß man sich da in die Situation hineinversetzen, dass wenn wir das nicht gemacht hätten, unsere Tochter nie im Bett gebleiben ist und selbst im stockdunklem aufgestanden, die Stiege hintergegangen und sich dann in der Stube auf den Boden gelegt hat, wo sie dann irgendwann vor Müdigkeit eingeschlafen ist. Das Zimmer absperren hätte auch nichts gebracht, weil sie dann in ihrem Zimer, wo es kälter war als in der Stube, auf dem Boden gelegen wäre. Meiner Frau kann man aber beim besten Willen nicht vorwerfen, dass sie die Sorgfaltspflicht verletzt hätte. Würden alle Behindertenbetreuer so liebevoll umgehen gäbe es in den verschiedenen Einrichtungen keine Probleme.
Wenn in dieser Situation ein Unfall passiert wäre, was glaubt ihr was da die Medien mit uns gemacht hätten? Wir haben ca 10 Jahre auf einen Platz in einem Wohnheim gewartet.
Als unser Landeshauptmann vor 10 jahren die Tagesheimstätte in Vöcklamarkt eröffnet hat, haben wir in bedrängt den Behindertenwohnbau voranzutreiben. Worauf er uns kundgetan hat, "Ja für den Bau eines solchen Gebäudes hätten wir schon das Geld, das wäre kein Problem, aber für die Erhaltung haben wir kein Geld". Es hat dann noch 6 jahre gedauert bis mit dem Bau begonnen wurde. Was wir vor allem dem Bürgermeister von V.-markt zu verdanken haben, sonst würden wir jetzt noch warten.
Es ist schon richtig, dass die Behinderten erst seit ca 3 Jahrzehten in die Öffentlichkeit kommen, weil sich früher viele ihrer geschämt haben und dass zum Teil nicht zimperlich mit ihnen umgegangen wurde. Aber jetzt jetz alle, die einen Behinderten noch zu Hause haben und vielleicht nicht die Möglichkeit haben sie wirklich ordentlich unterzubringen, als Unmenschen hinzustellen, ist nicht in Ordnung.
Was Licht ins Dunkel betrifft, so werden damit meist nur Projekte gesponsert, die man medienwirksam vermarkten und in der Ödffentlichkeit präsentieren kann. Ich muß leider Schluß machen,weil ich einen termin hab, hätte aber noch einiges zu sagen.




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