Aquapol

06. Jan. 2007, 20:01 lepfe

Aquapol

Wer hat Erfahrungen mit Aquapol-Mauertrockenlegung Erfahrung gemacht?

Antworten: 2

07. Jan. 2007, 09:12 schmidbauer

Aquapol

Hallo! Wir haben vor zwei Jahren in unserem Bauernhaus ein Aquapolgerät instalieren lassen,doch der Erfolg von der trockenen Mauer ist nicht ganz eigetreten, so daß wir zusätzlich eine isolierung im innen Bereich angebracht haben.(dünne Ytongmauer im Erdgeschoß) freundliche Grüße

11. Apr. 2007, 11:05 Trockenleger

Diese "Gesetze" gelten für alle elektisch betriebenen Geräte

Unter dem Begriff „Elektro-Osmose“ werden Verfahren zusammengefasst, mit deren Hilfe der Feuchtetransport durch Einwirkung elektrischer Felder behindert oder unterbunden werden soll. Es ist eine der sonderbarsten Erfindungen und in der letzten Zeit tauchen wieder vermehrt Anbieter mit sehr „umweltfreundlichen und schonenden" Sanierungsmethoden auf. Dabei handelt es sich um eine Verfahrensvariante, die immer wieder in mehr oder weniger modifizierter Weise auftaucht, nämlich um die „Trockenlegungsart“ mittels „Elektro-Osmose“ oder anderer elektrophysikalischer Methoden. Dabei soll mittels elektrischer Energie das Wasser in das Erdreich zurückgedrängt werden. Um diese Verfahren nicht weiter aufzuwerten, sollte vorab gesagt werden, dass diese in der Praxis nicht funktionieren. Es ist trotzdem erstaunlich wie viel „Fachleute“ auf diesen Hokuspokus immer wieder hereinfallen. Das Verfahren ist nur deshalb so ausführlich beschrieben, damit auch der fachlich in der Elektrophysik nicht so gut ausgebildete Hausbesitzer versteht, um was es geht, und selbst entscheiden kann, auf was er sich einlässt. Warum sind diese Verfahren immer noch so stark vertreten? Obwohl viele Parameter entschlüsselt sind, die „Saugfähigkeit“ der meisten Baustoffe ist gut erforscht. Diese ergibt sich aus den Parametern: • Anzahl und Verzweigung der Kapillaren • Durchmesser, nach Größe und Häufigkeit eingeteilt • Oberflächenbenetzung dieser Kapillaren Durch Versuche an den Hochschulen in Delft, (NL) sowie an der E.T.H. in Lausanne und Zürich (CH) wurde genau ermittelt, in welcher Zeit, wie viel Liter Wasser „aufgesaugt“ werden, und außerdem, wie hoch dann diese Feuchtigkeit „aufsteigen“ kann. Wird nun diese Saugfähigkeit ermittelt, ergibt sich aus den vorgenannten Fakten rein rechnerisch eine Saugspannung von 60 plus/minus 30 Volt. Jetzt kann man sich im Einzelfall darüber streiten, ob nun 30 oder besser 90 Volt richtig sind. Jedoch auch einem Laien wird klar, dass eine größere Kraft aufgewendet werden muss, als die der Saugfähigkeit. Eine andere Untersuchung von Scherpke und Schneider an der Universität Wien kommt zum Ergebnis, dass die Saughöhe auch bei Anlegen von hohen Feldstärken nur einige Zentimeter beträgt. Es ist somit absoluter Nonsens, mit irgendeinem elektrophysikalischen Verfahren, mit Spannungen z.B. von 5-10 Volt, einen signifikanten Effekt erreichen zu wollen. So gibt es noch andere bekannte Größen, die eine funktionieren verhindern z. B. das Zetapotential. Es ist dies der Effekt, der dadurch entsteht, dass eine Ladungstrennung an den Kapillaroberflächen stattfindet, sobald Flüssigkeit in einer Kapillare transportiert wird. Dabei sind die Effekte des Saugens bei Ziegel und Kalkmörtel unterschiedlich zu bewerten, weil diese in einem umgekehrten Verhältnis zueinander stehen. Eine weitere Problematik ergibt sich aus dem bekannten Effekt, dass Wasser bei Anlegen von Spannungen von über 1,3 Volt zersetzt wird. Dabei kommt es zu einer Aufspaltung: an der Anode entsteht nasszierender Sauerstoff (sehr aggressiv), deswegen kommt es auch sofort zu einer Korrosion der Elektroden und an der Kathode wird Wasserstoff ( ab 4% = Knallgas) erzeugt. Nun gibt es einige Sicherheitsbestimmungen, die auch am Bau einzuhalten sind, weil bei der Zersetzung von Wasser auch Wasserstoff entsteht. Dieses Gas ist leichter als Luft. Es müsste dafür gesorgt werden, dass diese Räume ausreichend be - und entlüftet werden. Diese Anlagen unterliegen auch den Bestimmungen der VDE-Vorschriften. All das sind klassische, physikalische Werte. Die Ergebnisse sind verbindlich und nachvollziehbar. Von anerkannten Fachleuten durchgeführte Kontrolltests bestätigen diese Ergebnisse eindeutig. Viele Hausbesitzer haben jedoch Angst, dass bei einer Trockenlegung ihr Haus „Schaden“ erleidet. Deswegen haben es manche Firmen leicht, ihre „mauerwerksschonenden“, jedoch auch fragwürdigen Verfahren anzubieten. Der ganze Bereich elektrokinetischer Verfahren bedarf noch grundlegender Untersuchungen, um die Wirksamkeit zu belegen. Bis diese vorliegen, sollten man mit deren Anwendung zurückhaltend sein. Es fällt auf, dass insbesondere die Anbieter von elektrophysikalischen Verfahren mit fragwürdigen Argumenten sehr aggressiv im Wettbewerb auftreten. Diese sind sehr geschickt darin, die jeweils anderen Verfahren schlecht zu machen. Man brauche sich nur die Prospekte und Homepages dieser Anbieter anzusehen, die die so genannte schonende Mauerwerkstrockenlegung verkaufen. Fast alle Anbieter haben Hinweise darauf, dass die jeweils andere „Seite“ viele Fehler und Mängel hat und zu Schäden führt. Sie scheuen sich nicht Vergleiche anzustellen, zum Teil werden Bilder gezeigt (z. B. Ziegelsteine die aus einem Sockel ausgebrochen sind etc.), die sehr spektakulär aussehen. Jedoch fehlt es immer an Fachargumenten. Die „Saugfähigkeit“ muss überwunden werden! So ist von keinem der Anbieter die sich mit irgendwelchen „Zauberkästchen“ auf dem Markt tummeln, die Frage beantwortet: nämlich welche Vorgänge und Phänomene oder welche Naturgesetze für die beschriebene Funktion verantwortlich sind. Es ist falsch, eine wissenschaftliche Versuchsanordnung von Reuss (einem anerkannten Physiker der vor 200 Jahren experimentierte) für einen Beweis der Funktionsfähigkeit dafür herzunehmen. Dieser hat Wasser, im Labor in einem Glasrohr durch Anlegen einer bestimmten Spannung und Elektroden, von a (Anode) nach b (Kathode) transportiert. Es ist zwar richtig, dass dieses Experiment funktioniert. Es ist jedoch falsch, daraus abzuleiten, dass bei einem anderen Material als dem im Experiment erwähnten, oder bei unterschiedlichen Baustoffen (zum Teil auch versalzen) und mit unterschiedlich elektrischer Leitfähigkeit, dieses Experiment in die Praxis der Mauertrockenlegung zu übertragen ist. Neue Forschungsergebnisse liegen vor. Eine Zusammenfassung ist in der Buchreihe „*Werkstoffwissenschaften und Bauwerkinstandsetzen, Band V, erschienen im Aedifikatio Verlag. Insbesondere die Forschungsergebnisse der Professoren Scherpke und Schneider, beide TU Wien, sollten endlich den unsachlichen Behauptungen ein Ende bereiten. Diese Arbeiten schließen nahtlos an die Versuche und die Ergebnisse der ETH. in Zürich und der Hochschule in Delft an. Es gibt keinen Anbieter, der wissenschaftlich beschreibt, wie sein System funktioniert. Papier ist sehr geduldig! Was diese Vertreiber besonders gut können, ist immer darauf zu verweisen, dass viele Objekte, meist wird von Tausenden gesprochen „erfolgreich“ saniert wurden. Kein Mensch macht sich die Mühe zu prüfen, ob all diese Angaben auch stimmen. Fachleute werden oft zitiert, die zwar nie behauptet haben, dass elektrophysikalische Verfahren funktionieren, jedoch, dass die CM- Methode, nämlich das Überprüfen von Feuchte in einem Baustoff ein anerkanntes System ist. Damit soll suggeriert werden, „wir“ scheuen uns nicht auch anerkannte Fachleute mit einzubeziehen. Feuchtemessungen sind zwar wichtig, jedoch sollte auch „richtig“ bewertet werden. Auch einem Laien ist klar, dass zu unterschiedlichen Zeiten eine unterschiedliche Feuchte gemessen werden kann. Sowohl die Jahreszeit wie auch die Luftfeuchte sind, neben vielen anderen Faktoren entscheidend. Eine Feuchteangabe sagt jedoch nichts über die Ursache aus. Handelt es sich dabei um Kondenswasser oder kapillare Saugfähigkeit? Außerdem fehlen meist Angaben über den Istzustand ( in der Regel wird keine vernünftige und aussagekräftige Bauzustandsanalyse erstellt) bevor eine Instandsetzung durchgeführt wurde. Womit sollte also verglichen werden? Praxisbeispiel: Im Jahre 2004 wurde in Landshut (also ein Jahr vor der 800 Jahresfeier) eine dieser Firmen, die sich mit „Trockenlegungsmaßnahmen“ beschäftigt erlaubt, an mehreren Objekten so eine Anlage einzubauen. Es wurde auch in der Presse darüber berichtet. Darauf hin haben sich einige Wettbewerber beschwert und einen Sachverständigen eingeschaltet. Der Gipfel der Unverfrorenheit ist jedoch, dass bei dieser Auseinandersetzung zwischen einem Sachverständigen (der mich dazu gezogen hatte) und der Städtischen Behörde sowie dem Geschäftsführer des deutschen Holz- und Bautenschutzes von einem Hersteller unter anderem behauptet wurde, dass die Lehr- und Versuchsanstalt Villach dieses Verfahren ständig wissenschaftlich überprüft und für gut befunden hat. Es war für mich unvorstellbar, dass diese Angaben korrekt sein konnten. Ich recherchierte in dieser Angelegenheit weiter und konnte mich nur wundern wie viel Verlogenheit auf einem Blatt Papier möglich ist. Als ich den zuständigen Mitarbeiter – einen Professor - erreichte und diesen zur Rede stellte, dass ein anerkanntes öffentliches Institut (vergleichbar mit unserer Bundesanstalt für Materialprüfung) sich so einen Fehler erlaube, bekam ich zu hören, dass gegen diese Firma bereits Strafanzeige erstattet wurde. Seit ich den Sachverhalt den Verantwortlichen der Stadtverwaltung vorgetragen habe herrscht Funkstille. Dies wirkt deswegen so schwer weil, wenn ein Hausbesitzer oder Immobilienverwalter davon hört, dass sogar die Stadtverwaltung ihre Objekte mit solchen Verfahren "trockenlegen" lässt, viele ohne weitere Prüfungen, auch auf solche untauglichen Verfahren hereinfallen. Was hilft eine Patentanmeldung? Völlig falsch ist es natürlich, wenn behauptet wird, dass ein Verfahren nur deswegen funktioniert, weil es zum Patent angemeldet wurde. Auch wenn eine Patenterteilung erfolgte, so ist damit nicht ausdrücklich bewertet, ob ein Verfahren auch zum Erfolg führt, sondern nur, dass es sich um etwas Neues (noch nicht auf dem Markt) handelt. Resümee Es kann festgestellt werden, dass es einige Phänomene gibt, die sehr komplex sind und dadurch von der Wissenschaft nicht immer und exakt im Zusammenwirken vorhersehbar sind. Fest steht jedoch, dass die Baustoffe und die daraus resultierenden Gesetzmäßigkeiten, insbesondere die Saugfähigkeit; Oberflächenbenetzungen und die kapillaren Kräfte, sehr gut erforscht sind. Und nur wenn es gelingt, dieses Saugverhalten zu unterbinden, kann man von einem brauchbaren und für die Praxis tauglichem Verfahren sprechen. Fachleute diskutieren auch nicht kontrovers, sondern sie sind sich einig, dass es sich bei den elektrophysikalischen Verfahren um ungeeignete Verfahren für die Praxis der Mauertrockenlegung handelt. All dies interessiert die Vertreiber solcher Anlagen offenbar nicht. Sie verweisen stets auf bisher so erfolgversprechende praktische Ergebnisse. Jedoch keine Patentanmeldung, auch keine goldene Erfindermedaille von der Messegesellschaft „X„ und erst recht kein Referenzschreiben des Herrn Pfarrer „Y„ aus „Z„ kann diese Fakten aus der Welt schaffen. Ebenso wenig hilft eine schöne Urkunde mit einer sehr langen Gewährleistungszeit. Viele Firmen sind sich ihrer unlauteren Machenschaften sehr wohl bewusst und profitieren nur von der mangelnden Sachkenntnis der meisten Hausbesitzer. Weitere Informationen zum Thema Trockenlegung findet man in dem Buch: Gesund wohnen in Altbauten. Mit alten und kranken Häusern richtig umgehen. Isbn: 978-3-86611329-6 Das Buch ist Fachhandel sowie bei Amazon zu bestellen. Über 200 Seiten 135 Gr. 26 Abbildungen farbig Mehrere Tabellen. Ein gemütliches Heim, frei von Belastung durch Schadstoffe oder Feuchte, ist sicher jedermanns Wunsch. . Wer mag schon Schwamm und Schimmel in seinen vier Wänden? Preiswerte Sanierungsmaßnahmen – leicht gemacht: Die Instandsetzung alter und feuchter Gebäude ist ein anspruchsvolles Spezialgebiet, in dem fundierte Kenntnisse aus Chemie und Physik mit der Handwerkskunst zusammenwirken und zuverlässige und kostengünstige Ergebnisse schaffen. . Hier finden Sie einleuchtende Erklärungen, wie es zu unerwünschten Belastungen kommt, wie man sie verhindern oder aber wieder loswerden kann. . Jahrzehntelange Erfahrungen mit diversen Techniken und Methoden bei der Altbauinstandsetzung hat ein „alter Hase“ und Praktiker hier für jeden Interessierten leicht verständlich beschrieben. Nicht immer mit den Lehrmeinungen identisch, sind sie jedoch vielfach in der Praxis erprobt und bewährt. .

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