Antworten: 57
  30-10-2017 06:56  steira8075
Betriebsaufgabe
Da ja angeblich so viele Bauern aufgehört haben möchte hier mal alle Jene Rinderbauern fragen, welche ihre Betriebe aufgegeben, bzw verpachtet haben, was letzten Endes wirklich das Ausschlag gebende war die Stalltüren für immer zu schließen? Ist euer Leben besser geworden? Habt ihr die Entscheidung bereut? Was hat sich geändert? Was ist danach besser geworden? Was könnt ihr Anderen raten. Bitte um ehrliche Antworten NUR von Bauern die wirklich aufgehört haben.

LG

  30-10-2017 07:00  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@steira8075 ... nur kurz ------ die meisten Betriebsauslösungen finden statt weil keine Nachfolger weiter machen will - die haben meist schon ein anderes Leben - und ich bin auch wieder weg ;)


  30-10-2017 17:11  biozukunft
Betriebsaufgabe
Fragt da einer vom BB oder von der LWK bzw. v. Ministerium um Rechtfertigung für Versäumnisse zu bekommen?

  30-10-2017 18:42  steira8075
Betriebsaufgabe
@biozukunft
Nein, ich bin ein Biobauer mit Mutterkuhhaltung und Fortwirtschaft im Nebenerwerb. Würde mich eben interessieren warum wirklich so viele aufhören. Ist es die Arbeit, das Geld oder sonst was. Denke die Antworten, sofern sie ehrlich sind, wären interessant. Sicherlich auch für Leute der BBK und BMFLF. Mich wundert nur das bis jetzt keine geschrieben wurden....


  30-10-2017 20:38  KaGs
Betriebsaufgabe
Bin auch ein "Mistgabelflüchtling"!
Ans aufhören habe ich eh schon länger gedacht, aber nicht wirklich dazu gekommen.
Dann gab es den 30. April 2010, da gab es ein Ereignis, wo ich gesagt habe, "jetzt reicht es"! Da wurde der "Schalter umgelegt". Von da an wurde alles zum aufhören vorbereitet. Hatte aber noch keine andere Arbeit. Im Spätherbst habe ich mich in einer Bude beworben, bekam eigentlich trotz des höheren Alters für den Frühjahr eine Zusage. Ende Jänner 2011 war Schluss mit Milchliefern, letzten Februartag wurde der Stall ausgeräumt. So um den 10. März begann ich im 3- Schichtbetrieb. Arbeitstelle ist 15 km entfernt, also kein allzu langer Weg.
Da begann das Leben erst richtig, regelmäßige Arbeitszeit, Überstunden als ZA, (oder Auszahlung, wie es jeder halt will) Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, und bei Krankheit eben Lohnfortzahlung, oder wie es voriges Jahr war, Krankengeld wegen 7 monatigen Krankenstand nach Knie OP´s. Samstag und Sonntag frei. Eine 5 Tage-Woche. Nicht so wie bei der Rinderhaltung, eine 7 Tage-Woche. Schichtbetrieb ist sehr praktisch, da man auch sonst noch was machen kann am Tag. Hätte eigentlich geglaubt, dass ich nach dem langen KS die Kündigung kriege, war aber nicht so. Hätte mir nicht mehr viel passieren können.
Habe mich von Anfang an "wohl" gefühlt in der Bude. Jetzt momentan ZA und Urlaubabbau, dann 10 Wochen stempeln, Ab Feber geht's wieder los, dann die letzte Runde, Ab 1. Nov. Pension.
Bin jetzt eigentlich dieser Organisation dankbar, die mich zum aufhören bewogen hat. (war aber nicht AMA oder Bauernkammer)
Was ich bereut habe, dass ich diesen Schritt nicht schon früher gemacht habe!

  30-10-2017 20:51  KaGs
Betriebsaufgabe
Im Winter müssen viele stempeln gehen, war von Anfang an ausgemacht. Nur im 1. Jahr wurde ich im Winter "durchgezogen", sonst hätte ich nie einen Arbeitslosenanspruch gehabt, da ich noch nie unselbstständig Erwerbstätig war.

  31-10-2017 08:38  gruberp
Betriebsaufgabe
Haha, weil kein Nachfolger weitermachen will, ein billiges Argument, könnt vom BB kommen!!
Da stellt sich die Frage warum!?, weil es einem zu bloed gemacht wird, die kleinen müssen weg, und man nur von vorn bis hinten verar..ht wird!!!!!!!!!!!!!!

  31-10-2017 10:07  colonus
Betriebsaufgabe
Na warum wohl??

1)Keinen Nachfolger
2)Stallbauinvestitionen stehen an ( Stall für 10 Milchkühe ca. 300000€ wennst auskommst)
3)Milchpreis steigen und sinken, keine Planbarkeit
4)Förderangst, was ist 2020? was und wer wird noch unterstützt?
5)7 Tage Woche, immer angehängt
6)Gute Pachtpreise, Abwägung selber bewirtschaften/verpachten
7) Hohe Maschinenkosten
8) SVB Beiträge
9) Erhöhung Einheitswerte mit Einrechnung einer Förderung!!

Das sind nur ein paar Gründe die mir spontan eingefallen sind um aufzuhören.



  31-10-2017 11:41  thomas.t3
Betriebsaufgabe
Bin ganz deiner Meinung colonus.

  31-10-2017 12:30  yamahafzr
Betriebsaufgabe
KaGs wäre interessant welche Organisation dich zum aufhören bewegt hat! Im Prinzip muss sowieso jeder für sich selber entscheiden ob er aufhört oder weiter macht.

  31-10-2017 15:52  steira8075
Betriebsaufgabe
@colonus
Bitte meine Fragestellung genau lesen. Natürlich stimmen deine Aufzählungen aber demnach müssten wir alle sofort aufhören. Aber es hört eben nur ein Teil auf auf und die frage ich wer oder was das Ausschlag gebende war und ob sie es wieder tun würden und was sie Anderen raten können.

  31-10-2017 16:50  colonus
Betriebsaufgabe
@steira8075

Keine Angst, ich kann schon lesen! Du hast ja gefragt nach Rinderbauern welche aufgehört haben!!

Nur du wolltest ja Gründe hören warum jemand aufhört.
Ich habe mich jedoch entschieden meinen Betrieb umzustrukturieren und etwas anderes weitermachen.
Es gibt auch positive Gründe weiter zu machen:
1) Grund und Boden zu haben
2) Stolz
3) Liebe zu Tieren
4) Selbständig entscheiden zu können
5) Spaß
6) eventuelles Zusatzeinkommen
usw...

Um deine Fragen beantworten zu können muss man nicht unbedingt komplett aufgehört haben.
Deine Fragen:
Was ist im Leben besser geworden?
Antwort: Weniger Arbeit
Habt ihr die Entscheidung bereut?
Antwort: Egal, wenn ich Sie bereue kann ich ja wieder anfangen mit dem selben oder etwas anderes
Was könnt ihr anderen raten?
Antwort: Vergiss es, DU musst entscheiden was DU willst!!! Nicht was dir jemand anderer ratet.
Denn jeder der Aufgehört hat oder zu mindestens die meisten werden sagen das es die beste Entscheidung seines Lebens war. Und die die weiter machen werden entsetzt sein darüber das andere aufhören.

  31-10-2017 20:11  steira8075
Betriebsaufgabe
@colonus
Bitte meine Fragestellung genau lesen. Natürlich stimmen deine Aufzählungen aber demnach müssten wir alle sofort aufhören. Aber es hört eben nur ein Teil auf auf und die frage ich wer oder was das Ausschlag gebende war und ob sie es wieder tun würden und was sie Anderen raten können.

  31-10-2017 21:09  KaGs
Betriebsaufgabe
Gibt es auch wenn, der aufgehört hat, und nach einigen Jahren unselbstständige Arbeit wieder angefangen hat? Glaube kaum! Wenn mal die Stalltüre zu ist, wird Diese nicht mehr geöffnet für Rinder!
@yamahafzr
Es war eine Vermarktungsorganisation. Wie schon erwähnt, AMA war es nicht. Hatte in den 20 Jahren keine einzige Kontrolle,

  01-11-2017 17:58  Manne
Betriebsaufgabe
Was bei meinen Vorbeiträgen noch nicht erwähnt wurde ,
sind einmal die Frauen die in einen Hof einheiraten.
Das andere sind die Schulden die auf einen Betrieb lasten.
Es sollte ja bekannt sein Wer nicht mit der Zeit geht
geht mit der Zeit.
Wer also über Jahre oder Jahrzente nichts in seinen Betrieb Inverstiert
braucht sich nicht zu wundern wenn die Hofnachfolger
nein Danke sagen
MFG
Manne


  02-11-2017 08:33  steira8075
Betriebsaufgabe
Finde es komisch das sich von zig Tausenden Bauern, welche aufgehört haben, praktisch keiner eine Antwort gibt warum er aufgehört hat. Ich selbst bewirtschafte seit über 30 Jahre einen Bergbauernhof, kenne die Probleme nur zu gut die damit verbunden sind und habe dennoch Freude daran wie am ersten Tag. Habe nie eine Sekunde daran gedacht aufzuhören, alle meiner Kinder würden den Hof sofort übernehmen. Und deshalb verstehe ich es nicht das so viele hinschmeißen. Schade, den anhand mehreren ehrlichen Antworten hätte man vielleicht erkennen können wo die eigentlichen Problem in der Landwirtschaft liegen.

  02-11-2017 09:08  eklips
Betriebsaufgabe
Wenn ich in einem Raucherkammerl danach frage, ob mir wer sagen kann, warum er mit dem Rauchen aufgehört hat, werden auch nur spärlich Antworten kommen.

  02-11-2017 09:15  eklips
Betriebsaufgabe
Als umgedrehte Antwort: Vielleicht bist du selber ein Beispiel dafür, was Voraussetzung ist für ein Weiterführen des Betriebes: Ein Nebenerwerb und eine Familiensituation, die zeitlich, finanziell und Kapazitätsmäßig eine Landwirtschaft neben dem Hauptberuf zulassen. Sandvik?

  02-11-2017 10:03  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@ eklips Zitat : "Wenn ich in einem Raucherkammerl danach frage, ob mir wer sagen kann, warum er mit dem Rauchen aufgehört hat, werden auch nur spärlich Antworten kommen."

Sehr trocken auf den Punkt gebracht - DANKE :-)

Man sollte die Frage vielleicht mehr in Richtung "Betriebsnachfolger" formulieren. Ich sehe in meinem Umfeld das "Aufhören" fast immer etwas mit dem Generationswechsel zu tun hat.

Ich kenne einen Landwirt der aufgehört hat weil der einfach "abgehaust" hat. Er war verschuldet und hat lieber alles verkauft. Jetzt fährt er LKW.

Alle anderen wollten den Betrieb nach der pensionierung der Eltern nicht weiter führen und haben meist alles verpachtet. Viel werken hat noch etwas in ihrem Wald.

Ein Freund hat an seinen Neffen übergeben und vereinsamt jetzt auf dem Hof. Der Neffe wollte nie Bauer werden und hat alles verpachtet.

Ein Sonderfall hat jetzt einen größere Traktoren als der Vater je hatte aber genau 0 ha zur bewirtschaftung. Das Teil mit über 100 PS wird für 2-3 ha Wald "gebraucht". Die Statussymbole sind in dem Fall geblieben.

Ein Bekannte hat "übernommen" aber keine Tier mehr am Hof und verkauft das Grünfutter "ab Feld". Er nimmt die Förderung aber macht keinen Handgriff der mit Landwirtschaft zu tun hat. Er geht arbeiten.

Andere Bekannter hat sich wegen der Ebfolge sogar von seinem Onkel adoptieren lassen, Landwirtschaftschule gemacht aber dann doch einen anderen Beruf gesucht. War sicher auch eine Sache der Ehepartnerwahl.

Nächster Nachbar starb als Junggeselle. Die Erben werden alles verkaufen.



  02-11-2017 12:22  dietmar.s(2cz6)
Betriebsaufgabe
Hallo, um es nicht kompliziert zu formulieren und daraus eine Doktorarbeit zu machen:

Das was Menschen anstreben hängt mit dem emotionalen Status zusammen dem sie dem geben, bzw. daraus ziehen.
Sachen die uns Spaß machen und für die wir Anerkennung erhalten (finanziell, sozial, gesundheitlich) empfinden wir als erlebenswert (hoher emotionaler Status)

mfg








  02-11-2017 17:06  steira8075
Betriebsaufgabe
@eklips
Hast sicher recht, mann sollte diese Frage wahrscheinlich hier nicht stellen. Aber es wird ja europaweit groß diskutiert das man das sogenannte Bauernsterben stoppen will, kleine und mittlere Betriebe besser fördern möchte um diese eben zu halten. Ich vermute aber das Politik, AMA, BBK, Handel, Molkerein u.s.w. wohl eher wenig mit dem Bauersterben zu tun haben, sondern diese nur vorgeschoben werden um die hausgemachten Fehler und Probleme zu kaschieren.

  02-11-2017 19:27  Neudecker
Betriebsaufgabe
Hallo
Vor zwei Jahren war ich in Kanada bei den Amish Leuten. Einer von ihnen erzählte uns, dass sie derzeit kein Problem mit der Hofnachfolge hätten. Dies würde sich erst ändern, wenn die Technik auf ihren Höfen Einzug hält. Derzeit machen sie die meiste Arbeit noch mit der Hand und mit der Unterstützung von Pferden. Daher werden auch viele Arbeitskräfte benötigt. Außerdem seien sie noch größtenteils Selbstversorger und Direktvermarkter.
Na Ja habe ich mir gedacht - du magst schon Recht haben.
Bei uns begannen die Probleme als die Mägde und Knechte von Maschinen ersetzt wurden und auf dem Lande außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze geschaffen wurden. Unsere Elterngeneration sah damals die Zeit gekommen, dass die Kinder bis auf einen Hoferben, oder einer Hoferbin, einen anderen Beruf erlernen sollten. Dort würden sie es ja viel besser haben, meinten sie.
Möglicherweise stimmte dies auch.
Außerdem stagnierten die Preise für lw. Güter, weil ja pro Hektar durch Anwendung von Dünger und billigerer Erntetechnik wesentlich mehr pro Arbeitskraft erzeugt werden konnte.
Was unsere Eltern nicht bedachten, war, dass ein Bauernhof auf Dauer nur dann funktionieren kann, wenn wieder eine neue Generation nachfolgt. Ist aber nur ein Kind in der Landwirtschaft ausgebildet, dann entsteht jenes Problem welches wir heute haben. Da hilft kein Jammern und kein Schimpfen. Allerdings dürfte es kein Geheimnis sein, dass einflussreiche Gruppen die Meinung vertreten, dass der Bauer nicht Besitzer von Grund und Boden, sondern nur dessen Bewirtschafter sein sollte. Wenn ich mich nicht irre, dann befinden wir uns bereits in diesem Fahrwasser. Liebe Grüße vom Neudecker

  02-11-2017 20:16  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@ Neudecker ... Ganz falsch ist dein Ansatz sicher nicht. Je mehr Maschienen desto einsamer die Arbeit. Und desto weniger darf der Einzelne mal ausfallen. Das ist sicher eine große Belastung.

Der Landwirt rationalisiert sich Volkswirtschaftlich selber weg je mehr er nach effizienten und billigen Produkten strebt.

Es wurde halt nur an der Schraube "Mehr und billiger" gedreht. Möglichst hoher Ertrag mit möglichst wenig Arbeitsstunden.

Man hätte den Faktor "möglichst viele Arbeitskräfte am Hof" auch anstreben können. Möglichst hoher Ertrag bei möglichst hoher Beschäftigungsrate.

..........

Was ich auch bemerke ist das viele kleiner Höfe zu machen weil die Besitzer damals in den 70ern und 80ern keine Frau gefunden haben. Keine Nachfolger. Heute findet man als Bauer ja leicht ein Frau weil es eh klaum Bauern gibt.



  02-11-2017 23:40  Century
Betriebsaufgabe
Hm, klingt ganz so als denkt da schon jemand an den Feudalismus, bis hin zur Leibeigenschaft?

  03-11-2017 02:08  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@Century ... Ich hoffe du meinst nicht mich.

Ich wollte sagen das der Mensch Nahrungsmittel und Arbeit braucht. Es ist noch keine 100 Jahre her das Großteil der Bevölkerung Arbeit in der Landwirtschaft fand. Heute sind es 3 %. Wir geben Maschinen Arbeit aber keinen Menschen. Gilt auch für die moderne Industrie. Menschen werden immer mehr nur noch als Konsumenten gebraucht. Landwirte schaffen sich aber durch "modernisierung" selber ab. Macht das Sinn? Man hat möglich gemacht das ein Mann 60 ha bewirtschaften kann und möglichst viel Nahrung aus der Fläche holt. Wäre es nicht besser gewesen zu versuchen das 60 ha möglichst viele Menschen mit Nahrung UND menschenwürdiger Arbeit versorgen? Aber bald werden viel landwirtschaftliche Maschinen autonom und ohne Mensch fahren. Wollten wir das?

  03-11-2017 06:39  atro
Betriebsaufgabe
Hallo!! Vollkommen richtig!! sind auch ethnische Fragen!! Da brauchen wir auch bald keine Kinder auch nicht mehr! LG Georg

  03-11-2017 07:36  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Guten Morgen!

Ich bewirtschafte zwar einen Betrieb, möchte jetzt aber doch was dazu schreiben :
Ich glaube der Mensch strebt nach Fortschritt, nach "besser werden". Das geschieht auch in der Landwirtschaft. Durch diesen Fortschritt wurden und werden in der Landwirtschaft Arbeitskräfte freigesetzt, die sich auf andere Bereiche spezialisieren können.
Diese anderen Bereiche gibt es nur, weil nicht jeder den ganzen Tag mit Nahrungsbeschaffung beschäftigt ist.

Ein großer Teil dieses Fortschritts wird durch günstige fossile Rohstoffe möglich. Diese sind endlich und die Nutzung dieser Rohstoffe hat auch Nebenwirkungen.
Für die Zukunft stellt sich die Frage, ob man verknappende fossile Ressourcen durch erneuerbare ersetzen kann oder ob wir mit geringerem Energie -und Materialeinsatz auskommen müssen (oder irgendwas dazwischen). Da müssten dann vermutlich wieder mehr Menschen auf den Feldern arbeiten.

Sonderlich attraktiv finde ich dieses Szenario nicht.

Der seit ein paar hundert Jahren bestehende Strukturwandel bietet unseren Kindern die Möglichkeit Bauer zu werden oder Tischler, Lkw -Fahrer, Banker, Arzt,...
Ich finde es gut, dass es diese Wahlfreiheit gibt.

LG Vollmilch



  03-11-2017 09:19  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@ Vollmilch. .... Bitte mich nicht falsch zu verstehen. Ich will nicht in Mittelalter. Ich will auch nicht händisch Jauche schöpfen. "Wäre es nicht besser gewesen zu versuchen das 60 ha möglichst viele Menschen mit Nahrung UND menschenwürdiger Arbeit versorgen". Das Gewicht liegt bei der Idee auf Nahrung UND MENSCHENWÜRDIGER ARBEIT. Natürlich ist es großartig das durch die mechanisierung den Menschen mehr Möglichkeiten zur Selbsbestimmung gegeben wurden. Das hat uns wirtschafltlich und kulturel weiter gebracht. Und viele arbeiten waren nie Menschenwürdig. Oft sogar unter der Würde der Tiere. Ich will auch nicht mehr ohne Frontlader und Allradtraktor werken.

Ein Beispiel. Ich beschäftige zeitweise ein Landwirtschaftlichen Lohnunternehmer (Gewerbeschein) der dann teilweise mit meinen recht kleinen Maschinen arbeitet. Als Facharbeiter macht er sich darüber lustig und sagt mir was ich alles investieren müß um die richtige Schlagkraft zu haben. Er wurde sehr still als ich ihm vorgerechnet haben das ich mein Geld in größere Ausrüstung stecken könne oder ihm das Geld zukommen lasse. Sein Einwand das wird ja dann die doppelte Fläche bewirtschaften könnten war schnell vom Tisch. Land wächst nicht. Ich kann mich nur auf kosten anderer vergößern. Und da gibt es im Moment auch keine Möglichkeit für mich. Aber ich arbeit lieber zu zweit. Ist nicht so einsam und sicherer. Mehr Leute auf einem Betrieb bedeutet ja auch das ich mal krank sein darf oder mit Frau und Kind auf Urlaub fahren werde. Nicht vergessen das ich ein vor sich "hinwappelnder" Kleinstbetrieb bin.

Anderes Beispiel. Ich habe gerade geholfen 200 Obstbäume zu setzen. Ideal wäre es mit Bagger oder Erdbohrer gewesen. Hätten dann 2 Leute in 1-2 Tagen geschafft. Es wurde aber händisch gemacht (nicht meine Idee) und 5 Leute waren 2 Tage beschäftigt. Und es war keine sehr zermürbende Arbeit.

Nicht das Mittelalter oder die Amisch sollten das Ziel sein. Aber ich denke das etwas mehr menschliche Arbeitskraft/ha und etwas weniger PS/ha einige Probleme lösen würden. Entlastung der bestehenden Landwirte weil Urlaub und Krankheit weniger ein Problem wären. Mehr Menschen die in der Landwirtschaft arbeiten würde auch mehr Verstädnnis für die Problem der Landwirtschaft bringen. Tüchtige Menschen die nicht das Zeug zum Arzt oder Altenpfleger (die einzigen Wachstumsbranchen der Zukunft) haben, würden einen Job bekommen.





  03-11-2017 09:59  Century
Betriebsaufgabe
Für mehr Jobs auf den Feldern ist kein Geld da, Lebensmittel kosten ja nix^^

Wenn man höhere Produktpreise hätte, und der Mensch nicht der Mensch wäre, wären deine Theorien nicht so abwegig.

  03-11-2017 10:06  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Verstehe ich vollkommen!

Bei den meisten Betrieben, die ich so kenne ist es auch so. Jeder sucht sich soviel Arbeit, wie er machen will. Wird die Arbeit zuviel, kauft man eine größere Maschine, lagert Arbeit aus, gibt Betriebszweige auf,...
Jeder optimiert nach seinen persönlichen Vorstellungen und für manche ist das Optimum die Aufgabe der landwirtschaftlichen Tätigkeit.

LG Vollmilch

  03-11-2017 11:58  steira8075
Betriebsaufgabe
Das die ländliche Bevölkerung schrumpft liegt wohl darin das viel weniger Kinder als früher geboren werden. 5-7 Kinder war durchaus üblich, heute sind 3 schon viel. Viele haben gar keine. Das nächste ist das heute jeder mit 20 Jahre einen fertigen Beruf hat und sein Geld selbst verdient. Der Betriebsführer ist selbst erst miite 40 und kann den Nachfolger, selbst wenn beide auch wollten, gar nicht voll in den Betrieb integrieren da die oft spährlichen Erträge für einen kaum reichen. Und so müssen dann die jungen eben oft wegziehen und viele gehen nie mehr zurück......

  03-11-2017 13:13  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Ich sehe das eher so: die Jungen können wegziehen, müssen aber nicht!

Übrigens wird das Generationsintervall immer länger. Früher gab es das Problem öfter, dass man den Betrieb erst mit 40 übernehmen musste / konnte.

LG Vollmilch

  03-11-2017 14:58  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@ Vollmilch "Jeder optimiert nach seinen persönlichen Vorstellungen und für manche ist das Optimum die Aufgabe der landwirtschaftlichen Tätigkeit. " Das gilt zu 100%. Die Optimierung rationalisiert uns alle weg und führt dazu das am Ende kaum ein Mensch in der Landwirtschaft übrig bleibt.

@steira8075 "Der Betriebsführer ist selbst erst mitte 40 und kann den Nachfolger, selbst wenn beide auch wollten, gar nicht voll in den Betrieb integrieren da die oft spährlichen Erträge für einen kaum reichen." Stimmt auch zu 100%. Liegt auch an der Otimierung. Er kann die Arbeit dank der größeren Maschinen allein machen. Die kosten aber. Das Geld geht in die Maschinen und nicht in den Sohn.

  03-11-2017 16:41  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Man könnte sich als Betriebsführer aber auch überlegen, wie man mehr Arbeit in der Landwirtschaft schafft.
Beispiele aus meiner Nachbarschaft:
Obstbau
Umstieg auf Bio
Direktvermarktung
Lohnarbeit in der Landwirtschaft
Maschinenring
...

Ich denke, wenn man will, gibt es in vielen Betrieben Möglichkeiten eine zusätzliche Arbeitskraft unterzubringen.


LG Vollmilch



  03-11-2017 17:27  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@ Vollmilch ... und auch hier bin ich mit dir einer Meinung.

Die Industrie hat in der Vermarkung natürlich den Verkauf von größeren Maschinen im Sinn und wenig Augenmekt auf mehr Arbeitsplätze. Deshalb gehen Beratungen eher in Richtung teure Automatisierung. Das Segment "mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft" wird nicht beworben. Aber natürlich kann sich jeder Betriebsführer schlau machen wie er mit der bestehenden Fläche mehr menschliche Arbeitskraft gut bezahlt beschäftigt.

Deine List gibt eh schon einiges zum Nachdenken. Mit würde noch einfallen:
Ferienwohnung, Kräuteranbau, Einstellpferde, Bandsäge, Rundholzfräse, Hauskäserei usw. ;-)

Und dann hat man auch einen Nachfolger bei der Hand..

  03-11-2017 23:19  medwed
Betriebsaufgabe
Es ist für viele Betriebe schwierig, die Jungen ausreichend zu motivieren, den Betrieb einmal weiterzuführen. Wenn man seinen Kindern schon von klein auf vorjammert, wieviel Arbeit man hat, und alles immer schlechter wird, verwundert es nicht, dass die Nachfolge wegbricht.
Ich denke, es braucht ständige Innovation, das macht neugierig. Es braucht wirtschaftlichen Erfolg, das macht sicher. Und besonders braucht es, selbst ein Vorbild zu sein, dem die Jugend nacheifert.
Wir versuchen unseren Kindern eine positive Einstellung zu den Tieren und der damit verbundenen Arbeit zu vermitteln.
Ja, und sie spielen und arbeiten lieber draußen mit dem Papa im Stall und auf den Feldern, als zuhause vorm Computer zu sitzen.
Positiver Nebeneffekt, die Kinder bewegen sich extrem viel und sind dementsprechend schlank und fit :))
In die Zukunft kann ich auch nicht schauen, aber ich kann in unsere Zukunft investieren:)
d.h., flexibel sein, Chancen sehen, produzieren was gefragt ist.
...und hoffen, das alle übernehmen wollen:)



  04-11-2017 07:17  susi036
Betriebsaufgabe
Lieber Steira
Wir- derzeit noch Milchlieferanten als auslaufender Betrieb kann nur sagen was ich seit meiner Einheirat vor 27 Jahren in unmittelbarer sehe . Auf unsere Straße waren 1990 12 Milchlieferanten . 10 Bertiebe jetzt verpachtert und keinem einzigen der 10 geht es schlecht. Pool , Auto, Urlaub, Freizeit , Partys.... die einzigen 2 die immer Stress haben sind die 2 aktiven

  04-11-2017 07:38  meki4
Betriebsaufgabe
Bei uns ist das zuerst genauso langsam weniger geworden. Vor einem Jahr sind dann kurzfristig von 4 auf 1 niedergemetzelt worden. Milchabholung zu einer sch... Zeit - nur mehr Stress und kein normales Leben mehr. Einer in Frühpension, einer mit 45 am Friedhof und ich hab über ein Jahr Medikamente nehmen müssen, damit ich mich gesundheitlich wieder erfangen hab. Der letzte Betrieb wird auch nicht mehr lange Kühe haben, die jungen haben ihren Beruf und machen vielleicht den Ackerbau weiter, die Viecha können sich die alten an den Hut stecken.
Da sieht man, wie nur ein Abnehmer ein Bauerndorf zerstören kann.

  04-11-2017 08:06  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Nach der Betriebsaufgabe stehen viele Türen offen. Zwischen Party und Friedhof ist anscheinend alles möglich.

@meki: schreibst du deine Texte immer neu oder kopierst du?

LG Vollmilch

  04-11-2017 09:14  Century
Betriebsaufgabe
@ Vollmilch; @ meki:

Das selbe hab ich mir auch gedacht.

Nach der Aufgabe geht es natürlich den meisten besser, weil sie mit einem anderen Job nicht die Landwirtschaft mitfinanzieren müssen. So bleibt etwas mehr Geld für Anderes über.

  04-11-2017 09:25  viechabau
Betriebsaufgabe
Stehe auch vor einer Entscheidung, hier mal Stichworte:
Waldviertel, 20ha acker und wiesen, 11ha wald, Milchvieh, alte Stallungen, Arbeitskräfte in absehbarer zeit nur mehr ich, 26 jahre, keine 600000€ für einen neuen stall mit entsprechender Technik um es alleine zu schaffen....
Was will man da groß machen wenn man sich nicht die nächsten 30 Jahre der Bank verpflichten will!?

  04-11-2017 10:44  einfacherbauer
Betriebsaufgabe
wieso um himmelswillen braucht man 600.000euro um einen milchviehbetrieb im waldviertel aufzubauen? so manche sachen gehen mir einfach nicht ein. und auch noch auf 30 jahre kreditgedanke - hör lieber auf.

es gibt fast niemanden der in meiner gegend in den letzten jahren aufgehört hat. entweder wurde in die pension gegangen oder verstorben.

die hofnachfolge ist auch nur bei den eher größeren betrieben gegeben oder die die in die direktvermarktung einsteigen und sich dort beweisen. dort ist die betriebsgröße nicht relevant. es sind auch sehr viele junge zwischen 20 u 30 die mitarbeiten oder übernehmen. voraussetzung ist ein gesunder betrieb u keine jammerei sondern eher die suche nach was macht man.

auffallend sind auch bergbauernbetriebe die nicht aufhören sondenr investieren. bei den wein u obstbauern und buschenschänken brummt der laden wie nie zuvor.

ich habe auch einen doch gesunden betrieb würde aber niemals verlangen das ihn jemand übernimmt. und wenn übernommen wird muss MIR zuerst ein betriebskonzept vorgelegt werden und nicht ein gefälschtes der AMA.

man kann es auch den jungen nicht verübeln wenn nicht mehr übernommen wird (hohe liquiditätenlast, unsicherheiten, freizeit?......)


  04-11-2017 10:54  Gigasgagasmann
Betriebsaufgabe
Wichtig ist, eine funktionierende Familie im Hintergrund. Sämtlich gute laufende Betriebe, die ich kenne, sind echte Familienbetriebe wo Betriebsführerehepaar, Elternehepaar, vielleicht schon mithelfende Kinder und regelmäßig aushelfende Geschwister und andere Verwandschaft. d.h. es sind immer 2,3,4,5 Leut am Hof, die irgendwas arbeiten können. Natürlich gehen die auch nebenbei Teilzeit oder Vollzeit arbeiten bzw beziehen Pension.

  04-11-2017 13:02  jakob.r1
Betriebsaufgabe
...@viechabau.. Grüß Dich. So wie Dir geht es leider vielen jungen Bauern. Die alten Generationen, die in den Zeiten gelebt haben als man mit Land-und Forstwirtschaft sich eine goldene Nase verdienen konnte haben einfach so in den Tag hineingelebt und die Einnahmen locker fürs tägliche Leben verbraten. Damals nach dem Krieg konnte man z.B. mit 400FM Holzverkauf ein ganzes (Austrags)-haus bauen und Baugenehmigungen waren Nebensache.
Die Milch brauchte nur abgeliefert zu werden, -- Inhaltskontrollen Fehlanzeige -- und brachte gutes Geld. Manche haben nicht nur nichts gebaut oder sonst in den Betrieb investiert obwohl es locker möglich gewesen wäre, da haben die weichenden Erben auch noch großzügig Bauland in Hofnähe spendiert bekommen und der jetztige Übernehmer ist der Depp mit den heutigen Erlösen aus landwirtschaftlichen Produkten.
Wenn Du Acker hast, wirst Du in einer Gegend sein, in der landwirtschftliche Grundstücke verpachtet werden können. Mach das und wenn Du Lust auf Waldarbeit hast dann machst Du den Wald eben selbst, weil Du da neben Deinen ausserlandwirtschaftlichen Tätigkeiten keinen zeitlichen Stress hast. Stecke lieber Geld in Dein Haus, da macht das Kreditzurückzahlen mehr Spaß als mit einem neuen Stall der nur mehr ein teures Hobby sein kann, weil sich der Milchpreis ohne Mengenbeschränkung nur auf seehr niedrigem Stand halten wird können und die Lebenshaltungskosten sowie die Betriebskosten spätestens mit der baldigen Zinswende stark ansteigen werden.
Wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Entscheidung.
Beste Grüße
Jakob

  04-11-2017 14:38  viechabau
Betriebsaufgabe
@ Jakob.r1
Danke!

  04-11-2017 14:49  frank100
Betriebsaufgabe
@Gigasgagasmann
Wen die gesamte Verwandtschaft mithelfen Mus läuft aber auch einiges schief.

  04-11-2017 16:20  Gigasgagasmann
Betriebsaufgabe
Ich sagte nichts davon, daß jeder Vollzeit mithelfen *muß*, sondern es bleibt dann noch Zeit für den Blumenschmuck vorm Haus, ein Teil der Famile kann mal in den Urlaub fahren, die zb. Altbäuerin kocht für alle, und es hackelt sich keiner zu Tode

  04-11-2017 17:15  mittermuehl
Betriebsaufgabe
Zitat: "Wen die gesamte Verwandtschaft mithelfen Mus läuft aber auch einiges schief."

Wenn die gesamte Verwandtschaft ein erstrebenswertes Nebeneinkommen hat läuft gar nichts schief.

Wenn nur eine Person auf einen viehhaltenden Betrieb sein Auskommen hat, läuft etwas schief.


  04-11-2017 17:18  meki4
Betriebsaufgabe
@ viechabau - bei uns hat einer so einen tollen Stall gebaut, hat aber mittlerweile Wald und Grund verkaufen müssen, damit er sein "Gut Aiderbichl" finanzieren kann. Mit dieser Betriebsgröße wird einem halt schnell die Freude an der Landwirtschaft genommen.
@ Fr. oder Hrn. Vollmilch:
Warum soll ich mir von so einem Bürohengst, der wahrscheinlich keine Ahnung hat vom melken, mein Leben zerstören lassen. Der wird am Freitag mittags heimgehen - und ich soll am Wochenend und Feiertagen um 5h arbeiten (ich hab keine Großfamilie - hab immer selbst gemolken). Hoffentlich schaut sich der bald die Erdäpfel von unten an, man zerstört nicht das Leben und die Gesundheit anderer Menschen.
Das ist halt typisch Milchbauer, die freuen sich, wenn wieder einer aufhört, da können sie schon wieder Grund zusammenräubern und wachsen.
Ich wünsche Dir, Viechabauer, einen Geistesblitz das du viellleicht doch deinen Betrieb weiterführen kannst, vielleicht zieht deine Partnerin mit am Strang und es wird vielleicht doch eine lebenswerte Zukunft.
LG M.

  04-11-2017 18:06  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Hallo meki!

Leider bist du nicht in meiner Nähe, sonst hätte ich deinen Grund schon "zusammengeräubert"! ;-)

@ mittermuehl: meinst du deinen letzten Satz ernst?
Ich finde es sollten alle, die auf einem Viehbetrieb arbeiten ihr Auskommen damit haben. Wenn nur eine Person arbeitet (Singles soll es ja geben), dann reicht es doch, wenn eine Person davon leben kann.
Ich habe das so auch einige Zeit mit 25 Kühen gemacht, wieso hätte ich für zwei arbeiten sollen?

LG Vollmilch

  04-11-2017 18:14  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@Vollmilch ...... Ich meine das ein Viehbetreib der nur von einer Person betreut wird sehr aufreibend für diese Person ist. Tiere brauchen doch täglich was. Und der Mensch muß auch mal raus dürfen, Urlaub machen oder einfach krank im Bett liegen dürfen. Ich finde es eine schlechte Idee so einen Betrieb nur auf eine Person aufzubauen.

  04-11-2017 18:37  steira8075
Betriebsaufgabe
Gigasgagasmann@

"Wichtig ist, eine funktionierende Familie im Hintergrund" 100% Zustimmung! Wobei ich noch weiter gehe und behaupte das der soziale Hintergrund in der Familie die Beste Garantie für den Fortbestand des Hofes ist. Was aber bedeutet " sozial"? Es beginnt bei der " sozialen Sicherheit" welche bei jeder Frau fast an oberster Stelle steht. Wenn ich den Betrieb mit x hundert Tausend Schulden für Stall, Maschinen usw. belaste, nehme ich soziale Sicherheit weg was bewusst oder unbewusst zu Konflikten führt. Wenn ich den Betrieb vergrößere und alle mit Arbeit zuschütte beschneide ich die "Individualbedürfnisse" da zu wenig Zeit für sich selbst bleibt. Man sollte dann noch wissen das das Höchste die "Selbstverwirklichung" ist, und das ist das einzige erstrebenswerte Ziel im Leben. Rüttle ich nun an diesen Naturgesetzen, da ich den größeren Traktor als mein Nachbar brauche, oder ich aus männlicher Eitelkeit Erfolg mit Krediten kaufe bröckelt unweigerlich das soziale Gefüge in der Familie und damit auch am Fortbestand des Hofes. Ich für meinen Teil hab zu erst das Wohnhaus schön umgebaut, danach den Stall um die Arbeit zu erleichtern und als alles bezahlt war und es leicht ging, einen neueren Traktor ( 1 in 29 Jahren) Die Betriebsgröße ist seit 3 Generationen gleich wie auch die Viehanzahl, nur der Wald war schon lange nicht so voll, dank des Nebenerwerb.....

  04-11-2017 19:25  Vollmilch
Betriebsaufgabe
Okay mittermuehl, natürlich braucht es ein Backup bei Krankheit und Urlaub. Der Einmann/Frau - Betrieb, der nur "ein Einkommen" erwirtschaftet, kann durchaus ein Erfolgsrezept sein. Ein zukünftiger Partner braucht nicht "einheiraten", seinen Beruf nicht aufgeben,...
Manche Landwirte suchen ja keine Frau, sondern eine Bäuerin, da wirds unter Umständen schwierig...

LG Vollmilch

LG

  04-11-2017 19:38  Century
Betriebsaufgabe
@ Vollmilch: Meki hat seine fixe Vorstellung was das Milch liefern angeht, davon ist er nicht abzubringen^^

600.000€ für einen Stall auszugeben ist sehr leicht, man muss nur gewisse Sachen unbedingt haben wollen, und darf nicht viel Eigenleistung dazu beitragen.

Es stimmt schon, Betriebe, die nie was investiert haben, oder kein Geld für Investtionen haben (auch kein Konzept das in absehbarer Zeit Investitionen erlaubt), Sind so oder so dem Untergang geweiht.

Früher gings noch mit kleinen Betrieben, davon zu leben, aber nach 40 Jahren Preis-Stagnation geht das halt nimmer.

  05-11-2017 09:41  FXST
Betriebsaufgabe
Wer die "LIEBE" zur Landwirtschaft hat findet immer einen Weg...egal welcher Betriebszweig und ob ein Mann Betrieb-Familienbetrieb od. mit Fremdarbeitskräften...ganz wichtig ist das man sich (und die Familie) nicht vollkommen mit Arbeit zudeckt weil dann...es muss Zeit für Familie und Hobbys bleiben...wir leben jetzt und hier...

  05-11-2017 10:03  jakob.r1
Betriebsaufgabe
...@steira 8075 .. volle Zustimmung, nur eines ist bei uns in Deutschland nicht möglich wenn man dem Staat möglichst wenig Einkommenssteuer lassen möchte --- nämlich der schuldenfreie Betrieb. Lieber zahle ich einkommensmindernde Tilgungsraten für sinnvolle Investitionen als monatliche Einkommenssteuervorauszahlungen ans Finanzamt.
Beste Grüße
Jakob

  05-11-2017 11:30  mittermuehl
Betriebsaufgabe
@ Vollmilch .... so wollte ich verstanden werden. Ein Betrieb mit Tierhaltung muß soviel abwerfen das Zeitweise eine weitere Arbeitskraft zu Unterstützung oder als Back-Up für Krankheiten da ist. Und das sollte nicht nur die Ehefrau sein. Gemeinsamer Urlaub kann schon was. Meine Lösung war das ich am Hof eine Wohnung an einen landwirtschaftlicher Lohnunternehmer vermiete. (Wohnung-Büro). Hat den Vorteil das der die Abläufe bei mir ganz gut kennt und deshalb auch kurzfristig helfen kann. Zum anderen hat er auch eingene Maschinen die ich mir so nicht leisten würde. Für die wenige Arbeit die ich habe würde er warscheinlich nicht anreisen. Aber da sie ja vor seiner Haustüre liegt, rechnet es sich doch - für beide. Und meine Frau darf auch mit mir krank sein.

Ehefrau in der Landwirtschaft ist ein großer Faktor. Selbst wenn sie ihren eigenen Beruf hat und nicht mitarbeitet, muß sie den Beruf des Mannes akzeptieren. Ein Bekannte hat eine recht schöne und serh junge Frau geheiratet die sich aber nicht schmutz machen wollte, eie Gerüche der Landwirtscahft ablehnte sonst aber schon das Rollenbild hatte das der Mann das Geld bringt und sie zu Hause ist. So wurde aus einem Schweinemastbetrieb ein Tierloser Bioackerbauer der dann in Konkurs ging.



Mehr Infos zeigen
Landwirt.com Händler
  • Händlersuche
  • Händleranmeldung
  • Mediadaten
Landwirt.com User
  • Einloggen
  • Registrieren

Hilfe/Kontakt
Unternehmen
Apple Store
Get it on Google Play
HUAWEI AppGallery
Landwirt.com GmbH, your marketplace, Rechbauerstraße 4/1/4, A-8010 Graz
Alle Angaben ohne Gewähr - Druck- und Satzfehler vorbehalten. marktplatz@landwirt.com
© Copyright 2024 Landwirt.com GmbH Alle Rechte vorbehalten.