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Der Kommentar bringt es auf den Punkt
02. Juni 2008, 20:59 beni11
Der Kommentar bringt es auf den Punkt
Im Andenken an den Kuh-Mechaniker folgendes: Abschied vom Hof 02.06.2008 | 18:10 | JOSEF URSCHITZ (Die Presse) Die Landwirtschaft wird neue Betriebsstrukturen finden – oder scheitern. Unter all dem emotionalen Begleitgetöse zum partiellen Milchlieferboykott in einigen Ländern hat es eine erfrischend sachliche Stimme gegeben: Klaus-Peter Gushorst von der Unternehmensberatung Booz & Company in München hat die Lage von außen nüchtern analysiert – und den Milchbauern und Molkereien relativ klar die Leviten gelesen: Auch die Landwirtschaft müsse sich „an den harten Fakten der Industrie“ orientieren und konsolidieren. Wenn sie das nicht tue, sei die Milchwirtschaft (die sich, ganz nebenbei, in einem desolaten betriebswirtschaftlichen Zustand befinde) in Gefahr, von außen einfach überrollt zu werden. Das hier Gesagte gilt in weiten Teilen natürlich auch für Österreich. Es ist ganz einfach: Zu viele zu kleine und zu unwirtschaftlich produzierende Betriebe stehen auf Produzentenseite einem starken, homogenen Handelsblock gegenüber. Das kann nichts werden. In diesem Kontext ist es natürlich lieb, wenn die heimische IG-Milch als Lösung verlangt, den Milchpreis „von unten“ zu kalkulieren, also die in der derzeitigen Struktur vorgegebenen (zu hohen) Produktionskosten als Basis für die weitere Kalkulation zu nehmen. Aber, liebe Leute: So spielt‘s in der heutigen Wirtschaft nicht. Fragen Sie den Autozulieferer ihres Vertrauens. Man kann jetzt natürlich den gleichen Fehler wie beim Greißlersterben machen, den Kopf in den Sand stecken, bei Sonntagsreden das Hohelied vom braven Bauern und seiner Scholle singen – und warten, bis der letzte unter dem Druck des Marktes aufgegeben hat. Oder man kann die Zukunft aktiv angehen. Das heißt, dass sich Interessenverbände und Politik nicht gegenseitig in den Sack lügen, während draußen ein ganzer Wirtschaftszweig den Bach hinuntergeht. Sondern ein gemeinsames Konzept erarbeiten, wie man zu einer überlebensfähigen Betriebsstruktur kommt. Das ist natürlich bitter, weil es den Abschied von vielen liebevoll gehegten Dogmen (beispielsweise, dass zu kleine Höfe unter allen Umständen in der derzeitigen Form mittels Subventionen weiter geschleppt werden müssen) bedeutet. Das erfordert auch viel Fantasie bei der Schaffung konkurrenzfähiger Betriebsstrukturen (die nicht unbedingt dem Dogma 1 Hof = 1 Betrieb folgen müssen). Und das wird natürlich eine schöne (aber gut angelegte) Stange Geld für Umstrukturierungshilfen kosten. Was man nicht kann, ist so weitermachen: Die Erde hat sich weitergedreht und keine Branche kann die alten Methoden einfach fortschreiben, ohne den Untergang zu riskieren. Anders gesagt: Wie immer dieser Milchboykott ausgeht, in der derzeitigen Struktur sitzen die Abnehmer auf dem eindeutig längern Ast. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.06.2008)
Antworten: 1
02. Juni 2008, 21:25 helmar
Der Kommentar bringt es auf den Punkt
Mit der zeit werdens schon noch draufkommen.....ich find es als eine Frechheit wenn jemand einem Betrieb welcher gerade mal den ÖDurchschnitt liefert, verspricht dass er in Zukunft (Milch) bauer bleiben kann wenn er jetzt nur recht brav Milch streikt.........für einen Vollerwerb braucht es nun mal eine gewisse Größe und Strukturen. Allerdings wird gern und oft verschwiegen dass die meisten Milchbauern in Österreich nicht nur Milchbauern sind, sie sind auch Waldbauern, Urlaub am Bauernhofbauern, Bauern mit einem anderen Beruf uvm.......es habe sich ja schon einige IG Führer filmen lassen. Jene welche ich in den Berichten gesehen habe lagen z.T. recht gründlich über den Ö Durschnitt am Kuhbestand. Soll mir recht sein, bin nicht neidig, aber wenn sie vom "kleinen Milchbauern" dann reden kommt mir so vor wie wenn sie diesen vor allem zum Protestieren brauchen... Mfg, helmar
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