Antworten: 3
  05-05-2006 11:32  asterix
March-Hochwasser

Habe soeben gelesen, das die betroffenen Landwirte mit ca. 1,5 Mio.€
Hilfe eventuell zu rechnen haben.
Erst muss aber der Papierkram erledigt werden.
Dann muss geprüft werden. usw.
Irgendwann gibt vielleicht ein Geld.

BAWAG 570 Mio. € SOFORTHILFE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

So gleich sind wir alle miteinander.
PS: Manche sind gleicher.

PSPS: Haus war ca.250 cm unter Wasser------ 1800,- Soforthilfe

Mahlzeit asterix

  05-05-2006 12:18  asterix
March-Hochwasser

Übrigens: Der Damm bei der March wurde nicht verstärkt bzw. saniert, weil die Grünen DAGEGEN waren.( Es könnten vielleicht einige Tiere nicht über die erhöhten Dämme klettern)

Ergebnis: Siehe oben.
mfg asterix

  05-05-2006 23:01  biolix
March-Hochwasser
Hallo !

also der hausverstand sagt mir , höhere Dämme, ärgere Hochwässer am unterlauf...

hier hab ich grad was gefunden...
nur zum darüber nachdenken, bzw. sind das alles noch jahrhunderthochwässer...

tg biolix

05.05.2006 10:31
Hochwasserschutz an der March
Seit Jahren arbeiten Fachleute mit Unterstützung der NÖ Landesregierung und dem Umweltministerium an einem flussökologischen Gesamtkonzept für die March. Im Zuge dieser Arbeiten wurde "Flussbauliche-Gewässerökologische Gesamtkonzept für March und Thaya" (MARTHA95) entwickelt.

Innerhalb diese Projektes wurden einzelne Teilabschnitte definiert und detaillierte Lösungen ausgearbeitet. Daraus wird immer wieder ersichtlich, dass für die March die Schaffung von Retentionsräumen von besonderer Bedeutung ist. Dies hätte aber eine teilweise Verlegung von Teilen des Dammes ins Landesinnere auf Kosten landwirtschaftlicher Flächen bedeutet.

Nach dem Hochwasser 1997 gab es intensive Bemühungen, MARTHA95 umzusetzen. Letztlich wurde diesem Leitbild aber nicht Folge geleistet, da die Vorschläge aus MARTHA95, offensichtlich nach massiven Protesten der regionalen Landwirtschaft, nicht weiter verfolgt wurden.

In den Einreichunterlagen zu dem jetzt heftig diskutierten UVP – Verfahren zur Dammsanierung der March finden sich auch alte Unterlagen, aus denen hervorgeht, wie massiv das Projekt Dammverlegung und Schaffung von Retentionsräumen bekämpft wurde.

Versäumnisse von Bund und Land
Hier bestehen eindeutige Versäumnisse des Infrastrukturministeriums und der NÖ – Landesregierung. An ihnen wäre es gelegen, der Bevölkerung und insbesondere der Landwirtschaft die enorme Bedeutung dieses Projektes zu erklären und den betroffenen Grundbesitzern entsprechende Entschädigungsangebote zu machen. Stattdessen wurde den Interessen insbesondre der Landwirtschaft nachgegeben, das Projekt MARTH95 ad acta gelegt und wertvolle Zeit verging.

Hätte man damals an diesem Projekt festgehalten und hätte der Macher Erwin Pröll dieses Projekt durchgezogen, wäre der Hochwasserschutz im Jahr 2006 gewährleistet gewesen. Der Sündenfall wurde also in den 90er Jahren begangen, als man dieses ökologische und nachhaltige Hochwasserschutzprojekt fallen ließ.

Das neue Projekt
Erst Jahre später wurde von der Wasserstraßendirektion das jetzt vorliegende Projekt eingereicht. Dieses neue Projekt beschränkt sich großteils auf klassische Maßnahmen des "harten Hochwasserschutzes": auf die Sanierung (Erhöhung und Verbreiterung) des bestehenden Schutzdammes sowie auf Abdichtungen der Grundwasserschicht (Abspundungen). Allerdings werden auch Dammverlegungen als Varianten angeboten!!

Danach wurde eine offensichtlich unzureichende Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) vorgelegt, die wesentlich ergänzt werden musste und zu Jahresbeginn 2006 öffentlich aufgelegt wurde, womit wir bei der gegenwärtigen Katastrophe angelangt sind. Es ist daher absurd, den Grünen oder Naturschutzorganisationen die Schuld an den Versäumnissen der vergangenen Jahre zuschieben zu wollen.

Selbst die Landesregierung gesteht die Minderwertigkeit des neuen Projektes gegenüber dem seinerzeitigen MARTHA95 ein. In einem Schreiben der Abteilung Wasserwirtschaft vom 26. März 2004 zum Ansuchen des Ministeriums für das neue Dammsanierungsprojekt heißt es (völlig zu Recht) wörtlich:

„Zum Retentionsraumerhalt muss auf die Dammführungen näher eingegangen werden. Grundsätzlich sieht das Projekt nur die Ertüchtigungen bestehender Dämme bzw. im Bereich bestehender Dammführungen vor. Wasserwirtschaftliche Grundlagen für den gesamten Marchbereich liegen im Projekt MARTHA95 vor.“ … ….

Die Katastrophe wäre durch eine Umgehung der UVP nicht zu verhindern gewesen. Die Zeitpläne der Dammsanierung gehen bis ins Jahr 2008. Die Katastrophe wäre aber zu verhindern gewesen, wenn man sich zügig an die Umsetzung von MARTHA95 gemacht hätte. Hier bestehen eindeutige Verantwortlichkeiten von Land und Bund.



Grüne fordern: 1.500 Hektar für den Fluss
Es ist daher jetzt der letzt mögliche Zeitpunkt, umzudenken. Laut Staatssekretär Helmut Kukacka soll in den nächsten zwei Monaten die Instandsetzung der beschädigten Dammabschnitte erfolgen. Insgesamt braucht die Marchregion rund 1.500 Hektar neue Retentionsräume. Dies haben Wasserexperten des WWF errechnet. Dabei geht der WWF davon aus, dass in den letzten 100 Jahren am österreichischen Marchufer von den damals bestehenden rd. 10.000 ha Überschwemmungsgebiet nur mehr rd. 4.000 ha übrig sind.

Natürlich muss die Landwirtschaft für den Wertverlust angemessen entschädigt werden. Aber es muss in erster Linie das Siedlungsgebiet und nicht die landwirtschaftlich genutzten Flächen geschützt werden. Die Flächen sind – wie sich zeigt – vorhanden. Denn in einer ORF – Meldung vom 2. 5. 2006 heißt es:

„Die Bezirksbauernkammer von Gänserndorf spricht von Schäden in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro, die angerichtet wurden. Besonders betroffen seien Ackerflächen. Es sind zirka 1.500 Hektar Nutzfläche durch das Hochwasser beschädigt worden, davon 80 Prozent Ackerfläche.“

Es ist schon absurd:
Die Bezirksbauernkammer beklagt einen Schaden auf 1.500 ha, der Fluss braucht 1.500 ha Retentionsraum und dieselbe Bezirksbauernkammer spricht sich dagegen aus, dass dieser Raum geschaffen wird. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz!








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