Nacherntebehandlung Weizenstoppeln

Antworten: 12
  24-07-2014 19:25  12markus34
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Hallo!
Ich bin schon längere Zeit Mitleser hier im Forum. Nun habe ich aber eine Frage an die Pflanzenschutzspezialisten unter euch.

Ich habe auf einem mehrere Hektar großen Schlag ein Ampferproblem. Es handelt sich dabei um alte Stöcke. Vor einigen Jahren führte ich schon nach Winterweizen eine Behandlung mit Glyphosat auf die Stoppeln durch. In den darauffolgenden Jahren achtete ich bei der Herbizidauswahl bzw. bei der Zusammenstellung der Mischung immer auf die Wirksamkeit gegen Ampfer. Mittlerweile hat sich die Situation schon deutlich gebessert.
Heuer nach der Weizenernte hätte ich wieder ein Zeitfenster, wo eine Stoppelbehandlung mit Glyphosat gut passen würde.
Die Applikation wird mit einer Airmix 02 Düse erfolgen, damit eine entsprechende Konzentation der Spritzbrühe gewährleistet ist.

Nun möchte ich von euch wissen, ob der Weizen in üblicher Höhe gedroschen werden soll oder ob wir die Stoppeln etwas länger lassen sollen, um dem vorhandenen Ampfer mehr Masse zu lassen? Ein Strohverkauf kommt für uns nicht in Frage.
Weiters, was würdet ihr der Spritzbrühe zusetzen? Nur ein Netzmittel, oder Diesel? ev. etwas Harnstoff? oder soll die Spritzbrühe angesäuert werden?

Ziel meiner Fragen, ich möchte einfach die bestmögliche Wirkung der Applikation erzielen.

lg Markus


  24-07-2014 19:36  179781
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Zu deinen Behandlungswünschen kann ich dir keine Auskunft geben, das müssen die entsprechenden Spezialisten machen.
Nur solltest du auch Ursachenforschung betreiben. Warum wächst dort so viel Ampfer? Das hat irgendeine Ursache. Wenn du die nicht herausfindest, wird immer wieder so viel wachsen. Samenvorrat ist sicher genug für Generationen. Selbst auf "ampferfreien" Flächen ist eine große Anzahl Samen im Boden. Sie kommen nur nicht zum keimen, weil eben bei der Bewirtschaftung keine Bedingungen dafür geschaffen werden.

Gottfried

  24-07-2014 19:55  12markus34
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Gottfried, danke für deine Antwort.

Ich gebe dir vollkommen Recht. Ich kenne die Ursache des Problems. Diese Fläche wurde lange Zeit immer intensiv gedüngt (hoher Viehbesatz), jedoch wurde bei der sonstigen Bewirtschaftung sehr geschlampt. (es wurde getan bzw. gespritzt was im Lagerhaus gerade verkauft wurde und kaum auf die Gegebenheiten am Schlag eingegangen).

Dein letzter Satz mag vielleicht im Grünland zutreffen, Im Ackerbau ergeben sich aber immer wieder Perioden, wo der Boden ohne oder fast ohne Bedeckung ist und die Ampfersamen auflaufen können. Jedoch würde ich Ampfersämlinge nicht wirklich als Problem bezeichnen.

lg

  24-07-2014 21:24  JimT
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Der Spritzbrühe Diesel zusetzen?
Ist das ein geheimer Ampferbekämpfungstrick oder was?
Auf diese Art kann das Image der Landwirtschaft nicht besser werden.


  24-07-2014 21:41  12markus34
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
@JimT: Diesel verbessert die Benetzung. wird nur in minimalen Mengen zugesetzt. Außerdem ist dies alles andere als ein geheimer Trick.

  24-07-2014 21:54  Jophi
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Laß Dich bloß nicht erwischen mit dem Diesel im Spritzfaß.
Auch Harnstoff ist kein optimaler Zusatzstoff, SCHWEFELSAUERES AMMONIAK heißt das Mittel der Wahl.
Soweit ich weiß min.5 / kg / ha, ich nehm aber immer 10 kg.

  24-07-2014 22:00  12markus34
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Danke Jophi für deine Auskunft.
Brauche ich zusätzlich zum Schwefelsauren Ammoniak auch noch ein Netzmittel?
Ich habe vor mit ca. 125-130l/ha zu fahren. Sind dann 10kg/ha nicht ein bisschen viel?

lg

ps wollte mit der Anführung von Diesel keine Diskussion vom Zaun brechen. Habe nur schon ein paar mal davon gehört und wollte eure Meinung dazu hören.

  24-07-2014 22:58  179781
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Hallo Markus. Das kenn ich, was du da beschreibst. Genau so ein Grundstück hab ich direkt angrenzend. Ist nur so ein Eck mit 0,4 ha und wird als Wildacker genutzt. Da steht die meisten Jahre Mais dort. Da läuft auch nach jeder Bodenbearbeitung ein dichter Bewuchs an Ampferpflanzen auf. Einmal hab ich das für den Jäger, weil ich auf dem Feld daneben auch Mais hatte, mitgehackt und da ist ohne spritzen ein ganz schöner Mais herausgekommen. Nur würde ich das nicht generell empfehlen.
Auf jeden Fall solltest du neben der aktuell notwendigen Bekämpfung einmal schauen, was da sonst noch im argen liegt. Wahrscheinlich ist da viel N in tieferen Bodenschichten vorhanden, die Kalkversorgung schlecht usw. Der Ampfer ist ja eigentlich eine Pionierpflanze, die in der Natur dazu da ist, Probleme zu lösen. Wenn die weg sind, überlässt er das Feld anderen Pflanzen.

Gottfried

  24-07-2014 23:32  franz_josef
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Servus markus

harmony + netzm. und aus mit Ampfer vlg. oide rooß

mfg


  25-07-2014 07:22  DJ111
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Wennst nur ein Ampferproblem hast, würd ich auch nur Harmony+NM verwenden, vielleicht etwas Glyphosat dazu, wenn noch anderes Grünzeug wächst und du danach ein blankes Feld haben willst.

Gruß, DJ

  25-07-2014 12:41  12markus34
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
@Gottfried: das mit dem vielen N in tierferen Bodenschichten kann ich mir gut vorstellen. Sollte aber, da ich nur Kreuzblütler und da auch tiefwurzelnde, als Begrünungspflanzen verwende, mit der Zeit besser werden.
Kalkversorung ist laut Bodenuntersuchung konstant auf passendem Niveau.

@ franz_josef und DJ111: Bis auf die Ampferstöcke handelt sich um eine sehr saubere Fläche.
Das Harmony eine gute Wirkung gegen Ampfer hat ist mir bekannt. Jedoch hat Harmony SX gar keine Zulassung im Getreide und Harmony extra SX nur vom Dreiblattstadium bis Ende Bestockung. Wie sieht's dann mit der Zulassung für eine Bahandlung nach der Ernte aus?
Mit welcher Aufwandmenge würdet ihr eine Mischung aus Harmony (SX oder extra SX?) und Glyphosat (ein Produkt mit 360g/l) anwenden?

lg

  25-07-2014 16:33  DJ111
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Wenns nur einzelne sind, kannst die Ampferstöcke ja auch in Punktbehandlung bekämpfen.
Wenn die Fläche sonst sauber ist, kannst dir das Glyphosat auch sparen.

Tip am Rande:

Wer viel fragt, geht weit irr ;-)

Ich hab heuer für einen Kollegen eine Grünlandfläche mit Harmony SX 45 g behandelt und die ist jedenfalls bis jetzt komplett ampferfrei geblieben.

Eine Behandlung des Ampfers mit Glyphosat oder Wuchsstoff halte ich dagegen aus eigener Erfahrung für rausgeschmissenes Geld.

Gruß, DJ

  25-07-2014 17:18  12markus34
Nacherntebehandlung Weizenstoppeln
Danke DJ111!
Irr gehn möchte ich natürlich nicht ;)

Von der Wirkung von Harmony SX gegen Ampfer konnte ich mich selbst auf meiner verbleibenen Grünlandfläche schon überzeugen. Flächenspritzung in 2 aufeinanderfolgenden Jarhen, seither sind die Flächen ampferfrei.



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