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Aktive Sterbehilfe?
17. Okt. 2005, 21:07 naturbauer
Aktive Sterbehilfe?
Mit steigender medizinischer Versorgung werden wir immer älter. Aber es muss ja nicht sein, dass wir auch in Gesundheit alt werden. Was ist wenn wir dann bloß noch an einer Infusion hängen, nicht mehr reagieren können und andere über uns eine Entscheidung treffen müssen? Zur Vorsorge kann man zwar hier in Deutschland angeblich eine Vorsorge treffen, solange man geschäftsfähig ist. Man liest in der Zeitung auch so allerlei, wie zB., dass auch dies nichts nützen würde, weil der, oder die Ärzte dazu verpflichtet sind einen Menschen am Leben zu erhalten, ob Sinn oder Unsinn. Dabei bekomme ich den Eindruck, dass Ärzte auch ganz gut Versuchskaninchen brauchen können in Bezug wie wann wer wie reagiert. Wichtig wird zum schriftlichen auch sein, dass man es immer und immer wieder öffendlich sagt, dass wenn man aussichtslos auf Heilung wartet dann eben aktiv Sterbehilfe geleistet werden muss. Leider sind in Altersheimen auch schon noch gut rüstige ins Jenseits befördert worden. Nicht auszudenken was geschehen könnte, wenn die (schwarzen Schafe) dann eine Art Freischein hätten. Denke hierbei an alleinstehende, die eben niemanden mehr haben, die dann DIE Entscheidung treffen können/müssen. Wie wird dieses Thema in Österreich behandelt? Bitte um eure Auskunft.
Antworten: 1
17. Okt. 2005, 21:55 helmar
Aktive Sterbehilfe?
Hallo Naturbauer, und an alle welche zu diesem Thema ihre Meinung beitragen möchten! Ich habe diesen Beitrag gelesen, mir für einige Minuten überlegt ob ich nun folgendes ins Forum schreiben soll, aber es ist eine persönliche Erfahrung welche zwar schmerzhaft, aber auch lehhreich ist und welche mir auch meines Weg des Glaubens (oder besser Nichtglaubens) erst klar gemacht hat. Also: Meine Mutter hatte ein Büchlein über Kräterheilkunde und darin stand auch wie man Warzen weg bekäme. Sie hatte am Kinn, wie sie lange glaubte eine, und ich weiß nicht mit was sie diese eingerieben hat, sie war weg, aber bald wieder da, denn es war in Wirklichkeit ein malignes Melanom, die bösartigste Form vom Hautkrebs. Durch Zufall und wegen eines anderen Problems ging meine Mutter zu einer Hautärztin welche dieses Melanom auf den ersten Blick erkannte, es entfernte, und es war der pathologische Befund positiv. Nun gab es eine Intensivbehandlung im AKH. Damals wurde Intron A erprobt, auch bei meiner Mutter. Ein Freund von mir, praktischer Arzt, wunderte sich dass keine Chemotherapie gemacht wurde um das Streuen von Metastasen zu verhindern. Nun, ein halbes Jahr lang ging alles gut, bei den Kontrollen wurde nichts entdeckt. Dann aber stellte man mit einem Mal fest, dass sich bereits Metastasen im Rückenmark und in der Lunge gebildet hatten, und nun wurde mit schwerster Chemotherapie und deren schweren Nebenwirkungen draufgefahren. Aber die Metastasen wurden mehr, und meine Mutter hatte im Jänner wieder einen Termin im AKH für die Chemo. Sie wußte wie es um sie stand, dass ihre Zeit in Monaten zu rechnen war. Und sie wollte daheim, in Würde, sterben. Also bat sie mich im AKH anzurufen und zu sagen dass sie nicht mehr zur Chemo kommen wollte. Als ich die Frau Prof. Doz.Dr. schließlich am Apparat hatte schnauzte mich diese an ob meine Mutter denn wahnsinnig sei, so mir nichts, dir nichts die Therapie abzubrechen. Ich bemhühte mich, höflich, aber bestimmt zu erklären dass meine Mutter über ihren Zustand Bescheid wüßte und dass es ihr Wunsch sei daheim und in Würde, und ohne Schmerzen zu sterben. Daraufhin war Frau Professor arg beleidigt. Unser Hausarzt bekam daraufhin erst nach mehrmaligem Urgieren einen Therapieplan wegen der Schmerzbehandlung, und dieser paßte vorn und hinten nicht. Erst als mein Freund bei einigen seiner Studienkollegen Dampf machte, hatten wir auf einmal die passende Medikamentenliste. Die Pflege meiner Mutter war nicht mehr ganz einfach weil wegen der Metastasen im Rückenmark die Beweglichkeit stark beschränkt war, aber die Schmerzen waren in den Griff zu bekommen. Auch haben damals alle zusammengeholfen: meine Schwestern, meine Schwiegermutter und auch die Nachbarinnen haben Wäsche geholt und gewaschen und gebügelt wieder gebracht. Trotz dieser Belastung möchte ich diese Zeit nicht missen, denn so nahe sind sich Mutter und ich nie zuvor gewesen. Aber ich gebe zu dass ich öfter als einmal darüber nachgedacht habe wie wenn nun eine höhere Dosis, denn Mutter wäre damit wohl einverstanden gewesen, wenn es jemand gewagt hätte.....und ich habe ihr um die Schmerzen zu lindern auch mehr gegeben als am Packzettel stand, und vom Hausarzt mehr bekommen als wir eigentlich bekommen hätten dürfen. Schließlich ist trotz allem meine Mutter daheim, so wie sie es wollte, für immer eingeschlafen. Sie wäre wenn sie wieder ins Krankenhaus gegangen wäre sicherlich um ein paar Monate älter geworden, aber um welchen Preis? Meine Meinung ist dass die Schmerzen ausgeschaltet werden müssen um noch einen Rest an Lebensqualität zu haben. Wenn der Preis dafür ein paar Monate kürzer am Leben zu sein ist, also dann wäre dies im Fall des Falles mein Weg......nun ist es so dass wohl auch Ärzte keine Monster sind, aber wer will sich nun mal der unterlassenen Hilfeleistung oder gar der Sterbehilfe anklagen lassen? Und damit ist klar dass mit allen Mitteln versucht wird gar nicht erst in die Nähe solches Verdachtes zu kommen und sterben soll nach Möglichkeit niemand in der eigenen Dienstzeit. Und da stehen wir wieder mal auch an Glaubens-und Kirchenfragen. Ich brauche kein Kirchengebot das mir sagt dass ich nicht töten soll, aber wo ist das Gebot das vorschreibt dass jemand elendiglich zugrunde gehen muß, nur weil vielleicht manche Thearpie sein Leben verlängert? Man kann sich sein Ende nicht aussuchen, aber es müssen alle auch einmal den Mut haben einem Menschen das Recht auf ein Ende in Würde, so wie er es will, zuzugestehen. Mfg, helmar
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